Anton Paulik: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben, Werk ==
== Leben, Werk ==
Anton Paulik war ab 1922 Theaterkapellmeister am [[Theater an der Wien]] und wurde an diesem nach [[Oskar Jascha]] erster Kapellmeister. Dort erzielte er Erfolge insbesondere mit den Operetten ''[[Gräfin Mariza]]'' und ''[[Die Zirkusprinzessin]]''. 1926 zählte er – neben [[Emmerich Kálmán]], [[Erich Wolfgang Korngold]], [[Franz Lehár]], [[Franz Schalk]] und anderen – zu den acht Dirigenten der [[Wiener Philharmoniker]] beim Festkonzert ''125 Jahre Theater an der Wien''.<ref>Wiener Philharmoniker: ''[https://www.wienerphilharmoniker.at/de/konzerte/festkonzert-125-jahre-theater-an-der-wien/6552/ Festkonzert 125 Jahre Theater An Der Wien]'', abgerufen am 26. April 2023</ref> 1936 dirigierte er erstmals als Gast an der [[Wiener Staatsoper]], er leitete dort die Uraufführung des Balletts ''Der liebe Augustin'' mit Musik von [[Alexander Steinbrecher]], choreographiert von [[Margarete Wallmann]]. 1938 wurde er definitiv an die Staatsoper übernommen und wurde dort insbesondere für Operetten, komische Opern und Ballettaufführungen eingesetzt. Seine letzte Aufgabe vor dem Bombentreffer, der am 12. März 1945 das Opernhaus weitgehend zerstörte, waren zwei Silvesterkonzerte des Jahres 1944, gewidmet Werken von [[Johann Strauss (Sohn)]]. Bereits wenige Wochen nach der [[Wiener Operation|Befreiung Wiens]] stand er wieder am Pult des Staatsopernorchesters –  am 7. Mai 1945 für ''[[Le nozze di Figaro|Die Hochzeit des Figaro]]''. [[Josef Krips]] hatte die ersten drei Aufführungen geleitet, danach kam Paulik zum Zug.<ref>Archiv der Wiener Staatsoper: ''[https://archiv.wiener-staatsoper.at/search?since=01.05.1945&until=30.09.1945 Vorstellungen von 01.05.1945 bis 30.09.1945]'', abgerufen am 26. April 2023</ref>
Anton Paulik war ab 1922 Theaterkapellmeister am [[Theater an der Wien]] und wurde an diesem nach [[Oskar Jascha]] erster Kapellmeister. Dort erzielte er Erfolge insbesondere mit den Operetten ''[[Gräfin Mariza]]'' und ''[[Die Zirkusprinzessin]]''. 1926 zählte er – neben [[Emmerich Kálmán]], [[Erich Wolfgang Korngold]], [[Franz Lehár]], [[Franz Schalk]] und anderen – zu den acht Dirigenten der [[Wiener Philharmoniker]] beim Festkonzert ''125 Jahre Theater an der Wien''.<ref>Wiener Philharmoniker: ''[https://www.wienerphilharmoniker.at/de/konzerte/festkonzert-125-jahre-theater-an-der-wien/6552/ Festkonzert 125 Jahre Theater An Der Wien]'', abgerufen am 26. April 2023</ref> 1931 studierte er die Operette ''Gräfin Mariza'' auch in Prag ein. 1936 dirigierte er erstmals als Gast an der [[Wiener Staatsoper]], er leitete dort die Uraufführung des Balletts ''Der liebe Augustin'' mit Musik von [[Alexander Steinbrecher]], choreographiert von [[Margarete Wallmann]]. 1938 wurde er definitiv an die Staatsoper übernommen und wurde dort insbesondere für Operetten, komische Opern und Ballettaufführungen eingesetzt. Seine letzte Aufgabe vor dem Bombentreffer, der am 12. März 1945 das Opernhaus weitgehend zerstörte, waren zwei Silvesterkonzerte des Jahres 1944, gewidmet Werken von [[Johann Strauss (Sohn)]]. Bereits wenige Wochen nach der [[Wiener Operation|Befreiung Wiens]] stand er wieder am Pult des Staatsopernorchesters –  am 7. Mai 1945 für ''[[Le nozze di Figaro|Die Hochzeit des Figaro]]''. [[Josef Krips]] hatte die ersten drei Aufführungen geleitet, danach kam Paulik zum Zug.<ref>Archiv der Wiener Staatsoper: ''[https://archiv.wiener-staatsoper.at/search?since=01.05.1945&until=30.09.1945 Vorstellungen von 01.05.1945 bis 30.09.1945]'', abgerufen am 26. April 2023</ref>


