Erika Pircher: Unterschied zwischen den Versionen
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Pircher studierte [[Politikwissenschaft]], [[Publizistik]] und [[Kommunikationswissenschaft]] an der Paris-Lodron [[Universität Salzburg]] und promovierte 1985 über den politischen Entscheidungsprozess zum österreichischen [[Gleichbehandlungsgesetz]] 1979. 1986 erforschte sie im Auftrag der Österreichischen Nationalbank in Kooperation mit dem Institut für Friedensforschung Stadt Schlaining und Südtiroler Sozialwissenschaftlern das Phänomen des [[Nationalismus]] und [[Neofaschismus]] unter den WählerInnen der italienischen Sprachgruppe in [[Bozen]]. Sie gilt als eine der Mitbegründerinnen der österreichischen Frauen- und Geschlechterforschung in den 80er und 90er Jahren. Gemeinsam mit der in Salzburg tätigen Sozialwissenschaftlerin [[Birgit Buchinger]] beschrieb sie 1992 die Mechanismen der [[Gläsernen Decke]] für Frauen und definierte den aus dem US-amerikanischen Wissenschaftsdiskurs stammenden Begriff des [[glass ceiling]] erstmals für den deutschsprachigen Raum. | Pircher studierte [[Politikwissenschaft]], [[Publizistikwissenschaft|Publizistik]] und [[Kommunikationswissenschaft]] an der Paris-Lodron [[Universität Salzburg]] und promovierte 1985 über den politischen Entscheidungsprozess zum österreichischen [[Bundesgesetz über die Gleichbehandlung|Gleichbehandlungsgesetz]] 1979. 1986 erforschte sie im Auftrag der Österreichischen Nationalbank in Kooperation mit dem Institut für Friedensforschung Stadt Schlaining und Südtiroler Sozialwissenschaftlern das Phänomen des [[Nationalismus]] und [[Neofaschismus]] unter den WählerInnen der italienischen Sprachgruppe in [[Bozen]]. Sie gilt als eine der Mitbegründerinnen der österreichischen Frauen- und Geschlechterforschung in den 80er und 90er Jahren. Gemeinsam mit der in Salzburg tätigen Sozialwissenschaftlerin [[Birgit Buchinger]] beschrieb sie 1992 die Mechanismen der [[Gläsernen Decke]] für Frauen und definierte den aus dem US-amerikanischen Wissenschaftsdiskurs stammenden Begriff des [[glass ceiling]] erstmals für den deutschsprachigen Raum. | ||
Im Auftrag des österreichischen Frauenministeriums, zunächst unter [[Johanna Dohnal]], dann unter [[Helga Konrad]] und [[Barbara Prammer]], arbeitete sie am Institut für Alltagskultur Salzburg gemeinsam mit der [[Psychotherapeutin]] und Behindertenaktivistin [[Aiha Zemp]] in zwei pionierhaften Forschungsprojekten zum Thema der sexuellen Gewalt. In diesen empirischen Studien (1995, 1997), in denen Frauen und Männer mit körperlicher und geistiger Behinderung, die in österreichischen Einrichtungen der [[Behindertenhilfe]] lebten, befragt wurden, konnte erstmals weltweit das erschreckende Ausmass von sexueller Gewalt, denen Menschen mit Behinderung ausgesetzt sind, wissenschaftlich nachgewiesen werden. | Im Auftrag des österreichischen Frauenministeriums, zunächst unter [[Johanna Dohnal]], dann unter [[Helga Konrad]] und [[Barbara Prammer]], arbeitete sie am Institut für Alltagskultur Salzburg gemeinsam mit der [[Psychotherapeutin]] und Behindertenaktivistin [[Aiha Zemp]] in zwei pionierhaften Forschungsprojekten zum Thema der sexuellen Gewalt. In diesen empirischen Studien (1995, 1997), in denen Frauen und Männer mit körperlicher und geistiger Behinderung, die in österreichischen Einrichtungen der [[Behindertenhilfe]] lebten, befragt wurden, konnte erstmals weltweit das erschreckende Ausmass von sexueller Gewalt, denen Menschen mit Behinderung ausgesetzt sind, wissenschaftlich nachgewiesen werden. | ||
1996 gründete sie mit der [[Erziehungswissenschaftlerin]] Elfriede Ch. Neubauer die Firma GenderLink, Netzwerk für Sozialforschung, mit dem Schwerpunkt auf die Durchführung von sozialwissenschaftlichen [[Gender]]- und [[ | 1996 gründete sie mit der [[Erziehungswissenschaftlerin]] Elfriede Ch. Neubauer die Firma GenderLink, Netzwerk für Sozialforschung, mit dem Schwerpunkt auf die Durchführung von sozialwissenschaftlichen [[Gender]]- und [[Diversität (Soziologie)|Diversityprojekten]]. | ||
In der zweiten Hälfte der 90er Jahre entwickelte sie als Projektleiterin auf EU-Ebene mit Managing E-Quality (MEQ), einem Führungskräftetraining für die Sensibilisierung für Gleichstellung und Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben für Frauen und Männer, europaweit eines der ersten Instrumente des [[Gender Mainstreaming]] auf betrieblicher Ebene. | In der zweiten Hälfte der 90er Jahre entwickelte sie als Projektleiterin auf EU-Ebene mit Managing E-Quality (MEQ), einem Führungskräftetraining für die Sensibilisierung für Gleichstellung und Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben für Frauen und Männer, europaweit eines der ersten Instrumente des [[Gender Mainstreaming]] auf betrieblicher Ebene. | ||
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[[Kategorie: | [[Kategorie:Sozialwissenschaftler]] | ||
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{{Personendaten | {{Personendaten | ||
|NAME=Pircher,Erika | |NAME=Pircher,Erika | ||
|ALTERNATIVNAMEN= | |ALTERNATIVNAMEN= | ||
|KURZBESCHREIBUNG=östereichische | |KURZBESCHREIBUNG=östereichische Sozialwissenschaftlerin, Hochschullektorin und Feministin | ||
|GEBURTSDATUM=10. Januar 1956 | |GEBURTSDATUM=10. Januar 1956 | ||
|GEBURTSORT=[[Bozen]] | |GEBURTSORT=[[Bozen]] |