Kreuzweg Heiligenkreuz im Wienerwald: Unterschied zwischen den Versionen

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Zur Erinnerung an den Kalvarienberg in Jerusalem wurde im Jahre 1650 von Wiener Bürgern auf dem sogenannten ''Schneiderbergl'' unweit des [[Stift Heiligenkreuz|Stiftes Heiligenkreuz]] drei Kreuze aufgestellt. Zwanzig Jahre später entstand, ebenfalls durch Wiener Spenden, an Stelle der Kreuze eine Kapelle zu Ehren des gekreuzigten [[w:Jesus Christus|Jesus Christus]].  Auf Wunsch des Abtes [[w:Clemens Schäffer|Clemens Schäffer]] gesellte sich 1671 daneben ein [[w:Einsiedelei|Einsiedlerhäuschen]] dazu. Im Zuge der [[w:Zweite Wiener Türkenbelagerung|Zweiten Wiener Türkenbelagerung]] im Jahre 1683 wurde die ''Berglkapelle'', wie so vieles andere, von türkischen Berserkern zerstört. Nur zwei Jahre später erfolgte der Wiederaufbau, finanziert wiederum aus Wiener Spendengeldern.  Anno 1728 fand durch den Heiligenkreuzer Zimmermeister Aegidius Bauer eine Reparatur derselben statt, wobei auch die Treppenanlage Erwähnung fand.
Zur Erinnerung an den Kalvarienberg in Jerusalem wurde im Jahre 1650 von Wiener Bürgern auf dem sogenannten ''Schneiderbergl'' unweit des [[Stift Heiligenkreuz|Stiftes Heiligenkreuz]] drei Kreuze aufgestellt. Zwanzig Jahre später entstand, ebenfalls durch Wiener Spenden, an Stelle der Kreuze eine Kapelle zu Ehren des gekreuzigten [[w:Jesus Christus|Jesus Christus]].  Auf Wunsch des Abtes [[w:Clemens Schäffer|Clemens Schäffer]] gesellte sich 1671 daneben ein [[w:Einsiedelei|Einsiedlerhäuschen]] dazu. Im Zuge der [[w:Zweite Wiener Türkenbelagerung|Zweiten Wiener Türkenbelagerung]] im Jahre 1683 wurde die ''Berglkapelle'', wie so vieles andere, von türkischen Berserkern zerstört. Nur zwei Jahre später erfolgte der Wiederaufbau, finanziert wiederum aus Wiener Spendengeldern.  Anno 1728 fand durch den Heiligenkreuzer Zimmermeister Aegidius Bauer eine Reparatur derselben statt, wobei auch die Treppenanlage Erwähnung fand.


In Erinnerung an die [[w:Jerusalem|Jerusalemer]] Pilgerreise des Heiligenkreuzer-Abtes Robert Leeb wurde auf dessen Wunsch,  in den Jahren 1731 bis 1748  der Neubau von 13 prachtvollen barocken Kreuzwegkapellen und der Hauptkapelle als 12. Kreuzwegstation in Auftrag gegeben. Die Baugenehmigung lieferte dazu der damalige Papst Klemens XII.. Vorerst nur durch 14 Kreuze gekennzeichnet, wurde der Kreuzweg durch [[w:Franziskanische Orden|Franziskaner]] Patres 1731 eingeweiht. Der weitere Ausbau erfolgte in den nachfolgenden Jahren. Als Architekt fungierte niemand geringerer als der Wiener Architekt [[w:Franz Anton Pilgram|Franz Anton Pilgram]], einem Schüler des berühmten Barockarchitekten [[w:Johann Lucas von Hildebrandt|Johann Lucas von Hildebrandt]]. Die Maurerarbeiten wurden vom Heiligenkreuzer Maurermeister Josef Frauenschuh durchgeführt. Dieser erhielt für seine Dienste vom Abt Robert Leeb die Berechtigung, sich ein kleines Haus neben der 13. Kreuzwegkapelle (Heiligenkreuz Nr. 5) zu errichten, dessen Bau 1741 erfolgte und das in den späten 1950er Jahren wegen Baufälligkeit wieder abgerissen wurde.  
In Erinnerung an die [[w:Jerusalem|Jerusalemer]] Pilgerreise des Heiligenkreuzer-Abtes Robert Leeb wurde auf dessen Wunsch,  in den Jahren 1731 bis 1748  der Neubau von 13 prachtvollen barocken Kreuzwegkapellen und der Hauptkapelle als 12. Kreuzwegstation in Auftrag gegeben. Die Baugenehmigung lieferte dazu der damalige [[w:Klemens XII.|Papst Klemens XII.]]. Vorerst nur durch 14 Kreuze gekennzeichnet, wurde der Kreuzweg durch [[w:Franziskanische Orden|Franziskaner]] Patres 1731 eingeweiht. Der weitere Ausbau erfolgte in den nachfolgenden Jahren. Als Architekt fungierte niemand geringerer als der Wiener Architekt [[w:Franz Anton Pilgram|Franz Anton Pilgram]], einem Schüler des berühmten Barockarchitekten [[w:Johann Lucas von Hildebrandt|Johann Lucas von Hildebrandt]]. Die Maurerarbeiten wurden vom Heiligenkreuzer Maurermeister Josef Frauenschuh durchgeführt. Dieser erhielt für seine Dienste vom Abt Robert Leeb die Berechtigung, sich ein kleines Haus neben der 13. Kreuzwegkapelle (Heiligenkreuz Nr. 5) zu errichten, dessen Bau 1741 erfolgte und das in den späten 1950er Jahren wegen Baufälligkeit wieder abgerissen wurde.  


