Schilcher, Baden: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
[[File:Baden bei Wien, Antonsgasse.jpg|thumb|Gemischtwarenhandlung Anton Schilcher, Baden Antonsgasse 4-6|alternativtext=|450x450px]]Die Firma '''Anton Schilcher''' wurde [[1866]] als Gemischtwarenhandlung in der Antonsgasse 4 in [[Baden bei Wien]] gegründet und wird heute als Raumausstatter und Bodenlegerbetrieb ''Schilcher A. KG'' an der selben Adresse betrieben.  
[[File:Baden bei Wien, Antonsgasse.jpg|thumb|Gemischtwarenhandlung Anton Schilcher, Baden Antonsgasse 4-6|alternativtext=|450x450px]]Die Firma '''Anton Schilcher''' wurde [[1828]] als [[w:Seifensieder|Seifensiederei]] in der Antonsgasse 4 in [[Baden bei Wien]] gegründet, 1872 in eine [[w:Gemischtwarenhandlung|Gemischtwarenhandlung]] umgewandelt und wird heute als [[w:Raumausstatter|Raumausstatter]] und Bodenlegerbetrieb ''Schilcher A. KG'' am selben Standort betrieben.  


== Familienchronik ==
== Familienchronik ==
Die Anfänge der Kaufmannsfamilie Schilcher gehen auf das Jahr 1822 zurück, als ein gewisser Anton Schilcher, geboren im steirischen [[Wildon]]<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/graz-seckau/wildon/3576/?pg=9 Steiermark, Pfarre Wildon – Taufbuch 1797-1824 (fol.9)] Anton Schilcher (1799-1873)
Die Anfänge der Kaufmannsfamilie Schilcher gehen auf das Jahr 1822 zurück, als ein gewisser Anton Schilcher, geboren im steirischen [[Wildon]]<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/graz-seckau/wildon/3576/?pg=9 Steiermark, Pfarre Wildon – Taufbuch 1797-1824 (fol.9)] Anton Schilcher (1799-1873)


</ref> und [[w:Seifensieder|Seifensieder]] von Beruf sowie dessen Ehefrau Anna geb. Meckel aus dem Wiener Vorort [[w:Schottenfeld|Schottenfeld]] in der dortigen [[w:Schottenfelder Kirche|Pfarrkirche]] geheiratet hatten<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/07-schottenfeld/02-008/?pg=6 Wien VII., Pfarre Schottenfeld – Trauungsbuch 1822-1827 (fol.2)] Anton Schilcher (1799-1873) & Anna Meckel (1801-1874)</ref>. Nach dem Badener Stadtbrand von 1812 erwarb da Ehepaar 1826 eine übrig gebliebene Brandruine in der Antonsgasse 6<ref>Adressenbezeichnung im Laufe der Jahrhunderte: 1771 Wienerviertel 22; 1816 Wienergasse 229; 1829 Wienergasse 263 mit dem Hausnamen „zum hl. Petrus“; 1835 Antonsgasse 335; 1873 Antonsgasse 6</ref> und beschlossen, dem Haus den Hausnamen „''zum heiligen Petrus''“ zu geben, wofür ein schönes Hausschild angeschafft wurde.
</ref> und Seifensieder von Beruf sowie dessen Ehefrau Anna geb. Meckel aus dem Wiener Vorort [[w:Schottenfeld|Schottenfeld]] in der dortigen [[w:Schottenfelder Kirche|Pfarrkirche]] geheiratet hatten<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/07-schottenfeld/02-008/?pg=6 Wien VII., Pfarre Schottenfeld – Trauungsbuch 1822-1827 (fol.2)] Anton Schilcher (1799-1873) & Anna Meckel (1801-1874)</ref>. Nach dem Badener Stadtbrand von 1812 erwarb da Ehepaar 1826 eine übrig gebliebene Brandruine in der Antonsgasse 6<ref>Adressenbezeichnung im Laufe der Jahrhunderte: 1771 Wienerviertel 22; 1816 Wienergasse 229; 1829 Wienergasse 263 mit dem Hausnamen „zum hl. Petrus“; 1835 Antonsgasse 335; 1873 Antonsgasse 6</ref> und beschlossen, dem Haus den Hausnamen „''zum heiligen Petrus''“ zu geben, wofür ein schönes Hausschild angeschafft wurde.


Anno 1828 kaufte Anton Schilcher von Anton Herbrich, dem Vorbesitzer der Liegenschaft, dessen Gewerbeberechtigung zum Betriebe einer Seifensiederei, wurde so in der ''Wiener Neustädter Seifensiederlade'' als Mitmeister aufgenommen und war somit Gewerbetreibender. Zehn Jahre später erwarb um 1838 Antons jüngere Schwester Cäcilia Schilcher<ref>([https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/graz-seckau/graz-mariahilf/758/?pg=10 Graz, Pfarre Mariahilf – Taufbuch 1811-1813 (fol.9)] Cäcilia Schilcher (1811-1848)</ref> und ihr Bräutigam, der Wiener Neustädter Seifensieder Ignaz Strich, die beiden wurden am 1. Juli 1838 in der Badener Stadtpfarrkirche vermählt<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/02-08/?pg=87 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Trauungsbuch 1832-1851 (fol.85)] Ignaz Strich (1813-1857) Seifensieder & Cäcilie Schilcher (1811-1848)</ref>,  die gegenständliche Liegenschaft, die um den Nachbarhausanteil Antonsgasse 6/2 erweitert wurde, welche das nunmehrige Ehepaar 1843 von der Witwe Therese Linger erworben hatte.
Anno 1828 kaufte Anton Schilcher von Anton Herbrich, dem Vorbesitzer der Liegenschaft, dessen Gewerbeberechtigung zum Betriebe einer Seifensiederei, wurde so in der ''Wiener Neustädter Seifensiederlade''<ref>Unter dem Begriff ''Seifensiederlade'' versteht man heute eine Handwerksinnung = Berufsvertretung</ref> als Mitmeister aufgenommen und war somit Gewerbetreibender. Zehn Jahre später erwarb um 1838 Antons jüngere Schwester Cäcilia Schilcher<ref>([https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/graz-seckau/graz-mariahilf/758/?pg=10 Graz, Pfarre Mariahilf – Taufbuch 1811-1813 (fol.9)] Cäcilia Schilcher (1811-1848)</ref> und ihr Bräutigam, der Wiener Neustädter Seifensieder Ignaz Strich, die beiden wurden am 1. Juli 1838 in der Badener Stadtpfarrkirche vermählt<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/02-08/?pg=87 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Trauungsbuch 1832-1851 (fol.85)] Ignaz Strich (1813-1857) Seifensieder & Cäcilie Schilcher (1811-1848)</ref>,  die gegenständliche Liegenschaft, die um den Nachbarhausanteil Antonsgasse 6/2 erweitert wurde, welche das nunmehrige Ehepaar 1843 von der Witwe Therese Linger erworben hatte.


