Georg von Liechtenstein (Bischof): Unterschied zwischen den Versionen

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Georg (II.) von Liechtenstein zu [[w:Nikolsburg|Nikolsburg]] schlug die geistliche Laufbahn ein, welche durch seinen Onkel Hans (I.) von Liechtenstein besonders gefördert wurde. 1387 wurde Georg (II.) von Liechtenstein auf Initiative seines Onkels Propst des Allerheiligenkapitals zu St. Stephan in Wien. In dieser Position, in der er bis zum November 1390 verblieb<ref name ="Lackner323-339">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5. S. 323, Fußnote 339</ref>, war er auch Kanzler der [[Universität Wien|Wiener Universität]]. Im Jänner 1390 erreichte Herzog Albrecht (III.) von Österreich für ihn an der römischen Kurie die Provision mit dem nächsten in seinen "Landen" gelegenen, vakanten Bistum, wobei der Herzog sich ausdrücklich auf die Verdienste seines Hofmeisters Hans von Liechtenstein berief. Es war wohl auch der Einfluss von diesem, dass Georg von Liechtenstein am 29. September 1390 Fürstbischof von [[w:Hochstift Trient|Trient]] wurde.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5. S. 61f. und S. 323</ref> Seine Amtszeit als Bischof von Trient war von einem ständigen Konflikt mit der Bürgerschaft der Stadt [[w:Trient|Trient]] überschattet, daneben scheint es, dass auch sein Rückhalt im Domkapitel nicht besonders belastbar gewesen sein dürfte. Bekannt ist er heute nur mehr durch seinen Kampf gegen [[Friedrich IV. (Tirol)|Herzog Friedrich (IV.) von Österreich]] († 1349), Graf von Tirol, im Volksmund einst besser bekannt als "''Friedel mit der leeren Tasche''", dem um 1306 mit der [[Grafschaft Tirol]] und Teilen der [[w:Vorderösterreich|"Vorderen Lande"]] auch die Erbvogtei über das Hochstift Trient erhalten hatte. Unter dessen Druck musste Georg von Liechtenstein 1407 und 1409 auf seine Herrschaftsrechte im Hochstift beziehungsweise Bistum zugunsten des Herzogs verzichten. Eine Rehabilitierung durch das [[Konzil von Konstanz]] (1414-1418) aus politischen Gründen hatte seine Wiedereinsetzung "de forma" zur Folge.<ref name ="Geschichte-Tirol">vgl. [http://www.geschichte-tirol.com/biographien/kirche/251-georg-von-liechtenstein.html Georg von Liechtenstein], Geschichte-Tirol.COM, abgerufen am 12. Februar 2022</ref> Erst nach der Vermittlung von [[w:Martin V.|Papst Martin V.]] konnte Georg von Liechtenstein mit Zustimmung von Herzog Friedrich (IV.) nach Trient zurückkehren. Wegen erneuten kriegerischer Handlungen musste er jedoch wenig später erneut von dort fliehen und starb wenig später auf einer der Burgen von Peter von Spaur.<ref name ="ndb">vgl. ''Neue Deutsche Biographie (NDB)'', 1964. Bd. 6, S. 230</ref> Nach seinem Tod wurde er im Dom von [[w:Trient|Trient]] beigesetzt.<ref name ="Geschichte-Tirol"/>
Georg (II.) von Liechtenstein zu [[w:Nikolsburg|Nikolsburg]] schlug die geistliche Laufbahn ein, welche durch seinen Onkel Hans (I.) von Liechtenstein besonders gefördert wurde. 1387 wurde Georg (II.) von Liechtenstein auf Initiative seines Onkels Propst des Allerheiligenkapitals zu St. Stephan in Wien. In dieser Position, in der er bis zum November 1390 verblieb<ref name ="Lackner323-339">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5. S. 323, Fußnote 339</ref>, war er auch Kanzler der [[Universität Wien|Wiener Universität]]. Im Jänner 1390 erreichte Herzog Albrecht (III.) von Österreich für ihn an der römischen Kurie die Provision mit dem nächsten in seinen "Landen" gelegenen, vakanten Bistum, wobei der Herzog sich ausdrücklich auf die Verdienste seines Hofmeisters Hans von Liechtenstein berief. Es war wohl auch der Einfluss von diesem, dass Georg von Liechtenstein am 29. September 1390 Fürstbischof von [[w:Hochstift Trient|Trient]] wurde.