Die Holzreliefs in den einzelnen Kreuzwegkapellen stammen vom Laienbruder Lukas Troger und die 37 Sandsteinfiguren wurden vom Bildhauer Josef Schnitzer, unter der künstlerischen Leitung des berühmten Barockbildhauers und [[w:Familiare|Familiars]] des Stiftes Heiligenkreuz [[w:Giovanni Giuliani|Giovanni Giuliani]], gefertigt. Von Giuliani selbst stammt der Christuskorpus unterhalb der 12. Kreuzwegstation, der nach Restaurierungsarbeiten 1974 durch eine Kopie ersetzt und im ''Gotischen Hallenchor'' der Stiftskirche aufgestellt wurde. Die [[w:Fresko|Deckenfresken]] der Kapellen und der auf Leinwand gemalte Reliefhintergrund fertigte der Laienbruder Matthias Gunser, der ein Schüler des Barockmalers [[w:Martino Altomonte|Martino Altomonte]] war. Wegen Setzungsschäden wurde die Hauptkapelle (12. Kreuzwegstation) anno 1885 zum großen Teil abgetragen und durch den Architekten [[w:Dominik Avanzo|Dominik Avanzo]] neu errichtet. Dabei wurde das ehemalige Deckenfresko des Matthias Gunser vom Maler Weigand abgenommen und gänzlich neu gemalt.
Die Holzreliefs in den einzelnen Kreuzwegkapellen stammen vom Laienbruder Lukas Troger und die 37 Sandsteinfiguren wurden vom Bildhauer Josef Schnitzer, unter der künstlerischen Leitung des berühmten Barockbildhauers und [[w:Familiare|Familiars]] des Stiftes Heiligenkreuz [[w:Giovanni Giuliani|Giovanni Giuliani]], gefertigt. Von Giuliani selbst stammt der Christuskorpus unterhalb der 12. Kreuzwegstation, der nach Restaurierungsarbeiten 1974 durch eine Kopie ersetzt und im ''Gotischen Hallenchor'' der Stiftskirche aufgestellt wurde. Die [[w:Fresko|Deckenfresken]] der Kapellen und der auf Leinwand gemalte Reliefhintergrund fertigte der Laienbruder Matthias Gunser, der ein Schüler des Barockmalers [[w:Martino Altomonte|Martino Altomonte]] war. Wegen Setzungsschäden wurde die Hauptkapelle (12. Kreuzwegstation) anno 1885 zum großen Teil abgetragen und durch den Architekten [[w:Dominik Avanzo|Dominik Avanzo]] neu errichtet. Dabei wurde das ehemalige Deckenfresko des Matthias Gunser vom Maler Weigand abgenommen und gänzlich neu gemalt.
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