Gertrud von Österreich und Steier: Unterschied zwischen den Versionen

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== Die Vertriebene ==
== Die Vertriebene ==
Letztlich konnte sich König Ottokar, der 1252 Gertruds Tante [[Margarete von Babenberg|Margarete]] († 1266) geheiratet hatte, nicht nur im Herzogtum Österreich, sondern auch im Herzogtum Steier behaupten. Bereits im "Frieden von Ofen" (1254) verzichtete Gertrud auf das Herzogtum Österreich und Teile des Herzogtums Steier, darunter das [[Grafschaft Pitten|Pittnerland]]<ref name ="Österr.Geschichte448">vgl. Dopsch-Brunner-Weltin: ''Österreichische Geschichte 1122–1278'', 1999, S. 448</ref>. Das Herzogtum Österreich kam nun endgültig an König Ottokar, das Herzogtum Steier an König Bela (IV.).<ref name ="gedaechtnis"/> Dieser wies Gertrud einige Ämter in diesem an. Nach 1254 lebte sie zurückgezogen in [[Voitsberg]] und [[Judenburg]], war aber keineswegs bereit, ihren Rechtsanspruch auf die Herzogtümer Österreich und Steier für sich oder ihren Sohn Friedrich endgültig aufzugeben.<ref name ="Österr.Geschichte248"/>
Letztlich konnte sich König Ottokar, der 1252 Gertruds Tante [[Margarete von Babenberg|Margarete]] († 1266) geheiratet hatte, nicht nur im Herzogtum Österreich, sondern auch im Herzogtum Steier behaupten. Bereits im "Frieden von Ofen" (1254) verzichtete Gertrud auf das Herzogtum Österreich und Teile des Herzogtums Steier, darunter das [[Grafschaft Pitten|Pittnerland]]<ref name ="Österr.Geschichte448">vgl. Dopsch-Brunner-Weltin: ''Österreichische Geschichte 1122–1278'', 1999, S. 448</ref>. Das Herzogtum Österreich kam nun endgültig an König Ottokar, das Herzogtum Steier an König Bela (IV.).<ref name ="gedaechtnis"/> Dieser wies Gertrud einige Ämter in diesem an. Nach 1254 lebte sie zurückgezogen in [[Voitsberg]] und [[Judenburg]], war aber keineswegs bereit, ihren Rechtsanspruch auf die Herzogtümer Österreich und Steier für sich oder ihren Sohn Friedrich endgültig aufzugeben.<ref name ="Österr.Geschichte248">vgl. Dopsch-Brunner-Weltin: ''Österreichische Geschichte 1122–1278'', 1999, S. 248</ref>  


König Bela IV. musste das Herzogtum Steier nach weiteren kriegerischen Auseinandersetzungen im "[[w:Friede von Wien (1261)|Frieden von Wien]] (1261) ebenfalls König Ottokar überlassen.<ref name ="gedaechtnis"/> Dieser bestätigte Herzogin Gertrud zunächst den Besitz im Herzogtum Steier, welchen sie von König Bela erhalten hatte.<ref name ="Österr.Geschichte455">vgl. Dopsch-Brunner-Weltin: ''Österreichische Geschichte 1122–1278'', 1999, S. 455</ref> Bereits im Dezember 1260 hatte König Ottokar den Marschall des böhmischen Königreichs, Wok von Rosenberg († 1262), zum Hauptmann des Herzogtums Steier ernannt. Diesem gelang es, im Einvernehmen mit dem steirischen Landherren, die inneren Verhältnisse des Herzogtums zu ordnen und auch die Anhängerschaft von Herzogin Gertrud allmählich für König Ottokar zu gewinnen. Bruno von Schauenburg, Bischof von Olmütz, der Wok als Hauptmann des Herzogtums Steier nachfolgte, besetzte zwar einige wichtige Ämter des Herzogtums mit mährischen und böhmischen Adligen, wie dem Truchsess Herbord von Füllstein und Dietrich von Fülme, achtete aber auch darauf, dass Angehörige des steirischen Adels in führenden Positionen verblieben. Er setzte bei Streitigkeiten auf Schiedsverfahren mit selbstgewählten Schiedsleuten und verfolgte eine ausgesprochene Konsenspolitik. Damit stärkte er die Position von König Ottokar als Herzog von Steier entscheidend, wodurch sich Gertruds ohnehin bereits schwache Stellung noch mehr verschlechterte.<ref name ="Österr.Geschichte456">vgl. Dopsch-Brunner-Weltin: ''Österreichische Geschichte 1122–1278'', 1999, S. 456</ref>  
König Bela IV. musste das Herzogtum Steier nach weiteren kriegerischen Auseinandersetzungen im "[[w:Friede von Wien (1261)|Frieden von Wien]] (1261) ebenfalls König Ottokar überlassen.<ref name ="gedaechtnis"/> Dieser bestätigte Herzogin Gertrud zunächst den Besitz im Herzogtum Steier, welchen sie von König Bela erhalten hatte.<ref name ="Österr.Geschichte455">vgl. Dopsch-Brunner-Weltin: ''Österreichische Geschichte 1122–1278'', 1999, S. 455</ref> Bereits im Dezember 1260 hatte König Ottokar den Marschall des böhmischen Königreichs, Wok von Rosenberg († 1262), zum Hauptmann des Herzogtums Steier ernannt. Diesem gelang es, im Einvernehmen mit dem steirischen Landherren, die inneren Verhältnisse des Herzogtums zu ordnen und auch die Anhängerschaft von Herzogin Gertrud allmählich für König Ottokar zu gewinnen. Bruno von Schauenburg, Bischof von Olmütz, der Wok als Hauptmann des Herzogtums Steier nachfolgte, besetzte zwar einige wichtige Ämter des Herzogtums mit mährischen und böhmischen Adligen, wie dem Truchsess Herbord von Füllstein und Dietrich von Fülme, achtete aber auch darauf, dass Angehörige des steirischen Adels in führenden Positionen verblieben. Er setzte bei Streitigkeiten auf Schiedsverfahren mit selbstgewählten Schiedsleuten und verfolgte eine ausgesprochene Konsenspolitik. Damit stärkte er die Position von König Ottokar als Herzog von Steier entscheidend, wodurch sich Gertruds ohnehin bereits schwache Stellung noch mehr verschlechterte.<ref name ="Österr.Geschichte456">vgl. Dopsch-Brunner-Weltin: ''Österreichische Geschichte 1122–1278'', 1999, S. 456</ref>  
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