Andreas Plank: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
Zeile 4: Zeile 4:


== Leben ==
== Leben ==
Andreas Plank stammte aus dem heutigen Waldviertel und schlug eine geistliche Laufbahn ein. 1391 war er [[w:Pfarrer|Pfarrer]] der landesfürstlichen Patronatpfarre [[Maigen]] (heute Teil der Gemeinde [[Meiselsdorf]]<ref group="A">In der wenigen Literatur zu Andreas Plank findet sich leider keine genaue Angabe, zu welchem Maigen diese Pfarre gehört hat. Bis heute gibt es aber eine Kirche in Meiselsdorf-Maigen, die als Tochterpfarre der Pfarre Gars-Eggenburg gegründet wurde. Vgl. Adolf Kastner (Hrsg.): ''Waldviertler Heimatbuch''. Natur, Kunst und Kultur im Erlebnisreich der Überraschungen. Edition Nordwald, Zwettl, 1994. ISBN 3-901287-01-9. S. 226. Mit Blick auf den Werdegang von Andreas Plank ist sie nach dem aktuellen Forschungsstand naheliegend.<ref>)<ref name ="Lackner331">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 331</ref>, 1402 in [[Mödling]]<ref>Nach Johann Christoph Stelzhammer: ''Decanat inner den Linien Wiens''. 1836, S. 11 könnte es sich auch um die Pfarre in [[Melk]] gehandelt haben.</ref>. Nach dem Tod von [[Friedrich von Gars]] († 1403), der ihm seine Bibliothek vermachte, erhielt er im Juli 1403 von Herzog Albrecht (IV.) die landesfürstliche Patronatpfarre [[Gars am Kamp|Gars]]-[[Eggenburg]], die häufig als Dotation der zukünftigen landesfürstlichen Kanzler des Herzogtums Österreich verwendet wurde<ref name="univie">vgl. [https://geschichte.univie.ac.at/de/personen/friedrich-von-gars-mag-art-bacc-decr Personen], Geschichte.Univie.DE, abgerufen am 12. November 2021</ref>.<ref name="lackner351m236">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzoge (1365 - 1406). Habilitationsschrift, Wien, 2001. Bd. 2, S. 351, mit Fußnote 236</ref>
Andreas Plank stammte aus dem heutigen Waldviertel und schlug eine geistliche Laufbahn ein. 1391 war er [[w:Pfarrer|Pfarrer]] der landesfürstlichen Patronatpfarre [[Maigen]] (heute Teil der Gemeinde [[Meiselsdorf]]<ref group="A">In der wenigen Literatur zu Andreas Plank findet sich leider keine genaue Angabe, zu welchem Maigen diese Pfarre gehört hat. Bis heute gibt es aber eine Kirche in Meiselsdorf-Maigen, die als Tochterpfarre der Pfarre Gars-Eggenburg gegründet wurde. Vgl. Adolf Kastner (Hrsg.): ''Waldviertler Heimatbuch''. Natur, Kunst und Kultur im Erlebnisreich der Überraschungen. Edition Nordwald, Zwettl, 1994. ISBN 3-901287-01-9. S. 226. Mit Blick auf den Werdegang von Andreas Plank ist sie nach dem aktuellen Forschungsstand naheliegend.</ref>)<ref name ="Lackner331">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 331</ref>, 1402 in [[Mödling]]<ref>Nach Johann Christoph Stelzhammer: ''Decanat inner den Linien Wiens''. 1836, S. 11 könnte es sich auch um die Pfarre in [[Melk]] gehandelt haben.</ref>. Nach dem Tod von [[Friedrich von Gars]] († 1403), der ihm seine Bibliothek vermachte, erhielt er im Juli 1403 von Herzog Albrecht (IV.) die landesfürstliche Patronatpfarre [[Gars am Kamp|Gars]]-[[Eggenburg]], die häufig als Dotation der zukünftigen landesfürstlichen Kanzler des Herzogtums Österreich verwendet wurde<ref name="univie">vgl. [https://geschichte.univie.ac.at/de/personen/friedrich-von-gars-mag-art-bacc-decr Personen], Geschichte.Univie.DE, abgerufen am 12. November 2021</ref>.<ref name="lackner351m236">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzoge (1365 - 1406). Habilitationsschrift, Wien, 2001. Bd. 2, S. 351, mit Fußnote 236</ref>


