Hugo III. von Lichtenfels: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Burgruine Lichtenfels.jpg|thumb|Die Burg Lichtenfels, nach der Hugo von Lichtenfels benannt ist, heute]]
[[File:Burgruine Lichtenfels.jpg|thumb|Die Burg Lichtenfels, nach der Hugo von Lichtenfels benannt ist, heute]]
'''Ritter Hugo (III.) von Lichtenfels''' (* im 13. Jahrhundert; †  im 14. Jahrhundert, um 1335)<ref group="A">Angaben nach [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. .............</ref>war ein Adliger des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]].
'''Ritter Hugo (III.) von Lichtenfels''' (* im 13. Jahrhundert, um 1258; †  im 14. Jahrhundert, um 1335)<ref group="A">Angaben nach [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 128</ref> war ein Adliger des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]].


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Hugo (III.) Turse von Lichtenfels stammte aus einer im Herzogtum Österreich ansässigen [[Tursen|Ministerialienfamilie]]<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> Er war ein Sohn von [[Hugo von Lichtenfels|Hugo (II.) Turse von Lichtenfels]] († 1294) aus dessen Ehe mit [[Kunigunde von Lichtenfels|Kunigunde]] († 1266) und der ältere Bruder von [[Heinrich von Lichtenfels|Heinrich Turse von Lichtenfels]] († 1298).<ref name ="Sigmund111">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 111</ref> Verheiratet war er mit einer Frau mit Namen Sophia. Aus seiner Ehe sind mehrere Kinder belegt:
Hugo (III.) Turse von Lichtenfels stammte aus einer im Herzogtum Österreich ansässigen [[Tursen|Ministerialienfamilie]]<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> Er war ein Sohn von [[Hugo von Lichtenfels|Hugo (II.) Turse von Lichtenfels]] († 1294) aus dessen Ehe mit [[Kunigunde von Lichtenfels|Kunigunde]] († 1266) und der ältere Bruder von [[Heinrich von Lichtenfels|Heinrich Turse von Lichtenfels]] († 1298).<ref name ="Sigmund111">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 111</ref> Verheiratet war er mit einer Frau mit Namen Sophia (erstmals genannt 1284). Aus seiner Ehe sind mehrere Kinder belegt:
:* Elisabeth von Lichtenfels, genannt 1311 und 1317, sie war vor 1311 als Zisterzienserin in das [[Stift St. Bernhard|Stift St. Bernhard]] (heute Teil der Gemeinde [[St. Bernhard-Frauenhofen]]) eingetreten. Ihr Großvater hatte 1277 zu den Zeugen jener Urkunde gehört, in welcher die [[Kuenringer (Adelsfamilie)|Familie der Kuenringer]] ihre Rechte als Stifterfamilie dieses Stiftes an [[Stephan I. von Maissau|Stephan (I.) von Maissau]] abgetreten hatten. Von ihrem Vater erhielt sie um 1311 als Mitgift eine Zahlung aus jenem Besitz in Peigarten (heute Teil der Gemeinde [[Thaya]]), mit dem ihr Onkel Heinrich bei seinem Eintritt ins Kloster ausgestattet worden war und der nach seinem Tod an ihren Vater gefallen war.<ref name ="Sigmund113">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 113</ref> 1317 schenkte ihr Vater dem Stift ein Lehen und einen Hof in Peigarten. In den Jahren danach taucht er mehrmals in Schenkungsurkunden für St. Bernhard als Zeuge auf.<ref name ="Sigmund114">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 114</ref>
