Michael Krickl: Unterschied zwischen den Versionen
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== Biographie == | |||
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Michael Krickl ist ein fast vergessener Heimatdichter aus Niederösterreich. | Michael Krickl ist ein fast vergessener Heimatdichter aus Niederösterreich. | ||
=== Kurzbiographie === | |||
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Am 24.10.1883 wird Michael dem Ehepaar Thomas und Anna-Maria Krickl (geb. Muck) als viertes von zehn Kindern in Wultendorf bei Staatz (Kreis Mistelbach) geboren. | Am 24.10.1883 wird Michael dem Ehepaar Thomas und Anna-Maria Krickl (geb. Muck) als viertes von zehn Kindern in Wultendorf bei Staatz (Kreis Mistelbach) geboren. | ||
Über seine Jugend und Familie erzählt der Dichter selbst in zahlreichen Kurzgeschichten. | Über seine Jugend und Familie erzählt der Dichter selbst in zahlreichen Kurzgeschichten. | ||
Am 6.10.1908 heiratet Michael Krickl die Magdalena aus Walterkirchen. Der Ehe erwachsen die beiden Töchter Hertha und Elfriede. | Am 6.10.1908 heiratet Michael Krickl die Magdalena aus Walterkirchen. Der Ehe erwachsen die beiden Töchter Hertha und Elfriede. | ||
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Michael Krickl stirbt am 15.10.1949 in Bruck an der Leitha. | Michael Krickl stirbt am 15.10.1949 in Bruck an der Leitha. | ||
=== Biographische Daten === | |||
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Einige Details über das Leben von Michael Krickl tragen dazu bei, die Hintergründe und Bezüge seiner Geschichten besser zu verstehen: | Einige Details über das Leben von Michael Krickl tragen dazu bei, die Hintergründe und Bezüge seiner Geschichten besser zu verstehen: | ||
==== Die Geschwisterreihe ==== | ==== Die Geschwisterreihe ==== | ||
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7. Theresia, geb. 1.3.1889 | 7. Theresia, geb. 1.3.1889 | ||
8. Johann, geb. 14.12.1890 | 8. Johann, geb. 14.12.1890 | ||
9. Barbara, geb. 14. Feber 1892 | 9. Barbara, geb. 14. Feber 1892 | ||
10. Lena, geb. 2.Juli 1894 - verst. 5.1.1896 | 10. Lena, geb. 2.Juli 1894 - verst. 5.1.1896 | ||
==== Würdigung als Lehrer ==== | ==== Würdigung als Lehrer ==== | ||
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Viel verdanken wir dem Fachlehrer Krickl. Er war imstande uns beizubringen, das es nicht heißt: "Ich habe ihm gesehen", daß nicht auf der Speisekarte stehen darf: "Rindfleisch mit Geröstete" und daß es gräßlich klingt, wenn man sagt: "Wir treffen sich am Hauptplatz“. | Viel verdanken wir dem Fachlehrer Krickl. Er war imstande uns beizubringen, das es nicht heißt: "Ich habe ihm gesehen", daß nicht auf der Speisekarte stehen darf: "Rindfleisch mit Geröstete" und daß es gräßlich klingt, wenn man sagt: "Wir treffen sich am Hauptplatz“. | ||
