Punitz: Unterschied zwischen den Versionen
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== Geographie == | == Geographie == | ||
Ungefähr 8 Kilometer von [[Güssing]] entfernt | Ungefähr 8 Kilometer von [[Güssing]] entfernt liegt Punitz, eine klassische [[Streusiedlung]], der Bach von Punitz und der Haselgraben fliessen durch Punitz, am Rand des Orts fließt der Limbach (Urbersdorf).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.best-of-burgenland.com/punitz.htm |titel=Best of Burgenland - Punitz |abruf=2020-01-27}}</ref> | ||
Der Punitzer Wald ist das größte zusammenhängende Waldgebiet des Südburgenlands und bedeckt das tertiäre Hügel- und Terrassenland zwischen Strem und Pinka. | |||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Die Gründung des Ortes datiert auf das Jahr 1551. Der Name des Ortes wurde in den Urkunden in verschiedener Weise geschrieben <ref>{{Literatur |Autor=Pater Gratian Leser |Titel=Geschichte von Punitz |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Güssinger Zeitung |Ort= |Datum=1928 |ISBN= |Seiten=}}</ref> | Die Gründung des Ortes datiert auf das Jahr 1551. Der Name des Ortes wurde in den Urkunden in verschiedener Weise geschrieben: <ref>{{Literatur |Autor=Pater Gratian Leser |Titel=Geschichte von Punitz |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Güssinger Zeitung |Ort= |Datum=1928 |ISBN= |Seiten=}}</ref> | ||
Im Jahre 1553 Ponytz, 1555 Ponych, 1587, 1595 und 1599 Ponycz, 1588, 1589 und 1608 Ponicz, 1750 Ponitz ... 1570 und am Gemeindesiegel um das Jahr 1823 Bodnitz, im 18. Jahrhundert Punics und Punitz. | |||
= | Man nimmt an, dass der Name vom kroatischen Wort podni (= Boden) abgeleitet ist und Talniederlassung bedeutet, da sich die ersten slawischen Siedler zuerst im Tal niederließen. | ||
Im Jahre 2001 beging man in Punitz Feierlichkeiten zum 450-jährigen Bestehen. Zu diesem Anlass wurde vom 1950-er Jahrgang von Punitz, unter der Leitung von Franz Marth, eine [http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Die_Chronik_von_Punitz_2001.pdf Chronik von Punitz] herausgegeben. | |||
Aufgrund der generall stark rückläufigen Schülerzahlen der letzten Jahre wurden die Volkschulen von Punitz, Tobaj und Deutsch Tschantschendort im Jahre 2010 zusammengelegt. Zu dieser Zeit waren die Schülerzahlen in diesen Ortschaften wie folgt: 15 in Punitz, 10 in Tobaj, und 26 in Deutsch Tschantschendorf <ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://bglv1.orf.at/stories/394883 |titel=Volksschulen Punitz und Tobaj schließen |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-01-05 |sprache=}}</ref>. Der Unterricht für alle Schüler in der Gemeinde Tobaj wurde fortan in der Volkschule Schule Deutsch Tschantschendort fortgesetzt. Unter der Ägide des damaligen Bürgermeisters der Gemeinde Tobaj, Manfred Kertelics, wurde die Volksschule Punitz zum Dorfzentrum umgebaut. Das Dorfzentrum beherhbergt nun einen Kultursaal für sämtliche Veranstaltungen sowie ein Kaffeehaus . Zusätzlich wurde daneben ein neues Feuerwehrhaus gebaut, welches Garagen, Umkleideräume, und einen Kommandoraum, auf einer Fläche von rund 130 Quadratmetern beherbergt. Die beiden Gebäude wurden an eine daneben errichtete Biomasseanlage angeschlossen, die auch Anrainern zu Verfügung steht. Das alte Feuerwehrhaus wurde an die Oberwarter Siedlungsgenossenschaft verkauft, und Wohnraum für drei weitere Wohneinheiten geschaffen. Der Erlös aus dem Verkauf des alten Feuerwehrhauses wurde für die Arbeiten bei der ehemaligen Volksschule verwendet. | |||
== Bevölkerungsentwicklung == | == Bevölkerungsentwicklung == | ||
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Wie an der Grafik ersichtlich hat Punitz in den letzten Jahrzehnten eine negative Bevölkerungsentwicklung erfahren, wie auch die umliegenden Ortschaften und der Rest des gesamten Südburgenlandes. | Wie an der Grafik ersichtlich hat Punitz in den letzten Jahrzehnten eine negative Bevölkerungsentwicklung erfahren, wie auch die umliegenden Ortschaften und der Rest des gesamten Südburgenlandes. | ||
=== Amerikawanderungen === | === Amerikawanderungen === | ||
Ein Faktor für die negative Bevölkerungsentwicklung waren die Auswanderungswellen nach Amerika zwischen 1900 – 1960, also in den Zwischen- und Nachkriegsjahren | Ein Faktor für die negative Bevölkerungsentwicklung waren die Auswanderungswellen nach Amerika zwischen 1900 – 1960, also in den Zwischen- und Nachkriegsjahren. "Die 'amerikanischen' Punitzer gedachten ihrer Gemeinde im Südburgenland: Es wurden in Amerika Sammlungen für die Kirche, die Feuerwehr, den Friedhof etc. durchgeführt. Vor allem durch die | ||
[[Datei:Prognose_Bevölkerungsentwicklung_Punitz_bis_2075.png|mini|Prognose Bevölkerungsentwicklung Punitz bis 2075]] | [[Datei:Prognose_Bevölkerungsentwicklung_Punitz_bis_2075.png|mini|Prognose Bevölkerungsentwicklung Punitz bis 2075]] | ||
