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Nach seiner Rückkehr von seiner Pilgerreise begleitete er 1183 Kaiser Friedrich I. ins heutige Italien, wo er mit anderen Reichsfürsten die Eidesleistung für den Vorvertrag erbrachte, welcher für den Kaiser mit den lombardischen Städten geschlossen wurde. Bei der Ausfertigung dieses Vertrages in [[w:Konstanz|Konstanz]] war er dagegen nicht anwesend. Seine Anwesenheit auf dem Pfingstfest von [[w:Mainz|Mainz]] im Jahr 1284, wo er mit anderen Reichsfürsten um die Ehre rivalisierte, das Schwert dem Kaiser beim feierlich zelebrierten Kirchengang voranzutragen, belegt, dass er damals zum engsten Kreis der Reichsfürsten im Umfeld des Kaisers zählte.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 234f.</ref> | Nach seiner Rückkehr von seiner Pilgerreise begleitete er 1183 Kaiser Friedrich I. ins heutige Italien, wo er mit anderen Reichsfürsten die Eidesleistung für den Vorvertrag erbrachte, welcher für den Kaiser mit den lombardischen Städten geschlossen wurde. Bei der Ausfertigung dieses Vertrages in [[w:Konstanz|Konstanz]] war er dagegen nicht anwesend. Seine Anwesenheit auf dem Pfingstfest von [[w:Mainz|Mainz]] im Jahr 1284, wo er mit anderen Reichsfürsten um die Ehre rivalisierte, das Schwert dem Kaiser beim feierlich zelebrierten Kirchengang voranzutragen, belegt, dass er damals zum engsten Kreis der Reichsfürsten im Umfeld des Kaisers zählte.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 234f.</ref> | ||
== | ==Der "Dritte Kreuzzug"== | ||
[[File:BERMANN(1880) p0153 Dürrenstein.jpg|thumb|Die Burg Dürnstein, auf welcher der englische König Richard Löwenherz gefangen gehalten wurde, in einer historistisch-phantasiereichen Darstellung aus dem Jahr 1880]] | |||
1190-1192 nahm Herzog Leopold (V.) am sogenannten "[[w:Dritten Kreuzzug|Dritten Kreuzzug]]" teil.<ref name="neukam70"/> Dieser sollte sich für ihn als ziemlich problematisch erweisen. War er zunächst ein wichtiger Verbündeter von Kaiser Friedrich I. gewesen, dessen Heer er sich jedoch in Wien wegen Grenzstreitigkeiten mit dem ungarischen König nicht sofort hatte anschließen können, wurde seine Teilnahme wenig später beinahe verhindert, als [[w:Heinrich VI. (HRR)|König Heinrich VI.]] seine Heerfolge für einen Feldzug nach Sizilien angeforderte. Erst nachdem sein jüngerer Bruder, Herzog Heinrich, für ihn diese Heerfolge übernommen hatte, konnte Leopold (V.) mit einem relativ bescheidenen Gefolge im Spätherbst 1190 ins Heilige Land aufbrechen. Er wählte den Seeweg, wobei er wegen Schwierigkeiten mit der [[w:Republik Venedig|Republik Venedig]] mit seinen Leuten in [[w:Zara|Zara]] überwintern musste. Erst im Frühjahr 1191 erreichte er die Hafenstadt Akkon, welche zu dieser Zeit von den Kreuzfahrern belagert wurde. Inzwischen hatte sich jedoch die politische Situation für die Kreuzzugsteilnehmer vollkommen geändert. Der Tod von Kaiser Friedrich I. hatte die Auflösung von dessen Kreuzfahrerheer zur Folge, die Rolle, die in der Folge von den Königen Richard I. "Löwenherz" und Philippe Auguste übernommen worden war, verschlechterte zudem die Lage für die Reste jener Kreuzzugsteilnehmer aus dem Heiligen Römischen Reich aus, die Akkon erreichten. In einem regulären kaiserlichen Heer hätte Leopold (V.) zu den angesehensten Fürsten gehört, aufgrund der Entwicklungen befand er sich nun mit seinen ohnehin nicht allzu zahlreichen Gefolge in einer äußerst prekären Lage.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 248ff.</ref> Ob es vor diesem Hintergrund tatsächlich zu einem persönlichen, für den Herzog ehrverletzenden Vorfall durch den englischen König Richard I. Löwenherz gekommen ist, wird von der neuesten Geschichtsforschung seit dem 21. Jahrhundert stark angezweifelt, doch dürfte es tatsächlich zu Konflikten zwischen den wenigen Kreuzzugsteilnehmern aus dem Reich und dem englischen König gekommen sein.Fakt ist, dass Leopold (V.) noch 1191 wieder in sein Herzogtum Österreich zurück gekehrt ist.<ref name ="scheibelreiter252">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 252</ref> | 1190-1192 nahm Herzog Leopold (V.) am sogenannten "[[w:Dritten Kreuzzug|Dritten Kreuzzug]]" teil.