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Die '''Familie von Puchheimer''' zählten im Mittelalter zu den bedeutendsten Herrengeschlechtern im heutigen Ober- und Niederösterreich. 1718 erlosch ihre letzte Linie. | Die '''Familie von Puchheimer''' zählten im Mittelalter zu den bedeutendsten Herrengeschlechtern im heutigen Ober- und Niederösterreich. 1718 erlosch ihre letzte Linie. | ||
== Anfänge und Stellung der Familie der Puchheimer == | ==Anfänge und Stellung der Familie der Puchheimer== | ||
In der Forschung wird gewöhnlich davon ausgegangen, dass die Familie der Puchheimer ursprünglich zu den "hochfreien" Adelsfamilien<ref group="A">Die [[w:Edelfrei|Edelfreien oder Hochfreien]] waren innerhalb des Adels ein eigener landrechtlicher Stand. Als Edelfreie oder Hochfreie galten im Mittelalter Personen, die eine dynastische Herkunft aufweisen konnten und ihren Besitz als "freies Eigen" besaßen. Die Edel- und Hochfreien waren dem fürstenmäßigen hohen Adel gleichgestellt, rechtlich hatten sie eine Zwischenstellung zwischen den Personen, welche im Besitz der "wirklichen" alten Gaugrafschaften und Stammesherzogtümern waren und den nur ritterbürtigen Mittelfreien. Im Unterschied zu den [[w:Ministeriale|Ministerialen]] verdankten sie ihren Adel nicht einem Dienst- oder Lehnsverhältnisses und waren somit keiner anderen Dynastien untergeordnet. Sie unterstanden nur dem König beziehungsweise dem Kaiser. Seit dem 11. Jahrhundert galten ihre Territorien daher als "reichsfrei", "königsfrei" oder "reichsunmittelbar". Sie führten gewöhnlich den Titel Herr oder Freiherr, im Spätmittelalter oder in der frühen Neuzeit gelang einigen der Aufstieg in den Grafenstand, während sich die meisten, nicht immer gegen ihren Willen, in die Lehensabhängigkeit mächtigerer Adelsfamilien gerieten.</ref> zählten, die später in die landesfürstliche Ministerialität<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> geraten waren.<ref>vgl. Karl Gutkas: ''Ein österreichischer Staatsmann des 14. Jahrhunderts'', 1957, S. 62f.</ref> Später gehörten sie zur Spitze des Herrenstandes im [[Herzogtum Österreich]] ("''ob und unter der Enns''").<ref>vgl. Claudia Feller: ''Auf großem Fuße?''. Zum Haushaltsumfang der Herren von Schlandersberg im Spätmittelalter unter besonderer Berücksichtigung des Frauenanteils. In: Claudia Fellner - Daniel Luger: ''Semper ad fontes''. Festschrift für [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]] zum 60. Geburtstag (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 76). Böhlau Verlag, Wien, 2020. ISBN 978-3-205-21162-4. S. 69f.</ref> | In der Forschung wird gewöhnlich davon ausgegangen, dass die Familie der Puchheimer ursprünglich zu den "hochfreien" Adelsfamilien<ref group="A">Die [[w:Edelfrei|Edelfreien oder Hochfreien]] waren innerhalb des Adels ein eigener landrechtlicher Stand. Als Edelfreie oder Hochfreie galten im Mittelalter Personen, die eine dynastische Herkunft aufweisen konnten und ihren Besitz als "freies Eigen" besaßen. Die Edel- und Hochfreien waren dem fürstenmäßigen hohen Adel gleichgestellt, rechtlich hatten sie eine Zwischenstellung zwischen den Personen, welche im Besitz der "wirklichen" alten Gaugrafschaften und Stammesherzogtümern waren und den nur ritterbürtigen Mittelfreien. Im Unterschied zu den [[w:Ministeriale|Ministerialen]] verdankten sie ihren Adel nicht einem Dienst- oder Lehnsverhältnisses und waren somit keiner anderen Dynastien untergeordnet. Sie unterstanden nur dem König beziehungsweise dem Kaiser. Seit dem 11. Jahrhundert galten ihre Territorien daher als "reichsfrei", "königsfrei" oder "reichsunmittelbar". Sie führten gewöhnlich den Titel Herr oder Freiherr, im Spätmittelalter oder in der frühen Neuzeit gelang einigen der Aufstieg in den Grafenstand, während sich die meisten, nicht immer gegen ihren Willen, in die Lehensabhängigkeit mächtigerer Adelsfamilien gerieten.</ref> zählten, die später in die landesfürstliche Ministerialität<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> geraten waren.<ref>vgl. Karl Gutkas: ''Ein österreichischer Staatsmann des 14. Jahrhunderts'', 1957, S. 62f.</ref> Später gehörten sie zur Spitze des Herrenstandes im [[Herzogtum Österreich]] ("''ob und unter der Enns''").<ref>vgl. Claudia Feller: ''Auf großem Fuße?''. Zum Haushaltsumfang der Herren von Schlandersberg im Spätmittelalter unter besonderer Berücksichtigung des Frauenanteils. In: Claudia Fellner - Daniel Luger: ''Semper ad fontes''. Festschrift für [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]] zum 60. Geburtstag (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 76). Böhlau Verlag, Wien, 2020. ISBN 978-3-205-21162-4. S. 69f.</ref> | ||
