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[[Datei:Bürser Schlucht P1010011.JPG|mini| Wanderweg Bürser Schlucht]]
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[[Datei:Buers-Schlucht Konglomerat.JPG|mini|Bürser Schlucht]]
[[Datei:Buers-Schlucht Konglomerat.JPG|mini|Bürser Schlucht]]
Das [[w:Naturdenkmal|Naturdenkmal]] '''Bürser Schlucht''' liegt in den Gemeinden [[Bürs]], [[Bürserberg]] und [[Brand]] im [[Bezirk Bludenz]] in [[Vorarlberg]] und beginnt am Eingang des [[w:Brandnertal|Brandnertales]]. Die Schlucht ist ein geschütztes [[Biotop (Vorarlberg)|Biotop]] und wurde zum Ende und nach der letzten [[w:Würmeiszeit|Eiszeit]] zuletzt maßgeblich umgestaltet.<ref>Grundstücknummer 749/1, 750. Biotopnummer 10611.</ref>
Das [[w:Naturdenkmal|Naturdenkmal]] '''Bürser Schlucht''' liegt in den Gemeinden [[Bürs]], [[Bürserberg]] und [[Brand]] im [[Bezirk Bludenz]] in [[Vorarlberg]] und beginnt bzw. endet am Eingang des [[w:Brandnertal|Brandnertales]]. Die Schlucht ist ein geschütztes [[Biotop (Vorarlberg)|Biotop]] und wurde zum Ende und nach der letzten [[w:Würmeiszeit|Eiszeit]] zuletzt maßgeblich umgestaltet.<ref>Grundstücknummer 749/1, 750. Biotopnummer 10611.</ref>


== Lage und Abmessung ==
== Lage und Abmessung ==
Die Schlucht erstreckt sich von Nordosten (Bürs) relativ geradlinig nach Südwesten (Brand) über etwa fünfeinhalb Kilometer. Der hintere Abschnitt, etwa 1,5 Kilometer, gehört zur Gemeinde [[Brand (Vorarlberg)|Brand]], im mittleren Abschnitt über rund 1,7 Kilometer bildet die Schlucht die Grenze zwischen der Gemeinde [[Bürserberg]] und Bürs und der vordere Abschnitt mit rund 2,3 Kilometer ist Teil der Gemeinde Bürs.<ref name=Vorarlberg>[https://apps.vorarlberg.at/archiv/umweltschutz/biotopinventar/Buers.pdf Buers], Webseite: apps.vorarlberg.at, S. 20 ff.</ref>
Die Schlucht erstreckt sich von Nordosten (Bürs) relativ geradlinig nach Südwesten (Brand) über etwa fünfeinhalb Kilometer. Der hintere Abschnitt, etwa 1,5 Kilometer, gehört zur Gemeinde [[Brand (Vorarlberg)|Brand]], im mittleren Abschnitt über rund 1,7 Kilometer bildet die Schlucht die Grenze zwischen der Gemeinde [[Bürserberg]] und Bürs und der vordere Abschnitt mit rund 2,3 Kilometer ist ausschließlich Teil der Gemeinde Bürs.<ref name=Vorarlberg>[https://apps.vorarlberg.at/archiv/umweltschutz/biotopinventar/Buers.pdf Buers], Webseite: apps.vorarlberg.at, S. 20 ff.</ref>


