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Konrad schlug die geistliche Laufbahn ein. Er war zunächst als Konrad III. Mitglied der königlichen Hofkapelle und wurde um 1140 Dompropst zu [[w:Utrecht|Utrecht]] und 1143 außerdem Dompropst zu [[w:Hildesheim|Hildesheim]]. Um 1148 wurde er zum Bischof von Passau gewählt, wobei er kompromisslos versuchte, die bischöflichen Gerechtsame und die Kirchenzucht seines Bistums zu verteidigen. Als Folge des [[w:Privilegium Minus|"Privilegiums Minus"]], mit dem die Markgrafschaft Österreich 1156 zum Herzogtum erhoben worden war, kam es 1158 zur "Passauer Fehde" gegen Herzog Heinrich "''Jasomirgott''", als dieser versuchte, die dort festgeschriebene Gerichtshoheit auf die im Herzogtum Österreich gelegenen Passauer Lehen anzuwenden.<ref name ="ndb"/> Verschärft wurde dieser Konflikt 1159, als Bischof Konrad der Stadt [[St. Pölten]] eine Reihe von Rechten verlieh.<ref name ="scheibelreiter122">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger''. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010. ISBN 978-3-205-78573-6. S. 217</ref> Der Konflikt konnte erst um 1164 beigelegt werden.<ref name ="scheibelreiter218">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger''. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010. ISBN 978-3-205-78573-6. S. 218</ref> Als Vermittler fungierte im Auftrag von Kaiser Friedrich I. [[Seliger Eberhard|Bischof Eberhard von Salzburg]] († 1164).<ref name ="Österr.Geschichte357">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1, S. 357</ref> | Konrad schlug die geistliche Laufbahn ein. Er war zunächst als Konrad III. Mitglied der königlichen Hofkapelle und wurde um 1140 Dompropst zu [[w:Utrecht|Utrecht]] und 1143 außerdem Dompropst zu [[w:Hildesheim|Hildesheim]]. Um 1148 wurde er zum Bischof von Passau gewählt, wobei er kompromisslos versuchte, die bischöflichen Gerechtsame und die Kirchenzucht seines Bistums zu verteidigen. Als Folge des [[w:Privilegium Minus|"Privilegiums Minus"]], mit dem die Markgrafschaft Österreich 1156 zum Herzogtum erhoben worden war, kam es 1158 zur "Passauer Fehde" gegen Herzog Heinrich "''Jasomirgott''", als dieser versuchte, die dort festgeschriebene Gerichtshoheit auf die im Herzogtum Österreich gelegenen Passauer Lehen anzuwenden.<ref name ="ndb"/> Verschärft wurde dieser Konflikt 1159, als Bischof Konrad der Stadt [[St. Pölten]] eine Reihe von Rechten verlieh.<ref name ="scheibelreiter122">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger''. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010. ISBN 978-3-205-78573-6. S. 217</ref> Der Konflikt konnte erst um 1164 beigelegt werden.<ref name ="scheibelreiter218">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger''. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010. ISBN 978-3-205-78573-6. S. 218</ref> Als Vermittler fungierte im Auftrag von Kaiser Friedrich I. [[Seliger Eberhard|Bischof Eberhard von Salzburg]] († 1164).<ref name ="Österr.Geschichte357">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1, S. 357</ref> | ||
Erzbischof Eberhard von Salzburg hatte im Konflikt zwischen Kaiser Friedrich I. und [[w:Alexander III.|Papst Alexander III.]] († 1181) auf der Seite des Papstes gestanden, ohne dass es deswegen zum endgültigen Bruch mit dem Kaiser gekommen war. Nach seinem Tod wurde Konrad 1164 vom Domkapitel mit Zustimmung der Kleriker und Ministerialen des Erzstiftes Salzburg zu seinem Nachfolger gewählt. Da diese an der Parteinahme für Papst Alexander III. festhielten, verpflichteten sie auch Erzbischof Konrad dazu für ihn gegen den Kaiser einzutreten.<ref name ="Österr.Geschichte358">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1, S. 358</ref> Kaiser Friedrich I. erkannte Konrads Wahl zum Salzburger Erzbischof nicht an und verhängte um 1166 über ihn die Reichsacht, deren Vollzug und Ausführung der Graf von Plain übernahm.<ref name ="ndb"/> Im April 1167 wurde die Stadt [[Salzburg]] eingeäschert.<ref name ="Österr.Geschichte358"/> Erzbischof Konrad war gezwungen, seine Amtsgeschäfte zeitweise außerhalb der Stadt Salzburg zu führen. Seinen Sitz nahm er deshalb zunächst in [[Friesach]] und später im [[Stift Admont]]. Nach der Katastrophe des kaiserlichen Heeres vor Rom im Jahr 1167 scheint es zwischen ihm und dem Kaiser zu einer gewissen Annäherung gekommen zu sein, denn kurz vor seinem Tod konnte er in die Stadt [[Salzburg]] zurückkehren.<ref name ="ndb"/> Nach Konrads Tod unterstützten die Domherren und die Ministerialen weiterhin Papst Alexander III. Sie wählten den böhmischen Prinzen Adalbert, einen weiteren Verwandten von Kaiser Friedrich I., zu dessen Nachfolger.<ref name ="Österr.Geschichte358"/> | Erzbischof Eberhard von Salzburg hatte im Konflikt zwischen Kaiser Friedrich I. und [[w:Alexander III.|Papst Alexander III.]] († 1181) auf der Seite des Papstes gestanden, ohne dass es deswegen zum endgültigen Bruch mit dem Kaiser gekommen war. Nach seinem Tod wurde Konrad 1164 vom Domkapitel mit Zustimmung der Kleriker und Ministerialen des Erzstiftes Salzburg zu seinem Nachfolger gewählt. Da diese an der Parteinahme für Papst Alexander III. festhielten, verpflichteten sie auch Erzbischof Konrad dazu für ihn gegen den Kaiser einzutreten.<ref name ="Österr.Geschichte358">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1, S. 358</ref> Kaiser Friedrich I. erkannte Konrads Wahl zum Salzburger Erzbischof nicht an und verhängte um 1166 über ihn die Reichsacht, deren Vollzug und Ausführung der Graf von Plain übernahm.<ref name ="ndb"/> Im April 1167 wurde die Stadt [[Salzburg]] eingeäschert.<ref name ="Österr.Geschichte358"/> Erzbischof Konrad war gezwungen, seine Amtsgeschäfte zeitweise außerhalb der Stadt Salzburg zu führen. Seinen Sitz nahm er deshalb zunächst in [[Friesach]] und später im [[Stift Admont]]. Nach der Katastrophe des kaiserlichen Heeres vor Rom im Jahr 1167 scheint es zwischen ihm und dem Kaiser zu einer gewissen Annäherung gekommen zu sein, denn kurz vor seinem Tod konnte er in die Stadt [[Salzburg]] zurückkehren.<ref name ="ndb"/> Nach Konrads Tod unterstützten die Domherren und die Ministerialen weiterhin Papst Alexander III. Sie wählten den böhmischen Prinzen [[w:Adalbert III. von Böhmen|Adalbert]], einen weiteren Verwandten von Kaiser Friedrich I., zu dessen Nachfolger.<ref name ="Österr.Geschichte358"/> | ||
== Orte mit Bezug zu Bischof Konrad im heutigen Österreich == | == Orte mit Bezug zu Bischof Konrad im heutigen Österreich == |
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