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Christoph von Roggendorf dürfte den größten Teil seiner Kindheit und Jugend am Hof von [[w:Gent|Gent]] unter der Obhut seiner Großmutter mütterlicherseits verbracht haben.<ref name ="Zajic32"/> Wie sein Vater machte er Karriere im Dienst der [[Habsburger]], konnte aber nicht an dessen Erfolge anschließen. 1532 nahm er an der Schlacht bei Güns teil, 1535 am "Tunis-Feldzug" von [[Karl V. (HRR)|Kaiser Karl V.]]<ref name ="Zajic33"/> Als Bauherr ließ er seine Schlösser Pöggstall und Guntersdorf nach den damals modernsten Bau- und Ausstattungsideen umgestalten, wobei er sich nach dem Tod seines Vaters schwer verschuldete. Diese Schulden wurden außerdem durch das Scheitern seiner zweiten Ehe, die schließlich "geschieden" wurde, noch wesentlich vermehrt. Um sie zu vermindern verkaufte Christoph von Rogendorf Besitzungen der Söhne seines Cousins [[Hans Wilhelm von Roggendorf#Herkunft und Familie|Wilhelm (II.) von Roggendorf]] | Christoph von Roggendorf dürfte den größten Teil seiner Kindheit und Jugend am Hof von [[w:Gent|Gent]] unter der Obhut seiner Großmutter mütterlicherseits verbracht haben.<ref name ="Zajic32"/> Wie sein Vater machte er Karriere im Dienst der [[Habsburger]], konnte aber nicht an dessen Erfolge anschließen. 1532 nahm er an der Schlacht bei Güns teil, 1535 am "Tunis-Feldzug" von [[Karl V. (HRR)|Kaiser Karl V.]]<ref name ="Zajic33"/> Als Bauherr ließ er seine Schlösser Pöggstall und Guntersdorf nach den damals modernsten Bau- und Ausstattungsideen umgestalten, wobei er sich nach dem Tod seines Vaters schwer verschuldete. Diese Schulden wurden außerdem durch das Scheitern seiner zweiten Ehe, die schließlich "geschieden" wurde, noch wesentlich vermehrt. Um sie zu vermindern verkaufte Christoph von Rogendorf Besitzungen der Söhne seines Cousins [[Hans Wilhelm von Roggendorf#Herkunft und Familie|Wilhelm (II.) von Roggendorf]], auf die er als deren Vormund Zugriff hatte, und nahm weitere Kredite auf.<ref name ="Zajic33"/> 1546 lieh sich Christoph von Roggendorf von seinen Verwandten unter dem Vorwand, erneut in die Kriegsdienste Kaiser Karl V. treten zu wollen, eine bedeutende Menge Bargeld und flüchtete dann ins Osmanische Reich. Dort soll er weitere Schulden gemacht haben und außerdem militärische Geheiminformationen des Habsburgerreiches an den Sultan weitergegeben haben. Nachdem einer kurzfristigen Inhaftierung im Osmanischen Reich gelang ihm die Flucht ins französische Königreich, wo er als Marquis des Iles d'Or Karriere machte. Als dieser soll er später im Schmalkaldischen Krieg gegen Karl V. gekämpft haben.<ref name ="Zajic34"/> | ||
Nach seiner Flucht wurden seine Besitzungen und Lehen von der Hofkammer eingezogen. Darüber wurde im Frühjahr 1548 ein Inventar aufgenommen, das erhalten geblieben ist.<ref name ="Zajic34"/> Mit den von der Hofkammer später wieder frei gegebenen Lehen wurde um 1549 die beiden Söhne von Wilhelm (II.) von Roggendorf belehnt.<ref name ="Zajic35">vgl. Andreas Zajic: ''Große Herren und Aufsteiger'', 2017, S. 35</ref> | Nach seiner Flucht wurden seine Besitzungen und Lehen von der Hofkammer eingezogen. Darüber wurde im Frühjahr 1548 ein Inventar aufgenommen, das erhalten geblieben ist.<ref name ="Zajic34"/> Mit den von der Hofkammer später wieder frei gegebenen Lehen wurde um 1549 die beiden Söhne von Wilhelm (II.) von Roggendorf belehnt.<ref name ="Zajic35">vgl. Andreas Zajic: ''Große Herren und Aufsteiger'', 2017, S. 35</ref> |
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