Die Schlucht liegt etwa 450 Meter Luftlinie nordwestlich der Landesstraße L 82.  In nördlicher Richtung, etwa 600&nbsp;m entfernt, befindet sich die [[Kapelle St. Wolfgang (Bürs)|Kapelle St. Wolfgang]] und in 500&nbsp;m in nordwestlicher Richtung das Naturdenkmal [[Peterstein (Bürs)|Peterstein]] sowie nördlich in 400&nbsp;m die [[Bürser Schrunden]] und in 600&nbsp;m in nördlicher Richtung das [[Kuhloch]].  
Die Schlucht liegt etwa 450 Meter Luftlinie nordwestlich der Landesstraße L 82.  In nördlicher Richtung, etwa 600&nbsp;m entfernt, befindet sich die [[Kapelle St. Wolfgang (Bürs)|Kapelle St. Wolfgang]] und in 500&nbsp;m in nordwestlicher Richtung das Naturdenkmal [[Peterstein (Bürs)|Peterstein]] sowie nördlich in 400&nbsp;m die [[Bürser Schrunden]] und in 600&nbsp;m in nördlicher Richtung das [[Kuhloch]].  
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Die Schlucht ist weitgehend noch naturnah, ein erheblicher Teil des Durchflusses der [[w:Alvier|Alvier]] wird jedoch für das Kraftwerk der Fa. Getzner bereits zuvor entnommen und es ist lediglich noch eine Restwassermenge, welche durch die Schlucht fließt. Aufgrund der Zuflüsse der Seitenbäche (z.B. Sarotlabach), werden die Auenbereiche bei Hochwasser noch mehr oder weniger regelmäßig überflutet.
Die Schlucht ist weitgehend noch naturnah, ein erheblicher Teil des Durchflusses der [[w:Alvier|Alvier]] wird jedoch für das Kraftwerk der Fa. Getzner bereits zuvor entnommen und es ist lediglich noch eine Restwassermenge, welche durch die Schlucht fließt. Aufgrund der Zuflüsse der Seitenbäche (z.B. Sarotlabach), werden die Auenbereiche bei Hochwasser noch mehr oder weniger regelmäßig überflutet.


Bei der Begehung der Schlucht kann an mehreren Stellen nachvollzogen werden, dass über der unteren [[w:Moräne|Moränemasse]] die Ablagerungen des Bürser Konglomerats liegen und darauf wiederum Blockmoränen. Die Moränemasse bzw. Blockmoränen bestehen aus kristallinem Gestein, welches der Illgletscher aus dem [[w:Montafon|Montafon]] hierher verfrachtet hat. Das Bürser Konglomerat selbst stammt aus dem inneren Brandnertal ([[w:Lünersee|Lünerseegebiet]]), das in Richtung [[w:Walgau|Walgau]] zwischen zwei Kaltzeiten hierher verfrachtet wurde. Die Sedimentierung des Bürser Konglomerates erfolgte, als sich im unteren [[w:Brandnertal|Brandnertal]] ein See (Eisrandstausee) befand, der wegen des Illgletschers im Walgau nicht vollständig abfließen konnte.<ref name=Vorarlberg /><ref name=Krieg>Walter Krieg, Rudolf Alge: ''Vorarlberger Naturdenkmale : von Baumriesen, Höhlen und Teufelssteinen'', S. 195.</ref>
Bei der Begehung der Schlucht kann an mehreren Stellen nachvollzogen werden, dass über der unteren [[w:Moräne|Moränemasse]] die Ablagerungen des Bürser Konglomerats liegen und darauf wiederum Blockmoränen. Die Moränemasse bzw. Blockmoränen bestehen aus kristallinem Gestein, welches der Illgletscher aus dem [[w:Montafon|Montafon]] in zwei unterschiedlichen Vorstössen hierher verfrachtet hat. Das Bürser Konglomerat selbst stammt aus dem inneren Brandnertal ([[w:Lünersee|Lünerseegebiet]]), das in Richtung [[w:Walgau|Walgau]] zwischen zwei Kaltzeiten hierher verfrachtet wurde. Die Sedimentierung des Bürser Konglomerates erfolgte, als sich im unteren [[w:Brandnertal|Brandnertal]] ein See (Eisrandstausee) befand, der wegen des Illgletschers im Walgau nicht vollständig abfließen konnte.<ref name=Vorarlberg /><ref name=Krieg>Walter Krieg, Rudolf Alge: ''Vorarlberger Naturdenkmale : von Baumriesen, Höhlen und Teufelssteinen'', S. 195.</ref>


=== Flora ===
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