Kloster St. Magdalena: Unterschied zwischen den Versionen

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Um 1238 muss das Magdalenerinnenkloster bereits eine beachtliche Größe und solide wirtschaftliche Grundlagen gehabt haben, denn das um 1238 gegründete Kloster in [[Michelstetten]] wurde mit Nonnen aus ihm besiedelt.<ref name ="Stoklaska88">vgl. Anneliese Stoklaska: ''Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster'', 1986, S. 88</ref>  
Um 1238 muss das Magdalenerinnenkloster bereits eine beachtliche Größe und solide wirtschaftliche Grundlagen gehabt haben, denn das um 1238 gegründete Kloster in [[Michelstetten]] wurde mit Nonnen aus ihm besiedelt.<ref name ="Stoklaska88">vgl. Anneliese Stoklaska: ''Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster'', 1986, S. 88</ref>  
Am 13. Jänner 1278 bestätigte der "römische" [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] dem Kloster seine Besitzrechte.<ref name ="Stoklaska86">vgl. Anneliese Stoklaska: ''Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster'', 1986, S. 86</ref> Die Klosterkirche und der Chor wurden zwischen 1332 und 1352 im Auftrag des Wiener Bürgers [[Friedrich von Tirna]] eingewölbt, der auch mindestens 6 Altäre für diese Kirche stiftete.<ref name ="Stoklaska85"/>
Am 13. Jänner 1278 bestätigte der "römische" [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] dem Kloster seine Besitzrechte.<ref name ="Stoklaska86">vgl. Anneliese Stoklaska: ''Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster'', 1986, S. 86</ref> Die Klosterkirche und der Chor wurden zwischen 1332 und 1352 im Auftrag des Wiener Bürgers [[Friedrich von Tirna]] eingewölbt, der auch mindestens 6 Altäre für diese Kirche stiftete.<ref name ="Stoklaska85"/> Der bekannte Martha-Altar wird erstmals am 13. August 1365 genannt.<ref name ="Stoklaska94">vgl. Anneliese Stoklaska: ''Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster'', 1986, S. 94</ref>


Um 1470/1480 wurde das Kloster St. Maria Magdalena ein Augustiner-Chorfrauenstift.<ref name ="wienwiki">vgl. {{WiWi|Augustiner-Chorfrauen}}</ref>.
In den Jahrzehnten danach danach dürfte sich das Magdalenerinnenkloster wirtschaftlich gut entwickelt haben. Die tatsächlichen Zugehörigkeiten des Klosters und seine seelsorgerische Betreuung sind jedoch eher schlecht urkundlich erfassbar und werden in der Geschichtsforschung widersprüchlich gedeutet. Dass das Magdalenerinnenkloster ab Mitte des 15. Jahrhunderts tatsächlich der Administration des Augustiner-Chorfrauenklosters St. Jakob auf der Hülben unterstellt war, wie in der Geschichtsforschung immer wieder behauptet wird, lässt sich mit Blick auf die gesicherten Fakten nicht überzeugend belegen.<ref>vgl. Anneliese Stoklaska: ''Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster'', 1986, S. 98 und S. 100ff.</ref> Zwischen 1479 und 1485 dürfte das Magdalenerinnenkloster in ein Augustiner Chorfrauen-Kloster umgewandelt worden sein.<ref name ="Stoklaska102">vgl. Anneliese Stoklaska: ''Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster'', 1986, S. 102</ref> Das Magdalenerinnenkloster, dessen Gebäude sich vor den Wiener Stadtmauern befanden, wurde während der "Ersten Wiener Türkenbelagerung" (1529) zerstört und danach nicht wieder aufgebaut. Nachdem eine Unterbringung der Nonnen im [[Stift Klosterneuburg]] gescheitert war und nach ihrer Übersiedlung ins Kloster St. Niklas in Wien dieses durch einen Brand seiner Klosterkirche im Jahr 1533 unbewohnbar geworden war, wurde am 22. Juli 1533 der Zusammenschluss des Magdalenerinnenklosters mit dem [[Laurenzerkloster|Laurenzerkloster]] feierlich vollzogen, wobei den Magdalenerinnen ihre alten Privilegien und Besitzrechte erhalten blieben und am 12. September 1533 vom König bestätigt wurden. Allerdings sollte das Magdalenerinnenkloster ziemlich rasch im Laurenzerkloster aufgehen.<ref name ="Stoklaska103">vgl. Anneliese Stoklaska: ''Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster'', 1986, S. 103</ref>


