Hotel Sacher Baden: Unterschied zwischen den Versionen

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==Chronik==
==Chronik==
Der Wiener Casino-Besitzer Philipp Otto erwarb anno 1799 einen Baugrund gegenüber der [[w:Helenenkirche (Baden)|Kirche St. Helena]] im Helenental und errichtete ein schönes [[w:Klassizismus|klassizistisches]] Gebäude, in welchem er, einen der damaligen Zeit entsprechenden Gastronomiebetrieb einrichtete und diesen, wie schon seine zwei vorigen Unternehmungen ''Otto’s Casino'' nannte. Nach dem Tod seiner Frau Anna<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/03-08/?pg=165 Baden, Pfarre Sankt Helena - Sterbebuch 1806-1820 (fol.162)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matricula Online] </ref> verkaufte Otto um 1813 seinen Betrieb an Johann Freiherr v. Leykam, der das Casino in seinem Sinn weiterführte. Gegen Ende der Biedermeierzeit kamen Casinos dieses Typs allmählich aus der Mode.  
Der Wiener Casino-Besitzer Philipp Otto erwarb anno 1799 einen Baugrund gegenüber der [[w:Helenenkirche (Baden)|Kirche St. Helena]] im Helenental und errichtete ein schönes [[w:Klassizismus|klassizistisches]] Gebäude, in welchem er, einen der damaligen Zeit entsprechenden Gastronomiebetrieb einrichtete und diesen, wie schon seine zwei vorigen Unternehmungen ''Otto’s Casino'' nannte. Nach dem Tod seiner Frau Anna<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/03-08/?pg=165 Baden, Pfarre Sankt Helena - Sterbebuch 1806-1820 (fol.162)] </ref> verkaufte Otto um 1813 seinen Betrieb an Johann Freiherr v. Leykam, der das Casino in seinem Sinn weiterführte. Gegen Ende der Biedermeierzeit kamen Casinos dieses Typs allmählich aus der Mode.  


Der bisherige Förster Josef Felbinger, der durch die Sprengung des Tachsteinfelsens am Ende der Badener Karlsgasse und der anschließenden Parzellierung zu Geld gekommen war, erwarb um 1837 das ''Casino Rauhenstein'' und machte daraus eine Brauerei, an dessen Fassade er eine (heute nicht mehr erhaltene) [[w:Attika (Architektur)|Attika]] mit der Inschrift  „MDCCCXXXVII / FELBINGERS BRAUHAUS“ anbringen ließ. Im Jahre 1853 kam es zu einer Neuübernahme der Brauerei durch Karl Hönigfeld, welche mit einer Modernisierung und Reorganisation des Betriebes verbunden war. 1855 wurde eine neue Bierhalle eröffnet, in welcher auch für Unterhaltung gesorgt wurde, in dem jede Woche der Volkssänger Carl Kampf seine Gesangstücke zum Besten gab.  
Der bisherige Förster Josef Felbinger, der durch die Sprengung des Tachsteinfelsens am Ende der Badener Karlsgasse und der anschließenden Parzellierung zu Geld gekommen war, erwarb um 1837 das ''Casino Rauhenstein'' und machte daraus eine Brauerei, an dessen Fassade er eine (heute nicht mehr erhaltene) [[w:Attika (Architektur)|Attika]] mit der Inschrift  „MDCCCXXXVII / FELBINGERS BRAUHAUS“ anbringen ließ. Im Jahre 1853 kam es zu einer Neuübernahme der Brauerei durch Karl Hönigfeld, welche mit einer Modernisierung und Reorganisation des Betriebes verbunden war. 1855 wurde eine neue Bierhalle eröffnet, in welcher auch für Unterhaltung gesorgt wurde, in dem jede Woche der Volkssänger Carl Kampf seine Gesangstücke zum Besten gab.  
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1882 erwarb Karl Sacher (1849–1929), der jüngste Sohn von [[w:Franz Sacher|Franz Sacher]], das ehemalige Bräuhaus und ließ es durch den Badener Stadtbaumeister [[Franz Breyer]] zu einer damals modernen Kaltwasserheilanstalt mit riesigem Gebäude und einer Parklandschaft um- und ausbauen. Als Hotelannex erfolgte 1891 der Umbau des Sommersitzes, welches nach Plänen von [[w:Otto Hieser|Otto Hieser]] im altdeutschen Stil vom Sohn [[Anton Breyer]] bewerkstelligt wurde<ref>{{ANNO|bbb|22|08|1891|3|Sacher's Etablissement "Helenental"|HERVORHEBUNG=Anton+Breyer}}</ref>, in welchem viele prominente Persönlichkeiten, unter anderem [[w:Elisabeth von Österreich-Ungarn|Kaiserin Elisabeth]], die hier meist ein Frühstück einnahm, zu Gast waren - das jetzige Hotel Sacher war geboren.  
1882 erwarb Karl Sacher (1849–1929), der jüngste Sohn von [[w:Franz Sacher|Franz Sacher]], das ehemalige Bräuhaus und ließ es durch den Badener Stadtbaumeister [[Franz Breyer]] zu einer damals modernen Kaltwasserheilanstalt mit riesigem Gebäude und einer Parklandschaft um- und ausbauen. Als Hotelannex erfolgte 1891 der Umbau des Sommersitzes, welches nach Plänen von [[w:Otto Hieser|Otto Hieser]] im altdeutschen Stil vom Sohn [[Anton Breyer]] bewerkstelligt wurde<ref>{{ANNO|bbb|22|08|1891|3|Sacher's Etablissement "Helenental"|HERVORHEBUNG=Anton+Breyer}}</ref>, in welchem viele prominente Persönlichkeiten, unter anderem [[w:Elisabeth von Österreich-Ungarn|Kaiserin Elisabeth]], die hier meist ein Frühstück einnahm, zu Gast waren - das jetzige Hotel Sacher war geboren.  