Die Familie der Puchheimer benannte sich zunächst nach den Ansitzen Puchheim (vermutlich einer Burg bei [[Attnang-Puchheim|Puchheim]]) sowie nach Weng und Schalkham (bei [[w:Köstendorf|Köstendorf]], heute im Bundesland Bayern in Deutschland) und möglicherweise auch nach [[Vöcklabruck]]. Die Lokalisierungen ihrer Ansitze sind aber nicht eindeutig gesichert. So gibt es zum Beispiel noch einen weiteren Ort mit Namen Puchheim bei Ottnang (heute im Bezirk Vöcklabruck) und ein weiteres Puchheim in [[Eferding]]. Doch auch für das deutsche Bundesland Bayern sind zwei Orte mit Namen Puchheim belegt, die ebenfalls in Frage kommen. Es gibt zahlreiche Orte mit Namen Weng, Wang und Ähnliches in den Bundesländern Oberösterreich, Steiermark und Salzburg, neben dem Schalkham bei Köstendorf gibt es auch ein Schalkham bei [[Regau]]. Gesichert scheint jedenfalls, dass die Familie der Puchheimer zunächst in der Gegend um Köstendorf und [[w:Tittmoning|Tittmoning]] (heute im Bundesland Bayern in Deutschland) und dann im Attergau (heute Teil von Oberösterreich) und dort besonders in der Umgebung von Vöcklabruck) ansässig waren.<ref>vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 4f.</ref> | Die Familie der Puchheimer benannte sich zunächst nach den Ansitzen Puchheim (vermutlich einer Burg bei [[Attnang-Puchheim|Puchheim]]) sowie nach Weng und Schalkham (bei [[w:Köstendorf|Köstendorf]], heute im Bundesland Bayern in Deutschland) und möglicherweise auch nach [[Vöcklabruck]]. Die Lokalisierungen ihrer Ansitze sind aber nicht eindeutig gesichert. So gibt es zum Beispiel noch einen weiteren Ort mit Namen Puchheim bei Ottnang (heute im Bezirk Vöcklabruck) und ein weiteres Puchheim in [[Eferding]]. Doch auch für das deutsche Bundesland Bayern sind zwei Orte mit Namen Puchheim belegt, die ebenfalls in Frage kommen. Es gibt zahlreiche Orte mit Namen Weng, Wang und Ähnliches in den Bundesländern Oberösterreich, Steiermark und Salzburg, neben dem Schalkham bei Köstendorf gibt es auch ein Schalkham bei [[Regau]]. Gesichert scheint jedenfalls, dass die Familie der Puchheimer zunächst in der Gegend um Köstendorf und [[w:Tittmoning|Tittmoning]] (heute im Bundesland Bayern in Deutschland) und dann im Attergau (heute Teil von Oberösterreich) und dort besonders in der Umgebung von Vöcklabruck) ansässig waren.<ref>vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 4f.</ref> | ||
Im heutigen Bundesland Steiermark sollten sie erst später Besitz erwerben, sind aber bereits im 12. Jahrhundert dort mehrmals als Zeugen genannt. Ende des 12. Jahrhunderts wurden sie Ministeriale des [[Herzogtum Steier|Herzogtums Steier]], während des 13. Jahrhunderts wurden sie im heutigen Niederösterreich (damals ein Teil des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]) ansässig, wo sie sich 1348 endgültig niederließen. Die genealogische Erforschung der Familie der Puchheimer gilt als schwierig. Zum einen finden sich die Anfänge der Familie in Gebieten, die im Mittealter zu verschiedenen Ländern gehörten, zum anderen benannte sich die Familie zunächst nach verschiedenen Ansitzen, die nicht immer eindeutig zu identifizieren sind.<ref name ="Tepperberg4">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 4</ref> | Im heutigen Bundesland Steiermark sollten sie erst später Besitz erwerben, sind aber bereits im 12. Jahrhundert dort mehrmals als Zeugen genannt. Ende des 12. Jahrhunderts wurden sie Ministeriale des [[Herzogtum Steier|Herzogtums Steier]], während des 13. Jahrhunderts wurden sie im heutigen Niederösterreich (damals ein Teil des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]) ansässig, wo sie sich 1348 endgültig niederließen. Die genealogische Erforschung der Familie der Puchheimer gilt als schwierig. Zum einen finden sich die Anfänge der Familie in Gebieten, die im Mittealter zu verschiedenen Ländern gehörten, zum anderen benannte sich die Familie zunächst nach verschiedenen Ansitzen, die nicht immer eindeutig zu identifizieren sind.<ref name="Tepperberg4">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 4</ref> | ||
== Geschichte == | ==Geschichte== | ||
