Burgruine Rauheneck: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Baden - Infotafel zur Burgruine Rauheneck.jpg|thumb|Infotafel zur Burgruine Rauheneck]]
[[File:Baden - Infotafel zur Burgruine Rauheneck.jpg|thumb|Infotafel zur Burgruine Rauheneck]]
Beim Bau der Burg wurde offensichtlich auf die Beschaffenheit des Geländes geachtet und der Grundriss diesem ideal angepasst. Während der Burgberg auf drei Seiten ein steiles und felsiges Gelände aufweist, ist dieses auf der südlichen Seite  sehr schwach, was durch eine stärkere Befestigung ausgeglichen wurde. Die nördliche Kernburg liegt um ca. 10 Stufen tiefer, sie ist von der Form und Größe her der [[Burgruine Aggstein|Burg Aggstein]] sehr ähnlich.<ref name ="schöndorfer169">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 169</ref> Sehr gut erhalten ist heute noch der dreieckige, ca. 20 Meter hohe Bergfried aus dem 12. Jahrhundert. Von ihm hat man einen Blick auf Baden und über das Helenental. Der Bergfried ist über eine Treppe begehbar. An ihn schließt der Palas an, von welchem der Bergfried ursprünglich zugänglich war. Dieser befindet sich bereits im inneren Hof. Erhalten sind außerdem Teile der Vorburg, welche im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Die südliche Vorburg dürfte aus dem 14 . oder 15. Jahrhundert stammen.<ref name ="schöndorfer170">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 170</ref>
Beim Bau der Burg wurde offensichtlich auf die Beschaffenheit des Geländes geachtet und der Grundriss diesem ideal angepasst. Während der Burgberg auf drei Seiten ein steiles und felsiges Gelände aufweist, ist dieses auf der südlichen Seite  sehr schwach, was durch eine stärkere Befestigung ausgeglichen wurde. Die nördliche Kernburg liegt um ca. 10 Stufen tiefer, sie ist von der Form und Größe her der [[Burgruine Aggstein|Burg Aggstein]] sehr ähnlich.<ref name ="schöndorfer169">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 169</ref> Sehr gut erhalten ist heute noch der dreieckige, ca. 20 Meter hohe Bergfried aus dem 12. Jahrhundert. Von ihm hat man einen Blick auf Baden und über das Helenental. Der Bergfried ist über eine Treppe begehbar. An ihn schließt der Palas an, von welchem der Bergfried ursprünglich zugänglich war. Dieser befindet sich bereits im inneren Hof. Erhalten sind außerdem Teile der Vorburg, welche im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Die südliche Vorburg dürfte aus dem 14 . oder 15. Jahrhundert stammen.<ref name ="schöndorfer170">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 170</ref>
Die Burg Rauheneck gilt als Vorbild für die später erbauten Burgen Rauhenstein und [Burgruine Lichtenfels|Lichtenfels]].<ref name ="sigmund179>vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels''. Geschichte und Genealogie eines niederösterreichischen Ministerialengeschleches. (Ungedruckte) Dissertation, Wien, 1981. S. 179</ref>


== Historische Eckdaten ==
== Historische Eckdaten ==
Gemeinsam mit den Burgen Rauhenstein und Scharfeneck bildete Rauheneck "Burgendreieck", welches im Mittelalter der Deckung und Sperre einer wichtigen Verkehrsverbindung diente: der Strecke Baden - Helenental - [[Heiligenkreuz]].<ref name ="schöndorfer164>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 164</ref> Die Burg Rauheck dürfte Ende des 11. oder im ersten Viertel des 12. Jahrhunderts erbaut worden sein. Es wird vermutet, dass die damals errichtete Steinburg einen hölzernen Vorgängerbau ersetzt. Die Burg befand sich zunächst im Besitz einer Adelsfamilie, den [[Tursen]] von Rauheneck.<ref name ="schöndorfer169/> Als ihr Erbauer gilt der namentlich nicht genannte Vater von Hartung von Rauheneck.<ref name ="sigmund179>vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels''. Geschichte und Genealogie eines niederösterreichischen Ministerialengeschleches. (Ungedruckte) Dissertation, Wien, 1981. S. 179</ref> Seit 1389 gehörte sie der [[Wallseer|Adelsfamilie der Wallseer]], ca. ein Jahrhundert später gehörte sie zum landesfürstlichen Kammergut des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Um 1460 war hier der legendenumwobene Söldnerführer [[Franz von Haag (Söldnerführer)|Franz von Haag]] ansässig, 1477 wurde die Feste Rauheneck von den Truppen des "[[w:Königreich Ungarn|Ungarnkönigs]]" [[Matthias Corvinus]], 1529 von osmanischen Truppen zerstört. Danach dürfte der Verfall der Burg zu einer Ruine begonnen haben, denn bereits zu Ende des 16. Jahrhunderts wird die Burg als "öde" bezeichnet.<ref name ="schöndorfer169/>
Gemeinsam mit den Burgen Rauhenstein und Scharfeneck bildete Rauheneck "Burgendreieck", welches im Mittelalter der Deckung und Sperre einer wichtigen Verkehrsverbindung diente: der Strecke Baden - Helenental - [[Heiligenkreuz]].<ref name ="schöndorfer164>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 164</ref> Die Burg Rauheck dürfte Ende des 11. oder im ersten Viertel des 12. Jahrhunderts erbaut worden sein. Es wird vermutet, dass die damals errichtete Steinburg einen hölzernen Vorgängerbau ersetzt. Die Burg befand sich zunächst im Besitz einer Adelsfamilie, den [[Tursen]] von Rauheneck.<ref name ="schöndorfer169/> Als ihr Erbauer gilt der namentlich nicht genannte Vater von Hartung von Rauheneck.<ref name ="sigmund179/> Seit 1389 gehörte sie der [[Wallseer|Adelsfamilie der Wallseer]], ca. ein Jahrhundert später gehörte sie zum landesfürstlichen Kammergut des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Um 1460 war hier der legendenumwobene Söldnerführer [[Franz von Haag (Söldnerführer)|Franz von Haag]] ansässig, 1477 wurde die Feste Rauheneck von den Truppen des "[[w:Königreich Ungarn|Ungarnkönigs]]" [[Matthias Corvinus]], 1529 von osmanischen Truppen zerstört. Danach dürfte der Verfall der Burg zu einer Ruine begonnen haben, denn bereits zu Ende des 16. Jahrhunderts wird die Burg als "öde" bezeichnet.<ref name ="schöndorfer169/>


Seit 1583 gehörte Rauheneck der auf der benachbarten Burg Rauhenstein ansässigen Adelsfamilie. 1871 kaufte Erzherzog Albrecht die Burganlage, um seine Besitzungen um die Badner Weilburg zu arrondieren.<ref name ="schöndorfer169/>
Seit 1583 gehörte Rauheneck der auf der benachbarten Burg Rauhenstein ansässigen Adelsfamilie. 1871 kaufte Erzherzog Albrecht die Burganlage, um seine Besitzungen um die Badner Weilburg zu arrondieren.<ref name ="schöndorfer169/>
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