:* Elisabeth von Lichtenfels, genannt 1311 und 1317, sie war vor 1311 als Zisterzienserin in das [[Stift St. Bernhard|Stift St. Bernhard]] (heute Teil der Gemeinde [[St. Bernhard-Frauenhofen]]) eingetreten. Ihr Großvater hatte 1277 zu den Zeugen jener Urkunde gehört, in welcher die [[Kuenringer (Adelsfamilie)|Familie der Kuenringer]] ihre Rechte als Stifterfamilie dieses Stiftes an [[Stephan I. von Maissau|Stephan (I.) von Maissau]] abgetreten hatten. Von ihrem Vater erhielt sie um 1311 als Mitgift eine Zahlung aus jenem Besitz in Peigarten (heute Teil der Gemeinde [[Thaya]]), mit dem ihr Onkel Heinrich bei seinem Eintritt ins Kloster ausgestattet worden war und der nach seinem Tod an ihren Vater gefallen war.<ref name ="Sigmund113">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 113</ref> 1317 schenkte ihr Vater dem Stift ein Lehen und einen Hof in Peigarten. In den Jahren danach taucht er mehrmals in Schenkungsurkunden für St. Bernhard als Zeuge auf.<ref name ="Sigmund114">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 114</ref>
:* Sophia Tursin von Lichtenfel, genannt 1311 ∞ mit N.N. von Frey
:* Sophia Tursin von Lichtenfel, genannt 1311 ∞ mit N.N. von Frey
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== Leben ==
== Leben ==
Hugo (III.) Turs von Lichtenfels erhielt 1279 den Ritterschlag und bezeichnete sich danach selbst stets als Ritter ("''miles''").<ref name ="Sigmund111"/>
Hugo (III.) Turs von Lichtenfels, genannt 1263-1335, erhielt 1279 den Ritterschlag und bezeichnete sich danach selbst stets als Ritter ("''miles''").<ref name ="Sigmund111"/> 1282 ist er erstmals mit seinem Vater zusammen als Zeuge in [[Pulkau]] genannt, 1283 dann zusammen mit seinem Vater und seinem Bruder Heinrich. In jener Urkunde, welche namhafte Ministerialen unter der Führung von Otto von [[Haslauer (Familie)|Haslau]] für [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] ausstellen ließen und wo diese zugleich die eidliche Garantie für die "Rheinfeldener Konstitution übernahmen, sind weder Hugo (III.) noch sein gleichnamiger Vater noch sein Bruder genannt.<ref name ="Sigmund128">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 128</ref> Wie bereits sein Vater übte Hugo (III.) kein Amt im Dienst des Landesfürsten aus und war offensichtlich am politischen Geschehen seiner Zeit nicht beteiligt, obwohl er loyal auf der Seite der [[Habsburger]] gestanden haben dürfte. 1284 vertritt er diesen erstmals, gemeinsam mit seiner Ehefrau Sophia, in einem Rechtsgeschäft mit dem [[Stift Heiligenkreuz|Zisterzienserstift Heiligenkreuz]]. Etwa um diese Zeit dürfte er gemeinsam mit seinem Bruder Heinrich die Nachfolge seines Vaters angetreten haben, der sich 1287 in das [[Stift Zwettl]] zurückzog. Nach der "Conversio" (1296) seines Bruders Heinrich wird Hugo (III.) häufig gemeinsam mit seinem Cousin Reinprecht (I.), dem Sohn von Hadmar (I.) Turs von Lichtenfels, genannt.<ref name ="Sigmund129">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 129</ref>
 
Im Vergleich zu seinem Vater ergibt sich aus der Nennung in den  sogenannten Privaturkunden, dass Hugo (III.) und sein Cousin Reinprecht (I.) erstaunlich mobil waren. So hielten sich beiden häufig mehrmals im Jahr in der Stadt [[Wien]] auf, sind. Wohl aufgrund ihrer Besitzverhältnisse, häufig im [[Weinviertel]] und [[Waldviertel]] zu finden. Dagegen glänzen sie in der Gegend um [[Baden]], wo sich zu dieser Zeit noch Restbesitz ihrer Vorfahren befand, durch Abwesenheit.<ref name ="Sigmund129"/> Als um 1290 die [[Burg Rauheneck|Feste Rauheneck]] (heute Teil der Gemeinde Baden) in den Besitz der Familie der Pillichdorfer von Rauhenstein überging, nahm der vorherige Besitzer Otto von Rauheneck, ein weiterer Cousin der Tursen von Lichtenfels, häufig seinen Aufenthalt auf der [[Burg Lichtenfels]] (heute Teil der Gemeinde [[Rastenberg]].<ref name ="Sigmund130">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 130</ref>
 


== Literatur ==
== Literatur ==
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