Die Herkunft der Familie wird auf den Adeligen "Udalrich de Wenige" zurückgeführt (genannt um 1070). Mögliche Vorfahren von ihm waren in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts im Rebgau (in der Nähe der späteren Stadt [[Vöcklabruck]]) ansässig, der damals Herrschaftsgebiet des [[w:Erzstift Salzburg|Erzstiftes Salzburg]] gehörte. Im 12. Jahrhundert benannte sich die Familie nach der [[w:Schloss Puchheim|Burg Puchheim]] (heute Teil der Gemeinde [[Attnang-Puchheim]]). 1136 ist mit [[Pilgrim von Wang|Pilgrim von Puchheim]] ("Pilgrimus nobilis de Puchaimen") erstmals ein Mitglied der Familie urkundlich genannt, dessen Zugehörigkeit eindeutig ist. Unter dem "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönig]]" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]] gelang der Familie der Puchheimer ein beachtlicher Aufstieg. 1276 wurde Albero (I.) von Puchheim mit dem Amt des Oberst-Erbtruchsess des Herzogtums Österreich belehnt, das bisher die [[Albero von Feldsberg|Herren von Feldsberg]] ausgeübt hatten. Er konnte die Stellung seiner Familie auch unter [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] halten. Die Puchheimer zählten zu den "geschworenen" Räten von [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht (I.) von Österreich]], dem späteren König Albrecht II. | Die Herkunft der Familie wird auf den Adeligen "Udalrich de Wenige" zurückgeführt (genannt um 1070). Mögliche Vorfahren von ihm waren in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts im Rebgau (in der Nähe der späteren Stadt [[Vöcklabruck]]) ansässig, der damals Herrschaftsgebiet des [[w:Erzstift Salzburg|Erzstiftes Salzburg]] gehörte. Im 12. Jahrhundert benannte sich die Familie nach der [[w:Schloss Puchheim|Burg Puchheim]] (heute Teil der Gemeinde [[Attnang-Puchheim]]). 1136 ist mit [[Pilgrim von Wang|Pilgrim von Puchheim]] ("Pilgrimus nobilis de Puchaimen") erstmals ein Mitglied der Familie urkundlich genannt, dessen Zugehörigkeit eindeutig ist. Unter dem "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönig]]" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]] gelang der Familie der Puchheimer ein beachtlicher Aufstieg. 1276 wurde Albero (I.) von Puchheim mit dem Amt des Oberst-Erbtruchsess des Herzogtums Österreich belehnt, das bisher die [[Albero von Feldsberg|Herren von Feldsberg]] ausgeübt hatten. Er konnte die Stellung seiner Familie auch unter [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] halten. Die Puchheimer zählten zu den "geschworenen" Räten von [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht (I.) von Österreich]], dem späteren König Albrecht II. | ||
Nachdem sie schon in den ersten Jahrzehnten des 14. Jahrhunderts einige Besitzungen im heutigen Niederösterreich erworben hatten, verlegten [[Albero von Puchheim|Albero (III./V.) von Puchheim]] und seine Brüder um die Mitte des Jahrhunderts ihren Sitz dauerhaft dorthin und gaben ihre im heutigen Oberösterreich gelegenen Besitzungen auf.<ref name ="gutkas63">vgl. Karl Gutkas: ''Ein österreichischer Staatsmann des 14. Jahrhunderts'', 1957, S. 63</ref> 1348 überließen sie die Stammburg [[Albrecht II. (Österreich)|Herzog Albrecht II. von Österreich]] ("''Albrecht dem Lahmen''") und erhielten dafür die im heutigen [[Waldviertel]] gelegenen Herrschaften [[Litschau]] und [[Heidenreichstein]].<ref name ="czeike613">vgl. {{Czeike|4|613||Puchheim}}</ref> In der Folge weiteten sie ihre Besitzungen aus, vor allem im niederösterreichischen Waldviertel. | Nachdem sie schon in den ersten Jahrzehnten des 14. Jahrhunderts einige Besitzungen im heutigen Niederösterreich erworben hatten, verlegten [[Albero von Puchheim|Albero (III./V.) von Puchheim]] und seine Brüder um die Mitte des Jahrhunderts ihren Sitz dauerhaft dorthin und gaben ihre im heutigen Oberösterreich gelegenen Besitzungen auf.<ref name="gutkas63">vgl. Karl Gutkas: ''Ein österreichischer Staatsmann des 14. Jahrhunderts'', 1957, S. 63</ref> 1348 überließen sie die Stammburg [[Albrecht II. (Österreich)|Herzog Albrecht II. von Österreich]] ("''Albrecht dem Lahmen''") und erhielten dafür die im heutigen [[Waldviertel]] gelegenen Herrschaften [[Litschau]] und [[Heidenreichstein]].<ref name="czeike613">vgl. {{Czeike|4|613||Puchheim}}</ref> In der Folge weiteten sie ihre Besitzungen aus, vor allem im niederösterreichischen Waldviertel. | ||
Noch im 14. Jahrhundert spaltete sich die Familie in mehrere Familienzweige auf.<ref name ="Feller70">vgl. Claudia Feller: ''Auf großem Fuße?''. Zum Haushaltsumfang der Herren von Schlandersberg im Spätmittelalter unter besonderer Berücksichtigung des Frauenanteils. In: Claudia Fellner - Daniel Luger: ''Semper ad fontes''. Festschrift für [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]] zum 60. Geburtstag (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 76). Böhlau Verlag, Wien, 2020. ISBN 978-3-205-21162-4. S. 70</ref | Noch im 14. Jahrhundert spaltete sich die Familie in mehrere Familienzweige auf.<ref name="Feller70">vgl. Claudia Feller: ''Auf großem Fuße?''. Zum Haushaltsumfang der Herren von Schlandersberg im Spätmittelalter unter besonderer Berücksichtigung des Frauenanteils. In: Claudia Fellner - Daniel Luger: ''Semper ad fontes''. Festschrift für [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]] zum 60. Geburtstag (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 76). Böhlau Verlag, Wien, 2020. ISBN 978-3-205-21162-4. S. 70</ref> | ||
