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Die Burg Freundsberg wird erstmals in einer Traditionsnotiz des oberbayrischen Stiftes Dießen aus den Jahren 1173-1182 genannt. Nach dieser wurde sie um diese Zeit von der gleichnamigen [[Freundsberg (Adelsfamilie)|Ministerialenfamilie]]<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> erbaut.<ref name ="Burgenbuch29">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 29</ref> Sie gilt bis heute als Stammburg dieser Familie und befand sich bis etwa 1467 in ihrem Besitz. Ursprünglich als Wehrbau in Verwendung wurde Anfang des frühen 14. Jahrhundert der Sitz des Niedergerichtes zu Schwaz hierher verlegt. Seit Anfang des 15. Jahrhunderts erhielten ihm zugehörige Orte die hochgerichtliche Rechte verliehen, die allmählich auf den gesamten Rechtsprengel ausgeweitet wurden.<ref name ="Burgenbuch30">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 30</ref> Um 1319 verkaufte Berthold von Freundsberg die Burg mit dem dazu gehörigen Bericht und der Grundherrschaft, die er zu dieser Zeit als "freies Eigen" besaß, an [[Heinrich (Kärnten)|Herzog Heinrich VI. von Kärnten]], Graf von Tirol († 1335) und erhielt sie von diesem als landesfürstliches Lehen zurück. Um 1420 begann oberhalb von Schwaz ein für einige Jahrhunderte wirtschaftlich bedeutender Kupfer- und Silbererzbau, der zur Folge hatte, dass für die Bergleute ein eigenes landesfürstliches Berggericht geschaffen wurde, womit das örtliche Gericht zu Freundsberg wesentlich an Bedeutung verlor. Mitte des Jahrhunderts mussten die Freundsberger vorübergehend eine Hälfte ihrer Burg dem mit ihnen durch Heirat verwandten Jörg von Vilanders überlassen.<ref name ="Burgenbuch32">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 32</ref> Am 8. Dezember 1467 überschrieben sie schließlich ihre Rechte an der Burg, einschließlich des dazu gehörigen Gerichtes, an | Die Burg Freundsberg wird erstmals in einer Traditionsnotiz des oberbayrischen Stiftes Dießen aus den Jahren 1173-1182 genannt. Nach dieser wurde sie um diese Zeit von der gleichnamigen [[Freundsberg (Adelsfamilie)|Ministerialenfamilie]]<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> erbaut.<ref name ="Burgenbuch29">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 29</ref> Sie gilt bis heute als Stammburg dieser Familie und befand sich bis etwa 1467 in ihrem Besitz. Ursprünglich als Wehrbau in Verwendung wurde Anfang des frühen 14. Jahrhundert der Sitz des Niedergerichtes zu Schwaz hierher verlegt. Seit Anfang des 15. Jahrhunderts erhielten ihm zugehörige Orte die hochgerichtliche Rechte verliehen, die allmählich auf den gesamten Rechtsprengel ausgeweitet wurden.<ref name ="Burgenbuch30">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 30</ref> Um 1319 verkaufte Berthold von Freundsberg die Burg mit dem dazu gehörigen Bericht und der Grundherrschaft, die er zu dieser Zeit als "freies Eigen" besaß, an [[Heinrich (Kärnten)|Herzog Heinrich VI. von Kärnten]], Graf von Tirol († 1335) und erhielt sie von diesem als landesfürstliches Lehen zurück. Um 1420 begann oberhalb von Schwaz ein für einige Jahrhunderte wirtschaftlich bedeutender Kupfer- und Silbererzbau, der zur Folge hatte, dass für die Bergleute ein eigenes landesfürstliches Berggericht geschaffen wurde, womit das örtliche Gericht zu Freundsberg wesentlich an Bedeutung verlor. Mitte des Jahrhunderts mussten die Freundsberger vorübergehend eine Hälfte ihrer Burg dem mit ihnen durch Heirat verwandten Jörg von Vilanders überlassen.<ref name ="Burgenbuch32">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 32</ref> Am 8. Dezember 1467 überschrieben sie schließlich ihre Rechte an der Burg, einschließlich des dazu gehörigen Gerichtes, an Herzog Siegmund "''den Münzreichen''''. Dieser behielt die Burg als landesfürstlichen Besitz und ließ sie durch eigene bestallte Beamte, seine sogenannten "Pfleger", verwalten. Als "Pflege Freundsberg" oder "Pflege Freundsberg und Schwaz" verblieb die Burg bis ins späte 18. Jahrhundert im landesfürstlichen Besitz, wurde aber häufig als recht lukratives Pfand vergeben.<ref name ="Burgenbuch33">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 32</ref> | ||
