Kaisersteinbruch: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Kaisersteinbruch''' ist seit der Mitte des 16. Jahrhunderts als Zentrum der hohen [[Steinmetz]]kunst bekannt geworden. Der | '''Kaisersteinbruch''' ist seit der Mitte des 16. Jahrhunderts als Zentrum der hohen [[Steinmetz]]kunst bekannt geworden. Der harte Stein war besonders für [[Renaissance]]- und [[Barock]]architektur geeignet. Als Stützpunkt der [[Fremdarbeiter|italienischen Baufachleute]], die in ganz Europa tätig waren, prallten das Streben nach Freiheit, dargestellt durch die Privilegien der [[Handwerksordnung]] mit dem [[Versammlungsrecht]] und Rederecht auf die Forderung des Stiftes [[Heiligenkreuz]] nach unbedingtem [[Gehorsam]]. Streit um den Namen: ''Kaisersteinbruch'' oder ''Heiligenkreuzer Steinbruch''. | ||
Der Ort wurde vom Stift in [[Bruckneudorf|Königshof]] verwaltet, 1850 wurde sogar die Existenz eines eigenen Ortes, der damals nur mehr ''Steinbruch'' hieß, heftigst bestritten. | Der Ort wurde vom Stift in [[Bruckneudorf|Königshof]] verwaltet, 1850 wurde sogar die Existenz eines eigenen Ortes, der damals nur mehr ''Steinbruch'' hieß, heftigst bestritten. | ||
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== Anfänge der Besiedlung == | == Anfänge der Besiedlung == | ||
Tatsächlich ist | Tatsächlich ist dieser Boden seit Urzeiten besiedelt. Dies wurde durch Ausgrabungen und Funde dokumentiert.Interessanter Fund im Blauen Bruch 1949: eine Pfeilspitze in einem Pferdewirbel ist Beweis für die ältesten schweren Hauspferde, Univ. Prof. Pittioni datiert um '''800-600 v. Chr.''' Mindestens seit dieser Zeit ist dieser Raum besiedelt. | ||
Auf dem Boden des '''Öden Klosters''' fand 1903 Max Groller bei Ausgrabungen '''drei Siedlungsschichten'''. Zuunterst Reste eines '''römischen Gutshofes''' (Herrenhaus, Baureste mit Heizanlage), an diesen Gebäuden vorbei führt eine Römerstraße von Carnuntum über das Leithagebirge. Sie war ein Stück der urgeschichtlichen '''Bernsteinstraße''', die Ostsee und Adria verband. In der Nähe der Villa wurde im 6. Jahrhundert n. Chr. ein '''langobardischer Friedhof''' angelegt. (Fund einer langobardischen Fibel) | |||
== Erstnennung des Steinbruchs == | == Erstnennung des Steinbruchs == | ||
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Unter dem '''Kaisersteinbruch''' versteht man nicht EINEN Steinbruch, sondern MEHRERE Steinbrüche. Übergeordnet war die '''Viertellade (Zunft) der Kaisersteinbrucher Bruderschaft''', zu der Winden und Sommerein gehörten. 1783 wurden die Sommereiner Meister der Viertellade zu Bruck an der Leitha zugeordnet. | Unter dem '''Kaisersteinbruch''' versteht man nicht EINEN Steinbruch, sondern MEHRERE Steinbrüche. Übergeordnet war die '''Viertellade (Zunft) der Kaisersteinbrucher Bruderschaft''', zu der Winden und Sommerein gehörten. 1783 wurden die Sommereiner Meister der Viertellade zu Bruck an der Leitha zugeordnet. | ||
== Sehenswürdigkeiten == | == Sehenswürdigkeiten == | ||
