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Ende des 15. Jahrhunderts wurde in Schwaz für den "Burgpfleger" beziehungsweise "Burghüter" und Richter ein eigenes Pfleg- und Gerichtshaus erbaut, das ihnen auch als Wohnsitz zur Verfügung stand. Das hatte zur Folge, dass die Burg, nachdem sie ab der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts nur mehr von einem Mesner bewohnt wurde.<ref name ="Burgenbuch35">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 35</ref> Seit 1788 befand sich die Burg Freundsberg im Besitz des landesfürstlichen Ärars. In der "napoleonischen Zeit" (1805-1814) war die Burg für die Bevölkerung wiederholt eine wichtige Zufluchtsstätte. 1811 konnte eine von der bayerischen Regierung angeblich beschlossene Schleifung des Burgfriedes und der Kapelle über die Vermittlung des bayerischen Kronprinzen [[w:Ludwig I. (Bayern)|Karl Ludwig]] († 1868), die vornehmlich der Kapelle galt, verhindert werden.<ref name ="Burgenbuch36">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 36</ref> Unter der bayerischen Herrschaft wurden Teile der Burg, darunter die Kapelle und die beiden Mesnerwohnungen, erstmals zur unentgeltlichen Nutzung dem Markt und dem Dorf Schwaz überlassen, dies jedoch mit der Auflage für die Erhaltung aufzukommen. Um 1900 kam es zu jahrelangen Auseinandersetzungen um den Besitz der Burg und ihres Areals zwischen der nunmehrigen Stadt Schwaz und der Schwazer Stadtpfarr- und Dekanatskirche Maria Himmelfahrt, die letztlich zu Gunsten der Stadtpfarrkirche entschieden wurden. Seit 1927 versuchte die Stadt Schwaz die Burg und ihr Areal durch Kauf zu erwerben, was aber erst 1939 durchgeführt werden konnte.<ref name ="Burgenbuch37"/> Seit damals ist Burg Freundsberg im Besitz der Stadtgemeinde Schwaz.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 27 und S. 39</ref> 1949 wurde im Bergfried erstmals das Stadtmuseum von Schwaz eingerichtet. Heute ist im Hof der Burg außerdem eine Gastwirtschaft untergebracht.<ref name ="Burgenbuch39"/> | Ende des 15. Jahrhunderts wurde in Schwaz für den "Burgpfleger" beziehungsweise "Burghüter" und Richter ein eigenes Pfleg- und Gerichtshaus erbaut, das ihnen auch als Wohnsitz zur Verfügung stand. Das hatte zur Folge, dass die Burg, nachdem sie ab der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts nur mehr von einem Mesner bewohnt wurde.<ref name ="Burgenbuch35">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 35</ref> Seit 1788 befand sich die Burg Freundsberg im Besitz des landesfürstlichen Ärars. In der "napoleonischen Zeit" (1805-1814) war die Burg für die Bevölkerung wiederholt eine wichtige Zufluchtsstätte. 1811 konnte eine von der bayerischen Regierung angeblich beschlossene Schleifung des Burgfriedes und der Kapelle über die Vermittlung des bayerischen Kronprinzen [[w:Ludwig I. (Bayern)|Karl Ludwig]] († 1868), die vornehmlich der Kapelle galt, verhindert werden.<ref name ="Burgenbuch36">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 36</ref> Unter der bayerischen Herrschaft wurden Teile der Burg, darunter die Kapelle und die beiden Mesnerwohnungen, erstmals zur unentgeltlichen Nutzung dem Markt und dem Dorf Schwaz überlassen, dies jedoch mit der Auflage für die Erhaltung aufzukommen. Um 1900 kam es zu jahrelangen Auseinandersetzungen um den Besitz der Burg und ihres Areals zwischen der nunmehrigen Stadt Schwaz und der Schwazer Stadtpfarr- und Dekanatskirche Maria Himmelfahrt, die letztlich zu Gunsten der Stadtpfarrkirche entschieden wurden. Seit 1927 versuchte die Stadt Schwaz die Burg und ihr Areal durch Kauf zu erwerben, was aber erst 1939 durchgeführt werden konnte.<ref name ="Burgenbuch37"/> Seit damals ist Burg Freundsberg im Besitz der Stadtgemeinde Schwaz.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 27 und S. 39</ref> 1949 wurde im Bergfried erstmals das Stadtmuseum von Schwaz eingerichtet. Heute ist im Hof der Burg außerdem eine Gastwirtschaft untergebracht.<ref name ="Burgenbuch39"/> | ||
== Nachgewiesene Pfleger der Burg Freundsberg zwischen 1467 und 1800 == | == Nachgewiesene Pfleger<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.</ref> v der Burg Freundsberg zwischen 1467 und 1800 == | ||
[[File:AUT — Tirol — Bezirk Schwaz — Stadt Schwaz — Freundsberg 67 (Wasserkapelle auf Burg Freundsberg Innenansicht) 2021 Mattes.jpg|thumb|Innenansicht der Wasserkapelle auf der früheren Burg Freundsberg]] | [[File:AUT — Tirol — Bezirk Schwaz — Stadt Schwaz — Freundsberg 67 (Wasserkapelle auf Burg Freundsberg Innenansicht) 2021 Mattes.jpg|thumb|Innenansicht der Wasserkapelle auf der früheren Burg Freundsberg]] | ||
* Mathias Pollinger, ca. 1469-1479 Pfleger von Freundsberg, dem auch die "Burghut" verliehen war<ref name ="Burgenbuch33"/> | * Mathias Pollinger, ca. 1469-1479 Pfleger von Freundsberg, dem auch die "Burghut" verliehen war<ref name ="Burgenbuch33"/> |
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