== Stammtafel 1: Die "kuonradische Linie" der Puchheimer (12. Jahrhundert) == | *die Herren von Puchheim auf [[Horn]], 1622 als Protestanten enteignet und vertrieben | ||
*die Herren von Puchheim auf [[Raabs an der Thaya|Raabs]]-[[Heidenreichstein]], 1629 ausgestorben<ref name="czeike613" /> | |||
*die Herren von Puchheim auf [[Göllersdorf]], 1657 ausgestorben<ref name="czeike613" /> | |||
*die Herren von Puchheim auf [[Krumbach]], 1718 ausgestorben<ref name="czeike613" /> | |||
Diese wurden alle im 17. Jahrhundert (1613 beziehungsweise 1633 und 1634) aus dem Freiherren- in den Grafenstand erhoben<ref name="czeike613" /> | |||
==Stammtafel 1: Die "kuonradische Linie" der Puchheimer (12. Jahrhundert)== | |||
Eltern unbekannt | Eltern unbekannt | ||
== Stammtafel 2: Die Puchheimer Linie der "Pilgrime" (12. Jahrhundert) == | #Albero (I.) von Puchheim, auch Adalbert von Puchheim, Bruder von Pero von Puchheim, vermutlich ein Bruder oder Cousin von Pilgrim von Weng<ref name="Tepperberg6">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 6</ref> | ||
#Pero von Puchheim, Bruder von Adalbert von Puchheim, vermutlich ein Bruder oder Cousin von Pilgrim von Weng ∞ mit Gisela<ref name="Tepperberg6" /> | |||
##Konrad von Puchheim (der Ältere) († vor 1167/83), Sohn von Adalbert oder Pero von Puchheim ∞ mit Gerbirg von [[Sankt Georgen bei Salzburg|Roding]] († nach 1193)<ref name="Tepperberg6-7">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 6 und S. 7</ref> | |||
###Konrad von Puchheim (der Jüngere) (''Chuonradus liber homo de Bouchain'') (genannt 1167/83 und zw. 1188 und 1193), auch Konrad von Weng, Sohn des Vorherigen, wirkte im Umfeld des Grafen Liutolt von Plain, um 1170 Zeuge einer Schenkungserneuerung an das [[Stift Admont|Kloster Admont]]<ref name="Tepperberg6-7" /> | |||
###Gebno von Puchheim (um 1200), vermutlich ein weiterer Sohn von Konrad dem Älteren, Schwager eines Wergand von [[Sankt Georgen bei Salzburg|Roding]]<ref name="Tepperberg7">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 7</ref> | |||
##Heinrich (I.) von Schalkham (genannt um 1140), auch Heinrich von Weng<ref name="Tepperberg6" /> | |||
##Alheit von Weng, übergab für ihre Brüder Konrad von Puchheim (den Älteren) und Heinrich von Schalkham um 1167/88 ihren Forst Schönbühel oberhalb von [[Ramsau]] (am Dachsteingebirge) vorbehaltlich des Schlägerungsrechtes an das Kloster St. Peter in Salzburg<ref name="Tepperberg6" /> | |||
==Stammtafel 2: Die Puchheimer Linie der "Pilgrime" (12. Jahrhundert)== | |||
Eltern unbekannt | Eltern unbekannt | ||
#[[Pilgrim von Wang|Pilgrim (I.) von Weng]] (der Ältere) (''Pilgrimus de Wenge'') (* † im 12. Jahrhundert, nach 1136), auch Pilgrim von Puchheim<ref name ="Tepperberg7"/> | |||
#[[Pilgrim von Wang|Pilgrim (I.) von Weng]] (der Ältere) (''Pilgrimus de Wenge'') (* † im 12. Jahrhundert, nach 1136), auch Pilgrim von Puchheim<ref name="Tepperberg7" /> | |||
##Pilgrim (II.) von Weng (der Jüngere) († um 1159)<ref>vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 7 und S. 12</ref> | ##Pilgrim (II.) von Weng (der Jüngere) († um 1159)<ref>vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 7 und S. 12</ref> | ||
###[[Pilgrim III. von Weng|Pilgrim (III.) von Weng]], auch Pilgrim von Puchheim († nach 1197), Ministeriale der Herzöge von Steier ∞ mit Chunigund von Wartenburg († um / nach 1193)<ref name ="Tepperberg12">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 12f.</ref> | ###[[Pilgrim III. von Weng|Pilgrim (III.) von Weng]], auch Pilgrim von Puchheim († nach 1197), Ministeriale der Herzöge von Steier ∞ mit Chunigund von Wartenburg († um / nach 1193)<ref name="Tepperberg12">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 12f.</ref> | ||
####Adelheid von Puchheim (genannt 1197)<ref name ="Tepperberg12"/> | ####Adelheid von Puchheim (genannt 1197)<ref name="Tepperberg12" /> | ||
####Heinrich von Puchheim († um 1242), vermutlich sein Sohn<ref>vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 12f.</ref> | ####Heinrich von Puchheim († um 1242), vermutlich sein Sohn<ref>vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 12f.</ref> | ||