Nach dem Tod von Karl Sacher im Jahre 1929<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-helena-baden-st-christoph/03-07/?pg=16 Baden, Pfarre Sankt Helena - Sterbebuch 1928-1938 (fol.13)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matricula Online]</ref> kümmerte sich mit voller Leidenschaft sein Sohn Carletto Sacher (1876-1960) und dessen Gattin Carla (1889-1989) um den Betrieb. Die beiden erlebte noch Franz Sachers Köchin Marie Lahner, von der Sie das Familienrezept der [[w:Sachertorte|Sachertorte]] übernahmen.  
Nach dem Tod von Karl Sacher im Jahre 1929<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-helena-baden-st-christoph/03-07/?pg=16 Baden, Pfarre Sankt Helena - Sterbebuch 1928-1938 (fol.13)] </ref> kümmerte sich mit voller Leidenschaft sein Sohn Carletto Sacher (1876-1960) und dessen Gattin Carla (1889-1989) um den Betrieb. Die beiden erlebte noch Franz Sachers Köchin Marie Lahner, von der Sie das Familienrezept der [[w:Sachertorte|Sachertorte]] übernahmen.  


In der [[w:Besetztes Nachkriegsösterreich|Besatzungszeit]] nach dem [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war das Hotel geschlossen, eröffnete aber 1956 unter deren Kindern Karl Ferdinand (1912-1991) und Marina dessen Pforten. Marinas Tochter, Irène Sacher, engagierte sich von frühester Jugend an für das Hotel Sacher in Baden und war die letzte aus der Sacher Familie, die diesen Familienbesitz führte. In den 1980er Jahren wurden auf dem Gelände des ehemaligen Kurhauses Sacher eine Wohnhausanlage gebaut und Ende der 1990er bzw. Anfang der 2000er-Jahre übernahmen die [[w:Casinos Austria|Casinos Austria]] das Hotel und richteten im Keller einen Spielsalon ein. Danach übernahm eine Investorengruppe das Hotel und führt es bis heute.
In der [[w:Besetztes Nachkriegsösterreich|Besatzungszeit]] nach dem [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war das Hotel geschlossen, eröffnete aber 1956 unter deren Kindern Karl Ferdinand (1912-1991) und Marina dessen Pforten. Marinas Tochter, Irène Sacher, engagierte sich von frühester Jugend an für das Hotel Sacher in Baden und war die letzte aus der Sacher Familie, die diesen Familienbesitz führte. In den 1980er Jahren wurden auf dem Gelände des ehemaligen Kurhauses Sacher eine Wohnhausanlage gebaut und Ende der 1990er bzw. Anfang der 2000er-Jahre übernahmen die [[w:Casinos Austria|Casinos Austria]] das Hotel und richteten im Keller einen Spielsalon ein. Danach übernahm eine Investorengruppe das Hotel und führt es bis heute.
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