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Im Februar 1865 gründete er gemeinsam mit dem Architekten und Stadtbaumeister [[Theodor Neumayer]] die Baufirma ''Th. Neumayer & F. Schlaf'' in der Wiener Kettenbrückengasse Nr. 4 auf der Wieden, wo er als Architekt tätig war<ref>{{ANNO|wrz|08|03|1865|17|Firma-Protokollierungen|HERVORHEBUNG=Ferdinand_Schlaf}}</ref>. Eines seiner frühen Werke, das 1868 nach seinen Plänen ausgeführt wurde, ist das streng [[w:Historismus|historistische]] sechsgeschossige Wohn- und Geschäftshaus in der Wiener Schwarzenbergstraße Nr. 8 Ecke Mahlerstraße Nr. 15. Ebenfalls in diesem Jahr entwarf Ferdinand Schlaf für seinen Bruder, dem Schneidermeister und [[w:k.u.k. Hoflieferant|k.k. Hoflieferanten]] Franz Schlaf das Haus in der Wiener Gonzagagasse 13 Ecke Werdertorgasse Nr. 11, welches von seinem [[w:Kompagnon|Kompagnon]] Theodor Neumayer ausgeführt wurde. Architekt, Bauherr und Baumeister waren auch beim gegenüberliegenden, viel aufwändiger instrumentierten Wohngebäude in der Gonzagagasse Nr. 14 die gleichen. | Im Februar 1865 gründete er gemeinsam mit dem Architekten und Stadtbaumeister [[Theodor Neumayer]] die Baufirma ''Th. Neumayer & F. Schlaf'' in der Wiener Kettenbrückengasse Nr. 4 auf der Wieden, wo er als Architekt tätig war<ref>{{ANNO|wrz|08|03|1865|17|Firma-Protokollierungen|HERVORHEBUNG=Ferdinand_Schlaf}}</ref>. Eines seiner frühen Werke, das 1868 nach seinen Plänen ausgeführt wurde, ist das streng [[w:Historismus|historistische]] sechsgeschossige Wohn- und Geschäftshaus in der Wiener Schwarzenbergstraße Nr. 8 Ecke Mahlerstraße Nr. 15. Ebenfalls in diesem Jahr entwarf Ferdinand Schlaf für seinen Bruder, dem Schneidermeister und [[w:k.u.k. Hoflieferant|k.k. Hoflieferanten]] Franz Schlaf das Haus in der Wiener Gonzagagasse 13 Ecke Werdertorgasse Nr. 11, welches von seinem [[w:Kompagnon|Kompagnon]] Theodor Neumayer ausgeführt wurde. Architekt, Bauherr und Baumeister waren auch beim gegenüberliegenden, viel aufwändiger instrumentierten Wohngebäude in der Gonzagagasse Nr. 14 die gleichen. | ||
Anno 1870 suchte Schlaf um die Baumeister[[w:Konzession|konzession]] an, wurde Mitglied in der Wiener ''Bau- und Steinmetzmeister Genossenschaft'' und gründete mit [[Georg Parthilla]] die Baufirma ''Schlaf & Parthilla'', welche am Wiener ''Stock Im Eisenplatz'' Nr. 4 ihren Firmensitz hatte<ref>{{ANNO|apr|28|07|1870|7|Vom k.k. Handelsgerichte in Wien|HERVORHEBUNG=Ferdinand_Schlaf}}</ref>. Ein Jahr später wurde er 1871 Mitglied im [[w:Österreichischer Ingenieur- und Architekten-Verein|Österreichischen Ingenieur und Architekten-Verein]] sowie in der [[w:Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens|Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens]]. Ebenfalls in streng historistischer Komposition errichtete Ferdinand Schlaf in dem Jahr für seinen Bruder Franz und sich ein Wohn- und Geschäftshaus in der Wiener Operngasse 16<ref>[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/343459?query=%22Schlaf%20Franz%22 Kataster der k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien: Handbuch für Ämter, Advokaten, Notare, Architekten, Baumeister]</ref>. | Anno 1870 suchte Schlaf um die Baumeister[[w:Konzession|konzession]] an, wurde Mitglied in der Wiener ''Bau- und Steinmetzmeister Genossenschaft'' und gründete mit [[Georg Parthilla]] die Baufirma ''Schlaf & Parthilla'', welche am Wiener ''Stock Im Eisenplatz'' Nr. 4 ihren Firmensitz hatte<ref>{{ANNO|apr|28|07|1870|7|Vom k.k. Handelsgerichte in Wien|HERVORHEBUNG=Ferdinand_Schlaf}}</ref>. Ein Jahr später wurde er 1871 Mitglied im [[w:Österreichischer Ingenieur- und Architekten-Verein|Österreichischen Ingenieur und Architekten-Verein]] sowie in der [[w:Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens|Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens]]. Ebenfalls in streng historistischer Komposition errichtete Ferdinand Schlaf in dem Jahr für seinen Bruder Franz<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/04-st-karl-borromaeus/01-10/?pg=189 Wien IV., Pfarre Sankt Karl Borromaeus – Taufbuch 1834-1838 (fol.187) Franz Schlaf] Franz Schlaf</ref> und sich ein Wohn- und Geschäftshaus in der Wiener Operngasse 16<ref>[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/343459?query=%22Schlaf%20Franz%22 Kataster der k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien: Handbuch für Ämter, Advokaten, Notare, Architekten, Baumeister]</ref>. | ||
