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Hans (III.) von Neitberg wird erstmals am 2. Februar 1478 in einem Schreiben von [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich (III.) († 1493) genannt, nachdem er dessen Leuten eine Abgabe aus der Maut im Landgericht von [[Hartberg]] verweigert hatte.<ref name ="Posch425">vgl. [[w:Fritz Posch|Fritz Posch]]: ''Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 425</ref> Spätestens in den letzten Monaten seines Lebens schloss er sich dem [[w:Königreich Ungarn|ungarischen König]] [[Matthias Corvinus]] († 1490) an und soll dessen Krieg gegen Kaiser Friedrich III. unterstützt haben. Da sich seine Besitzungen im Wesentlichen nahe der ungarischen Grenze befanden, mag für seine Entscheidung ausschlaggebend gewesen sein, dass er so dem Schutz des ungarischen Königs unterstellen und vor weitgehender Verwüstung bewahren wollte.<ref name ="Posch427">vgl. [[w:Fritz Posch|Fritz Posch]]: ''Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 427</ref> Am 6. Dezember 1482 verfasste er sein Testament, für den Fall, dass er ohne männliche Erben sterben sollte. Zu diesem Zeitpunkt war Hans (III.) nicht verheiratet. In dem Testament widmete er die Herrschaft zu [[Pöllau (Steiermark)|Pöllau]], inklusive der Feste und dem Markt mit allen aufgezählten Ämtern, als Grundlage für die Errichtung eines Chorherrenstiftes für 24 Chorherren. Seine weiteren Besitzungen in [[Neudau]] und [[Neuberg an der Mürz|Neuberg]] und die Herrschaft Thalberg (heute Teil von [[Dechantskirchen]]) vererbte er seinen nächsten Verwandten.<ref name ="Posch425"/> Dies erfolgte unter der Auflage, als Gegenleistung das von ihm geplante Chorherrenstift und eine Kapelle zu Ehren des Heiligen Nikolaus in Pöllau erbauen zu lassen.<ref>vgl. [[w:Fritz Posch|Fritz Posch]]: ''Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 425f.</ref> Den Kapellenbau und Stiftung der Niklaskaplanei hatte bereits sein Vater auf seiner Pilgerfahrt ins Heilige Land gelobt, aber danach nicht realisieren lassen. Noch am 22. Mai 1483 verkaufte Hans (III.) Christoph Rottaler die Herrschaft Thalberg, inklusive der Burg, mit allen Zubehör, Rechten und Liegenschaften.<ref name ="Posch426">vgl. [[w:Fritz Posch|Fritz Posch]]: ''Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 426</ref> Nach seinem Tod wurden seine Besitzungen von Kaiser Friedrich III. wegen "hochverräterischer Handlungen" eingezogen. Das Chorherrenstift Pöllau wurde erst 21 Jahre nach der Abfassung seines Testaments und der damals bereits erfolgten Ausstellung der Stiftungsurkunde verwirklicht.<ref name ="Posch427"/> | Hans (III.) von Neitberg wird erstmals am 2. Februar 1478 in einem Schreiben von [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich (III.) († 1493) genannt, nachdem er dessen Leuten eine Abgabe aus der Maut im Landgericht von [[Hartberg]] verweigert hatte.<ref name ="Posch425">vgl. [[w:Fritz Posch|Fritz Posch]]: ''Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 425</ref> Spätestens in den letzten Monaten seines Lebens schloss er sich dem [[w:Königreich Ungarn|ungarischen König]] [[Matthias Corvinus]] († 1490) an und soll dessen Krieg gegen Kaiser Friedrich III. unterstützt haben. Da sich seine Besitzungen im Wesentlichen nahe der ungarischen Grenze befanden, mag für seine Entscheidung ausschlaggebend gewesen sein, dass er sie so dem Schutz des ungarischen Königs unterstellen und vor weitgehender Verwüstung bewahren wollte. Allerdings soll er den Krieg des Ungarnkönigs auch für die Schädigung anderer Adelsfamilien auf kaiserlicher Seite genutzt haben. Noch viele Jahre nach seinem Tod forderte die Familie von Trautmannsdorf Schadensersatz dafür, dass Schloss Kirchberg, welches sie als landesfürstliches Lehen in Besitz hatten, von ihm geplündert worden war. Ein weiterer Geschädigter war Balthasar von Teuffenbach, der dafür Schadenersatz von [[Elisabeth von Neitberg-Pottendorf|Elisabeth]] († 1503), der Schwester von Hans (III.) von Neitberg, forderte.<ref name ="Posch427">vgl. [[w:Fritz Posch|Fritz Posch]]: ''Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 427</ref> | ||
Am 6. Dezember 1482 verfasste er sein Testament, für den Fall, dass er ohne männliche Erben sterben sollte. Zu diesem Zeitpunkt war Hans (III.) nicht verheiratet. In dem Testament widmete er die Herrschaft zu [[Pöllau (Steiermark)|Pöllau]], inklusive der Feste und dem Markt mit allen aufgezählten Ämtern, als Grundlage für die Errichtung eines Chorherrenstiftes für 24 Chorherren. Seine weiteren Besitzungen in [[Neudau]] und [[Neuberg an der Mürz|Neuberg]] und die Herrschaft Thalberg (heute Teil von [[Dechantskirchen]]) vererbte er seinen nächsten Verwandten.<ref name ="Posch425"/> Dies erfolgte unter der Auflage, als Gegenleistung das von ihm geplante Chorherrenstift und eine Kapelle zu Ehren des Heiligen Nikolaus in Pöllau erbauen zu lassen.<ref>vgl. [[w:Fritz Posch|Fritz Posch]]: ''Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 425f.</ref> Den Kapellenbau und Stiftung der Niklaskaplanei hatte bereits sein Vater auf seiner Pilgerfahrt ins Heilige Land gelobt, aber danach nicht realisieren lassen. Noch am 22. Mai 1483 verkaufte Hans (III.) Christoph Rottaler die Herrschaft Thalberg, inklusive der Burg, mit allen Zubehör, Rechten und Liegenschaften.<ref name ="Posch426">vgl. [[w:Fritz Posch|Fritz Posch]]: ''Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 426</ref> Nach seinem Tod wurden seine Besitzungen von Kaiser Friedrich III. wegen "hochverräterischer Handlungen" eingezogen. Das Chorherrenstift Pöllau wurde erst 21 Jahre nach der Abfassung seines Testaments und der damals bereits erfolgten Ausstellung der Stiftungsurkunde verwirklicht.<ref name ="Posch427"/> | |||
== Erinnerung an Hans (III.) von Neitberg und seine Familie == | == Erinnerung an Hans (III.) von Neitberg und seine Familie == |
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