'''Barocke Pfarrkirche St. Rochus u. Sebastian''', ehemals Zunftkirche des hiesigen Steinmetzhandwerkes, Baubeginn 1618, (21. Nov. 1618 Vertrag über die Errichtung der Kirche zwischen den Steinmetzmeistern Andre Roffin und Ulrich Payos und dem Maurer zu Ebenfurt Steffan Fridrich), Kirchenweihe 30. Juli 1652, im Türkenrummel 1683 weitgehend zerstört. Zwei steinerne Seitenaltäre der alten Kirche blieben erhalten, wurde damals restauriert: Der '''Regondi-Altar''' und der '''Pery/Schilck-Altar'''. Die Erweiterung und Barockisierung der nunmehr zweitürmigen Kirche nach den Plänen von Elias Hügel 1745 abgeschlossen. '''Hochaltar''', 1720 von der Steinmetzbruderschaft errichtet, '''Seitenkapelle''' 1738 mit '''Kreuzaltar''' von Elias Hügel errichtet - als seine Grabkapelle. | '''Barocke Pfarrkirche St. Rochus u. Sebastian''', ehemals Zunftkirche des hiesigen Steinmetzhandwerkes, Baubeginn 1618, (21. Nov. 1618 Vertrag über die Errichtung der Kirche zwischen den Steinmetzmeistern Andre Roffin und Ulrich Payos und dem Maurer zu Ebenfurt Steffan Fridrich), Kirchenweihe 30. Juli 1652, im Türkenrummel 1683 weitgehend zerstört. Zwei steinerne Seitenaltäre der alten Kirche blieben erhalten, wurde damals restauriert: Der '''Regondi-Altar''' und der '''Pery/Schilck-Altar'''. Die Erweiterung und Barockisierung der nunmehr zweitürmigen Kirche nach den Plänen von Elias Hügel 1745 abgeschlossen. '''Hochaltar''', 1720 von der Steinmetzbruderschaft errichtet, '''Seitenkapelle''' 1738 mit '''Kreuzaltar''' von Elias Hügel errichtet - als seine Grabkapelle. | ||
'''26. Juli 1814''' durch Brandkatastrophe wurden beinahe alle Häuser eingeäschert, auch die Bedachung unseres Gotteshauses, samt Türmen, Glocken und Uhr zerstört worden | |||
Erst 1825 Erbauung der Kirchtürme. | |||
2 Seitenaltäre beim Triumphbogen wurden in den 1960/70er Jahren nach Hundsheim und Wolfsthal verkauft. | 2 Seitenaltäre beim Triumphbogen wurden in den 1960/70er Jahren nach Hundsheim und Wolfsthal verkauft. | ||
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== Ehemaliger Pfarrhof, mit großem Garten und Gewölbekeller == | == Ehemaliger Pfarrhof, mit großem Garten und Gewölbekeller == | ||
'''Pfarrhof 1649''' für den ersten Kaisersteinbrucher Pfarrer errichtet, 1939 endet die Heiligenkreuzer Pfarrgeschichte allhier. Nach dem Krieg einfach renoviert. | '''Pfarrhof 1649''' für den ersten Kaisersteinbrucher Pfarrer errichtet, 1939 endet die Heiligenkreuzer Pfarrgeschichte allhier. Nach dem Krieg einfach renoviert. Eigentümer der Liegenschaft: der jeweilige Pfarrer der Seelsorgestelle Kaisersteinbruch, letztlich die Diözese Eisenstadt. Die Diözese stellt sehr hohe Forderungen, um die Liegenschaft für Kaisersteinbruch zu retten. Pachtverhandlungen ziehen sich bereits endlos, über Jahre. | ||
'''Herrschaftlicher Keller, anno 1669''' ist alda in Steinbruch auf einem Anger unweit der Kirchen ein Keller gegraben und samt einem doppelten Kasten darauf, verfertiget worden. Ist ein stattlicher tiefer Keller und sehr kalt, hat gekostet bei 1.000 Taller, wird von uns Georgi bis Michaeli in selbigem Wein ausgeschenkt'' ... schreibt Abt Clemens Schäffer. ''Meister Ambrosius Regondi, Richter in Steinbruch, hat zu diesem Gebeü die Staine hergeben, weiters zwey Creuz sambt der Handt außgehaut'', ... | '''Herrschaftlicher Keller, anno 1669''' ist alda in Steinbruch auf einem Anger unweit der Kirchen ein Keller gegraben und samt einem doppelten Kasten darauf, verfertiget worden. Ist ein stattlicher tiefer Keller und sehr kalt, hat gekostet bei 1.000 Taller, wird von uns Georgi bis Michaeli in selbigem Wein ausgeschenkt'' ... schreibt Abt Clemens Schäffer. ''Meister Ambrosius Regondi, Richter in Steinbruch, hat zu diesem Gebeü die Staine hergeben, weiters zwey Creuz sambt der Handt außgehaut'', ... |