Adolf Kaipel im Zweiten Weltkrieg: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Rote Armee hatte unbemerkt von der deutschen Führung aus [[w:Sibirien|Sibirien]] große Truppenkontingente vor allem an die [[w:Schlacht um Moskau|Front vor Moskau]] herangeführt. Am 5. Dezember begann die sowjetische Gegenoffensive, welche die ausgelaugten, nicht auf den russischen Winter vorbereiteten, deutschen Divisionen völlig überraschend traf. Besonders bei der Heeresgruppe Mitte kam es dadurch zu existenzgefährdeten Krisen bei vielen deutschen Einheiten.  
Die Rote Armee hatte unbemerkt von der deutschen Führung aus [[w:Sibirien|Sibirien]] große Truppenkontingente vor allem an die [[w:Schlacht um Moskau|Front vor Moskau]] herangeführt. Am 5. Dezember begann die sowjetische Gegenoffensive, welche die ausgelaugten, nicht auf den russischen Winter vorbereiteten, deutschen Divisionen völlig überraschend traf. Besonders bei der Heeresgruppe Mitte kam es dadurch zu existenzgefährdeten Krisen bei vielen deutschen Einheiten.  


Bei der Heeresgruppe Süd wurde die Rote Armee im Dezember 1941 noch nicht in diesem Ausmaß offensiv. Trotzdem war für die Soldaten der 44. Infanterie-Division der Traum von den warmen Winterquartieren in der ersten Dezemberwoche zu Ende, da die Division den Befehl erhielt, ab 7. Dezember Angriffsoperationen in Richtung oberen [[w:Donez|Donez]] in den Raum [[w:Balaklija|Balakleja]] durchzuführen. Wie der Zufall es wollte, war die linke Nachbardivision bei diesem Angriff und auch während der Verteidigung in den nächsten Monaten die 297. Infanterie-Division, die Einheit von Johann Nicka, dem besten Freund von Adolf Kaipel. Am 10. Dezember erreichte das Infanterie-Regiment 131 ein rund 10 km östlich von Balakleja gelegen, wo man auch Weihnachten und Silvester verbrachte. Ausgerechnet am 24. September fielen einige Soldaten aus Adolf Kaipels Stabskompanie durch Artilleriebeschuss. Die Temperatur sank nun auf bis zu -30 Grad Celsius und verursachte immer wieder Erfrierungen bei den nur unzulänglich ausgerüsteten deutschen Soldaten.<ref>Friedrich Dettmer, Otto Jaus, Helmut Tolkmitt: ''Die 44. Infanterie-Division. Reichs-Grenadier-Division Hoch- und Deutschmeister 1938–1945.'', Seite 186 bis 192, Verlag Austria Press, Wien 1969</ref>   
Bei der Heeresgruppe Süd wurde die Rote Armee im Dezember 1941 noch nicht in diesem Ausmaß offensiv. Trotzdem war für die Soldaten der 44. Infanterie-Division der Traum von den warmen Winterquartieren in der ersten Dezemberwoche zu Ende, da die Division den Befehl erhielt, ab 7. Dezember Angriffsoperationen in Richtung oberen [[w:Donez|Donez]] in den Raum [[w:Balaklija|Balakleja]] durchzuführen. Wie der Zufall es wollte, war die linke Nachbardivision bei diesem Angriff und auch während der Verteidigung in den nächsten Monaten die 297. Infanterie-Division, die Einheit von Johann Nicka, dem besten Freund von Adolf Kaipel. Am 10. Dezember erreichte das Infanterie-Regiment 131 ein rund 10 km östlich von Balakleja gelegenes Dorf, wo man auch Weihnachten und Silvester verbrachte. Ausgerechnet am 24. Dezember fielen einige Soldaten aus Adolf Kaipels Stabskompanie durch Artilleriebeschuss. Die Temperatur sank nun auf bis zu -30 Grad Celsius und verursachte immer wieder Erfrierungen bei den nur unzulänglich ausgerüsteten deutschen Soldaten.<ref>Friedrich Dettmer, Otto Jaus, Helmut Tolkmitt: ''Die 44. Infanterie-Division. Reichs-Grenadier-Division Hoch- und Deutschmeister 1938–1945.'', Seite 186 bis 192, Verlag Austria Press, Wien 1969</ref>   


