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[[File:Sophia of Bavaria.jpg|thumb|Sophia von Steier, mit dem Wappen der Herzöge von Baiern und von Zähringen. Darstellung aus dem 2. Band der Chroniken der Habsburger, der Zähringer und der Stadt Freiburg im Breisgau]] | [[File:Sophia of Bavaria.jpg|thumb|Sophia von Steier, mit dem Wappen der Herzöge von Baiern und von Zähringen. Darstellung aus dem 2. Band der Chroniken der Habsburger, der Zähringer und der Stadt Freiburg im Breisgau]] | ||
'''Sophia von Steier''' (* im 11. oder 12. Jahrhundert; † im 12. Jahrhundert, um / vor 1147, in [[Admont]]<ref group="A">Sterbedaten nach Bettina Elpers: ''Sophia von Bayern († vor 1147)'', 2003, S. 58</ref>), besser bekannt als '''Sophia von Bayern'''<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> oder '''"Sofia marchionessa"''', war durch ihre zweite Heirat eine Markgräfin von Steier und führte als Witwe ungefähr zehn Jahre lang die Regentschaft für ihren noch minderjährigen Sohn, den steirischen Markgrafen [[Otakar III. (Steier)|Otakar (III.)]]. | '''Sophia von Steier''' (* im 11. oder 12. Jahrhundert; † im 12. Jahrhundert, um / vor 1147, am 10. oder 12. Juli, in [[Admont]]<ref group="A">Sterbedaten nach Bettina Elpers: ''Sophia von Bayern († vor 1147)'', 2003, S. 58 und S. 78</ref>), besser bekannt als '''Sophia von Bayern'''<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> oder '''"Sofia marchionessa"''', war durch ihre zweite Heirat eine Markgräfin von Steier und führte als Witwe ungefähr zehn Jahre lang die Regentschaft für ihren noch minderjährigen Sohn, den steirischen Markgrafen [[Otakar III. (Steier)|Otakar (III.)]]. | ||
== Herkunft und Familie == | == Herkunft und Familie == | ||
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== Leben == | == Leben == | ||
Sophias politische Bedeutung ergab sich aus den Herkunftsfamilien ihrer Eltern, wie genealogischen Familienaufzeichnungen der Zähringer und der [[Otakare]] belegen. Während ihre zweite Ehe zum Beispiel in der "Genealogia Zaringorum" genannt ist, findet ihre erste Ehe in der "Genealogia marchionum de Stire" keine Erwähnung.<ref name ="elpers66">Bettina Elpers: ''Sophia von Bayern († vor 1147)'', 2003, S. 66</ref> In beiden Geschichtsquellen wird dagegen Sophias Herkunftsfamilie hervorgehoben.<ref name ="elpers67">Bettina Elpers: ''Sophia von Bayern († vor 1147)'', 2003, S. 67</ref> Über Sophias erste Ehe sind nur zwei Schenkungen überliefert, welche sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Berthold vornahm. Nach der [[w:Zwiefalter Chroniken|Chronik von Berthold von Zwiefalten]] ließ sie zusammen mit ihrem ersten Ehemann dem [[w:Kloster Zwiefalten|Kloster Zwiefalten]], dessen Vogt bis 1131/32 ihr Bruder Heinrich war, eine Schenkung zukommen, welche aus Gütern bestand, die sie aus der "Achalmer Erbschaft" der Welfen in diese Ehe eingebracht hatte. Eine weitere Schenkung machten sie und Berthold gemeinsam dem [[w:Kloster St. Peter auf dem Schwarzwald|Kloster St. Peter auf dem Schwarzwald]], dessen Vogt er war. St. Peter war das Hauskloster seiner Familie und ihre Grablege, wo er ebenfalls beigesetzt wurde.<ref>Bettina Elpers: ''Sophia von Bayern († vor 1147)'', 2003, S. 62f.