Ulrich IV. von Matsch: Unterschied zwischen den Versionen

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Ulrich (IV.) von Matsch baute Mitte des 14. Jahrhunderts gemeinsam mit Vogt Ulrich (III.) von Matsch die Stellung der Familie aus, dies besonders im  Vinschgau und im Engadin. Die meisten der dort erworbenen Besitzungen kamen später unter die Herrschaft des Hochstiftes Chur und gingen der Familie um 1421 endgültig verloren. Nach dem Tod seines Schwiegervaters erbte Ulrich (IV.) 1366 zwei Drittel der Grafschaft Kirchberg. Das letzte Drittel konnte er im selben Jahr von Graf Heinrich von Werdenberg durch Kauf erwerben. Noch im September desselben Jahres erfolgte die Belehnung dieser Grafschaft durch [[w:Karl IV. (HRR)|Kaiser Karl IV.).<ref name ="Pfeifer/>
Ulrich (IV.) von Matsch baute Mitte des 14. Jahrhunderts gemeinsam mit Vogt Ulrich (III.) von Matsch die Stellung der Familie aus, dies besonders im  Vinschgau und im Engadin. Die meisten der dort erworbenen Besitzungen kamen später unter die Herrschaft des Hochstiftes Chur und gingen der Familie um 1421 endgültig verloren. Nach dem Tod seines Schwiegervaters erbte Ulrich (IV.) 1366 zwei Drittel der Grafschaft Kirchberg. Das letzte Drittel konnte er im selben Jahr von Graf Heinrich von Werdenberg durch Kauf erwerben. Noch im September desselben Jahres erfolgte die Belehnung dieser Grafschaft durch [[w:Karl IV. (HRR)|Kaiser Karl IV.).<ref name ="Pfeifer/>


Ulrich (IV.) von Matsch wurde unter [[Meinhard III.|Herzog Meinhard von Baiern]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> (als Graf von Tirol: Meinhard III.) († 1363) Hauptmann "an der Etsch und im Gebirge"<ref group="A">Aus diesen Positionen entstand später das Amt des Landeshauptmanns der Grafschaft Tirol.</ref>. Nach dessen Tod ließ er sich von Meinhards Mutter, [[Margarete Maultasch|Herzogin Margarete von Oberbaiern, Gräfin von Tirol]] ("''Margarete Maultasch''"), eine Reihe von Rechten bestätigen, neu übertragen oder verpfänden. Als Pfandschaften wurden ihm so die Gerichte Hörtenberg (heute Teil der Gemeinde [[Pfaffenhofen]]) und [[Nauders]]<ref group="A">Das Gericht Hörtenberg wurde erst 1405, Nauders wie auch das in Südtirol gelegene Gericht Glurns (bei Bozen) sogar erst 1429 wieder ausgelöst.</ref> übertragen. Nach der Herrschaftsübernahme durch [[Rudolf IV. (Österreich)|Herzog Rudolf (IV.) von Österreich]] ("''Rudolf dem Stifter''") wurde er Ende September 1363 gefangen gesetzt und so gezwungen, auf einige dieser Übertragungen wieder zu verzichten. Ende Oktober 1363 wurden er und Ulrich (III.) dann Vasallen und Dienstleute der [[Habsburger|Herzöge von Österreich (Habsburger)]]. Im Dezember 1363 verlor er trotzdem auch das Amt des Hauptmanns "an der Etsch und im Gebirge", das mit Berchtold von Gufidaun neu besetzt wurde. Der Wechsel zu den Herzögen von Österreich eröffnete den Vögten von Matsch aber auch neue politische Möglichkeiten. So gelang Ulrich (IV.) schließlich die Erwerbung von einigen Burgen im Unterengadin und im heutigen Südtirol, mit denen er 1368 und 1382 von [[Leopold III. (Österreich)|Herzog Leopold (III.) von Österreich]] ("''Leopold dem Gerechten''"]] belehnt wurde.<ref name ="Pfeifer/>
Ulrich (IV.) von Matsch wurde unter [[Meinhard III.|Herzog Meinhard von Baiern]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> (als Graf von Tirol: Meinhard III.) († 1363) Hauptmann "an der Etsch und im Gebirge"<ref group="A">Aus diesen Positionen entstand später das Amt des Landeshauptmanns der Grafschaft Tirol.</ref>. Nach dessen Tod ließ er sich von Meinhards Mutter, [[Margarete Maultasch|Herzogin Margarete von Oberbaiern, Gräfin von Tirol]] ("''Margarete Maultasch''"), eine Reihe von Rechten bestätigen, neu übertragen oder verpfänden. Als Pfandschaften wurden ihm so die Gerichte Hörtenberg (heute Teil der Gemeinde [[Pfaffenhofen (Tirol)|Pfaffenhofen]]) und [[Nauders]]<ref group="A">Das Gericht Hörtenberg wurde erst 1405, Nauders wie auch das in Südtirol gelegene Gericht Glurns (bei Bozen) sogar erst 1429 wieder ausgelöst.</ref> übertragen. Nach der Herrschaftsübernahme durch [[Rudolf IV. (Österreich)|Herzog Rudolf (IV.) von Österreich]] ("''Rudolf dem Stifter''") wurde er Ende September 1363 gefangen gesetzt und so gezwungen, auf einige dieser Übertragungen wieder zu verzichten. Ende Oktober 1363 wurden er und Ulrich (III.) dann Vasallen und Dienstleute der [[Habsburger|Herzöge von Österreich (Habsburger)]]. Im Dezember 1363 verlor er trotzdem auch das Amt des Hauptmanns "an der Etsch und im Gebirge", das mit Berchtold von Gufidaun neu besetzt wurde. Der Wechsel zu den Herzögen von Österreich eröffnete den Vögten von Matsch aber auch neue politische Möglichkeiten. So gelang Ulrich (IV.) schließlich die Erwerbung von einigen Burgen im Unterengadin und im heutigen Südtirol, mit denen er 1368 und 1382 von [[Leopold III. (Österreich)|Herzog Leopold (III.) von Österreich]] ("''Leopold dem Gerechten''"]] belehnt wurde.<ref name ="Pfeifer/>


Ulrich (IV.) von Matsch erlebte noch den Beginn der "Matscher Fehde" (um 1392) zwischen seiner Familie und dem Hochstift Chur, welche seiner Familie 1415 die Reichsacht durch [[Sigismund (HRR)|König Sigismund]] eingebracht haben soll und die nach zahlreichen "Schlichtungsversuchen" erst 1421 mit einem Urteilsspruch von [[Ernst der Eiserne|Herzog Ernst (I.) von Österreich]] ("''Ernst dem Eisernen''") beigelegt werden konnte.<ref name ="Pfeifer/>
Ulrich (IV.) von Matsch erlebte noch den Beginn der "Matscher Fehde" (um 1392) zwischen seiner Familie und dem Hochstift Chur, welche seiner Familie 1415 die Reichsacht durch [[Sigismund (HRR)|König Sigismund]] eingebracht haben soll und die nach zahlreichen "Schlichtungsversuchen" erst 1421 mit einem Urteilsspruch von [[Ernst der Eiserne|Herzog Ernst (I.) von Österreich]] ("''Ernst dem Eisernen''") beigelegt werden konnte.<ref name ="Pfeifer/>
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