In der Folge dirigierte er zehn Jahre lang in den Ausweichquartieren der Staatsoper, überwiegend an der [[Volksoper Wien|Volksoper]], fallweise auch im [[Theater an der Wien]]. Das Vorstellungsverzeichnis der Wiener Staatsoper listet zwischen 1938 und 1955 insgesamt 170 Dirigate von ''[[Wiener Blut]]'', 167 des ''[[Der Zigeunerbaron|Zigeunerbarons]]'', 160 der ''[[Die Fledermaus|Fledermaus]]'', 122 von ''[[Eine Nacht in Venedig]]'' und 79 Vorstellungen von ''Tausend und eine Nacht'', allesamt Werke von [[Johann Strauss (Sohn)]]. Darüber hinaus dirigierte er 124-mal den ''[[Der Bettelstudent|Bettelstudenten]]'' von Carl Millöcker, 67-mal den ''[[Der Vogelhändler|Vogelhändler]]'' von Carl Zeller, 54-mal ''[[Boccaccio (Suppè)|Boccaccio]]'' von Franz von Suppè und 50-mal ''[[Die lustige Witwe]]'' von Franz Lehár. Er wurde auch für Mozart, [[Opera buffa|opera buffa]] sowie deutsche und tschechische Spielopern eingesetzt, beispielsweise für Werke von [[Gioachino Rossini|Rossini]] und [[Gaetano Donizetti|Donizetti]], [[Gustav Albert Lortzing|Lortzing]] und [[Friedrich von Flotow|Flotow]], [[Bedřich Smetana|Smetana]] und [[Jaromír Weinberger|Weinberger]]. In der Liste seiner Dirigate finden sich auch heute vergessene Werke wie ''[[Les dragons de Villars|Das Glöckchen des Eremiten]]'' von [[Aimé Maillart]] oder ''[[Giroflé-Girofla]]'' von [[Charles Lecocq]]. Fallweise leitete Paulik an der Staatsoper auch Opern des dramatischen Fachs, beispielsweise Werke von [[Giuseppe Verdi|Verdi]] oder den [[Verismo|Veristen]].
In der Folge dirigierte er zehn Jahre lang in den Ausweichquartieren der Staatsoper, überwiegend an der [[Volksoper Wien|Volksoper]], fallweise auch im [[Theater an der Wien]]. Das Vorstellungsverzeichnis der Wiener Staatsoper listet zwischen 1938 und 1955 insgesamt 170 Dirigate von ''[[Wiener Blut]]'', 167 des ''[[Der Zigeunerbaron|Zigeunerbarons]]'', 160 der ''[[Die Fledermaus|Fledermaus]]'', 122 von ''[[Eine Nacht in Venedig]]'' und 79 Vorstellungen von ''Tausend und eine Nacht'', allesamt Werke von [[Johann Strauss (Sohn)]]. Darüber hinaus dirigierte er 124-mal den ''[[Der Bettelstudent|Bettelstudenten]]'' von Carl Millöcker, 67-mal den ''[[Der Vogelhändler|Vogelhändler]]'' von Carl Zeller, 54-mal ''[[Boccaccio (Suppè)|Boccaccio]]'' von Franz von Suppè und 50-mal ''[[Die lustige Witwe]]'' von Franz Lehár. Er wurde auch für Mozart, [[Opera buffa|opera buffa]] sowie deutsche und tschechische Spielopern eingesetzt, beispielsweise für Werke von [[Gioachino Rossini|Rossini]] und [[Gaetano Donizetti|Donizetti]], [[Gustav Albert Lortzing|Lortzing]] und [[Friedrich von Flotow|Flotow]], [[Bedřich Smetana|Smetana]] und [[Jaromír Weinberger|Weinberger]]. In der Liste seiner Dirigate finden sich auch heute vergessene Werke wie ''[[Les dragons de Villars|Das Glöckchen des Eremiten]]'' von [[Aimé Maillart]] oder ''[[Giroflé-Girofla]]'' von [[Charles Lecocq]]. Fallweise leitete Paulik an der Staatsoper auch Opern des dramatischen Fachs, beispielsweise Werke von [[Giuseppe Verdi|Verdi]] oder den [[Verismo|Veristen]].

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