Ulrich IV. von Wallsee: Unterschied zwischen den Versionen

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== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Ulrich (IV.) von Wallsee stammte aus einer früheren Ministerialenfamilie<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref>, die Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts in den Herzogtümern [[Österreich]] und Steier sesshaft geworden war, wo mehreren Familienmitgliedern bedeutende Karrieren gelungen waren. Er war der Enkel von [[Heinrich III. von Wallsee|Heinrich (III.) von Wallsee]] und vermutlich der einzige Sohn von Jans (II.) von Wallsee († um 1370) aus dessen Ehe mit Elisabeth von von Pettau († um 1370).<ref name ="Doblinger147">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 147</ref> Verheiratet war er seit 1385 mit Elsbeth (Elisabeth) von [[Neitberg (Adelsfamilie)|Neitberg]] († um 1411), der Tochter von [[Heinrich II. von Neitberg|Heinrich (II.) von Neitberg]] († um 1394/1400) aus dessen Ehe mit Elsbeth von Losenstein. Sie war eine Schwester von [[Albrecht I. von Neitberg|Albrecht von Neitberg]] († um 1436), der Teile aus dem Vermögen seines Schwagers erbte.<ref>vgl. [[w:Fritz Posch|Fritz Posch]]: ''Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), seine steirischen und österreichischen Besitzungen und seine Beziehungen zum Kloster Lilienfeld''. In: [[w:Herwig Ebner|Herwig Ebner]] (Hrsg.): ''Festschrift für [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]]''. Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz, 1977. ISBN 3-201-01040-5. S. 420 und S. 439</ref> Ulrich (IV.) von Wallsee hatte aus seiner Ehe nur eine Tochter: Katharina von Wallsee (genannt 1400). Sie heiratete in die Adelsfamilie von Hohenfeld ein.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 148, siehe auch Stammtafel</ref>
Ulrich (IV.) von Wallsee stammte aus einer früheren Ministerialenfamilie<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref>, die Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts in den Herzogtümern [[Österreich]] und Steier sesshaft geworden war, wo mehreren Familienmitgliedern bedeutende Karrieren gelungen waren. Er war der Enkel von [[Heinrich III. von Wallsee|Heinrich (III.) von Wallsee]] und vermutlich der einzige Sohn von Jans (II.) von Wallsee († um 1370) aus dessen Ehe mit Elisabeth von von Pettau († um 1370).<ref name ="Doblinger147">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 147</ref> Verheiratet war er seit 1385 mit Elsbeth (Elisabeth) von [[Neitberg (Adelsfamilie)|Neitberg]] († um 1411), der Tochter von [[Heinrich II. von Neitberg|Heinrich (II.) von Neitberg]] († um 1394/1400) aus dessen Ehe mit Elsbeth von Losenstein. Sie war eine Schwester von [[Albrecht I. von Neitberg|Albrecht von Neitberg]] († um 1436), der Teile aus dem Vermögen seines Schwagers erbte<ref>vgl. [[w:Fritz Posch|Fritz Posch]]: ''Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), seine steirischen und österreichischen Besitzungen und seine Beziehungen zum Kloster Lilienfeld''. In: [[w:Herwig Ebner|Herwig Ebner]] (Hrsg.): ''Festschrift für [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]]''. Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz, 1977. ISBN 3-201-01040-5. S. 420 und S. 439</ref>. Ulrich (IV.) von Wallsee hatte aus seiner Ehe nur eine Tochter: Katharina von Wallsee (genannt 1400). Sie heiratete in die Adelsfamilie von Hohenfeld ein.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 148, siehe auch Stammtafel</ref>


== Leben ==
== Leben ==
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=== Am Hof unter Herzog Wilhelm ===
=== Am Hof unter Herzog Wilhelm ===
Abgesehen von der Hauptmannschaft des Herzogtums Steier, die Ulrich (IV.) 1384 kurzzeitig innehatte, war Ulrich im Unterschied zu anderen Mitgliedern seiner Familie zunächst viele Jahre keineswegs im Dienst eines der herzoglichen Höfe der [[Habsburger|Herzöge von Österreich (Habsburger)]]. Dies änderte sich erst unter Herzog Wilhelm, der ihn 1395 zu seinem Hofmeister machte. Dieses Amt übte er bis zum Frühjahr 1398 aus, zum letzten Mal wird er am 10. Mai 1398 als Hofmeister bezeichnet. Es hat den Anschein, dass Ulrich (IV.) von Beginn an ein getreuer Gefolgsmann von Herzog Wilhelm war, während die Mehrzahl der Adligen im Herzogtum Österreich zunächst gegen ihn eingestellt waren. Auch nachdem er nicht mehr Hofmeister war, verblieb Ulrich (IV.) im herzoglichen Rat von Herzog Wilhelm. Wenige Monate vor seinem Tod besiegelte er am 7. April 1399 noch einen Vertrag zwischen Herzog Wilhelm und dessen [[Leopold IV. (Habsburg)|Bruder]].<ref name ="Lackner79">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5. S. 79</ref> Nach der [[Kleine Chronik von Klosterneuburg|Kleinen Chronik von Klosterneuburg]] soll er außerdem Herzog Albrecht (IV.) im August 1398 auf seiner Reise ins das Heilige Land begleitet haben.<ref name ="Lackner79-FN185">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5. S. 79, Fußnote 185</ref>
Abgesehen von der Hauptmannschaft des Herzogtums Steier, die Ulrich (IV.) 1384 kurzzeitig innehatte, war Ulrich im Unterschied zu anderen Mitgliedern seiner Familie zunächst viele Jahre keineswegs im Dienst eines der herzoglichen Höfe der [[Habsburger|Herzöge von Österreich (Habsburger)]]. Dies änderte sich erst unter Herzog Wilhelm, der ihn 1395 zu seinem Hofmeister machte. Dieses Amt übte er bis zum Frühjahr 1398 aus, zum letzten Mal wird er am 10. Mai 1398 als Hofmeister bezeichnet. Es hat den Anschein, dass Ulrich (IV.) von Beginn an ein getreuer Gefolgsmann von Herzog Wilhelm war, während die Mehrzahl der Adligen im Herzogtum Österreich zunächst gegen ihn eingestellt waren. Auch nachdem er nicht mehr Hofmeister war, verblieb Ulrich (IV.) im herzoglichen Rat von Herzog Wilhelm. Wenige Monate vor seinem Tod besiegelte er am 7. April 1399 noch einen Vertrag zwischen Herzog Wilhelm und dessen [[Leopold IV. (Habsburg)|Bruder]].<ref name="Lackner79">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5. S. 79</ref> Nach der [[Kleine Chronik von Klosterneuburg|Kleinen Chronik von Klosterneuburg]] soll er außerdem Herzog Albrecht (IV.) im August 1398 auf seiner Reise ins das Heilige Land begleitet haben.<ref name="Lackner79-FN185">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5. S. 79, Fußnote 185</ref>


=== Vermächtnis ===
=== Vermächtnis ===
48.857

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