Grafschaft Tirol: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichtlicher Überblick ==
== Geschichtlicher Überblick ==
Die Grafschaft Tirol war ursprünglich Teil des Stammesherzogtums [[w:Baiern|Baiern]] und zerfiel in mehrere Grafschaften und Herrschaften. Die meisten Teile gehörten im Früh- und Hochmittelalter den Hochstiften [[w:Hochstift Brixen|Brixen]] und [[w:Hochstift Trient|Trient]], die sie durch [[w:Vogt|Vögte]] verwalten ließen, die auch mit der Rechtssprechung betraut waren. Zu diesen gehörten die Grafen von Vinschgau, die sich seit 1141 nach dem im heutigen Italien gelegenen Schloss Tirol benannten, die Grafen von Morit-Greifenstein, die Grafen von Eppan und die Grafen von Andechs.<ref>vgl. [[w:Josef Riedmann|Josef Riedmann]]: ''Hohes Mittelalter'' (1000-1250). In: Geschichte des Landes Tirol. Bd. 1: Von den Anfängen bis 1490, S. 325ff.</ref> Auch das [[Erzstift Salzburg]] und das [[w:Hochstift Chur|Hochstift Chur]] übten Herrschaftsrechte in Teilen der späteren Grafschaft aus. Unter [[Meinhard II.|Graf Meinhard (II.) von Görz und Tirol]], der als [[Herzogtum Kärnten|Herzog von Kärnten]] in den Reichsfürstenstand aufstieg, gelang es im Wesentlichen, die Grafschaft Tirol zu einen und aus der kirchlichen Oberhoheit der Hochstifte zu lösen. Die ziemlich häufigen Obrigkeitskonflikte mit den Stiften, deren Vögte die Grafen von Tirol waren, dürfte der Hauptgrund dafür sein, dass die Grafschaft - die inzwischen als gefürstet galt - und ihre Herrschaftsträger im Spätmittelalter häufig mit dem päpstlichen Bann und dem Interdikt belegt wurden.
Die Grafschaft Tirol war ursprünglich Teil des Stammesherzogtums [[w:Baiern|Baiern]] und zerfiel in mehrere Graf- und Herrschaften. Die meisten Teile gehörten im Früh- und Hochmittelalter den Hochstiften [[w:Hochstift Brixen|Brixen]] und [[w:Hochstift Trient|Trient]], die sie durch [[w:Vogt|Vögte]] verwalten ließen, die auch mit der Rechtssprechung betraut waren. Zu diesen gehörten die Grafen von Vinschgau, die sich seit 1141 nach dem im heutigen Italien gelegenen Schloss Tirol benannten, die Grafen von Morit-Greifenstein, die Grafen von Eppan und die Grafen von Andechs.<ref>vgl. [[w:Josef Riedmann|Josef Riedmann]]: ''Hohes Mittelalter'' (1000-1250). In: Geschichte des Landes Tirol. Bd. 1: Von den Anfängen bis 1490, S. 325ff.</ref> Auch das [[Erzstift Salzburg]] und das [[w:Hochstift Chur|Hochstift Chur]] übten Herrschaftsrechte in Teilen der späteren Grafschaft aus. Unter [[Meinhard II.|Graf Meinhard (II.) von Görz und Tirol]], der als [[Herzogtum Kärnten|Herzog von Kärnten]] in den Reichsfürstenstand aufstieg, gelang es im Wesentlichen, die Grafschaft Tirol zu einen und aus der kirchlichen Oberhoheit der Hochstifte zu lösen. Die ziemlich häufigen Obrigkeitskonflikte mit den Stiften, deren Vögte die Grafen von Tirol waren, dürfte der Hauptgrund dafür sein, dass die Grafschaft - die inzwischen als gefürstet galt - und ihre Herrschaftsträger im Spätmittelalter häufig mit dem päpstlichen Bann und dem Interdikt belegt wurden.


Etwa im Spätmittelalter umfasste die Grafschaft Tirol im Wesentlichen die heutigen Teile Nord- und Südtirol, während Osttirol unter den [[Heinrich VI. (Görz)|Grafen von Görz]] bis ins 16. Jahrhundert eine eigene Entwicklung erlebte. Die in Nordtirol im Grenzgebiet zu Bayern gelegenen landesfürstlichen Gerichte [[Rattenberg (Tirol)|Rattenberg]], [[Kitzbühel]] und [[Kufstein]], waren im 14. Jahrhundert zeitweise an die Grafschaft Tirol verpfändet. Erst Anfang des 16. Jahrhunderts im Landshuter Erbfolgekrieg kamen sie endgültig unter die Herrschaft der Grafschaft Tirol. Tirol bildet im 18. Jahrhundert gemeinsam mit dem heutigen Bundesland Vorarlberg ein eigenes Kronland. Nach 1918 wurde dieses geteilt. Südtirol fiel an Italien, während Nordtirol und Osttirol das heutige Bundesland Tirol bildeten.
Etwa im Spätmittelalter umfasste die Grafschaft Tirol im Wesentlichen die heutigen Teile Nord- und Südtirol, während Osttirol unter den [[Heinrich VI. (Görz)|Grafen von Görz]] bis ins 16. Jahrhundert eine eigene Entwicklung erlebte. Die in Nordtirol im Grenzgebiet zu Bayern gelegenen landesfürstlichen Gerichte [[Rattenberg (Tirol)|Rattenberg]], [[Kitzbühel]] und [[Kufstein]], waren im 14. Jahrhundert zeitweise an die Grafschaft Tirol verpfändet. Erst Anfang des 16. Jahrhunderts im Landshuter Erbfolgekrieg kamen sie endgültig unter die Herrschaft der Grafschaft Tirol. Tirol bildet im 18. Jahrhundert gemeinsam mit dem heutigen Bundesland Vorarlberg ein eigenes Kronland. Nach 1918 wurde dieses geteilt. Südtirol fiel an Italien, während Nordtirol und Osttirol das heutige Bundesland Tirol bildeten.
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