Hussitenkriege: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Hussiten in Österreich vor dem Konzil von Konstanz ===
=== Hussiten in Österreich vor dem Konzil von Konstanz ===
Bereits vor dem Konzil von Konstanz war es in der Stadt Wien zur Verfolgung von einzelnen Personen gekommen, die später den Hussiten zugerechet wurden.  
Bereits vor dem Konzil von Konstanz war es in der Stadt Wien zur Verfolgung von einzelnen Personen gekommen, die später den Hussiten zugerechet wurden.  
* [[w:Hieronymus von Prag|Hieronymus von Prag]] († 23. Mai 1416, in Konstanz) hielt sich 1410 in Wien auf, wo die [[Universität Wien]] gegen ihn vor [[Andreas von Grillenberg]], damals der Offizial des Bischofs von Passau, eine Anklage wegen der Verbreitung von Ketzerei einbrachte, die am 29. August 1410 eröffnet wurde. Dabei dürfte es in erster Linie um das Kutteberger Dekret von 1409 gegangen sein, an dessen Zustandekommen Hieronymus wesentlich beteiligt war. Nachdem er zu den Anklagepunkten Stellung beziehen konnte, wobei er die Unterstützung durch einen Anwalt ablehnte, musste er sich am 2. September 1410 unter Androhung der Exkommunikation eidlich verpflichten, bis zur Urteilsverkündung in Wien zu bleiben. Diesen Eid musste er am 5. September nochmals leisten. Offensichtlich dürfte sich Hieronymus von Prag darüber im Klaren gewesen sein, dass die Anklage für ihn kein gutes Ende nehmen würde, weswegen er über [[Laa]] in die Markgrafschaft Mähren flüchtete. Bereits am 22. Oktober 1410 wurde er wegen Meineides schuldig gesprochen und exkommuniziert. Nach einer weiteren Vorladung wurde er am 31. August 1412 offiziell zum Ketzer erklärt.<ref>vgl. Jürgen Hoeren - Winfried Humpert: ''Hieronymus von Prag''. Der Philosoph im Schatten von Jan Hus. Mit einer Einführung von Eugen Drewermann. Südverlag, Konstanz, 2016, S. 53ff.</ref>  
* [[w:Hieronymus von Prag|Hieronymus von Prag]] († 23. Mai 1416, in Konstanz) hielt sich 1410 in Wien auf, wo die [[Universität Wien]] gegen ihn vor [[Andreas von Grillenberg]], damals der Offizial des Bischofs von Passau, eine Anklage wegen der Verbreitung von Ketzerei einbrachte, die am 29. August 1410 eröffnet wurde. Dabei dürfte es in erster Linie um das Kutteberger Dekret von 1409 gegangen sein, an dessen Zustandekommen Hieronymus wesentlich beteiligt war. Nachdem er zu den Anklagepunkten Stellung beziehen konnte, wobei er die Unterstützung durch einen Anwalt ablehnte, musste er sich am 2. September 1410 unter Androhung der Exkommunikation eidlich verpflichten, bis zur Urteilsverkündung in Wien zu bleiben. Diesen Eid musste er am 5. September nochmals leisten. Offensichtlich dürfte sich Hieronymus von Prag darüber im Klaren gewesen sein, dass die Anklage für ihn kein gutes Ende nehmen würde, weswegen er über [[Laa an der Thaya|Laa]] in die Markgrafschaft Mähren flüchtete. Bereits am 22. Oktober 1410 wurde er wegen Meineides schuldig gesprochen und exkommuniziert. Nach einer weiteren Vorladung wurde er am 31. August 1412 offiziell zum Ketzer erklärt.<ref>vgl. Jürgen Hoeren - Winfried Humpert: ''Hieronymus von Prag''. Der Philosoph im Schatten von Jan Hus. Mit einer Einführung von Eugen Drewermann. Südverlag, Konstanz, 2016, S. 53ff.</ref>  
* 1411 wurde Hans Griesser aus [[Ybbs]] in Wien als Ketzer hingerichtet.<ref name ="wienwiki"/>
* 1411 wurde Hans Griesser aus [[Ybbs]] in Wien als Ketzer hingerichtet.<ref name ="wienwiki"/>


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