</ref> Ihre zweite Ehe schloss sie bereits 1123, kurz nach dem Tod ihres ersten Ehemanns.<ref name ="elpers63">Bettina Elpers: ''Sophia von Bayern († vor 1147)'', 2003, S. 63</ref> Für den steirischen Markgrafen Leopold, dessen Familie und verwandtschaftliche Beziehungen sich bisher weitgehend auf den "kärntnerisch-österreichischen" Raum beschränkt hatten, dürfte sie vor allem aufgrund ihrer Herkunftsfamilie und ihrer ersten Ehe eine prestigeträchtige Partie gewesen sein.<ref name ="elpers64">Bettina Elpers: ''Sophia von Bayern († vor 1147)'', 2003, S. 64</ref> | Sophias politische Bedeutung ergab sich aus den Herkunftsfamilien ihrer Eltern, wie genealogischen Familienaufzeichnungen der Zähringer und der [[Otakare]] belegen. Während ihre zweite Ehe zum Beispiel in der "Genealogia Zaringorum" genannt ist, findet ihre erste Ehe in der "Genealogia marchionum de Stire" keine Erwähnung.<ref name ="elpers66">Bettina Elpers: ''Sophia von Bayern († vor 1147)'', 2003, S. 66</ref> In beiden Geschichtsquellen wird dagegen Sophias Herkunftsfamilie hervorgehoben.<ref name ="elpers67">Bettina Elpers: ''Sophia von Bayern († vor 1147)'', 2003, S. 67</ref> Über Sophias erste Ehe sind nur zwei Schenkungen überliefert, welche sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Berthold vornahm. Nach der [[w:Zwiefalter Chroniken|Chronik von Berthold von Zwiefalten]] ließ sie zusammen mit ihrem ersten Ehemann dem [[w:Kloster Zwiefalten|Kloster Zwiefalten]], dessen Vogt bis 1131/32 ihr Bruder Heinrich war, eine Schenkung zukommen, welche aus Gütern bestand, die sie aus der "Achalmer Erbschaft" der Welfen in diese Ehe eingebracht hatte. Eine weitere Schenkung machten sie und Berthold gemeinsam dem [[w:Kloster St. Peter auf dem Schwarzwald|Kloster St. Peter auf dem Schwarzwald]], dessen Vogt er war. St. Peter war das Hauskloster seiner Familie und ihre Grablege, wo er ebenfalls beigesetzt wurde.<ref>Bettina Elpers: ''Sophia von Bayern († vor 1147)'', 2003, S. 62f.</ref> Ihre zweite Ehe schloss sie bereits 1123, kurz nach dem Tod ihres ersten Ehemanns.<ref name ="elpers63">Bettina Elpers: ''Sophia von Bayern († vor 1147)'', 2003, S. 63</ref> Für den steirischen Markgrafen Leopold, dessen Familie und verwandtschaftliche Beziehungen sich bisher weitgehend auf den "kärntnerisch-österreichischen" Raum beschränkt hatten, dürfte sie vor allem aufgrund ihrer Herkunftsfamilie und ihrer ersten Ehe eine prestigeträchtige Partie gewesen sein.<ref name ="elpers64">Bettina Elpers: ''Sophia von Bayern († vor 1147)'', 2003, S. 64</ref> Als Angehörige der Familie der Welfen verfügte die Markgräfin über verwandtschaftliche Verbindungen zu den wichtigsten Familien im Reich ([[w:Staufer|Staufer]], [[w:Zähringer|Zähringer]], [[Babenberger]] etc.), wovon nicht nur ihr Ehemann, sondern auch ihr Sohn später profitieren sollten.<ref name ="Österr.Geschichte280">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 280</ref> Sophias zweite Ehe dauerte etwa 7 Jahren. Während dieser Zeitspanne ist sie nur in einer einzigen Urkunde genannt, nämlich jener Schenkungsurkunde, die Markgraf Leopold um 1128 in [[Graz]] ausstellen ließ. Es handelt sich dabei aber um die einzige Urkunde, welche der Markgraf selbst ausgestellt hat.<ref name ="elpers68">Bettina Elpers: ''Sophia von Bayern († vor 1147)'', 2003, S. 68</ref> | ||
