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== Bauwerk == | == Bauwerk == | ||
Das Schloss erhielt sein heutiges Aussehen zu Beginn des 18. Jahrhunderts, als es unter der Grafenfamilie von Tannenberg zu einem Barockschloss umgebaut wurde. Heute besteht es aus einer weiten barocken Schlossanlage, die in drei Trakten um einen großen Innenhof angelegt ist und eine strenge Symmetrie aufweist. Die Außenfassade des Haupttrakts ist gegen Nordwesten ausgerichtet. Markant sind die beiden runden Ecktürme im Nordwesten und Nordosten, die barocke Zwiebelhauben tragen. Als eine besondere Kostbarkeit gelten die barocken | Das Schloss erhielt sein heutiges Aussehen zu Beginn des 18. Jahrhunderts, als es unter der Grafenfamilie von Tannenberg zu einem Barockschloss umgebaut wurde. Heute besteht es aus einer weiten barocken Schlossanlage, die in drei Trakten um einen großen Innenhof angelegt ist und eine strenge Symmetrie aufweist. Die Außenfassade des Haupttrakts ist gegen Nordwesten ausgerichtet. Markant sind die beiden runden Ecktürme im Nordwesten und Nordosten, die barocke Zwiebelhauben tragen.<ref name ="AntonProck/> Die Schlosskapelle ist ein saalähnlicher Raum mit einer Galerie | ||
Die frühere Schlosskapelle wurde als saalartiger Raum mit einer Galerie erbaut. Um 1720 befand sich hier eine Statue des Heiligen Sebastian, ein Werk des damaligen Innsbrucker Hofbildhauer Ingenuin Lechleitner. Sie kam später in die um 1958/60 erbaute neue Kirche der Landeslehranstalt.<ref name ="burgen-austria/> Als eine besondere Kostbarkeit gelten die barocken Deckenfresken in der einstigen Schlosskapelle aus dem Jahr 1706, ein Werk des Tiroler Malers [[w:Josef Waldmann|Johann Josef Waldmann]] († 1712). Allerdings wurde 1963, als die Kapelle profaniert wurde, eine neue Decke eingezogen.<ref name ="AntonProck/> | |||
Aus der Zeit vor dem Umbau zu einem Barockschloss ist sich nur die ältere Umfassungmauer mit zwei Gartentürme erhalten und außerdem ein Teil der Mauer, die einst den zum Schloss gehörigen Tiergarten umfasste. Von der damaligen Innenausstattung sind nur mehr einige Türeinfassungen aus rötlichem Marmor aus [[Kramsach]] sowie Kamine aus weißem Marmor erhalten. <ref name ="AntonProck/> | Aus der Zeit vor dem Umbau zu einem Barockschloss ist sich nur die ältere Umfassungmauer mit zwei Gartentürme erhalten und außerdem ein Teil der Mauer, die einst den zum Schloss gehörigen Tiergarten umfasste. Von der damaligen Innenausstattung sind nur mehr einige Türeinfassungen aus rötlichem Marmor aus [[Kramsach]] sowie Kamine aus weißem Marmor erhalten.<ref name ="AntonProck/> Die spätere barocke Innenaustattung wurde 1809 verschleppt bzw. zerstört.<ref name ="burgen-austria/> | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
=== Der Wehrturm und die mittelalterliche Burg === | === Der Wehrturm und die mittelalterliche Burg === | ||
Schloss Thurnegg wurde an der Stelle eines bereits um 1180 urkundlich belegten Wehrturms, der 1263 erstmals als Burg ("''Castrum Rotenbruchì''") urkundlich belegt ist und später unter dem Thurnegg genannt wird. Dieser dürfte, wie auch die in der Nähe gelegene [[Burgruine Rottenburg|Rottenburg]], im Mittelalter im Besitz der [[Heinrich von Rottenburg#Herkunft und Familie|Familie der Rottenburger]] gewesen sein, Ministeriale<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> der [[w:Andechs (Adelsgeschlecht)|Grafenfamilie von Andechs]] und später der [[Albert von Tirol#Herkunft und Familie|Grafenfamilie von Tirol]]. | Schloss Thurnegg wurde an der Stelle eines bereits um 1180 urkundlich belegten Wehrturms, der 1263 erstmals als Burg ("''Castrum Rotenbruchì''") urkundlich belegt ist und später unter dem Thurnegg genannt wird. Dieser dürfte, wie auch die in der Nähe gelegene [[Burgruine Rottenburg|Rottenburg]], im Mittelalter im Besitz der [[Heinrich von Rottenburg#Herkunft und Familie|Familie der Rottenburger]] gewesen sein, Ministeriale<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> der [[w:Andechs (Adelsgeschlecht)|Grafenfamilie von Andechs]] und später der [[Albert von Tirol#Herkunft und Familie|Grafenfamilie von Tirol]].<ref name ="burgen-austria>vgl. [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=306 Rotholz (Thurnegg)], Burgen-Austria.COM, abgerufen 25. März 2023</ref> | ||
=== Jagdschloss und Gerichtssitz Thurnegg (Rotholz) === | === Jagdschloss und Gerichtssitz Thurnegg (Rotholz) === | ||
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=== Die Landwirtschaftliche Landeslehranstalt Rotholz === | === Die Landwirtschaftliche Landeslehranstalt Rotholz === | ||
1860- | 1860-1879 gehörte Schloss Thurnegg dem [[w:Vinzenz Gasser|Bischof von Brixen]]. Nachdem das Benediktinerkloster [[w:Abtei St. Georgenberg-Fiecht|St. Georgenberg-Fiecht]] (heute Teil der Gemeinden [[Vomp]] und [[Stans]]) durch einen Brand heimgesucht worden war, waren seine Mönche 1868-1870 auf Schloss Thurnegg untergebracht. Dann befand sich auf dem Schloss ein Knabenseminar für zukünftige Priester, das 1876 nach Brixen verlegt wurde. 1879 wurde dann auf dem Schloss eine Fachschule für Milchwirtschaft und Viehzucht untergebracht, aus der später die Landwirtschaftliche Landeslehranstalt Rotholz hervorging. Das Schloss und die Schule kamen 1889 durch Kauf in den Besitz des Kronlandes Tirol und sind heute im Besitz des Bundeslandes Tirol. Heute befindet sich hier außerdem ein "hauseigenes" Museum für bäuerliche Geräte und Möbel.<ref name ="burgen-austria/> | ||
== Weblinks == | == Weblinks == |
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