Spenden an die Angehörigen zuhause, wurde der Ausbau der Gemeinde Punitz und die Modernisierung der Landwirtschaft stark gefördert. Das 'Amerikanerkreuz' wurde von den Auswanderern zum Dank für die glückliche Überfahrt gestiftet | Spenden an die Angehörigen zuhause, wurde der Ausbau der Gemeinde Punitz und die Modernisierung der Landwirtschaft stark gefördert. Das 'Amerikanerkreuz' wurde von den Auswanderern zum Dank für die glückliche Überfahrt gestiftet. | ||
=== Weitere Faktoren und Prognose === | === Weitere Faktoren und Prognose === | ||
Aber es gibt | Aber es gibt eine Reihe weitere Gründe, weshalb die Bevölkerung hier, sowie in anderen (vor allem) ländlichen Regionen, rückläufig ist – wie z.B. die geringe Fertilität, die [[Urbanisierung]] und die [[Landflucht]]. Im Bezirk Güssing war der Einwohnerschwund zwischen 2016 und 2017 mit einem Bevölkerungsminus von 0,9 % überhaupt am höchsten in ganz Österreich <ref name=":4">{{Internetquelle |autor= |url=https://www.meinbezirk.at/guessing/c-lokales/bevoelkerungsverluste-trauriger-rekord-fuer-bezirk-guessing_a2019797 |titel=Bevölkerungsverluste: Trauriger Rekord für Bezirk Güssing |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-01-04 |sprache=}}</ref>. Nur 14 von 40 Gemeinden in den Bezirken Güssing und Jennersdorf konnten in diesem Zeitraum ein Bevölkerungsplus verzeichnen <ref name=":4" />. Während das gesamte Burgenland bis ins Jahre 2100 auf über 350.000 Menschen anwachsen wird <ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.bvz.at/burgenland/politik/ueberalterung-als-sorge-bevoelkerungsprognose-350-000-burgenlaender-im-jahr-2100-bevoelkerung-bevoelkerungsstatistik-bevoelkerungsentwicklung-bevoelkerungswachstum-burgenland-69071086# |titel=Bevölkerungsprognose: 350.000 Burgenländer im Jahr 2100 |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-01-04 |sprache=}}</ref>, profitiert der Landessüden von diesem Zuwachs in keinster Weise. "Bis zum Jahr 2045 verlieren die drei südlichen Bezirke knapp 3.000 Menschen, bis 2075 sogar 7.000. Güssing und Jennersdorf verlieren stark, auch Oberwart schrumpft" <ref name=":5">{{Internetquelle |autor= |url=https://www.bvz.at/oberwart/bevoelkerung-region-suedburgenland-verliert-buerger-top-5102839 |titel=Der Süden verliert Bürger |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-01-04 |sprache=}}</ref>. Der Gesamttrend für das Südburgenland spiegelt sich auch in der Bevölkerungsentwicklung von Punitz. "Wachstum ist wohl generell nur durch Zuzug möglich, denn die burgenländische Geburtenbilanz ist negativ" <ref name=":5" />. | ||
Während verhältnismäßig billige Grundstückspreise und die landschaftliche Schönheit in Punitz ein Attraktionsfaktor sind, gibt es andere Faktoren, wie z.B. die bis dato langsame | Während verhältnismäßig billige Grundstückspreise und die landschaftliche Schönheit in Punitz ein Attraktionsfaktor sind, gibt es andere Faktoren, wie z.B. die bis dato langsame Internet-Infrastruktur sowie geringe Bildungsmöglichkeiten und Jobchancen, die die Attraktivität mindern. Geht man davon aus, dass der Bezirk Güssing bis ins Jahr 2031 um 12 Prozent schrumpfen wird (basierend auf dem Bevölkerungsstand von 2001),<ref>{{Literatur |Autor=Mag. (FH) Karoline Mitterer |Titel=Demographische Bezirksprognosen bis 2031 Burgenland |Hrsg=KDZ Zentrum für Verwaltungsforschung |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum= |ISBN= |Seiten=}}</ref> und legt man diesen Trend auf Punitz um, so ergibt sich daraus, dass im Jahr 2031 in Punitz um die 292 Einwohner leben werden. Auch wenn der Bevölkerungsrückgang in Punitz sich bisher nicht so dramatisch gestaltet wie in anderen südburgenländischen Gemeinden (wie etwa in Heiligenbrunn, welches in nur 16 Jahren etwa ein Fünftel der Bevölkerung eingebüßt hat <ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.meinbezirk.at/guessing/c-lokales/bezirke-guessingjennersdorf-einwohnerzahl-weiter-gesunken_a2431436 |titel=Bezirke Güssing/Jennersdorf: Einwohnerzahl weiter gesunken |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-01-04 |sprache=}}</ref>), so ergibt sich dennoch ein absehbarer negativer Langzeittrend, was den Punitzer Bevölkerungsstand betrifft. | ||
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|+Veränderung des Bevölkerungsstandes zwischen 1745 – 2019 | |+Veränderung des Bevölkerungsstandes zwischen 1745 – 2019 | ||
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* Schnitzeltage des Gesangsvereines | * Schnitzeltage des Gesangsvereines | ||
* Sport und Familienfest des Nachwuchssportverein Punitz | * Sport und Familienfest des Nachwuchssportverein Punitz | ||
== Literatur == | |||
* {{Literatur |Autor=Franz Marth |Titel=Die Chronik von Punitz |Hrsg=50er Jahrgang von Punitz |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2001 |ISBN= |Seiten=}} | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |