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Graf Ulrich (I.) von Schaunberg, der erstmals urkundlich im Jahr 1337 belegt ist<ref name ="schaunbergde"/>, gilt in der Geschichtsforschung gewöhnlich als zuverlässiger Verbündeter der Herzöge von Österreich.<ref name ="Doblinger103">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee''. Ein Beitrag zur österreichischen Adelsgeschichte (= ''Archiv für österreichische Geschichte''. Band 95). Holzhausen, Wien, 1906. S. 103</ref> Während seine Vorfahren eine von den Herzögen von Österreich (Habsburgern) unabhängige Territorialpolitik auf der Basis der Reichsunmittelbarkeit angestrebt hatten, suchte er die Annäherung an diese. Er galt als enger Vertrauter von [[Rudolf IV. (Österreich)|Herzog Rudolf (IV.) von Österreich]] ("''Rudolf dem Stifter''") († 1365).<ref name ="Lackner127">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 127</ref> Nach dessen Tod war er 1365-1369 am Hof von dessen Bruder [[Albrecht III. (Österreich)|Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") († 1395) zunächst noch sehr präsent. Er fungierte dort als besoldeter Ratgeber und wurde 1369 außerdem zum Hauptmann "ob der Enns" ernannt. Als solcher war er wesentlich am Zustandekommen des [[Friedens von Schärding]] (29. September 1369) beteiligt. Um 1370 dürften sich seine Beziehungen zu Herzog Albrecht (III.) jedoch stark verschlechtert haben. Möglicherweise spielte dabei der Aufstieg des seit 1368 als Hofmeister eingesetzten [[Johann von Liechtenstein|Hans von Liechtenstein]] († 1397) eine entscheidende Rolle. Zwar kam es nicht zum offenen Bruch, aber Ulrich (I.) hielt ab dieser Zeit zum herzoglichen Hof wesentliche Distanz.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 127f.</ref> Ulrich (I.) blieb bis zu seinem Tod Hauptmann "ob der Enns".<ref name ="schaunberg"/> Dass Herzog Albrecht (III.) "''mit dem Zopfe''" nach Ulrichs Tod [[Heinrich VI. von Wallsee|Heinrich (VI.) von Wallsee zu Enns]] zu seinem Nachfolger als Hauptmann "ob der Enns" machte und damit seinen jüngeren Bruder und Erben Heinrich (VII.) von Schaunberg überging, gilt in der Forschung als eine der Ursachen, welche letztlich zur "[[Heinrich VII. von Schaunberg#Die Schaunberger Fehde|Schaunberger Fehde]]" führten.<ref name ="Doblinger103"/> | Graf Ulrich (I.) von Schaunberg, der erstmals urkundlich im Jahr 1337 belegt ist<ref name ="schaunbergde"/>, gilt in der Geschichtsforschung gewöhnlich als zuverlässiger Verbündeter der Herzöge von Österreich.<ref name ="Doblinger103">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee''. Ein Beitrag zur österreichischen Adelsgeschichte (= ''Archiv für österreichische Geschichte''. Band 95). Holzhausen, Wien, 1906. S. 103</ref> Während seine Vorfahren eine von den Herzögen von Österreich (Habsburgern) unabhängige Territorialpolitik auf der Basis der Reichsunmittelbarkeit angestrebt hatten, suchte er die Annäherung an diese. Er galt als enger Vertrauter von [[Rudolf IV. (Österreich)|Herzog Rudolf (IV.) von Österreich]] ("''Rudolf dem Stifter''") († 1365).<ref name ="Lackner127">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 127</ref> Nach dessen Tod war er 1365-1369 am Hof von dessen Bruder [[Albrecht III. (Österreich)|Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") († 1395) zunächst noch sehr präsent. Er fungierte dort als besoldeter Ratgeber und wurde 1369 außerdem zum Hauptmann "ob der Enns" ernannt. Als solcher war er wesentlich am Zustandekommen des [[w:Frieden von Schärding|Friedens von Schärding]] (29. September 1369) beteiligt. Um 1370 dürften sich seine Beziehungen zu Herzog Albrecht (III.) jedoch stark verschlechtert haben. Möglicherweise spielte dabei der Aufstieg des seit 1368 als Hofmeister eingesetzten [[Johann von Liechtenstein|Hans von Liechtenstein]] († 1397) eine entscheidende Rolle. Zwar kam es nicht zum offenen Bruch, aber Ulrich (I.) hielt ab dieser Zeit zum herzoglichen Hof wesentliche Distanz.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 127f.</ref> Ulrich (I.) blieb bis zu seinem Tod Hauptmann "ob der Enns".<ref name ="schaunberg"/> Dass Herzog Albrecht (III.) "''mit dem Zopfe''" nach Ulrichs Tod [[Heinrich VI. von Wallsee|Heinrich (VI.) von Wallsee zu Enns]] zu seinem Nachfolger als Hauptmann "ob der Enns" machte und damit seinen jüngeren Bruder und Erben Heinrich (VII.) von Schaunberg überging, gilt in der Forschung als eine der Ursachen, welche letztlich zur "[[Heinrich VII. von Schaunberg#Die Schaunberger Fehde|Schaunberger Fehde]]" führten.<ref name ="Doblinger103"/> | ||
== Die Morgengabe von Gräfin Elisabeth == | == Die Morgengabe von Gräfin Elisabeth == |
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