7.836
Bearbeitungen
(Die Seite wurde neu angelegt: „{{inuse}} Eduard Haas (1868 Ritter von) (* 15. September 1827 in Gumpendorf bei Wien, † 13. November 1880 Nizza) war ein österreichischer Industrieller. L…“) |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{inuse}} | {{inuse}} | ||
Eduard | '''Eduard''' Ritter von '''Haas''' (* [[15. September]] [[1827]] in [[w:Gumpendorf|Gumpendorf]] bei [[Wien]], † [[13. November]] [[1880]] [[w:Nizza|Nizza]]) war ein österreichischer Großindustrieller. | ||
Leben | == Leben == | ||
Eduard Haas, der zur Zeit des österreichischen Biedermeier anno 1827 zur Welt kam, entstammte einer Weberfamilie aus dem ehemaligen Wiener Vorort Gumpendorf. Schon sein Großvater betrieb eine Weberei, in der dann sein Vater [[Philipp Haas]] (1791-1870) mitarbeitete und auch das Manufakturzeichnen erlernte. Als im Jahre 1810 der junge Philipp Haas in der Manufaktur-Zeichenschule einen Preis von 60 Gulden zuerkannt wurde, machte dieser sich selbständig und richtete eine eigene Werkstatt ein, in der er anfänglich weiße [[w:Kattun|Kattunen]], einem glatten Baumwollstoff, produzierte. Nach und nach kam die Produktion von Organdinen, [[w:Musselin|Musselinen]] und [[w:Linon (Gewebe)|Linons]] hinzu. Es gelang ihm, Baumwollstoffe in der gleichen Qualität wie die der damals vorherrschenden Engländer herzustellen. | |||
Sein Textilunternehmen wuchs in wenigen Jahrzehnten dermaßen, dass der inländische Markt vollständig bedient werden konnte und er sich auch im Ausland etablierte. Auf allen bedeutenden Industrie-Ausstellungen, 1845 in Wien, 1850 in [[w:Leipzig|Leipzig]] und 1851 in [[w:London|London]] belegten seine Stoffe den Spitzenplatz. Die Expansion brachte es mit sich, dass für die die vermehrte Herstellung der Stoffe mehrere Produktionsfabriken gebaut wurden. 1845 erfolgte der Bau einer Fabrik in [[Mitterndorf an der Fischa|Mitterndorf]] bei Wien mit 30 mechanischen Webstühlen für Möbeldamaste, in der auch eine Garn- und Stofffärberei eingerichtet wurde. Anno 1850 folgte die Fabrik im böhmischen [[w:Hlinsko v Čechách|Hlinsko]] mit 50 Webstühlen für Damast und 50 Stühlen für Utrechter Sammet, einem Möbelplüsch und 1852 die Errichtung einer Baumwollspinnerei im niederösterreichischen Ebergassing, in der die ersten mechanischen Teppichwebstühle Österreichs aufgestellt wurden. Diese Teppichweberei erlangte Weltruf durch Webmuster nach orientalischen Stilvorlagen. | |||
Sein Textilunternehmen wuchs in wenigen Jahrzehnten dermaßen, dass der inländische Markt vollständig bedient werden konnte und er sich auch im Ausland etablierte. Auf allen bedeutenden Industrie-Ausstellungen, 1845 in Wien, 1850 in Leipzig und 1851 in London belegten seine Stoffe den Spitzenplatz. | |||
Die Expansion brachte es mit sich, dass für die die vermehrte Herstellung der Stoffe mehrere Produktionsfabriken gebaut wurden. 1845 erfolgte der Bau einer Fabrik in Mitterndorf bei Wien mit 30 mechanischen Webstühlen für Möbeldamaste in der auch eine Garn- und Stofffärberei eingerichtet wurde. Anno 1850 folgte die Fabrik im böhmischen Hlinsko mit 50 Webstühlen für Damast und 50 Stühlen für Utrechter Sammet, einem Möbelplüsch und 1852 die Errichtung einer Baumwollspinnerei im niederösterreichischen Ebergassing, in der die ersten mechanischen Teppichwebstühle Österreichs aufgestellt wurden. Diese Teppichweberei erlangte Weltruf durch Webmuster nach orientalischen Stilvorlagen. | |||
Um 1851 die Söhne von Philipp Haas, Eduard und sein älterer Bruder Robert Teilhaber des väterlichen Unternehmens, welches ab diesem Zeitpunkt als „Philipp Haas & Söhne“ firmierte. Wegen der Kränklichkeit seines Bruders Robert oblag ihm wenig später die alleinige Leitung. Er versah seine Produktionsstandorte nicht nur mit den neuesten technisch notwendigen Maschinen sondern errichtete weitere Fabriken im englischen Bradford, im italienischen Lissone bei Mailand sowie im ungarischen Aranyos-Maróth. Ebenso entstanden auf allen Hauptplätzen des Weltmarktes Niederlagen, so in Wien, Pest, Prag, Brünn, Graz, Triest, Mailand, Neapel, Berlin, London, Bukarest und New York. | Um 1851 die Söhne von Philipp Haas, Eduard und sein älterer Bruder Robert Teilhaber des väterlichen Unternehmens, welches ab diesem Zeitpunkt als „Philipp Haas & Söhne“ firmierte. Wegen der Kränklichkeit seines Bruders Robert oblag ihm wenig später die alleinige Leitung. Er versah seine Produktionsstandorte nicht nur mit den neuesten technisch notwendigen Maschinen sondern errichtete weitere Fabriken im englischen Bradford, im italienischen Lissone bei Mailand sowie im ungarischen Aranyos-Maróth. Ebenso entstanden auf allen Hauptplätzen des Weltmarktes Niederlagen, so in Wien, Pest, Prag, Brünn, Graz, Triest, Mailand, Neapel, Berlin, London, Bukarest und New York. |
Bearbeitungen