1872 kam es zur Gründung zu einer eher dubiosen Aktiengesellschaft mit den Namen ''Elementar Versicherungs-Aktienbank'' mit Sitz in Wien, in der Schlaf neben anderen honorigen Herrn Aktionär wurde<ref>{{ANNO|apr|17|01|1872|18|Die Fruchtbörse von heute|HERVORHEBUNG=Ferdinand_Schlaf}}</ref> und aus der er bereits ein Jahr später wieder ausstieg<ref>{{ANNO|wrz|31|01|1873|18|Elementarversicherungs Actienbank|HERVORHEBUNG=Ferdinand_Schlaf}}</ref>. Aber schon 1875 kam es zu einer Anklage wegen des Vergehens der [[w:Fahrlässige Krida|schuldbaren Krida]] in Bezug auf die Elementarbank<ref>{{ANNO|iwe|28|10|1875|1|Die Verwaltungsräthe der Elementarbank|HERVORHEBUNG=Ferdinand_Schlaf}}</ref> von der er aber freigesprochen wurde | 1872 kam es zur Gründung zu einer eher dubiosen Aktiengesellschaft mit den Namen ''Elementar Versicherungs-Aktienbank'' mit Sitz in Wien, in der Schlaf neben anderen honorigen Herrn Aktionär wurde<ref>{{ANNO|apr|17|01|1872|18|Die Fruchtbörse von heute|HERVORHEBUNG=Ferdinand_Schlaf}}</ref> und aus der er bereits ein Jahr später wieder ausstieg<ref>{{ANNO|wrz|31|01|1873|18|Elementarversicherungs Actienbank|HERVORHEBUNG=Ferdinand_Schlaf}}</ref>. Aber schon 1875 kam es zu einer Anklage wegen des Vergehens der [[w:Fahrlässige Krida|schuldbaren Krida]] in Bezug auf die Elementarbank<ref>{{ANNO|iwe|28|10|1875|1|Die Verwaltungsräthe der Elementarbank|HERVORHEBUNG=Ferdinand_Schlaf}}</ref> von der er aber freigesprochen wurde. | ||
Schlaf war seit 30. Oktober 1883 | Im Jahre 1873 hatte Schlaf seinen Wohnsitz in Wien IV., Giselastraße Nr. 4, der heutigen Bösendorfer Straße<ref>[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/2330209?query=%22Schlaf%20Ferdinand%22 Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger: nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt] </ref>. Er war seit 30. Oktober 1883 mit seiner Gattin Aloisia geb. Pauska, einer Tochter aus Steinbach, [[Bezirk Kirchdorf]] in [[Oberösterreich]], verheiratet. Die Ehe blieb aber kinderlos und somit machte Schlaf seinen Neffen dem späteren Professor Dr. Alois Schachner zum Ziehsohn. Ferdinand Schlaf verbrachte seine [[w:Sommerfrische|Sommerfrische]] samt Gattin und Dienstmädel in den Jahren 1895 bis 1904 in seiner Villa in [[Gmunden]]. Nachdem seine Ehefrau Aloisia am 7. Oktober 1903 verstorben war<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/04-wieden/03-31/?pg=229 Wien IV., Pfarre Wieden – Sterbebuch 1902-1903 (fol.99) Aloisia Schlaf geb. Pauska] Aloisia Schlaf</ref>, legte Schlaf 1904 seine Gewerbekonzession zurück und ging in den wohlverdienten Ruhestand. Die Baufirma ''Schlaf & Parthilla'' führte sein Kompagnon im Alleingang weiter. | ||
Schlaf verbrachte seine Sommerfrische samt Gattin und Dienstmädel in den Jahren 1895 bis 1904 in seiner Villa in Gmunden. | |||
Ferdinand Schlaf verstarb<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/04-wieden/03-34/?pg=79 Wien IV., Pfarre Wieden – Sterbebuch 1909-1911 (fol.12)] </ref> im April des Jahres 1911 im Alter von 71 Jahren in seiner Wiener Wohnung auf der Wieden, Mayerhofgasse 2a und wurde in der Wiedener [[w:Paulanerkirche (Wien)|Paulanerkirche]] eingesegnet und nach einer Überführung im Familiengrab am Friedhof [[Himberg]] beerdigt<ref>{{ANNO|nwg|20|04|1911|28|Trauerparte|HERVORHEBUNG=Ferdinand_Schlaf}}</ref>. | |||
== Werke == | |||
* 1865 Miethaus, Wien I., Gonzagagasse Nr. 14 | |||
* 1868 Miethaus, Wien I., Gonzagagasse Nr. 13 | |||
* 1868 Miethaus, Wien I, Schwarzenbergstraße Nr. 8 Ecke Mahlerstraße Nr. 15 | |||
* 1868-1869 Miethaus, Wien I., Mahlerstraße Nr. 9 | |||
* 1871 Wohn- u. Geschäftshaus, Wien I., Operngasse Nr. 16 Ecke Nibelungengasse Nr. 2 | |||
* 1872 ehem. Wohnhaus Leopold Graf, Wien I., Hegelgasse Nr. 8 Ecke Johannesgasse Nr. 27 | |||
* 1872 ehem. Haus Bösendorfer, Wien IX., Türkenstraße Nr. 9 (Hintertrakt) | |||
* 1874 Miethaus, Wien I., Doblhoffgasse Nr. 3 | |||
* 1874 Miethaus, Wien IV., Schwindgasse Nr. 9 | |||
* Verschiedene Um- u. Zubauten in Wien | |||
== Literatur == | |||
* {{AzW|1252}} | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
<references /> | <references /> | ||
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