Aber nicht nur das konnte man dort erlernen, auch dieses: Wie schön die einfache, niederösterreichische Landschaft ist, wenn einem geholfen wird, sie zu entdecken, zu merken, wie über die Auen im Zayatal der erste zarte Frühlingsschleier geworfen wird, wie die Weinhüterbüchsen einen schwirrenden Starenschwarm in den Türkishimmel schwemmen, wie ein heißer staubiger Sommertag viele kleine Dinge hat, die man kaum sehen kann. (...)" | Aber nicht nur das konnte man dort erlernen, auch dieses: Wie schön die einfache, niederösterreichische Landschaft ist, wenn einem geholfen wird, sie zu entdecken, zu merken, wie über die Auen im Zayatal der erste zarte Frühlingsschleier geworfen wird, wie die Weinhüterbüchsen einen schwirrenden Starenschwarm in den Türkishimmel schwemmen, wie ein heißer staubiger Sommertag viele kleine Dinge hat, die man kaum sehen kann. (...)" | ||
==== Nachruf ==== | ==== Nachruf ==== | ||
Ein Nachruf, erschienen im „Grenzlandboten“ vom 23.10.1949, ist uns erhalten | Ein Nachruf, erschienen im „Grenzlandboten“ vom 23.10.1949, ist uns erhalten : | ||
Hauptschuldirektor M. Krickl † | Hauptschuldirektor M. Krickl † | ||
Hauptschuldirektor Michael Krickl ist plötzlich verschieden. Mit dem Verstorbenen ist einer unserer besten Heimatdichter von uns gegangen. Schlicht und anspruchslos erschienen seine Schilderungen voll zarter Poesie, ein Bekenntnis zum Bauerntum aus dem er stammte, seine liebevolle Darstellung des dörfischen Lebens und seiner Kindheit darin. Er war ein feinfühliger, meisterhafter Kleinmaler, der das Leben, wie es ihn umgab, in ungekünstelter Prosa zu schildern vermochte. Gemütvolles, kerniges Österreichertum, Launigkeit und Frohsinn, in dem oft die österreichische Wehmut über die Vergänglichkeit des Lebens mitschwang, sprach sich in ihr aus. | Hauptschuldirektor Michael Krickl ist plötzlich verschieden. Mit dem Verstorbenen ist einer unserer besten Heimatdichter von uns gegangen. Schlicht und anspruchslos erschienen seine Schilderungen voll zarter Poesie, ein Bekenntnis zum Bauerntum aus dem er stammte, seine liebevolle Darstellung des dörfischen Lebens und seiner Kindheit darin. Er war ein feinfühliger, meisterhafter Kleinmaler, der das Leben, wie es ihn umgab, in ungekünstelter Prosa zu schildern vermochte. Gemütvolles, kerniges Österreichertum, Launigkeit und Frohsinn, in dem oft die österreichische Wehmut über die Vergänglichkeit des Lebens mitschwang, sprach sich in ihr aus. | ||
Krickl war auch ein guter Vortragender und zu dem, der sie hörte, werden die zwei Vorträge in der „Urania“ unvergeßlich bleiben, in denen er das Erleben des dörfischen Seins mit seiner Ruhe, aber auch mit seinen Bräuchen von Neujahr bis zu Silvester, sein Vaterhaus, die liebevolle Gestalt seiner Mutter, schilderte. Es ist zu bedauern, daß die Aufsätze und zahlreichen schriftstellerischen Arbeiten des Heimatdichters Krickl bis jetzt noch nicht, in einem Bändchen vereint, in Druck erschienen sind. | Krickl war auch ein guter Vortragender und zu dem, der sie hörte, werden die zwei Vorträge in der „Urania“ unvergeßlich bleiben, in denen er das Erleben des dörfischen Seins mit seiner Ruhe, aber auch mit seinen Bräuchen von Neujahr bis zu Silvester, sein Vaterhaus, die liebevolle Gestalt seiner Mutter, schilderte. Es ist zu bedauern, daß die Aufsätze und zahlreichen schriftstellerischen Arbeiten des Heimatdichters Krickl bis jetzt noch nicht, in einem Bändchen vereint, in Druck erschienen sind. | ||
