Adolf Kaipel im Zweiten Weltkrieg: Unterschied zwischen den Versionen

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== Einberufung und Ausbildung ==
== Einberufung und Ausbildung ==
Adolf Kaipel wurde Anfang Dezember [[1938]] zur 2. [[w:Kompanie (Militär)|Kompanie]] des Infanterie-[[w:Regiment|Regiments]] 131 nach [[w:Lundenburg|Lundenburg/Breclav]] einberufen. Das IR 131 gehörte zur [[w:44. Infanterie-Division (Wehrmacht)|44. Infanterie-Division]], welche im Zuge der [[w:Sudetenkrise|Sudetenkrise]] ab [[1. Oktober]] 1938 neue Garnisonsstandorte im [[w:Sudetenland|Sudetenland]] besetzte.
Adolf Kaipel wurde Anfang Dezember [[1938]] zur 2. [[w:Kompanie (Militär)|Kompanie]] des Infanterie-[[w:Regiment|Regiments]] 131 nach [[w:Lundenburg|Lundenburg/Breclav]] einberufen. Das IR 131 gehörte zur [[w:44. Infanterie-Division (Wehrmacht)|44. Infanterie-Division]], welche im Zuge der [[w:Sudetenkrise|Sudetenkrise]] ab [[1. Oktober]] 1938 neue Garnisonsstandorte im [[w:Sudetenland|Sudetenland]] besetzte.<ref>Friedrich Dettmer, Otto Jaus, Helmut Tolkmitt: ''Die 44. Infanterie-Division. Reichs-Grenadier-Division Hoch- und Deutschmeister 1938–1945.'', Seite 18, Verlag Austria Press, Wien 1969</ref>


Am 4. Dezember 1938 schrieb Adolf Kaipel einen Brief an seine Verwandten in Riedlingsdorf.  
Am 4. Dezember 1938 schrieb Adolf Kaipel einen Brief an seine Verwandten in Riedlingsdorf.  
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[[File:Czechoslovakia 1939 de.svg|mini|Darstellung der Zerschlagung der Tschechoslowakei in zwei Etappen]]
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[[File:Bundesarchiv Bild 183-2004-0813-500, Deutsche Truppen in Brünn.jpg|mini|Empfang deutscher Truppen in [[w:Brünn|Brünn]]]]
[[File:Bundesarchiv Bild 183-2004-0813-500, Deutsche Truppen in Brünn.jpg|mini|Empfang deutscher Truppen in [[w:Brünn|Brünn]]]]
Die rege Ausbildung der Rekruten bei den neu aufgestellten Einheiten des deutschen Heeres wurde jäh unterbrochen, als für den 14. März 1939 der Sondermobilmachungsfall ''Schneeglöckchen'' bekanntgegeben wurde. Nachdem Hitler bereits im Oktober 1938 das Sudetenland besetzen ließ, sollte nun die [[w:Zerschlagung der Rest-Tschechei|Zerschlagung der Rest-Tschechei]] erfolgen. Auch die Einheiten der 44. Infanterie-Division wurden in Marsch gesetzt und überschritten am Morgen des 15. März die Demarkationslinie bei Lundenburg. Die Einheiten des IR 131 (mit Adolfs 2. Kompanie) bildeten die Vorhut der Division. Der Einmarsch verlief friedlich und nur das schlechte Wetter machte den deutschen Soldaten schwer zu schaffen. Das Tagesziel wurde aber trotz der widrigen Umstände erreicht und bereits am nächsten Tag stießen die vordersten Einheiten der 44. Infanterie-Division auf deutsche Truppen, die von Schlesien aus in die Tschechei einmarschiert waren. Die Division stellte daher ihren Vormarsch ein und nach einigen Tagen der Ruhe verlegte man die Einheiten wieder in ihre Friedensstandorte zurück. Die Deutsche Wehrmacht hatte noch einmal Glück gehabt, denn ein Teil der eingesetzten Verbände befand sich noch mitten in der Ausbildung. So hatten vor allem die Soldaten, welche die schweren Waffen bedienen sollten, in ihrer kurzen Ausbildung noch keinen einzigen scharfen Schuss abgegeben.
Die rege Ausbildung der Rekruten bei den neu aufgestellten Einheiten des deutschen Heeres wurde jäh unterbrochen, als für den 14. März 1939 der Sondermobilmachungsfall ''Schneeglöckchen'' bekanntgegeben wurde. Nachdem Hitler bereits im Oktober 1938 das Sudetenland besetzen ließ, sollte nun die [[w:Zerschlagung der Rest-Tschechei|Zerschlagung der Rest-Tschechei]] erfolgen. Auch die Einheiten der 44. Infanterie-Division wurden in Marsch gesetzt und überschritten am Morgen des 15. März die Demarkationslinie bei Lundenburg. Die Einheiten des IR 131 (mit Adolfs 2. Kompanie) bildeten die Vorhut der Division. Der Einmarsch verlief friedlich und nur das schlechte Wetter machte den deutschen Soldaten schwer zu schaffen. Das Tagesziel wurde aber trotz der widrigen Umstände erreicht und bereits am nächsten Tag stießen die vordersten Einheiten der 44. Infanterie-Division auf deutsche Truppen, die von Schlesien aus in die Tschechei einmarschiert waren. Die Division stellte daher ihren Vormarsch ein und nach einigen Tagen der Ruhe verlegte man die Einheiten wieder in ihre Friedensstandorte zurück. Die Deutsche Wehrmacht hatte noch einmal Glück gehabt, denn ein Teil der eingesetzten Verbände befand sich noch mitten in der Ausbildung. So hatten vor allem die Soldaten, welche die schweren Waffen bedienen sollten, in ihrer kurzen Ausbildung noch keinen einzigen scharfen Schuss abgegeben.<ref>Friedrich Dettmer, Otto Jaus, Helmut Tolkmitt: ''Die 44. Infanterie-Division. Reichs-Grenadier-Division Hoch- und Deutschmeister 1938–1945.'', Seite 22 und 23, Verlag Austria Press, Wien 1969</ref>


