Clarakloster: Unterschied zwischen den Versionen

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== Anfänge ==
== Anfänge ==
Das Clarakloster entstand aus einer Stiftung des Herzogs [[Rudolf I. (Böhmen)|Rudolf III. von Österreich]] und seiner ersten Ehefrau [[Blanche von Frankreich|Blanka von Frankreich]]. Im Jahr 1303 holte Herzogin Blanka Nonnen aus [[Judenburg]] nach Wien und brachte diese zunächst in einem Haus des Pfarrers von Rußbach, das sie ihnen schenkte, unter. Das Kloster war anfangs nur für Jungfrauen und Witwen des Hochadels vorgesehen, auch später blieb es eine Einrichtung für adelige Frauen. Durch Schenkungen und Zukauf erweiterte sich der Besitz bis 1353 um weitere Häuser, deren Grundfläche hinreichend Platz zum Bau von Kirche, Kloster und Nebengebäuden bot. Außerdem war das Clarakloster auch im Besitz von Gütern und Weingärten in der Umgebung von Wien.
Das Clarakloster entstand aus einer Stiftung des Herzogs [[Rudolf I. (Böhmen)|Rudolf III. von Österreich]] und seiner ersten Ehefrau [[Blanche von Frankreich|Blanka von Frankreich]]. Im Jahr 1303 holte Herzogin Blanka Nonnen aus [[Judenburg]] nach Wien und brachte diese zunächst in einem Haus von Meister Otto, dem Pfarrer von Rußbach, das sie ihnen schenkte, unter. Das Kloster wurde von Heinrich, dem Provinzialmeister des Wiener Minoritenkonventes, erbaut, den Bau finanzierte er mit einer Geldsumme, welche die Herzogin in ihrem Testament vom 22. September 1304 den Minoriten für den Bau der Kapelle des Minoritenklosters, die dem [[w:Ludwig IX. (Frankreich|Heiligen Ludwig]] geweiht werden sollte, bestimmt hatte.<ref name ="Stoklaska66">vgl. Anneliese Stoklaska: ''Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster'', 1986, S. 66</ref>
 
Die geistliche Führung des Klosters oblag den Wiener Minoriten, die Nonnen lebten in äußerster Zurückgezogenheit, sogar der Landesfürst und seine Ehefrau benötigten eine päpstliche Erlaubnis um das Clarakloster besuchen zu können.<ref name ="Stoklaska67">vgl. Anneliese Stoklaska: ''Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster'', 1986, S. 67</ref> Dieses Kloster war anfangs nur für Jungfrauen und Witwen des Hochadels vorgesehen, auch später blieb es eine Einrichtung für adelige Frauen. Durch Schenkungen und Zukauf erweiterte sich der Besitz bis 1353 um weitere Häuser, deren Grundfläche hinreichend Platz zum Bau von Kirche, Kloster und Nebengebäuden bot. Außerdem war das Clarakloster auch im Besitz von Gütern und Weingärten in der Umgebung von Wien.


Um 1336 wurde die Klosterkirche errichtet, als Kirchenbaumeister wird [[Fredericus Himberger]] aus Straubing genannt. Das Vorbild für die Kirche des Claraklosters dürfte die  [[Dominikanerinnenkirche (Tulln)|Dominikanerinnenkirche]] in [[Tulln an der Donau|Tulln]] gewesen sein. Es handelte sich um eine dreischiffige Hallenkirche ohne Presbyterium mit flachem Schluss, die an drei Seiten in das Klostergebäude eingebaut war. Nur die Seite des Langhauses gegenüber der Stadtmauer stand frei. Die Gewölbe der Kirche wurden von vier freistehenden Pfeilern getragen. Die Klosterkirche wurde am 25. Oktober 1349 der heiligen [[w:Klara von Assisi|Clara von Assisi]] geweiht<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 83</ref>, derselbe Tag, an dem Herzog [[Albrecht II. (Österreich)|Albrecht II. von Österreich]], ein Bruder von Herzog Rudolf III., alle Herren der Herzogtümer Österreich, Steiermark und Kärnten den Treueid auf seinen Sohn und Nachfolger [[Rudolf IV. (Österreich)|Rudolf IV.]] schwören ließ.
Um 1336 wurde die Klosterkirche errichtet, als Kirchenbaumeister wird [[Fredericus Himberger]] aus Straubing genannt. Das Vorbild für die Kirche des Claraklosters dürfte die  [[Dominikanerinnenkirche (Tulln)|Dominikanerinnenkirche]] in [[Tulln an der Donau|Tulln]] gewesen sein. Es handelte sich um eine dreischiffige Hallenkirche ohne Presbyterium mit flachem Schluss, die an drei Seiten in das Klostergebäude eingebaut war. Nur die Seite des Langhauses gegenüber der Stadtmauer stand frei. Die Gewölbe der Kirche wurden von vier freistehenden Pfeilern getragen. Die Klosterkirche wurde am 25. Oktober 1349 der heiligen [[w:Klara von Assisi|Clara von Assisi]] geweiht<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 83</ref>, derselbe Tag, an dem Herzog [[Albrecht II. (Österreich)|Albrecht II. von Österreich]], ein Bruder von Herzog Rudolf III., alle Herren der Herzogtümer Österreich, Steiermark und Kärnten den Treueid auf seinen Sohn und Nachfolger [[Rudolf IV. (Österreich)|Rudolf IV.]] schwören ließ.
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