Nach dem frühen Tod von Markgraf Leopold im Jahr 1129 übernahm Sophia die Vormundschaft für ihren ca. vierjährigen und somit noch unmündigen Sohn und Erben und war ca. zehn Jahre lang bis etwa 1139/40 Regentin der Markgrafschaft Steier. In der Geschichtsforschung ist bisher nicht eindeutig geklärt, ob es auch weitere Vormunde für den späteren Markgrafen Otakar (III.) gab. Am häufigsten wurde für diese Rolle [[Bernhard von Spanheim|Graf Bernhard von Trixen]] († um 1147), der Ehemann einer Schwester von Markgraf Leopold, favorisiert. Aufgrund der bisherigen Quellenlage hat sich bisher keine wie auch immer geartete Vormundschaft für den Markgrafen Otakar (III.) nachweisen lassen. Gesichert scheint nur, dass er Sophia wohl unterstützt hat, was auch für den Ehemann der anderen Schwester von Markgraf Leopold, [[Ekbert II. von Vornbach|Graf Ekbert von Vornbach-Pitten]] († um 1144) der Fall gewesen sein dürfte.<ref name ="elpers77">Bettina Elpers: ''Sophia von Bayern († vor 1147)'', 2003, S. 77</ref> Als Regentin von Steier kümmerte sich Sophia um die erfolgreiche Realisierung der Errichtung von [[Stift Rein]] und setzte weitere, noch von ihrem Ehemann begonnene Aktivitäten fort.<ref name ="Österr.Geschichte280">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 280</ref> Beeinflusst wurde ihre Regentschaft sicherlich von den Auswirkungen des Investiturstreites, der erst 1122 mit dem "Wormser Konkordat" beendet worden war. Da die Markgrafschaft Steier weitgehend zum Bistum Salzburg gehörte, war sie wohl auch die Auseinandersetzungen zwischen dem Salzburger Erzstift, den Herzögen von Kärnten und Sophias Schwager Bernhard von Trixen verwickelt.<ref name ="elpers77"/> | |||
Sophia dürfte lebenslang ihrer Herkunftsfamilie verbunden geblieben sein.<ref name ="elpers78">Bettina Elpers: ''Sophia von Bayern († vor 1147)'', 2003, S. 78</ref> 1129, erst kurz nach dem sie Witwe geworden war, unterstützte sie ihren Bruder Heinrich mit eigenen Truppen bei der Eroberung der Burg Falkenstein gegen die [[w:Bogen (Adelsgeschlecht)|Grafen von Bogen]].<ref>Bettina Elpers: ''Sophia von Bayern († vor 1147)'', 2003, S. 58 und S. 72ff.</ref> Nach der Welfenchronik soll sie auch in den Folgejahren ihren Bruder und seinen Schwiegervater, [[w:Lothar IV. (HRR)|Kaiser Lothar]] († 1137), tatkräftig unterstützt haben.<ref name ="elpers78"/> Ihre letzten Lebensjahre verbrachte die Markgräfin, vermutlich als Nonne, in [[Stift Admont]], dem 1121 ein Frauenkloster angeschlossen worden war. Hier starb sie vor 1147. Beigesetzt wurde sie im [[w:Abtei Weingarten|Stift Weingarten]] (heute Teil der [[w:Weingarten|gleichnamigen Stadt]]), der Grablege ihrer welfischen Herkunftsfamilie.<ref>Bettina Elpers: ''Sophia von Bayern († vor 1147)'', 2003, S. 58 und S. 78</ref> | |||
1129, erst kurz nach dem sie Witwe geworden war, unterstützte | |||
== Sophias Beurteilung als Herrscherin über die Markgrafschaft Steier == | == Sophias Beurteilung als Herrscherin über die Markgrafschaft Steier == |
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