<ref name="neukam70"/> Dieser sollte sich für ihn als ziemlich problematisch erweisen. War er zunächst ein wichtiger Verbündeter von Kaiser Friedrich I. gewesen, dessen Heer er sich jedoch in Wien wegen Grenzstreitigkeiten mit dem ungarischen König nicht sofort hatte anschließen können, wurde seine Teilnahme wenig später beinahe verhindert, als [[w:Heinrich VI. (HRR)|König Heinrich VI.]] seine Heerfolge für einen Feldzug nach Sizilien angeforderte. Erst nachdem sein jüngerer Bruder, Herzog Heinrich, für ihn diese Heerfolge übernommen hatte, konnte Leopold (V.) mit einem relativ bescheidenen Gefolge im Spätherbst 1190 ins Heilige Land aufbrechen. Er wählte den Seeweg, wobei er wegen Schwierigkeiten mit der [[w:Republik Venedig|Republik Venedig]] mit seinen Leuten in [[w:Zara|Zara]] überwintern musste. Erst im Frühjahr 1191 erreichte er die Hafenstadt Akkon, welche zu dieser Zeit von den Kreuzfahrern belagert wurde. Inzwischen hatte sich jedoch die politische Situation für die Kreuzzugsteilnehmer vollkommen geändert. Der Tod von Kaiser Friedrich I. hatte die Auflösung von dessen Kreuzfahrerheer zur Folge, die Rolle, die in der Folge von den Königen Richard I. "Löwenherz" und Philippe Auguste übernommen worden war, verschlechterte zudem die Lage für die Reste jener Kreuzzugsteilnehmer aus dem Heiligen Römischen Reich aus, die Akkon erreichten. In einem regulären kaiserlichen Heer hätte Leopold (V.) zu den angesehensten Fürsten gehört, aufgrund der Entwicklungen befand er sich nun mit seinen ohnehin nicht allzu zahlreichen Gefolge in einer äußerst prekären Lage.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 248ff.</ref> Ob es vor diesem Hintergrund tatsächlich zu einem persönlichen, für den Herzog ehrverletzenden Vorfall durch den englischen König Richard I. Löwenherz gekommen ist, wird von der neuesten Geschichtsforschung seit dem 21. Jahrhundert stark angezweifelt, doch dürfte es tatsächlich zu Konflikten zwischen den wenigen Kreuzzugsteilnehmern aus dem Reich und dem englischen König gekommen sein.Fakt ist, dass Leopold (V.) noch 1191 wieder in sein Herzogtum Österreich zurück gekehrt ist.<ref name ="scheibelreiter252">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 252</ref> | ||
==Letzte Jahre== | |||
Im Gegensatz zum letztlich relativ unerfreulichen Kreuzzug waren die Jahre danach für Herzog Leopold (V.) eine sehr erfolgreiche Zeit. 1186 war die "Georgenberger Handfeste" mit dem letzten Herzog von Steier aus der Familie der Traungauer geschlossen worden, wodurch Herzog Leopold (V.) nach dessen Tod 1192 die Herrschaft über das [[Herzogtum Steier]] tatsächlich übernehmen konnte.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 253f.</ref> Die Gefangennahme von Richard I. Löwenherz und der herzogliche Anteil an dem Lösegeld, das dieser für seine Freilassung Kaiser Heinrich zahlen musste, verschafften dem Herzog enorme Geldmittel, die er sinnvoll und erfolgsorientiert verwendete. Mit dem Lösegeld finanzierte er den Bau einer im Grenzbereich seiner Herzogtümer Österreich und Steier gelegenen Stadt, die heute unter dem Namen [[Wiener Neustadt]] bekannt ist. Diese gewann als "Grenzfestung" und Herrschersitz im Spätmittelalter noch große Bedeutung und war im 15. Jahrhundert vorübergehend der Sitz des Kaisers. Inwieweit das Lösegeld noch für weitere Bauprojekte ausgereicht hat, ist in der Geschichtsforschung nicht eindeutig geklärt.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 269ff.</ref> | Im Gegensatz zum letztlich relativ unerfreulichen Kreuzzug waren die Jahre danach für Herzog Leopold (V.) eine sehr erfolgreiche Zeit. 1186 war die "Georgenberger Handfeste" mit dem letzten Herzog von Steier aus der Familie der Traungauer geschlossen worden, wodurch Herzog Leopold (V.) nach dessen Tod 1192 die Herrschaft über das [[Herzogtum Steier]] tatsächlich übernehmen konnte.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 253f.</ref> Die Gefangennahme von Richard I. Löwenherz und der herzogliche Anteil an dem Lösegeld, das dieser für seine Freilassung Kaiser Heinrich zahlen musste, verschafften dem Herzog enorme Geldmittel, die er sinnvoll und erfolgsorientiert verwendete. Mit dem Lösegeld finanzierte er den Bau einer im Grenzbereich seiner Herzogtümer Österreich und Steier gelegenen Stadt, die heute unter dem Namen [[Wiener Neustadt]] bekannt ist. Diese gewann als "Grenzfestung" und Herrschersitz im Spätmittelalter noch große Bedeutung und war im 15. Jahrhundert vorübergehend der Sitz des Kaisers. Inwieweit das Lösegeld noch für weitere Bauprojekte ausgereicht hat, ist in der Geschichtsforschung nicht eindeutig geklärt.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 269ff.</ref> | ||
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