== Namentlich bekannte Priorinnen des Klosters St. Magdalena ==
== Namentlich bekannte Priorinnen des Klosters St. Magdalena ==
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* 1342 verpflichten sich die Priorin Elsbeth und ihr Konvent gegenüber [[Albrecht II. (Österreich)|Herzog Albrecht (II.) von Österreich]] ("''Albrecht dem Lahmen''") zur Abhaltung eines Jahrestages mit Vigil und Seelenmesse am Mittwoch in der Fastenzeit für dessen verstorbenen [[Otto der Fröhliche|Bruder]].<ref name ="Stoklaska91"/>
* 1342 verpflichten sich die Priorin Elsbeth und ihr Konvent gegenüber [[Albrecht II. (Österreich)|Herzog Albrecht (II.) von Österreich]] ("''Albrecht dem Lahmen''") zur Abhaltung eines Jahrestages mit Vigil und Seelenmesse am Mittwoch in der Fastenzeit für dessen verstorbenen [[Otto der Fröhliche|Bruder]].<ref name ="Stoklaska91"/>
* 1344 wird Gertraud als Priorin urkundlich genannt.<ref name ="Stoklaska92">vgl. Anneliese Stoklaska: ''Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster'', 1986, S. 92</ref>
* 1344 wird Gertraud als Priorin urkundlich genannt.<ref name ="Stoklaska92">vgl. Anneliese Stoklaska: ''Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster'', 1986, S. 92</ref>
* 1359 ist als Priorin Elisabeth von Asparn genannt.<ref name ="Stoklaska94"/>
* 1368 wird in zwei Verträgen Gertrud die Pariserin als Priorin genannt.<ref>vgl. Anneliese Stoklaska: ''Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster'', 1986, S. 94f.</ref>
* 1374 ist Schwester Margaretha als Priorin urkundlich genannt. Sie ist vielleicht mit der 1376 und 1378 als Priorin genannten Schwester Margret von [[Mistelbach]] ident.<ref name ="Stoklaska96">vgl. Anneliese Stoklaska: ''Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster'', 1986, S. 96</ref>
* 1393 gelobt die Priorin Katharina Floitin für Konrad von Zwettl einen Jahrtag halten zu lassen.<ref name ="Stoklaska98">vgl. Anneliese Stoklaska: ''Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster'', 1986, S. 98</ref>
* Um 1452 wird Margarete Karthauserin als Priorin genannt.<ref name ="Stoklaska99">vgl. Anneliese Stoklaska: ''Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster'', 1986, S. 98</ref>
* Um 1469 wird Barbara Hierssin als Priorin urkundlich genannt, in den Urkunden seit 1480 wurde sie als Meisterin bezeichnet. Diesen Titel führten auch ihre sechs Nachfolgerinnen, die letzte Oberinnen des Magdalenerinnenkloster, wobei diese aber auch als Priorinnen tituliert werden.<ref>vgl. Anneliese Stoklaska: ''Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster'', 1986, S. 94 und S. 100f.</ref>
* Magdalena Stadelmair, die Nachfolgerin von Barbara Hierssin wird zwischen 1482 und 1498 als Priorin oder Meisterin des Magdalenerinnenklosters genannt.<ref name ="Stoklaska100">vgl. Anneliese Stoklaska: ''Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster'', 1986, S. 100</ref>
* Um 1520 ist Constantia sowohl als Meisterin als auch als Priorin urkundlich belegt.<ref>vgl. Anneliese Stoklaska: ''Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster'', 1986, S. 100f.</ref>
Unklar ist die Stellung, welche Susanne Torlin unter den Leiterinnen des Klosters einnimmt beziehungsweise ob sie überhaupt zu diesen gezählt werden kann. 1463 ist eine amtliche Handlung von ihr für das Magdalenerinnenkloster belegt. Sie war jedoch keine Nonne dieses Klosters, sondern eine Chorfrau des Klosters St. Jakob auf der Hülben und benötigte für ihre amtliche Handlung die ausdrückliche Erlaubnis von Petronella Pöcklin, die 1439-1471 die Meisterin des Klosters St. Jakob auf der Hülben war. In der Geschichtsforschung findet sich immer wieder die Behauptung, dass sie als Administratorin das Magdalenerinnenkloster leitete, weil dieses zu ihrer Zeit dem Kloster St. Jakob auf der Hülben unterstellt war und dass sie die Umwandlung des Magdalenerinnenklosters in ein Augustiner Chorfrauenkloster vorbereiten sollte. Dagegen spricht allerdings, dass sie als solche in keiner Quelle ausdrücklich genannt ist und dass sie auch in ihrem Kloster keine bedeutende Stellung gehabt haben dürfte. Da das Kloster St. Magdalena zu diesem Zeitpunkt eine wirtschaftliche Blütezeit erlebte, fehlt auch ein belegter plausibler Grund für Unterstellung des Magdalenerinnenklosters unter die Aufsicht eines anderen Klosters.<ref>vgl. Anneliese Stoklaska: ''Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster'', 1986, S. 99 und S. 101f.</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
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