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Hugo, der sich als erster nach der [[Burg Lichtenfels]] benannte, die sich seit 1159 im Besitz seiner Familie befand<ref name ="Sigmund57"/>, ist erstmals 1248 in einer Urkunde des [[Stift Zwettl|Stiftes Zwettl]] genannt, dem er offensichtlich, wie weitere Urkundennennungen zeigen, sehr verbunden war.<ref name ="schöndorfer72"/> Er verbrachte die meiste Zeit seines Lebens im [[Waldviertel]], hielt sich gelegentlich im [[Weinviertel]] auf und eher selten in [[Wien]]. Seinen Hauptsitz hatte er auf der Burg Lichtenfels, außerdem besaß er das Pfarrpatronat für Friedersbach (heute Teil der Gemeinde [[Zwettl-Niederösterreich|Zwettl]]). Er verfügte außerdem über einen größeren Streubesitz im Waldviertel, ein Erbe seiner Mutter.<ref name ="Sigmund57"/> 1277 gehörte er zu den Zeugen jener Urkunde, in welcher die [[Kuenringer (Adelsfamilie)|Familie der Kuenringer]] ihre Rechte als Stifterfamilie am [[Stift St. Bernhard|Zisterzienserinnenkloster St. Bernhard]] (heute Teil der Gemeinde [[St. Bernhard-Frauenhofen]]) an die [[Maissauer|Familie der Maissauer]] abtraten. In dieses Stift sollte später seine Enkelin Elisabeth als Nonne eintreten.<ref name ="Sigmund112">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 112</ref> | Hugo, der sich als erster nach der [[Burg Lichtenfels]] benannte, die sich seit 1159 im Besitz seiner Familie befand<ref name ="Sigmund57"/>, ist erstmals 1248 in einer Urkunde des [[Stift Zwettl|Stiftes Zwettl]] genannt, dem er offensichtlich, wie weitere Urkundennennungen zeigen, sehr verbunden war.<ref name ="schöndorfer72"/> Er verbrachte die meiste Zeit seines Lebens im [[Waldviertel]], hielt sich gelegentlich im [[Weinviertel]] auf und eher selten in [[Wien]]. Seinen Hauptsitz hatte er auf der Burg Lichtenfels, außerdem besaß er das Pfarrpatronat für Friedersbach (heute Teil der Gemeinde [[Zwettl-Niederösterreich|Zwettl]]). Er verfügte außerdem über einen größeren Streubesitz im Waldviertel, ein Erbe seiner Mutter.<ref name ="Sigmund57"/> 1277 gehörte er zu den Zeugen jener Urkunde, in welcher die [[Kuenringer (Adelsfamilie)|Familie der Kuenringer]] ihre Rechte als Stifterfamilie am [[Stift St. Bernhard|Zisterzienserinnenkloster St. Bernhard]] (heute Teil der Gemeinde [[St. Bernhard-Frauenhofen]]) an die [[Maissauer|Familie der Maissauer]] abtraten. In dieses Stift sollte später seine Enkelin Elisabeth als Nonne eintreten.<ref name ="Sigmund112">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 112</ref> | ||
In den 1270er-Jahren soll Hugo als Anhänger von König [[Rudolf I. (HRR)|Rudolf I.]] hervorgetreten sein und deshalb eine Fehde gegen den Kuenringer [[Heinrich IV. von Kuenring|Heinrich (IV.) von Weitra]] († um 1293) geführt haben, der auf der Seite des "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönig]]" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokars]] stand.<ref name ="schöndorfer72"/> Allerdings ist diese Fehde nur in chronikalen Werken überliefert. Nach urkundlichen Hinweisen dürfte sie bereits in den 1260er-Jahren stattgefunden haben. Es dürfte sich dabei um eine Adelsfehde gehandelt haben, die bereits vor 1270 beendet gewesen sein muss.<ref>vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 87 und S. 88f.</ref> Bisher gibt es jedenfalls keine zuverlässigen Quellen, die bestätigen, dass Hugo von Lichtenfels unter den [[Habsburger|Habsburgern]] Rudolf und [[Albrecht I. (HRR)|Albrecht]] oder unter König Ottokar ein Amt im Dienste des Landesfürsten ausgeübt hätte. Auch für das "Österreichische Interregnum" sind keine Aktivitäten von ihm urkundlich belegt, was umso mehr auffällt, als er mit mehreren wichtigen Ministerialenfamilien des Herzogtums Österreich verwandt war, deren Mitglieder politisch hervorgetraten.