Ignaz Strich experimentierte in seinem [[w:Metier|Metier]] als Seifensieder mit verschiedenen Seifenarten und erfand eine Seife, die er als „''Strich’s ökonomische Dampf-Reinungungs-Seife für Leinen- und Hauswäsche''“ im April 1846 patentieren ließ<ref>{{ANNO|a12|||1846|994|Verzeichniß mehrer von der k. k. allgemeinen Hofkammer verliehenen ausschließenden Privilegien.|anno-plus=ja|HERVORHEBUNG=Ignaz_Strich}}</ref>. Als Cäcilia Strich geb. Schilcher in jungen Jahren, mit 37 Jahren im Jahre 1848 an Auszehrung verstarb<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/03-11/?pg=94 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Sterbebuch 1845-1852 (fol.92)] Cäcilia Strich (1811-1848)</ref>, scheint ein Jahr später nur mehr der verwitwete Ignaz Strich im Grundbuch als Besitzer auf und als dieser im August 1857 mit 43 Jahren ebenfalls an Auszehrung in Baden verstorben war<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/03-12/?pg=173 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Sterbebuch 1852-1860 (fol.171)] Ignaz Strich (1813-1857) Seifensieder</ref><ref>{{ANNO|wrz|15|09|1857|28|Aufforderung an die Verlassenschaftsgläubiger nach Ignaz Strich, Seifensieder und Hausbesitzer zu Baden|HERVORHEBUNG=Ignaz_Strich}}</ref> ersteigerten zwei Jahre später 1859 das ursprüngliche Besitzerehepaar Anton und Anna Schilcher die beiden Häuser. Anno 1873 verstarb zuerst Anton Schilcher<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/03-14/?pg=122 Baden – Pfarre Sankt Stephan – Sterbebuch 1870-1877 (fol.119)] Anton Schilcher (1799-1873)</ref> und ein Jahr später folgte ihm 1874 seine Gattin Anna<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/03-14/?pg=129 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Sterbebuch 1870-1877 (fol.126)] Anna Schilcher geb. Meckel (1801-1874)</ref>, beide wurden am [[Stadtpfarrfriedhof Baden|Stadtpfarrfriedhof]] zur letzten Ruhe bestattet.  
Ignaz Strich experimentierte in seinem [[w:Metier|Metier]] als Seifensieder mit verschiedenen Seifenarten und erfand eine Seife, die er als „''Strich’s ökonomische Dampf-Reinungungs-Seife für Leinen- und Hauswäsche''“ im April 1846 patentieren ließ<ref>{{ANNO|a12|||1846|994|Verzeichniß mehrer von der k. k. allgemeinen Hofkammer verliehenen ausschließenden Privilegien.|anno-plus=ja|HERVORHEBUNG=Ignaz_Strich}}</ref>. Als Cäcilia Strich geb. Schilcher in jungen Jahren, mit 37 Jahren im Jahre 1848 an Auszehrung verstarb<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/03-11/?pg=94 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Sterbebuch 1845-1852 (fol.92)] Cäcilia Strich (1811-1848)</ref>, scheint ein Jahr später nur mehr der verwitwete Ignaz Strich im Grundbuch als Besitzer auf und als dieser im August 1857 mit 43 Jahren ebenfalls an Auszehrung in Baden verstorben war<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/03-12/?pg=173 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Sterbebuch 1852-1860 (fol.171)] Ignaz Strich (1813-1857) Seifensieder</ref><ref>{{ANNO|wrz|15|09|1857|28|Aufforderung an die Verlassenschaftsgläubiger nach Ignaz Strich, Seifensieder und Hausbesitzer zu Baden|HERVORHEBUNG=Ignaz_Strich}}</ref> ersteigerten zwei Jahre später 1859 das ursprüngliche Besitzerehepaar Anton und Anna Schilcher die beiden Häuser. Anno 1873 verstarb zuerst Anton Schilcher<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/03-14/?pg=122 Baden – Pfarre Sankt Stephan – Sterbebuch 1870-1877 (fol.119)] Anton Schilcher (1799-1873)</ref> und ein Jahr später folgte ihm 1874 seine Gattin Anna<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/03-14/?pg=129 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Sterbebuch 1870-1877 (fol.126)] Anna Schilcher geb. Meckel (1801-1874)</ref>, beide wurden am [[Stadtpfarrfriedhof Baden|Stadtpfarrfriedhof]] zur letzten Ruhe bestattet.  
7.834

Bearbeitungen

Navigationsmenü