Hauptschuldirektor Krickl war Jahre hindurch ein treuer Mitarbeiter des „Grenzboten“. Es ist bedauernswert, daß ein Großteil seiner schriftstellerischen Arbeiten verloren ging. Krickl wird in den Herzen aller, die ihn und seine Schriften kannten, weiterleben. Ehre seinem Andenken! | Hauptschuldirektor Krickl war Jahre hindurch ein treuer Mitarbeiter des „Grenzboten“. Es ist bedauernswert, daß ein Großteil seiner schriftstellerischen Arbeiten verloren ging. Krickl wird in den Herzen aller, die ihn und seine Schriften kannten, weiterleben. Ehre seinem Andenken! | ||
Dr. Leopold Feiler. | Dr. Leopold Feiler. | ||
==== Würdigung ==== | ==== Würdigung ==== | ||
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Er hat in kurzen Erzählungen das dörfliche Leben seiner Heimat im Weinviertel mit warmem Gemüt und klarem Blick treffend dargestellt. Es ist schade, daß diese in verschiedenen Lokalblättern erschienenen Aufsätze nicht gesammelt herausgegeben wurden. Interessante Eigenheiten unserer Heimat in Sprache und Sitte, die schon halb der Vergangenheit angehören, hätten dadurch vor dem Vergessenwerden gerettet werden können. | Er hat in kurzen Erzählungen das dörfliche Leben seiner Heimat im Weinviertel mit warmem Gemüt und klarem Blick treffend dargestellt. Es ist schade, daß diese in verschiedenen Lokalblättern erschienenen Aufsätze nicht gesammelt herausgegeben wurden. Interessante Eigenheiten unserer Heimat in Sprache und Sitte, die schon halb der Vergangenheit angehören, hätten dadurch vor dem Vergessenwerden gerettet werden können. | ||
== Werke == | |||
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In der Wochenzeitung "Mistelbacher Bote" sind von Michael Krickl folgende Werke, meist Kurzgeschichten oder Erzählungen,erschienen: | In der Wochenzeitung "Mistelbacher Bote" sind von Michael Krickl folgende Werke, meist Kurzgeschichten oder Erzählungen,erschienen: | ||
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Auf Vakanz | Auf Vakanz | ||
Auf Wallfahrt | Auf Wallfahrt | ||
Basl, mia a! | Basl, mia a! | ||
Bruck an der Leitha | Bruck an der Leitha | ||
Brucker Lager | Brucker Lager | ||
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Peter Rosegger | Peter Rosegger | ||
Pfingstfahrt | Pfingstfahrt | ||
Regenwetter | Regenwetter | ||
s Brotkastl | s Brotkastl | ||
s Einführen | s Einführen | ||
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Zahnweh | Zahnweh | ||
== Literatur == | |||
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Die folgende Literatur enthält einen Beitrag über Michael Krickl oder eine Erwähnung seines Namens: | Die folgende Literatur enthält einen Beitrag über Michael Krickl oder eine Erwähnung seines Namens: | ||
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FEILER, Leopold: Hauptschuldirektor M. Krickl † (Nachruf). In: "Grenzbote". Bruck an der Leitha. 23.10.1949, S.1. | FEILER, Leopold: Hauptschuldirektor M. Krickl † (Nachruf). In: "Grenzbote". Bruck an der Leitha. 23.10.1949, S.1. | ||