<ref name ="Sigmund58"/> | In den 1270er-Jahren soll Hugo als Anhänger von König [[Rudolf I. (HRR)|Rudolf I.]] hervorgetreten sein und deshalb eine Fehde gegen den Kuenringer [[Heinrich IV. von Kuenring|Heinrich (IV.) von Weitra]] († um 1293) geführt haben, der auf der Seite des "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönig]]" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokars]] stand.<ref name ="schöndorfer72"/> Allerdings ist diese Fehde nur in chronikalen Werken überliefert. Nach urkundlichen Hinweisen dürfte sie bereits in den 1260er-Jahren stattgefunden haben. Es dürfte sich dabei um eine Adelsfehde gehandelt haben, die bereits vor 1270 beendet gewesen sein muss.<ref>vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 87 und S. 88f.</ref> Bisher gibt es jedenfalls keine zuverlässigen Quellen, die bestätigen, dass Hugo von Lichtenfels unter den [[Habsburger|Habsburgern]] Rudolf und [[Albrecht I. (HRR)|Albrecht]] oder unter König Ottokar ein Amt im Dienste des Landesfürsten ausgeübt hätte. Auch für das "Österreichische Interregnum" sind keine Aktivitäten von ihm urkundlich belegt, was umso mehr auffällt, als er mit mehreren wichtigen Ministerialenfamilien des Herzogtums Österreich verwandt war, deren Mitglieder politisch hervorgetraten.<ref name ="Sigmund58"/> Dass er, vielleicht mit seinem gleichnamigen Sohn an der [[w:Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen|Schlacht auf dem Marchfeld]] (26. August 1278) teilgenommen hatte, ist vorstellbar, lässt sich aber nicht belegen.<ref name ="Sigmund145">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 145</ref> | ||
1287 trat Hugo dem Stift Zwettl bei, angeblich als Laienbruder beziehungsweise "Converse".<ref name ="schöndorfer72"/> In seinem Testament aus dem Jahr 1291, das von seinen beiden Söhnen bestätigt wurde<ref name ="Sigmund131">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 131</ref>, finden sich Verfügungen für die Pfarre Friedersbach, deren Patronat der [[Heinrich II. (Österreich)|Landesfürst]] des Herzogtums Österreich 1159 an die [[Burgruine Lichtenfels|Herrschaft Lichtenfels]] verliehen hatte.<ref name ="Sigmund53">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 53</ref> Hugo von Lichtenfels wurden Visionen nachgesagt. Diesen verdankte er nach seinem Tod eine gewisse Popularität, die bis ins 20. Jahrhundert anhielt, und wurde sogar zeitweise als Volksheiliger verehrt. Es wurde sogar versucht, eine Seligsprechung für ihn einleiten zu lassen.<ref name ="Sigmund57"/> | 1287 trat Hugo dem Stift Zwettl bei, angeblich als Laienbruder beziehungsweise "Converse".<ref name ="schöndorfer72"/> In seinem Testament aus dem Jahr 1291, das von seinen beiden Söhnen bestätigt wurde<ref name ="Sigmund131">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 131</ref>, finden sich Verfügungen für die Pfarre Friedersbach, deren Patronat der [[Heinrich II. (Österreich)|Landesfürst]] des Herzogtums Österreich 1159 an die [[Burgruine Lichtenfels|Herrschaft Lichtenfels]] verliehen hatte.<ref name ="Sigmund53">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 53</ref> Hugo von Lichtenfels wurden Visionen nachgesagt. Diesen verdankte er nach seinem Tod eine gewisse Popularität, die bis ins 20. Jahrhundert anhielt, und wurde sogar zeitweise als Volksheiliger verehrt. Es wurde sogar versucht, eine Seligsprechung für ihn einleiten zu lassen.<ref name ="Sigmund57"/> |
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