Am 18. Jänner begann aber auch bei der Heeresgruppe Süd eine gewaltige sowjetische Gegenoffensive. Der nördliche Rand dieser Offensive traf den rechten Nachbarn der 44. Infanterie-Division, die [[w:298. Infanterie-Division (Wehrmacht)|298. ID]] und ihre südlichen Nachbarn. Die deutschen Divisionen hatten den sowjetischen Verbänden nur wenig entgegen zu stellen und wurden durch die gegnerischen Angriffsgruppen überrannt und teilweise vernichtet. Bald klaffte in der Front der Heeresgruppe Süd ein Lücke durch welche sowjetische Einheiten 100 km nach Westen vorstoßen konnten bevor sie von deutschen Verbänden zum Halten gebracht werden konnten, der ''Frontbogen von [[w:Isjum|Isjum]]'' war entstanden.<ref>Friedrich Dettmer, Otto Jaus, Helmut Tolkmitt: ''Die 44. Infanterie-Division. Reichs-Grenadier-Division Hoch- und Deutschmeister 1938–1945.'', Seite 208, Verlag Austria Press, Wien 1969</ref>   
Am 18. Jänner begann aber auch bei der Heeresgruppe Süd eine gewaltige sowjetische Gegenoffensive. Der nördliche Rand dieser Angriffsoperation traf den rechten Nachbarn der 44. Infanterie-Division, die [[w:298. Infanterie-Division (Wehrmacht)|298. ID]] und ihre südlichen Nachbarn. Die deutschen Divisionen hatten den sowjetischen Verbänden nur wenig entgegen zu stellen und wurden durch die gegnerischen Angriffsgruppen überrannt und teilweise vernichtet. Bald klaffte in der Front der Heeresgruppe Süd ein Lücke durch welche sowjetische Einheiten 100 km nach Westen vorstoßen konnten, bevor sie von deutschen Verbänden zum Halten gebracht werden konnten, der ''Frontbogen von [[w:Isjum|Isjum]]'' war entstanden.<ref>Friedrich Dettmer, Otto Jaus, Helmut Tolkmitt: ''Die 44. Infanterie-Division. Reichs-Grenadier-Division Hoch- und Deutschmeister 1938–1945.'', Seite 208, Verlag Austria Press, Wien 1969</ref>   


eine sowjetische Offensive, welche südlich von Charkow einige deutsche Infanterie-Divisionen weit nach Westen zurückdrängte und so zum ''Frontbogen von [[w:Isjum|Isjum]]'' führte. Mit Müh und Not konnte die sowjetische Offensive zum Stehen gebracht werden. Für die 44. Infanterie-Division bedeutete diese Offensive ein Ende der Träume von einem warmen Winterquartier. In der ersten Dezemberwoche verlegten ihre Einheiten nach Osten um in der nördlichen Flanke des sowjetischen Einbruches in Richtung des Flusses [[w:Donez|Donez]] anzugreifen um dort die Front zu stabilisieren. Wie der Zufall es wollte, war die linke Nachbardivision bei diesem Angriff und auch während der Verteidigung in den nächsten Monaten die 297. Infanterie-Division, die Einheit von Johann Nicka, dem besten Freund von Adolf Kaipel. Dem Infanterie-Regiment 131 kam nach Erreichen des Donez eine besondere Bedeutung zu. Es hielt bis zur deutschen Frühjahrsoffensive den ''Eckpfeiler [[w:Balaklija|Balakleja]]''. Während nördlich dieser Stadt die Front in Nord-Süd-Richtung verlief, sprang sie südlich dieser Stadt weit nach Osten. Der Stadt kam somit eine wichtige strategische Bedeutung zu, denn ihr Halten ermöglichte der Wehrmacht für die kommende Frühjahrsoffensive eine günstige Ausgangsstellung.<ref>Friedrich Dettmer, Otto Jaus, Helmut Tolkmitt: ''Die 44. Infanterie-Division. Reichs-Grenadier-Division Hoch- und Deutschmeister 1938–1945.'', Seite 186 bis 212, Verlag Austria Press, Wien 1969</ref>
Für die 44. Infanterie-Division war über Nacht eine vollkommen neue Situation entstanden, befand sie sich nun an einem Frontabschnitt an dem es nach rechts keine Verbindung gab. Zuerst versuchte man durch lokale Gegenangriffe, die 298. Infanterie-Division zu entlasten, doch nachdem diese von der Bildfläche verschwunden war, wurden die Einheiten an den Donez zurückbeordert. Dem Infanterie-Regiment kam nun in den nächsten Wochen und Monaten eine Schlüsselrolle zu. Es besetzte das Städtchen Balakleja von dem die deutsche Front scharf nach Osten bog. Der ''Eckpfeiler Balakleja'' war von strategischer Bedeutung für die gesamte 6. Armee, führte doch dessen Verteidigung zu günstigeren Ausgangsstellungen für die deutsche Frühjahrsoffensive. Dementsprechend heftig waren auch die Angriffe der Roten Armee auf diese Stadt und den nördlich davon gelegenen Dörfern, welche von den beiden Schwesterregimenter des IR 131 gehalten wurden. Zwar gab es immer wieder lokale Krisen, aber die Einheiten der 44. Infanterie-Divisionen hielten den Angriffen bis ins Frühjahr stand.<ref>Friedrich Dettmer, Otto Jaus, Helmut Tolkmitt: ''Die 44. Infanterie-Division. Reichs-Grenadier-Division Hoch- und Deutschmeister 1938–1945.'', Seite 186 bis 212, Verlag Austria Press, Wien 1969</ref>


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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