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[[Datei:Maria Fischer, Originalfoto im Besitz des Autors.jpg|mini|Maria (Marie) Fischer im Jahr 1961]] | [[Datei:Maria Fischer, Originalfoto im Besitz des Autors.jpg|mini|Maria (Marie) Fischer im Jahr 1961]] | ||
[[Datei:Maria Fischer, Gestapo-Bild, in Privatbesitz des Autors.JPG|mini|Maria Fischer, Gestapo-Bild, 1943]] | |||
'''Maria (Marie) Fischer''' (* [[30. Juli]] [[1897]] in [[wp-de:St. Pölten|St. Pölten]]; † [[6. Februar]] [[1962]] in [[Wien]]) war eine [[Österreich|österreichische]] Seidenwinderin und [[wp-de:Trotzki|trotzkistische]] [[wp-de:Widerstand (Politik)|Widerstandskämpferin]] gegen den [[wp-de:Austrofaschismus|Austrofaschismus]] und [[wp-de:Nationalsozialismus|Nationalsozialismus]].<ref>Ilse Korotin: [http://www.frauenstudienzirkel.net/wordpress/wp-content/uploads/2012/04/Ilse-Korotin-Frauenstudienzirkel_2012.pdf''Frauen sichtbar machen. Das Projekt »biografiA. datenbank und lexikon österreichischer frauen«''], S. 8f.</ref> | '''Maria (Marie) Fischer''' (* [[30. Juli]] [[1897]] in [[wp-de:St. Pölten|St. Pölten]]; † [[6. Februar]] [[1962]] in [[Wien]]) war eine [[Österreich|österreichische]] Seidenwinderin und [[wp-de:Trotzki|trotzkistische]] [[wp-de:Widerstand (Politik)|Widerstandskämpferin]] gegen den [[wp-de:Austrofaschismus|Austrofaschismus]] und [[wp-de:Nationalsozialismus|Nationalsozialismus]].<ref>Ilse Korotin: [http://www.frauenstudienzirkel.net/wordpress/wp-content/uploads/2012/04/Ilse-Korotin-Frauenstudienzirkel_2012.pdf''Frauen sichtbar machen. Das Projekt »biografiA. datenbank und lexikon österreichischer frauen«''], S. 8f.</ref> | ||
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Am 21. Januar 1947 wurde Karl Fischer auf der Linzer [[wp-de:Nibelungenbrücke (Linz)|Nibelungenbrücke]] an der [[wp-de:Besetztes Nachkriegsösterreich|sowjetisch-amerikanischen Demarkationslinie]] vom sowjetischen Geheimdienst [[wp-de:Innenministerium der UdSSR|NKWD]] entführt<ref>[[wp-de:Karl Fischer (Kommunist)|Karl Fischer]], ''Autobiographie'', in: ''Österreichische Stalin-Opfer. Memorial.'' Junius-Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Wien 1990, ISBN 3-900370-81-8, S. 96-105.</ref> Maria versuchte vergeblich, Auskünfte über den Verbleib ihres Sohnes zu erhalten. Sie kehrte in dieser Zeit nach Wien zurück und erfuhr vom Schicksal ihres Sohnes, seiner Verurteilung zu 15 Jahren [[wp-de:Gulag|Besserungsarbeitslager]] in der [[wp-de:Sowjetunion|Sowjetunion]], erst sehr spät<ref>Hugo Dewar: ''Assassins at Large, Being a fully documented and hithero unpublished account of the executions outside Russia ordered by the GPU.'' Wingate-Verlag, London & New York 1951, S. 169f.</ref>. Sie konnte trotz mehrfacher Ansuchen um Gestattung des Briefwechsels erst im Frühjahr 1955 mit ihm schriftlich Kontakt aufnehmen.<ref>Maria Fischer, erste Postkarte an Karl Fischer in der UdSSR vom 26. April 1955, in Privatbesitz.</ref> | Am 21. Januar 1947 wurde Karl Fischer auf der Linzer [[wp-de:Nibelungenbrücke (Linz)|Nibelungenbrücke]] an der [[wp-de:Besetztes Nachkriegsösterreich|sowjetisch-amerikanischen Demarkationslinie]] vom sowjetischen Geheimdienst [[wp-de:Innenministerium der UdSSR|NKWD]] entführt<ref>[[wp-de:Karl Fischer (Kommunist)|Karl Fischer]], ''Autobiographie'', in: ''Österreichische Stalin-Opfer. Memorial.'' Junius-Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Wien 1990, ISBN 3-900370-81-8, S. 96-105.</ref> Maria versuchte vergeblich, Auskünfte über den Verbleib ihres Sohnes zu erhalten. Sie kehrte in dieser Zeit nach Wien zurück und erfuhr vom Schicksal ihres Sohnes, seiner Verurteilung zu 15 Jahren [[wp-de:Gulag|Besserungsarbeitslager]] in der [[wp-de:Sowjetunion|Sowjetunion]], erst sehr spät<ref>Hugo Dewar: ''Assassins at Large, Being a fully documented and hithero unpublished account of the executions outside Russia ordered by the GPU.'' Wingate-Verlag, London & New York 1951, S. 169f.</ref>. Sie konnte trotz mehrfacher Ansuchen um Gestattung des Briefwechsels erst im Frühjahr 1955 mit ihm schriftlich Kontakt aufnehmen.<ref>Maria Fischer, erste Postkarte an Karl Fischer in der UdSSR vom 26. April 1955, in Privatbesitz.</ref> | ||
[[Datei:Karl Fischer 1955.jpg|mini|Maria Fischer mit ihrem Sohn Karl, 1955]] | |||
Im Juni 1955 konnte sie ihren im Zusammenhang mit dem Abschluss des [[wp-de:Österreichischer Staatsvertrag|österreichischen Staatsvertrages]] aus der Sowjetunion repatriierten Sohn Karl im Juni 1955 in [[wp-de:Wiener Neustadt|Wiener Neustadt]] empfangen und wieder bei sich in ihrer Wiener Wohnung in der Gusenleithnergasse aufnehmen.<ref>Fritz Keller: ''In den Gulag von Ost und West. Karl Fischer. Arbeiter und Revolutionär.'' ISP-Verlag, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-88332-046-3, S. 143.</ref><ref>''Österreichische Stalin-Opfer. Memorial.'' Junius-Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Wien 1990, ISBN 3-900370-81-8, S. 96.</ref> | Im Juni 1955 konnte sie ihren im Zusammenhang mit dem Abschluss des [[wp-de:Österreichischer Staatsvertrag|österreichischen Staatsvertrages]] aus der Sowjetunion repatriierten Sohn Karl im Juni 1955 in [[wp-de:Wiener Neustadt|Wiener Neustadt]] empfangen und wieder bei sich in ihrer Wiener Wohnung in der Gusenleithnergasse aufnehmen.<ref>Fritz Keller: ''In den Gulag von Ost und West. Karl Fischer. Arbeiter und Revolutionär.'' ISP-Verlag, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-88332-046-3, S. 143.</ref><ref>''Österreichische Stalin-Opfer. Memorial.'' Junius-Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Wien 1990, ISBN 3-900370-81-8, S. 96.</ref> | ||
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