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Die Stadt Hardegg hatte zum Zeitpunkt ihrer Erstnennung bereits drei Vorstädte: Fugnitz (noch heute als Vorstadt bezeichnet), Gultschau (heute der Ortsteil Gutschau) und Prato. Stadtherr war eine Adelsfamilie, die sich nach der Burg Hardegg benannte. Im Hardegger Herrschaftsurbar aus dem Jahr 1363 wird die Stadt Hardegg als urbaner Ort genannt. Um 1590 wurde der Stadt Hardegg von [[Siegmund von Hardegg|Sigmund Prueschenk Graf von Hardegg]] († 1599) ein Stadtsiegel verliehen. Aus diesem bildete sich das spätere Stadtwappen.<ref name ="stadtgemeindehardegg21"/> | Die Stadt Hardegg hatte zum Zeitpunkt ihrer Erstnennung bereits drei Vorstädte: Fugnitz (noch heute als Vorstadt bezeichnet), Gultschau (heute der Ortsteil Gutschau) und Prato. Stadtherr war eine Adelsfamilie, die sich nach der Burg Hardegg benannte. Im Hardegger Herrschaftsurbar aus dem Jahr 1363 wird die Stadt Hardegg als urbaner Ort genannt. Um 1590 wurde der Stadt Hardegg von [[Siegmund von Hardegg|Sigmund Prueschenk Graf von Hardegg]] († 1599) ein Stadtsiegel verliehen. Aus diesem bildete sich das spätere Stadtwappen.<ref name ="stadtgemeindehardegg21"/> | ||
Bereits im Mittelalter sind für die Stadt Hardegg verschiedene Gewerbetreibende wie Müller, Bäcker, Zimmerer, Maurer, Schuster, Binder, Weißgerber und Schankwirte belegt. 1511-1724 besaß die Stadt ihre eigenen Brauerei. Zu dieser Zeit wurde in der Nähe der Stadt sogar ein Silberbergwerk betrieben. 1568-1888 wurde in der Stadt Hardegg auch Schießpulver hergestellt.<ref name ="stadtgemeindehardegg33">vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): ''Hardegg - 700 Jahre Stadt'', 1990, S. 33</ref> | Bereits im Mittelalter sind für die Stadt Hardegg verschiedene Gewerbetreibende wie Müller, Bäcker, Zimmerer, Maurer, Schuster, Binder, Weißgerber und Schankwirte belegt. 1511-1724 besaß die Stadt ihre eigenen Brauerei. Zu dieser Zeit wurde in der Nähe der Stadt sogar ein Silberbergwerk betrieben. 1568-1888 wurde in der Stadt Hardegg auch Schießpulver hergestellt.<ref name ="stadtgemeindehardegg33">vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): ''Hardegg - 700 Jahre Stadt'', 1990, S. 33</ref> Seit 1650 gab es in der Stadt Hardegg Tuchmacher. Als Hersteller von Rauhdecken ("Kotzen") konnte sich diese im 19. Jahrhundert einigermaßen bis zur Jahrhundertwende behaupten.<ref name ="stadtgemeindehardegg34">vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): ''Hardegg - 700 Jahre Stadt'', 1990, S. 36</ref> 1785 wurde für die Herrschaft Hardegg die erste Feuerspitze angekauft.<ref name ="stadtgemeindehardegg36">vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): ''Hardegg - 700 Jahre Stadt'', 1990, S. 34</ref> In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Hardegg für viele Jahre zu einem Zentrum für die Herstellung von Perlmuttprodukten.<ref>vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): ''Hardegg - 700 Jahre Stadt'', 1990, S. 34f.</ref> 1897 wurde in Hardegg das erste Telegrafenamt errichtet.<ref name ="stadtgemeindehardegg36"/> Nach dem Niedergang der Hausindustrie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewann für die Stadt Hardegg der Fremdenverkehr an Bedeutung.<ref name ="stadtgemeindehardegg35">vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): ''Hardegg - 700 Jahre Stadt'', 1990, S. 35</ref> | ||
Die Stadt Hardegg wurde während der [[Hussitenkriege|Hussiteneinfälle]] in der ersten Hälfte des 15. Jahrhundert mehrmals von Bränden heimgesucht, wobei zahlreiche Urkunden verloren gingen. Nachdem das [[w:Königreich Böhmen|Böhmische Königreich]] mit seinen Nebenländern im 16. Jahrhundert unter die Herrschaft der [[Habsburger]] gekommen war, begannen für die Stadt Hardegg jedoch relativ ruhige Zeiten. Aufgrund der Randlage blieb die Stadt von kriegerischen Auseinandersetzungen in den folgenden Jahrhunderten weitgehend verschont. In späteren Kriegen diente die Stadt Hardegg als Zufluchtsort, eine starke Belastung bedeuteten für sie die Einquartierungen und Verpflegsrequirierungen durchziehender Heeresverbände.<ref name ="stadtgemeindehardegg33"/> | Die Stadt Hardegg wurde während der [[Hussitenkriege|Hussiteneinfälle]] in der ersten Hälfte des 15. Jahrhundert mehrmals von Bränden heimgesucht, wobei zahlreiche Urkunden verloren gingen. Nachdem das [[w:Königreich Böhmen|Böhmische Königreich]] mit seinen Nebenländern im 16. Jahrhundert unter die Herrschaft der [[Habsburger]] gekommen war, begannen für die Stadt Hardegg jedoch relativ ruhige Zeiten. Aufgrund der Randlage blieb die Stadt von kriegerischen Auseinandersetzungen in den folgenden Jahrhunderten weitgehend verschont. In späteren Kriegen diente die Stadt Hardegg als Zufluchtsort, eine starke Belastung bedeuteten für sie die Einquartierungen und Verpflegsrequirierungen durchziehender Heeresverbände.<ref name ="stadtgemeindehardegg33"/> |
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