#####[[Albero II. von Puchheim|Albero (II.) von Puchheim]] (um / nach 1303) ∞ um 1258 mit Agnes von Liebenstein, einer Nichte des [[w:Otto von Lonsdorf|Bischofs von Passau]] | #####[[Albero II. von Puchheim|Albero (II.) von Puchheim]] (um / nach 1303) ∞ um 1258 mit Agnes von Liebenstein († um / nach 1303), einer Nichte des [[w:Otto von Lonsdorf|Bischofs von Passau]] | ||
######[[Pilgrim IV. von Puchheim (gest. um 1341/1343)|Pilgrim (IV.) von Puchheim]] ((† um 1341/1343) | ######[[Pilgrim IV. von Puchheim (gest. um 1341/1343)|Pilgrim (IV.) von Puchheim]] ((† um 1341/1343) | ||
#######[[w:Pilgrim II. von Puchheim|Erzbischof Pilgerim (II.) von Salzburg]] († 1396) | #######[[w:Pilgrim II. von Puchheim|Erzbischof Pilgerim (II.) von Salzburg]] († 1396) | ||
#######[[Albero von Puchheim|Albero (III./V.) von Puchheim]] († um / nach 1368) ∞ in 1. Ehe seit 1340 mit Anna, Tochter des Grafen Paul von [[w:Mattersdorf-Forchtenstein|Mattersdorf-Forchtenstein]]; ∞ in 2. Ehe mit Scholastika von Starhemberg, Tochter von Gundacker von Starhemberg (auf Rassing) | #######[[Albero von Puchheim|Albero (III./V.) von Puchheim]] († um / nach 1368) ∞ in 1. Ehe seit 1340 mit Anna, Tochter des Grafen Paul von [[w:Mattersdorf-Forchtenstein|Mattersdorf-Forchtenstein]]; ∞ in 2. Ehe mit Scholastika von Starhemberg, Tochter von Gundacker von Starhemberg (auf Rassing) | ||
########(1. Ehe) [[Pilgrim IV. von Puchheim|Pilgrim (IV.) von Puchheim]] († um 1402), Obersthofmeister der Herzöge [[Albrecht III. (Österreich)|Albrecht (III.)]] und [[Albrecht IV. (Österreich)|Albrecht (IV.)]] von [[Habsburger|Österreich]] ∞ mit Margaretha von [[Maissauer|Maissau]] († nach 1419), Tochter von [[Heidenreich von Maissau]] aus dessen Ehe mit [[Anna von Kuenring]] ---> '''Begründer der Linien Puchheim auf [[Horn]] und [[Göllersdorf]]''' | ########(1. Ehe) [[Pilgrim IV. von Puchheim|Pilgrim (IV.) von Puchheim]] († um 1402), Obersthofmeister der Herzöge [[Albrecht III. (Österreich)|Albrecht (III.)]] und [[Albrecht IV. (Österreich)|Albrecht (IV.)]] von [[Habsburger|Österreich]] ∞ mit Margaretha von [[Maissauer|Maissau]] († nach 1419), Tochter von [[Heidenreich von Maissau]] aus dessen Ehe mit [[Anna von Kuenring]] ---> '''Begründer der Linien Puchheim auf [[Horn]] und [[Göllersdorf]]''' | ||
########(1. Ehe) Albero (IV./VI.) von Puchheim ("''der Ältere''") († um 1399) ∞ mit Katharina, Tochter von [[Eberhard III. von Wallsee|Eberhard (III.) von Wallsee]] zu [[Linz]]<ref name ="DoblingerStammtafeln">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee''. Ein Beitrag zur österreichischen Adelsgeschichte (= ''Archiv für österreichische Geschichte''. Band 95). Holzhausen, Wien, 1906, siehe Stammtafeln</ref> | ########(1. Ehe) Albero (IV./VI.) von Puchheim ("''der Ältere''") († um 1399) ∞ mit Katharina, Tochter von [[Eberhard III. von Wallsee|Eberhard (III.) von Wallsee]] zu [[Linz]]<ref name="DoblingerStammtafeln">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee''. Ein Beitrag zur österreichischen Adelsgeschichte (= ''Archiv für österreichische Geschichte''. Band 95). Holzhausen, Wien, 1906, siehe Stammtafeln</ref> | ||
########(1. Ehe) Elisabeth von Puchheim ∞ mit [[Otto V. von Zelking|Otto (V.) von Zelking]]<ref>vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking''. Eine Spurensuche. Melk, 2016, S. 97</ref> | ########(1. Ehe) Elisabeth von Puchheim ∞ mit [[Otto V. von Zelking|Otto (V.) von Zelking]]<ref>vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking''. Eine Spurensuche. Melk, 2016, S. 97</ref> | ||
########(2. Ehe) Albero (V./VII.) von Puchheim ("''der Jüngere''") († um 1430)<ref group="A">Albero (V.) von Puchheim ("''der Jüngere''") oder sein Halbbruder Albero (IV.) von Puchheim ("''der Ältere''") gelten als Begründer der Linie [[Raabs an der Thaya|Raabs]] und [[Heidenreichstein]]</ref> ∞ mit Margarethe, Tochter eines [[Kadolt von Eckartsau]] | ########(2. Ehe) Albero (V./VII.) von Puchheim ("''der Jüngere''") († um 1430)<ref group="A">Albero (V.) von Puchheim ("''der Jüngere''") oder sein Halbbruder Albero (IV.) von Puchheim ("''der Ältere''") gelten als Begründer der Linie [[Raabs an der Thaya|Raabs]] und [[Heidenreichstein]]</ref> ∞ mit Margarethe, Tochter eines [[Kadolt von Eckartsau]] | ||
########(2. Ehe) Georg (I.) von Puchheim († um 1412) ∞ mit Katharina von Ehrenfels | ########(2. Ehe) Georg (I.) von Puchheim († um 1412) ∞ mit Katharina von Ehrenfels | ||
######## weitere Kinder | ########weitere Kinder | ||
Albero (IV./VI.) von Puchheim ("''der Ältere''") oder sein gleichnamiger Halbbruder Albero (V./VII.) von Puchheim ("''der Jüngere''") gilt als Begründer der Linie [[Raabs an der Thaya|Raabs]] und [[Heidenreichstein]]. | Albero (IV./VI.) von Puchheim ("''der Ältere''") oder sein gleichnamiger Halbbruder Albero (V./VII.) von Puchheim ("''der Jüngere''") gilt als Begründer der Linie [[Raabs an der Thaya|Raabs]] und [[Heidenreichstein]]. | ||
