Kaisersteinbruch: Unterschied zwischen den Versionen
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→Geschichte
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Um 800 wurde quer durch die römischen Grundmauern ein Erdkastell im Ausmaß von 109 x 130m angelegt, ein mit Eckturm und Verschanzungen befestigter '''Königshof''', wie er den Kaisern der Karolingerzeit, die noch über keine feste Residenz verfügten, bei ihren Reisen im Reiche als Quartier und Verpflegungsstätte diente. Später ging das Gebiet in den Besitz der ungarischen Könige über. König Emmerich II. (Imre) schenkte es 1203 den Zisterziensern von Heiligenkreuz. Da das Kloster durch königliche und private Testierungen in Ungarn reicher begütert war als in Österreich, erwog es 1206-1209 eine Transferierung nach Westungarn. Es wurde mit dem Bau einer großangelegten Kirche im Gelände des Königshofes begonnen, doch blieb die Anlage unvollendet. | Um 800 wurde quer durch die römischen Grundmauern ein Erdkastell im Ausmaß von 109 x 130m angelegt, ein mit Eckturm und Verschanzungen befestigter '''Königshof''', wie er den Kaisern der Karolingerzeit, die noch über keine feste Residenz verfügten, bei ihren Reisen im Reiche als Quartier und Verpflegungsstätte diente. Später ging das Gebiet in den Besitz der ungarischen Könige über. König Emmerich II. (Imre) schenkte es 1203 den Zisterziensern von Heiligenkreuz. Da das Kloster durch königliche und private Testierungen in Ungarn reicher begütert war als in Österreich, erwog es 1206-1209 eine Transferierung nach Westungarn. Es wurde mit dem Bau einer großangelegten Kirche im Gelände des Königshofes begonnen, doch blieb die Anlage unvollendet. | ||
Am 13. Juni 1576 wurde | Am 13. Juni 1576 wurde ''der neue Steinbruch am Leythaberg'' erstmals urkundlich erwähnt, die Bezeichnung Kaisersteinbruch am 4.April 1579 sinngemäß: ''Ihro Kayßerlichen Majestät Stainbruch am Leythaberg'' [...] Die Bruderschaft der Kaisersteinbrucher Meister erhielt 1617 den Status einer Viertellade, die der Hauptlade in Wiener Neustadt zugeordnet war. Das kaiserliche Privileg der Handwerksordnung war die Grundlage des Zusammenlebens. Vor allem die regelmäßig stattfindenden Zusammenkünfte waren ein Ärgernis für die Herrschaft, das Stift Heiligenkreuz. | ||
Die Bruderschaft der Kaisersteinbrucher Meister erhielt 1617 den Status einer Viertellade, die der Hauptlade in Wiener Neustadt zugeordnet war. | Die Meister dieser Zeit waren kaiserliche, also hofbefreite Handwerker und Künstler und von allen Abgaben befreit. 1653 konnte das Stift "durch eine adelige Kommission seine Rechte als Obrigkeit" durchsetzen und z.B. für den Boden Pachtzins einheben. Mitte des 17. Jahrhunderts entbrannte ein Streit der Haupthütte zu Wien und Wiener Neustadt um die Meister zu Kaisersteinbruch und St. Margarethen. | ||
Mitte des 17. Jahrhunderts entbrannte ein Streit der Haupthütte zu Wien und Wiener Neustadt um die Meister zu Kaisersteinbruch und St. Margarethen. | |||
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Im 20. Jahrhundert dann Ferdinand Amelin 1868-1947, Eduard Krukenfellner 1874-1932, Alexander Krukenfellner 1877-, Eduard Richter 1895-1968. Alois Richter 1907-2001 war der letzte Kaisersteinbrucher Steinmetzmeister. | Im 20. Jahrhundert dann Ferdinand Amelin 1868-1947, Eduard Krukenfellner 1874-1932, Alexander Krukenfellner 1877-, Eduard Richter 1895-1968. Alois Richter 1907-2001 war der letzte Kaisersteinbrucher Steinmetzmeister. | ||
== Steinbrüche == | == Steinbrüche == |