Am 21. Juli 1403 wird Andreas Plank erstmals als Notar von Herzogs Albrecht (IV.) von Österreich genannt. 1403/04 soll er außerdem nach [[w:Thomas Ebendorfer|Thomas Ebendorfer]] auch dessen Kanzler für das [[Herzogtum Österreich]] geworden sein, was allerdings durch die zeitgenössischen Quellen nicht bestätigt wird.<ref name ="lackner331">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 331</ref> Nach dem Tod von Albrecht (IV.) war Andreas Plank 1404-1407 zusammen mit [[Reinprecht II. von Wallsee|Reinprecht (II.) von Walsee]] zu [[Enns]] der Erzieher von Herzog Albrecht (V.), dessen Vormundschaft [[Wilhelm (Österreich)|Herzog Wilhelm von Österreich]] übernommen hatte.<ref name ="hödl166">vgl. [[w:Günther Hödl|Günther Hödl]]: ''Habsburg und Österreich 1273-1493''. Gestalten und Gestalt des österreichischen Spätmittelalters. Verlag Böhlau, Wien / Köln / Graz, 1988, ISBN 3-205-05056-8, S. 166</ref> Nach Wilhelms Tod kam es zum Konflikt mit den Herzögen [[Leopold IV. (Habsburg)|Leopold (IV.) ''dem Stolzen'']] und [[Ernst der Eiserne|Ernst (I.) ''dem Eisernen'']], den Brüdern von Wilhelm, die diesem als Vormünder nachgefolgt waren. Andreas Plank wurde als Erzieher entlassen, angeblich wegen Differenzen mit Herzog Leopold (IV.)<ref name ="hödl166"/>, worauf er das Herzogtum Österreich verließ und 1407-1411 als Lehrer an der [[w:Universität Padua|Universität Padua]] wirkte.<ref>Johann Christoph Stelzhammer: ''Decanat inner den Linien Wiens''. 1836, S. 12, geht davon aus, dass er dort auch promoviert hat.</ref> 1411 soll er bei der "Befreiung" Albrechts (V.) aus der Vormundschaft eine wesentliche Rolle gespielt haben. Gesichert ist jedenfalls, dass er von 1411 bis zu seinem Tod im Jahr 1435 als dessen Kanzler das Herzogtum Österreich verwaltete. Mit seinen besonderen Kenntnissen im Römischen Recht war er für Herzog Albrecht (V.) ein besonders wichtiger Helfer bei dessen landeskirchlicher Politik.<ref name ="hödl166"/>.
Am 21. Juli 1403 wird Andreas Plank erstmals als Notar von Herzogs Albrecht (IV.) von Österreich genannt. 1403/04 soll er außerdem nach [[w:Thomas Ebendorfer|Thomas Ebendorfer]] auch dessen Kanzler für das [[Herzogtum Österreich]] geworden sein, was allerdings durch die zeitgenössischen Quellen nicht bestätigt wird.<ref name ="lackner331">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 331</ref> Nach dem Tod von Albrecht (IV.) war Andreas Plank 1404-1407 zusammen mit [[Reinprecht II. von Wallsee|Reinprecht (II.) von Walsee]] zu [[Enns]] der Erzieher von Herzog Albrecht (V.), dessen Vormundschaft [[Wilhelm (Österreich)|Herzog Wilhelm von Österreich]] übernommen hatte.<ref name ="hödl166">vgl. [[w:Günther Hödl|Günther Hödl]]: ''Habsburg und Österreich 1273-1493''. Gestalten und Gestalt des österreichischen Spätmittelalters. Verlag Böhlau, Wien / Köln / Graz, 1988, ISBN 3-205-05056-8, S. 166</ref> Nach Wilhelms Tod kam es zum Konflikt mit den Herzögen [[Leopold IV. (Habsburg)|Leopold (IV.) ''dem Stolzen'']] und [[Ernst der Eiserne|Ernst (I.) ''dem Eisernen'']], den Brüdern von Wilhelm, die diesem als Vormünder nachgefolgt waren. Andreas Plank wurde als Erzieher entlassen, angeblich wegen Differenzen mit Herzog Leopold (IV.)<ref name ="hödl166"/>, worauf er das Herzogtum Österreich verließ und 1407-1411 als Lehrer an der [[w:Universität Padua|Universität Padua]] wirkte.<ref>Johann Christoph Stelzhammer: ''Decanat inner den Linien Wiens''. 1836, S. 12, geht davon aus, dass er dort auch promoviert hat.</ref> 1411 soll er bei der "Befreiung" Albrechts (V.) aus der Vormundschaft eine wesentliche Rolle gespielt haben. Gesichert ist jedenfalls, dass er von 1411 bis zu seinem Tod im Jahr 1435 als dessen Kanzler das Herzogtum Österreich verwaltete. Mit seinen besonderen Kenntnissen im Römischen Recht war er für Herzog Albrecht (V.) ein besonders wichtiger Helfer bei dessen landeskirchlicher Politik.<ref name ="hödl166"/>.
48.827

Bearbeitungen

Navigationsmenü