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######Albero (IV.) von Puchheim, erstmals genannt 1301<ref name ="Tepperberg22">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 22</ref> | |||
#####[[Heinrich III. von Puchheim|Heinrich (III.) von Puchheim]] († nach 1274), Ministeriale des Herzogtums Steier<ref name ="Tepperberg13">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 13.</ref> | ######Albero (IV.) von Puchheim, erstmals genannt 1301<ref name="Tepperberg22">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 22</ref> | ||
#####[[Heinrich III. von Puchheim|Heinrich (III.) von Puchheim]] († nach 1274), Ministeriale des Herzogtums Steier<ref name="Tepperberg13">vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 13.</ref> | |||
######Albero (III.) von Puchheim (genannt erstmals 1274)<ref>vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 13f.</ref> | ######Albero (III.) von Puchheim (genannt erstmals 1274)<ref>vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 13f.</ref> | ||
== Wichtige Mitglieder der Familie von Puchheim == | ==Wichtige Mitglieder der Familie von Puchheim== | ||
* Johann (IV./VI.) von Puchheim (zu Horn und Göllersdorf) († vor 1444) gehörte mit Georg (II.) von Puchheim zu jenen Adeligen, die 1436 [[Friedrich III. (HRR)|Herzog Friedrich (V.) von Österreich]], den späteren Kaiser Friedrich III., auf seiner Pilgerreise ins Heilige Land begleiteten<ref name ="heinig256">vgl. [[w:Paul-Joachim Heinig|Paul-Joachim Heinig]]: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493). Hof, Regierung, Politik'' (= ''Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters.'' Bd. 17). 3 Bände, Böhlau, Köln 1997, ISBN 3-412-15595-0 (Zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 1993), Bd. 1, S. 256</ref>. Er war mit Dorothea von Pottendorf († nach 1445) verheiratet und hatte aus dieser Ehe mehrere Kinder, darunter Johann (V./VII.), Hartneid, Christoph und Wilburg (Wilbl). Seine Schwester Ehrentraut heiratete 1445 in zweite Ehe Georg von Eckartsau.<ref name ="Feller70"/> | |||
* Johann (V./VII.) von Puchheim (zu Horn und Göllersdorf) († 1441) zählte zu den Nutznießern der Erbschaft nach [[Otto IV. von Maissau|Otto (IV.) von Maissau]]. Er soll königlicher Rat und Feldhauptmann gewesen sein.<ref name ="heinig256"/> | *Johann (IV./VI.) von Puchheim (zu Horn und Göllersdorf) († vor 1444) gehörte mit Georg (II.) von Puchheim zu jenen Adeligen, die 1436 [[Friedrich III. (HRR)|Herzog Friedrich (V.) von Österreich]], den späteren Kaiser Friedrich III., auf seiner Pilgerreise ins Heilige Land begleiteten<ref name="heinig256">vgl. [[w:Paul-Joachim Heinig|Paul-Joachim Heinig]]: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493). Hof, Regierung, Politik'' (= ''Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters.'' Bd. 17). 3 Bände, Böhlau, Köln 1997, ISBN 3-412-15595-0 (Zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 1993), Bd. 1, S. 256</ref>. Er war mit Dorothea von Pottendorf († nach 1445) verheiratet und hatte aus dieser Ehe mehrere Kinder, darunter Johann (V./VII.), Hartneid, Christoph und Wilburg (Wilbl). Seine Schwester Ehrentraut heiratete 1445 in zweite Ehe Georg von Eckartsau.<ref name="Feller70" /> | ||
* Hartneid (Hertnid, Hertl) von Puchheim (zu Horn und Göllersdorf) beerbte 1469 seinen Cousin Sigmund (I.) von Puchheim. Er gehörte 1462 zu jenen Adligen, die für den Kaiser während der [[Belagerung Hofburg Wien (1462)|Belagerung]] der [[Hofburg|Wiener Burg]] (1462) kämpften. Zu Beginn der 1470er-Jahre suchte er die Annäherung an den "[[w:Königreich Ungarn|Ungarnkönig]]" [[Matthias Corvinus]], später aber kämpfte er als einer der "Viertelhauptleute" im Herzogtum Österreich auf Seite des Kaisers gegen König Matthias und gegen seine eigenen Söhne auf der Seite des ungarischen Königs.<ref name ="heinig256"/> | *Johann (V./VII.) von Puchheim (zu Horn und Göllersdorf) († 1441) zählte zu den Nutznießern der Erbschaft nach [[Otto IV. von Maissau|Otto (IV.) von Maissau]]. Er soll königlicher Rat und Feldhauptmann gewesen sein.<ref name="heinig256" /> | ||
* [[Georg von Puchheim|Georg (II.) von Puchheim]] († um 1458), Rat von Kaiser Friedrich III. und König [[Ladislaus Postumus]] | *Hartneid (Hertnid, Hertl) von Puchheim (zu Horn und Göllersdorf) beerbte 1469 seinen Cousin Sigmund (I.) von Puchheim. Er gehörte 1462 zu jenen Adligen, die für den Kaiser während der [[Belagerung Hofburg Wien (1462)|Belagerung]] der [[Hofburg|Wiener Burg]] (1462) kämpften. Zu Beginn der 1470er-Jahre suchte er die Annäherung an den "[[w:Königreich Ungarn|Ungarnkönig]]" [[Matthias Corvinus]], später aber kämpfte er als einer der "Viertelhauptleute" im Herzogtum Österreich auf Seite des Kaisers gegen König Matthias und gegen seine eigenen Söhne auf der Seite des ungarischen Königs.<ref name="heinig256" /> | ||