Am 30. März schrieb Maria, die Adolf Kaipels Schwester, an ihnen einen Brief, der hier gekürzt wiedergegeben wird:
Am 30. März schrieb Maria, die Adolf Kaipels Schwester, an ihnen einen Brief, der hier gekürzt wiedergegeben wird:
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== Letzte Kriegsvorbereitungen ==
== Letzte Kriegsvorbereitungen ==
Die Monate Mai und Juni wurden bei der 44. Infanterie-Division wieder intensiv für die Ausbildung der Rekruten genutzt. So machten die Soldaten Bekanntschaft mit einigen österreichischen und deutschen Truppenübungsplätzen (z.B. [[w:Truppenübungsplatz Allentsteig|Döllersheim/Allentsteig]]). Anfang Juni verlegte die Division in den Raum [[w:Frýdek-Místek|Fridek-Mistek]] an die polnische Grenze, wo Feldbefestigungen angelegt und taktische Übungen abgehalten wurden. Besonders wertvolle Erfahrungen sammelte die Divisionsführung dabei beim Transport der Einheiten durch die Bahn, schließlich wurden für die Verlegung einer Infanterie-Division bis zu 75 Güterzüge benötigt. Nach dieser Ausbildungszeit an der Grenze ging es wieder zurück in die Friedensstandorte und viele Soldaten erhielten noch einmal Urlaub.  
Die Monate Mai und Juni wurden bei der 44. Infanterie-Division wieder intensiv für die Ausbildung der Rekruten genutzt. So machten die Soldaten Bekanntschaft mit einigen österreichischen und deutschen Truppenübungsplätzen (z.B. [[w:Truppenübungsplatz Allentsteig|Döllersheim/Allentsteig]]). Anfang Juni verlegte die Division in den Raum [[w:Frýdek-Místek|Fridek-Mistek]] an die polnische Grenze, wo Feldbefestigungen angelegt und taktische Übungen abgehalten wurden. Besonders wertvolle Erfahrungen sammelte die Divisionsführung dabei beim Transport der Einheiten durch die Bahn, schließlich wurden für die Verlegung einer Infanterie-Division bis zu 75 Güterzüge benötigt. Nach dieser Ausbildungszeit an der Grenze ging es wieder zurück in die Friedensstandorte und viele Soldaten erhielten noch einmal Urlaub.<ref>Friedrich Dettmer, Otto Jaus, Helmut Tolkmitt: ''Die 44. Infanterie-Division. Reichs-Grenadier-Division Hoch- und Deutschmeister 1938–1945.'', Seite 23, Verlag Austria Press, Wien 1969</ref>


Während dieser Ausbildungszeit, am 21. Mai, schrieb Adolf Kaipel diesen Brief an seine Verwandten:
Während dieser Ausbildungszeit, am 21. Mai, schrieb Adolf Kaipel diesen Brief an seine Verwandten:
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