Heinrich IV. (Kärnten): Unterschied zwischen den Versionen

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== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Herzog Heinrich (IV.) von Kärnten entstammte der einflussreichen [[w:Spanheimer|Grafenfamilie der Spanheimer]] (Sponheimer), die im Hochmittelalter zu den bedeutenden Adelsfamilien im Reich zählte. Ihr war es gelungen, teils im Dienst der Kaiser aus dem Haus der [[w:Salier|Salier]] und  teils im Dienst der Kirche wichtige Positionen zu gewinnen, die sich über das Rheingebiet bis ins östliche Österreich und vom Erzbistum Magdeburg und der sächsischen Nordmark bis in die Toskana erstreckten. Ihre Position konnten sie auch unter den Kaisern aus dem Haus der [[w:Staufer|Staufer]] halten und ausbauen. Heinrichs Großvater war Graf Siegfried von Spanheim (Sponheim), der 1045 Markgraf der kurzlebigen "Ungarnmark" war, die wenig später unter die Herrschaft der [[Babenberger|österreichischen Markgrafen]] kam, und 1048 Graf im Pustertal wurde. Durch seine Ehe mit [[Richardis von Lavant]] gelang es ihm auch im Herzogtum Kärnten Fuß zu fassen, wo er gemeinsam mit seiner Ehefrau und seinem älteren Sohn, [[Engelbert I. (Spanheim)|Graf Engelbert (I.) von Spanheim]] (Sponheim), das Benediktinerstift in [[Sankt Paul im Lavanttal|St. Paul im Lavanttal]] gründete. Ein jüngerer Sohn von Siegfried und Richardis war [[w:Hartwig von Spanheim|Hartwig]] († 1102), der es zum [[w:Erzstift Magdeburg|Erzbischof von Magdeburg]] brachte.<ref name ="Österr.Geschichte309">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 309</ref>
Herzog Heinrich (IV.) von Kärnten entstammte der einflussreichen [[w:Spanheimer|Grafenfamilie der Spanheimer]] (Sponheimer), die im Hochmittelalter zu den bedeutenden Adelsfamilien im Reich zählte. Ihr war es gelungen, teils im Dienst der Kaiser aus dem Haus der [[w:Salier|Salier]] und  teils im Dienst der Kirche wichtige Positionen zu gewinnen, die sich über das Rheingebiet bis ins östliche Österreich und vom Erzbistum Magdeburg und der sächsischen Nordmark bis in die Toskana erstreckten. Heinrichs Großvater war [[w:Siegfried I. (Spanheim)|Graf Siegfried von Spanheim]] (Sponheim) († 1065), der 1045 Markgraf der kurzlebigen "Ungarnmark" war, die nur wenig später unter die Herrschaft der [[Babenberger|österreichischen Markgrafen]] kam, und 1048 Graf im Pustertal wurde. Durch seine Ehe mit [[Richardis von Lavant]] gelang es ihm auch im Herzogtum Kärnten Fuß zu fassen, wo er gemeinsam mit seiner Ehefrau und seinem älteren Sohn, [[w:Engelbert I. (Spanheim)|Graf Engelbert (I.) von Spanheim]] (Sponheim) († 1096), das Benediktinerstift in [[Sankt Paul im Lavanttal|St. Paul im Lavanttal]] gründete. Er war später einige Jahre Markgraf von [[w:Istrien|Istrien]]. Ein jüngerer Sohn von Siegfried und Richardis war [[w:Hartwig von Spanheim|Hartwig]] († 1102), der es zum [[w:Erzstift Magdeburg|Erzbischof von Magdeburg]] brachte.<ref name ="Österr.Geschichte309">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 309</ref>


Herzog Heinrich (IV.) von Kärnten war einer der Söhne von Graf Engelbert (I.) aus dessen Ehe mit Hedwig, einer Tochter von [[Bernhard II. (Sachsen)|Herzog Bernhard (II.) von Sachsen]].
Herzog Heinrich (IV.) von Kärnten war einer der Söhne von Graf Engelbert (I.) aus dessen Ehe mit einer Frau mit Namen Hedwig, deren Herkunft bisher nicht eindeutig geklärt ist. Als Brüder von ihm gelten [[Bernhard von Spanheim|Graf Bernhard von Trixen]] († 1147) und [[Engelbert (Kärnten)|Markgraf Engelbert (II.) von Istrien]] († 1141), der Heinrich als Herzog von Kärnten nachfolgen sollte.


== Leben ==
== Leben ==
Nach dem Tod von [[Heinrich III. (Kärnten)|Herzog Heinrich (III.) von Kärnten]] († 1122) erbte er einen Teil von dessen Allodialbesitz und folgte diesem als Herzog von Kärnten, [[w:Markgrafschaft Verona|Markgraf von Verona]]  und [[w:Mark an der Mur|Markgraf der Mark an der Mur]] nach. Er starb bereits ein Jahr später. Seine Nachfolge als Herzog von Kärnten trat sein Bruder [[Engelbert (Kärnten)|Engelbert]] an.
Nach dem Tod von [[Heinrich III. (Kärnten)|Herzog Heinrich (III.) von Kärnten]] († 1122) erbte er einen Teil von dessen Allodialbesitz und folgte diesem als Herzog von Kärnten, [[w:Markgrafschaft Verona|Markgraf von Verona]]  und [[w:Mark an der Mur|Markgraf der Mark an der Mur]] nach. Da Herzog Heinrich (III.) nicht das Recht besaß, selbst einen Nachfolger zu nominieren, wird in der Forschung davon ausgegangen, dass die Nachfolge von Herzog Heinrich (IV.), der der Patensohn seines Vorgängers war, in Absprache mit [[Heinrich V. (HRR)|Kaiser Heinrich V.]] († 1125) erfolgte. Nachteilig für Herzog Heinrich IV. wirkte es sich aus, dass sein Vorgänger den größten Teil seines umfangreichen Allodialbesitz inklusive seiner Dienstleute, soweit er ihn nicht zur Ausstattung seiner Klostergründung [[Sankt Lambrecht|St. Lambrecht]] verwendet hatte, dem [[Herzogtum Steier|steirischen Markgrafen]] Otakar (III.) († um 1166) vererbte.<ref name ="Österr.Geschichte309"/> Langfristig begünstigte dies den Aufstieg der [[Markgrafschaft Steier]]. Zudem mangelte es dadurch Herzog Heinrich (IV.) und seinen Nachfolgern an wesentliche Besitzungen, welche für den Aufbau einer starken Herrschaft in ihrem Herzogtum notwendig gewesen wären.<ref>vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 309f.</ref> Nur wenige Monate, nachdem er zum Herzog von Kärnten aufgestiegen war, zog sich Herzog Heinrich (IV.) in das Stift von [[Admont]] zurück, wo er nur wenige Zeit später verstarb.<ref name ="Österr.Geschichte310">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 310</ref>
 
Obwohl seine Familie etwa 150 Jahre über das Herzogtum Kärnten herrschte, gilt die Zeit ihrer Herrschaft in der Geschichtsforschung als ein Tiefpunkt in der Geschichte des Herzogtums Kärnten, da es ihnen nicht besonders erfolgreich gelang, die Landeseinheit ihres Herzogtums zu wahren und eine starke Landesherrschaft aufzubauen. Neben der übermächtigen Konkurrenz durch die geistlichen Institutionen und den Adel erhielten sie auch kaum Unterstützung durch die Kaiser aus dem Haus der [[w:Staufer|Staufer]], obgleich sie sich diesen gegenüber äußerst loyal verhielten.<ref name ="Österr.Geschichte310"/>


== Literatur ==
== Literatur ==
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