* Sigmund (I.) von Puchheim († 1469) war ein Sohn von Pilgrim (VII.) von Puchheim († 1445). Er war kaiserlicher Feldhauptmann, wechselte aber 1462 auf die Seite von [[Albrecht VI. (Österreich)|Erzherzog Albrecht (VI.) von Österreich]]. Er hinterließ keine Nachkommen.<ref>vgl. [[w:Paul-Joachim Heinig|Paul-Joachim Heinig]]: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493). Hof, Regierung, Politik'' (= ''Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters.'' Bd. 17). 3 Bände, Böhlau, Köln 1997, ISBN 3-412-15595-0 (Zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 1993), Bd. 1, S. 256 und Fußnote 466</ref> | *[[Georg von Puchheim|Georg (II.) von Puchheim]] († um 1458), Rat von Kaiser Friedrich III. und König [[Ladislaus Postumus]] | ||
* [[Heinrich von Puchheim|Heinrich (VI.) von Puchheim]] († um 1478), Rat von Kaiser Friedrich III. | *Sigmund (I.) von Puchheim († 1469) war ein Sohn von Pilgrim (VII.) von Puchheim († 1445). Er war kaiserlicher Feldhauptmann, wechselte aber 1462 auf die Seite von [[Albrecht VI. (Österreich)|Erzherzog Albrecht (VI.) von Österreich]]. Er hinterließ keine Nachkommen.<ref>vgl. [[w:Paul-Joachim Heinig|Paul-Joachim Heinig]]: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493). Hof, Regierung, Politik'' (= ''Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters.'' Bd. 17). 3 Bände, Böhlau, Köln 1997, ISBN 3-412-15595-0 (Zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 1993), Bd. 1, S. 256 und Fußnote 466</ref> | ||
* [[Wilhelm von Puchheim|Wilhelm (II.) von Puchheim]] († 1483), Sohn von Wilhelm (I.) von Puchheim aus dessen Ehe mit Elisabeth von Zelking, einer Tochter von [[Heinrich IV. von Zelking|Heinrich (IV.) von Zelking]], bekannt durch seine Beteiligung an der "Puchheimer Fehde" | *[[Heinrich von Puchheim|Heinrich (VI.) von Puchheim]] († um 1478), Rat von Kaiser Friedrich III. | ||
* [[Johann von Puchheim|Hans (VIII.) von Puchheim (auf Göllersdorf)]] († 9. August 1522, in [[Wiener Neustadt]], auf dem [[Wiener Neustädter Blutgericht (1522)|Wiener Neustädter Blutgericht]] gemeinsam mit [[w:Michael I. von Eyczing|Michael von Eitzing]] als "Gesinnungsgenosse" des Wiener Bürgermeisters [[Martin Siebenbürger]] enthauptet.<ref name ="czeike613"/> | *[[Wilhelm von Puchheim|Wilhelm (II.) von Puchheim]] († 1483), Sohn von Wilhelm (I.) von Puchheim aus dessen Ehe mit Elisabeth von Zelking, einer Tochter von [[Heinrich IV. von Zelking|Heinrich (IV.) von Zelking]], bekannt durch seine Beteiligung an der "Puchheimer Fehde" | ||
* [[Albrecht von Puchheim]] († 1584), führender evangelischer Adligerder "Reformation" und "Gegenreformation" ("Wildberger Drucke") | *[[Johann von Puchheim|Hans (VIII.) von Puchheim (auf Göllersdorf)]] († 9. August 1522, in [[Wiener Neustadt]], auf dem [[Wiener Neustädter Blutgericht (1522)|Wiener Neustädter Blutgericht]] gemeinsam mit [[w:Michael I. von Eyczing|Michael von Eitzing]] als "Gesinnungsgenosse" des Wiener Bürgermeisters [[Martin Siebenbürger]] enthauptet.<ref name="czeike613" /> | ||
* Adam von Puchheim, er unterstützte die Reformation und stellte 1608 den österreichischen Landständen sein Schloss für ein Bündnis gegen [[Matthias (HRR)|Erzherzog Matthias von Österreich]] zur Verfügung | *[[Albrecht von Puchheim]] († 1584), führender evangelischer Adligerder "Reformation" und "Gegenreformation" ("Wildberger Drucke") | ||
* Graf Johann Rudolf von Puchheim (* 1600, in [[Göllersdorf]]; † 1651) | *Adam von Puchheim, er unterstützte die Reformation und stellte 1608 den österreichischen Landständen sein Schloss für ein Bündnis gegen [[Matthias (HRR)|Erzherzog Matthias von Österreich]] zur Verfügung | ||
* [[w:Hans Christoph III. von Puchheim|Graf Johann Christoph (III.) von Puchheim]] (* 1605; † 1657), 1605–1657 Hofkriegsratsvizepräsident | *Graf Johann Rudolf von Puchheim (* 1600, in [[Göllersdorf]]; † 1651) | ||
* Graf Franz Anton von Puchheim († 1718), 1695-1718 Bischof von [[Wiener Neustadt]], mit ihm endet die letzte Linie der Familie der Puchheimer | *[[w:Hans Christoph III. von Puchheim|Graf Johann Christoph (III.) von Puchheim]] (* 1605; † 1657), 1605–1657 Hofkriegsratsvizepräsident | ||
*Graf Franz Anton von Puchheim († 1718), 1695-1718 Bischof von [[Wiener Neustadt]], mit ihm endet die letzte Linie der Familie der Puchheimer | |||