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5. S. 61f. und S. 323</ref> Seine Amtszeit als Bischof von Trient war von einem ständigen Konflikt mit der Bürgerschaft der Stadt [[w:Trient|Trient]] überschattet, daneben scheint es, dass auch sein Rückhalt im Domkapitel nicht besonders belastbar gewesen sein dürfte. Bekannt ist er heute nur mehr durch seinen Kampf gegen [[Friedrich IV. (Tirol)|Herzog Friedrich (IV.) von Österreich]] († 1349), Graf von Tirol, im Volksmund einst besser bekannt als "''Friedel mit der leeren Tasche''", dem um 1306 mit der [[Grafschaft Tirol]] und Teilen der [[w:Vorderösterreich|"Vorderen Lande"]] auch die Erbvogtei über das Hochstift Trient erhalten hatte. Unter dessen Druck musste Georg von Liechtenstein 1407 und 1409 auf seine Herrschaftsrechte im Hochstift beziehungsweise Bistum zugunsten des Herzogs verzichten. Eine Rehabilitierung durch das [[Konzil von Konstanz]] (1414-1418) aus politischen Gründen hatte seine Wiedereinsetzung "de forma" zur Folge.<ref name ="Geschichte-Tirol">vgl. [http://www.geschichte-tirol.com/biographien/kirche/251-georg-von-liechtenstein.html Georg von Liechtenstein], Geschichte-Tirol.COM, abgerufen am 12. Februar 2022</ref> Erst nach der Vermittlung von [[w:Martin V.|Papst Martin V.]] konnte Georg von Liechtenstein mit Zustimmung von Herzog Friedrich (IV.) nach Trient zurückkehren. Wegen erneuten kriegerischer Handlungen musste er jedoch wenig später erneut von dort fliehen und starb wenig später auf einer der Burgen von Peter von Spaur.<ref name ="ndb">vgl. ''Neue Deutsche Biographie (NDB)'', 1964. Bd. 6, S. 230</ref> Nach seinem Tod wurde er im Dom von [[w:Trient|Trient]] beigesetzt.<ref name ="Geschichte-Tirol"/>


Die Nachfolge von Georg von Liechtenstein als Bischof von Trient gestaltete sich äußerst schwierig und konnte erst einige Jahre später mit der Einsetzung von [[w:Aleksander Ziemowit|Aleksander von Masowien]] († 1444), einem jüngeren Bruder von [[Cimburgis von Masowien|Herzogin Cimburgis von Österreich]], gelöst werden. Von 1442 bis zu seinem Tod war dieser wie zuvor Georg von Liechtenstein ebenfalls Dompropst von St. Stephan in Wien. Im Frauenchor des Wiener Stephansdoms fand er seine letzte Ruhestätte.
Die Nachfolge von Georg von Liechtenstein als Bischof von Trient gestaltete sich äußerst schwierig und konnte erst einige Jahre später mit der Einsetzung von [[w:Aleksander Ziemowit|Aleksander von Masowien]] († 1444), einem jüngeren Bruder von [[Cimburgis von Masowien|Herzogin Cimburgis von Österreich]], gelöst werden. Von 1442 bis zu seinem Tod war dieser wie zuvor Georg von Liechtenstein ebenfalls Dompropst von St. Stephan in Wien. Im Frauenchor des Wiener Stephansdoms fand er seine letzte Ruhestätte.<ref name="Gelmi">vgl.  [[w:Josef Gelmi|Josef Gelmi]]: ''Die Brixner Bischöfe in der Geschichte Tirols''. Athesia-Tappeiner Verlag, Bozen, 1984. ISBN 978-8870143621. S. 96</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
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