Ende des 15. Jahrhunderts wurde in Schwaz für den "Burgpfleger" beziehungsweise "Burghüter" und Richter ein eigenes Pfleg- und Gerichtshaus erbaut, das ihnen auch als Wohnsitz zur Verfügung stand. Das hatte zur Folge, dass die Burg, nachdem sie ab der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts nur mehr von einem Mesner bewohnt wurde.<ref name ="Burgenbuch35">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 35</ref> Seit 1788 befand sich die Burg Freundsberg im Besitz des landesfürstlichen Ärars. In der "napoleonischen Zeit" (1805-1814) war die Burg für die Bevölkerung wiederholt eine wichtige Zufluchtsstätte. 1811 konnte eine von der bayerischen Regierung angeblich beschlossene Schleifung des Burgfriedes und der Kapelle über die Vermittlung des bayerischen Kronprinzen [[w:Ludwig I. (Bayern)|Karl Ludwig]] († 1868), die vornehmlich der Kapelle galt, verhindert werden.<ref name ="Burgenbuch36">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 36</ref> Unter der bayerischen Herrschaft wurden Teile der Burg, darunter die Kapelle und die beiden Mesnerwohnungen, erstmals zur unentgeltlichen Nutzung dem Markt und dem Dorf Schwaz überlassen, dies jedoch mit der Auflage für die Erhaltung aufzukommen. Um 1900 kam es zu jahrelangen Auseinandersetzungen um den Besitz der Burg und ihres Areals zwischen der nunmehrigen Stadt Schwaz und der Schwazer Stadtpfarr- und Dekanatskirche Maria Himmelfahrt, die letztlich zu Gunsten der Stadtpfarrkirche entschieden wurden. Seit 1927 versuchte die Stadt Schwaz die Burg und ihr Areal durch Kauf zu erwerben, was aber erst 1939 durchgeführt werden konnte.<ref name ="Burgenbuch37"/> Seit damals ist Burg Freundsberg im Besitz der Stadtgemeinde Schwaz.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 27 und S. 39</ref> 1949 wurde im Bergfried erstmals das Stadtmuseum von Schwaz eingerichtet. Heute ist im Hof der Burg außerdem eine Gastwirtschaft untergebracht.<ref name ="Burgenbuch39"/> | Ende des 15. Jahrhunderts wurde in Schwaz für den "Burgpfleger" beziehungsweise "Burghüter" und Richter ein eigenes Pfleg- und Gerichtshaus erbaut, das ihnen auch als Wohnsitz zur Verfügung stand. Das hatte zur Folge, dass die Burg, nachdem sie ab der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts nur mehr von einem Mesner bewohnt wurde.<ref name ="Burgenbuch35">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 35</ref> Seit 1788 befand sich die Burg Freundsberg im Besitz des landesfürstlichen Ärars. In der "napoleonischen Zeit" (1805-1814) war die Burg für die Bevölkerung wiederholt eine wichtige Zufluchtsstätte. 1811 konnte eine von der bayerischen Regierung angeblich beschlossene Schleifung des Burgfriedes und der Kapelle über die Vermittlung des bayerischen Kronprinzen [[w:Ludwig I. (Bayern)|Karl Ludwig]] († 1868), die vornehmlich der Kapelle galt, verhindert werden.<ref name ="Burgenbuch36">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 36</ref> Unter der bayerischen Herrschaft wurden Teile der Burg, darunter die Kapelle und die beiden Mesnerwohnungen, erstmals zur unentgeltlichen Nutzung dem Markt und dem Dorf Schwaz überlassen, dies jedoch mit der Auflage für die Erhaltung aufzukommen. Um 1900 kam es zu jahrelangen Auseinandersetzungen um den Besitz der Burg und ihres Areals zwischen der nunmehrigen Stadt Schwaz und der Schwazer Stadtpfarr- und Dekanatskirche Maria Himmelfahrt, die letztlich zu Gunsten der Stadtpfarrkirche entschieden wurden. Seit 1927 versuchte die Stadt Schwaz die Burg und ihr Areal durch Kauf zu erwerben, was aber erst 1939 durchgeführt werden konnte.<ref name ="Burgenbuch37"/> Seit damals ist Burg Freundsberg im Besitz der Stadtgemeinde Schwaz.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 27 und S. 39</ref> 1949 wurde im Bergfried erstmals das Stadtmuseum von Schwaz eingerichtet. Heute ist im Hof der Burg außerdem eine Gastwirtschaft untergebracht.<ref name ="Burgenbuch39"/> |
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