== Wichtige Besitzungen der Familie der Puchheimer == | ==Wichtige Besitzungen der Familie der Puchheimer== | ||
1356 wurde Albero von Puchheim von Herzog Albrecht (II.) "''dem Lahmen''" die [[Burgruine Hainburg|Feste Heinburg]] verpfändet mit der Zusage eines Austausches gegen die seit Ende des 13. Jahrhunderts im Pfandbesitz der [[Maissauer]] befindliche Herrschaft [[Raabs an der Thaya|Raabs]] innerhalb der kommenden zwei Jahre. Obwohl die Lösung der Herrschaft Raabs bereits anvisiert war, hinderte dies den Herzog nicht daran, das Pfand noch mit zwei weiteren Pfandsätzen zu belasten, ehe es Albero lösen konnte. Wenig später erreichte er dann vom Herzog, dass die Herrschaft Raabs in ein herzogliches Lehen umgewandelt und er mit diesem belehnt wurde.<ref name ="Rigele241">vgl. [[w:Brigitte Rigele|Brigitte Rigele]]: ''Die Maissauer''. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990, S. 241</ref> | 1356 wurde Albero von Puchheim von Herzog Albrecht (II.) "''dem Lahmen''" die [[Burgruine Hainburg|Feste Heinburg]] verpfändet mit der Zusage eines Austausches gegen die seit Ende des 13. Jahrhunderts im Pfandbesitz der [[Maissauer]] befindliche Herrschaft [[Raabs an der Thaya|Raabs]] innerhalb der kommenden zwei Jahre. Obwohl die Lösung der Herrschaft Raabs bereits anvisiert war, hinderte dies den Herzog nicht daran, das Pfand noch mit zwei weiteren Pfandsätzen zu belasten, ehe es Albero lösen konnte. Wenig später erreichte er dann vom Herzog, dass die Herrschaft Raabs in ein herzogliches Lehen umgewandelt und er mit diesem belehnt wurde.<ref name="Rigele241">vgl. [[w:Brigitte Rigele|Brigitte Rigele]]: ''Die Maissauer''. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990, S. 241</ref> | ||
== Andere Theorien zur Herkunft der Familie der Puchheimer == | ==Andere Theorien zur Herkunft der Familie der Puchheimer== | ||
Zu den Anfängen der Familie der Puchheimer gibt es in der Geschichtsforschung noch weitere Theorien. Nach einer These des bedeutenden steirischen Landesgeschichtsforscher [[w:Fritz Posch|Fritz Posch]] († 1995) soll die Familie der Puchheimer mit dem Familienzweig einer weiteren Familie der Buchheimer ident gewesen sein, die als Familienzweig der im heutigen Niederösterreich ansässigen Familie der [[Dunkelsteiner (Adelsfamilie)|Dunkelsteiner]] gilt. Nach dieser Theorie war [[Pilgrim III. von Weng|Pilgrim (III.) von Weng]] beziehungsweise Puchheim mit dem Dunkelsteiner Pilgrim von der Mürz und dieser mit Pilgrim (II.) von Buchheim identisch gewesen sein, was sich allerdings nicht schlüssig belegen lässt.<ref>vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 14f.</ref> | Zu den Anfängen der Familie der Puchheimer gibt es in der Geschichtsforschung noch weitere Theorien. Nach einer These des bedeutenden steirischen Landesgeschichtsforscher [[w:Fritz Posch|Fritz Posch]] († 1995) soll die Familie der Puchheimer mit dem Familienzweig einer weiteren Familie der Buchheimer ident gewesen sein, die als Familienzweig der im heutigen Niederösterreich ansässigen Familie der [[Dunkelsteiner (Adelsfamilie)|Dunkelsteiner]] gilt. Nach dieser Theorie war [[Pilgrim III. von Weng|Pilgrim (III.) von Weng]] beziehungsweise Puchheim mit dem Dunkelsteiner Pilgrim von der Mürz und dieser mit Pilgrim (II.) von Buchheim identisch gewesen sein, was sich allerdings nicht schlüssig belegen lässt.<ref>vgl. [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter'', 1978, S. 14f.</ref> | ||
== Literatur == | ==Literatur== | ||
* {{Czeike|4|613||Puchheim}} | |||
* [[w:Karl Gutkas|Karl Gutkas]]: ''Ein österreichischer Staatsmann des 14. Jahrhunderts''. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich 32, 1957, S. 62-73 [http://www.zobodat.at/pdf/Jb-Landeskde-Niederoesterreich_32_0062-0073.pdf digital] | *{{Czeike|4|613||Puchheim}} | ||
* [[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter''. Beiträge zur Geschichte des landsässigen Adels von Niederösterreich. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1978 | *[[w:Karl Gutkas|Karl Gutkas]]: ''Ein österreichischer Staatsmann des 14. Jahrhunderts''. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich 32, 1957, S. 62-73 [http://www.zobodat.at/pdf/Jb-Landeskde-Niederoesterreich_32_0062-0073.pdf digital] | ||
*[[w:Christoph Tepperberg|Christoph Tepperberg]]: ''Die Herren von Puchheim im Mittelalter''. Beiträge zur Geschichte des landsässigen Adels von Niederösterreich. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1978 | |||
== Weblinks == | ==Weblinks== | ||
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==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== |
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