GRUBMÜLLER, Josef: Hervorragende Persönlichkeiten. In: BEZIRKSSCHULRAT BRUCK AN DER LEITHA (Hrsg.): Heimatbuch des Bezirkes Bruck an der Leitha, einschließlich des ehemaligen Gerichtsbezirkes Schwechat. 4 Teile. Teil 3: Landschaft und Wirtschaft. S.297-464. Bruck an der Leitha, 1953. S.423-460. | GRUBMÜLLER, Josef: Hervorragende Persönlichkeiten. In: BEZIRKSSCHULRAT BRUCK AN DER LEITHA (Hrsg.): Heimatbuch des Bezirkes Bruck an der Leitha, einschließlich des ehemaligen Gerichtsbezirkes Schwechat. 4 Teile. Teil 3: Landschaft und Wirtschaft. S.297-464. Bruck an der Leitha, 1953. S.423-460. | ||
HIENERT, Helmuth: Heimat rund um Staatz. Marktgemeinde Staatz-Kautendorf, 1997. | HIENERT, Helmuth: Heimat rund um Staatz. Marktgemeinde Staatz-Kautendorf, 1997. | ||
KRAFT, Viktor: Mistelbach in den Zwanziger Jahren. In: STADTGEMEINDE MiSTELBACH: Mistelbach in Vergangenheit und Gegenwart, II. Band, S.281-292, 1977. | KRAFT, Viktor: Mistelbach in den Zwanziger Jahren. In: STADTGEMEINDE MiSTELBACH: Mistelbach in Vergangenheit und Gegenwart, II. Band, S.281-292, 1977. | ||
LANDES-AKTIONSAUSSCHUSS (Hrsg.): Niederösterreichisches Lehrerbuch 1929. Niederösterr. Lehrerschaft, Wien, 1929. | LANDES-AKTIONSAUSSCHUSS (Hrsg.): Niederösterreichisches Lehrerbuch 1929. Niederösterr. Lehrerschaft, Wien, 1929. | ||
LANDES-LEHRER-VEREIN (Hrsg.): Personal-Standesausweis der niederösterreichischen Lehrerschaft. Stand vom 10. Oktober 1903. Jahrbuch. V. Jahrgang. Floridsdorfer Lehrerverein, Wien, 1903. | LANDES-LEHRER-VEREIN (Hrsg.): Personal-Standesausweis der niederösterreichischen Lehrerschaft. Stand vom 10. Oktober 1903. Jahrbuch. V. Jahrgang. Floridsdorfer Lehrerverein, Wien, 1903. | ||
MISTELBACHER BOTE: Ehrung. Ausschnitt über die Ehrung von Direktor Franz Hanreich. 1928. | MISTELBACHER BOTE: Ehrung. Ausschnitt über die Ehrung von Direktor Franz Hanreich. 1928. | ||
MITSCHA-MÄRHEIM, Herbert (Stadtgemeinde Mistelbach, Hrsg.): Mistelbach Geschichte Band I. Mistelbach, Selbstverlag, 1974. | MITSCHA-MÄRHEIM, Herbert (Stadtgemeinde Mistelbach, Hrsg.): Mistelbach Geschichte Band I. Mistelbach, Selbstverlag, 1974. | ||
NIEDERÖSETRREICHISCHER LANDESLEHRERVEREIN (Hrsg.): Niederösterreichisches Lehrerbuch 1921. Niederösterr. Landeslehrerverein, Wien, 1921. | NIEDERÖSETRREICHISCHER LANDESLEHRERVEREIN (Hrsg.): Niederösterreichisches Lehrerbuch 1921. Niederösterr. Landeslehrerverein, Wien, 1921. | ||
o. A.: Dichterlesung - ein voller Erfolg. Bericht über eine Lesung. In: Grenzbote. Bruck an der Leitha. 25. Jänner 1957. | o. A.: Dichterlesung - ein voller Erfolg. Bericht über eine Lesung. In: Grenzbote. Bruck an der Leitha. 25. Jänner 1957. | ||
o. A.: Erdäpfelfeuer. Wieder-Veröffentlichung einer Geschichte von Michael Krickl in: Grenzbote. Bruck an der Leitha. 1956. | o. A.: Erdäpfelfeuer. Wieder-Veröffentlichung einer Geschichte von Michael Krickl in: Grenzbote. Bruck an der Leitha. 1956. | ||
SPREITZER, H.: Mistelbacher Schulgeschichte. In: MITSCHA-MÄRHEIM, Herbert (Stadtgemeinde Mistelbach, Hrsg.): Mistelbach Geschichte Band I. Mistelbach: Stadtgemeinde, 1974. S. 231-243. | SPREITZER, H.: Mistelbacher Schulgeschichte. In: MITSCHA-MÄRHEIM, Herbert (Stadtgemeinde Mistelbach, Hrsg.): Mistelbach Geschichte Band I. Mistelbach: Stadtgemeinde, 1974. S. 231-243. |