Ludwig von Thalheim: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Ludwig von Thalheim''' (* im 14. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, nach 1401)<ref group="A">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]. Vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 329</ref> war Pfarrer von [[Graz]] und ein enger Mitarbeiter von [[Berthold von Wehingen|Fürstbischof Berthold von Freising]] († 1410). Unter [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht dem Zopfe''") († 1395) war er außerdem einige Jahre für dessen Kanzlei tätig.
'''Ludwig von Thalheim''' (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach 1401)<ref group="A">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]. Vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 329</ref> war Pfarrer von [[Graz]] und ein enger Mitarbeiter von [[Berthold von Wehingen|Fürstbischof Berthold von Freising]] († 1410). Unter [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht dem Zopfe''") († 1395) war er außerdem einige Jahre für dessen Kanzlei tätig.


== Herkunft und Familie ==
==Herkunft und Familie==
Ludwig von Thalheim entstammte einer, vermutlich in der [[w:Schwaben|Reichslandschaft Schwaben]] ansässigen, Familie des Ritteradels.<ref name ="Lackner328">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 328</ref>
Ludwig von Thalheim entstammte einer, vermutlich in der [[w:Schwaben|Reichslandschaft Schwaben]] ansässigen, Familie des Ritteradels.<ref name="Lackner328">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 328</ref>


== Leben ==
==Leben==
Ludwig von Thalheim war 1376 "lector decretorum" an der Juristenuniversität in [[w:Praha|Prag]]. Er dürfte mit jenem Ludwig von Thalheim ident sein, der ein Jahr später in den Matriken der [[Universität Wien|Wiener Universität]] aufscheint. Ob er einen akademischen Grad erlangt hat, ist unsicher, in späteren Quellen wird er gewöhnlich als Meister Ludwig tituliert.<ref name ="Lackner328"/> Spätestens 1386 war er Domkanoniker in [[w:Freising|Freising]] und außerdem Sekretär von [[Berthold von Wehingen|Fürstbischof Berthold von Freising]] († 1410), dem Kanzler von Herzog Albrecht (III.) von Österreich, tätig wurde.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 328 und S. 329</ref> Zwischen dem 15. Dezember 1386 und Juli 1394 war Ludwig von Thalheim Schreiber der herzoglichen Kanzlei von Herzog Albrecht (III.) von Österreich, doch blieb er weiterhin auch der Sekretär von Fürstbischof Berthold, der ihn vermutlich in die herzogliche Kanzlei geholt haben dürfte. Als Jurist war er mehrmals für den Fürstbischof in einem langjährigen Rechtsstreit mit dem Grafen [[Heinrich VI. (Görz)|Heinrich (IV.) von Görz]] († 1454) tätig, so gemeinsam mit dem [[Anton von Maigen|Dompropst Anton von St. Stephan]] im Mai 1394.<ref name ="Lackner329">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 329</ref>  
Ludwig von Thalheim war 1376 "lector decretorum" an der Juristenuniversität in [[w:Praha|Prag]]. Er dürfte mit jenem Ludwig von Thalheim ident sein, der ein Jahr später in den Matriken der [[Universität Wien|Wiener Universität]] aufscheint. Ob er einen akademischen Grad erlangt hat, ist unsicher, in späteren Quellen wird er gewöhnlich als Meister Ludwig tituliert.<ref name="Lackner328" /> Spätestens 1386 war er Domkanoniker in [[w:Freising|Freising]] und außerdem Sekretär von [[Berthold von Wehingen|Fürstbischof Berthold von Freising]] († 1410), dem Kanzler von Herzog Albrecht (III.) von Österreich, tätig wurde.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 328 und S. 329</ref> Zwischen dem 15. Dezember 1386 und Juli 1394 war Ludwig von Thalheim Schreiber der herzoglichen Kanzlei von Herzog Albrecht (III.) von Österreich, doch blieb er weiterhin auch der Sekretär von Fürstbischof Berthold, der ihn vermutlich in die herzogliche Kanzlei geholt haben dürfte. Als Jurist war er mehrmals für den Fürstbischof in einem langjährigen Rechtsstreit mit dem Grafen [[Heinrich VI. (Görz)|Heinrich (IV.) von Görz]] († 1454) tätig, so gemeinsam mit dem [[Anton von Maigen|Dompropst Anton von St. Stephan]] im Mai 1394.<ref name="Lackner329">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 329</ref>  


Ludwig von Thalheim, der um 1394 zum Stadtpfarrer von Graz ernannt worden war<ref name ="Lackner328"/>, hielt nach dem Tod von Herzog Albrecht (III.) nur mehr sporadisch Kontakt mit dem Hof der [[Habsburger|Herzöge von Österreich (Habsburger)]] in [[Wien]]. Am 13. April 1401 stimmte er als Pfarrer von Graz einem Gütertausch mit [[Wilhelm (Österreich)|Herzog Wilhelm von Österreich]] († 1306) zu und überließ diesem für mehrere in der Stadt Graz gelegene Bürgerhäuser den in der Burggasse gelegenen Pfarrhof.<ref name ="Lackner329"/>
Ludwig von Thalheim, der um 1394 zum Stadtpfarrer von Graz ernannt worden war<ref name="Lackner328" />, hielt nach dem Tod von Herzog Albrecht (III.) nur mehr sporadisch Kontakt mit dem Hof der [[Habsburger|Herzöge von Österreich (Habsburger)]] in [[Wien]]. Am 13. April 1401 stimmte er als Pfarrer von Graz einem Gütertausch mit [[Wilhelm (Österreich)|Herzog Wilhelm von Österreich]] († 1306) zu und überließ diesem für mehrere in der Stadt Graz gelegene Bürgerhäuser den in der Burggasse gelegenen Pfarrhof.<ref name="Lackner329" />


== Literatur ==
==Literatur==
* [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5


== Einzelnachweise ==
*[[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5
 
==Einzelnachweise==
<references />
<references />


== Anmerkungen ==
==Anmerkungen==
<references group="A" />
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