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Graf Rudolf (II.) von Montfort zu Feldkirch, der 1252 volljährig war<ref name ="Burmeister144">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 144</ref>, konnte zunächst seine Herrschaftsgebiete sehr erfolgreich ausbauen. Die Äbtissin von [[w:Lindau (Bodensee)|Lindau]] überließ ihm die Burg und den Hafen von [[Fußach]] als Lehen, wodurch er die verkehrspolitische Lage seiner Grafschaft ausbauen konnte. | Graf Rudolf (II.) von Montfort zu Feldkirch, der 1252 volljährig war<ref name ="Burmeister144">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 144</ref>, konnte zunächst seine Herrschaftsgebiete sehr erfolgreich ausbauen. Die Äbtissin von [[w:Lindau (Bodensee)|Lindau]] überließ ihm die Burg und den Hafen von [[Fußach]] als Lehen, wodurch er die verkehrspolitische Lage seiner Grafschaft ausbauen konnte. Zudem dürfte er sich Hoffnung auf die Stadt Lindau gemacht haben, die er unter seine Herrschaft zu bringen plante. 1269 erklärten ihm seine Cousins, die Grafen von Werdenberg, der Abt von St. Gallen und [[Rudolf I. (HRR)|Graf Rudolf (IV.) von Habsburg]] († 1291) die Fehde und unternahmen einen Vorstoß gegen seine Stadt [[Feldkirch]], der aber scheiterte. Gemeinsam mit seinen Brüdern Ulrich (I.) und Hugo (III.) unternahm Graf Rudolf (II.) daraufhin einen Gegenangriff und ließ [[w:Neuravensburg|Neuravensburg]], damals der wichtigste Stützpunkt der Abtei St. Gallen am Nordostufer des Bodensees, verbrennen. In der Folge gelang es ihm und seinen Brüdern zahlreiche Besitzungen der Abtei und Ministeriale<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]]. Trotz ihrer "Unfreiheit" war es notwendig, sie bei einer Herrschaftsübernahme für sich zu gewinnen.</ref> für sich zu gewinnen.<ref name ="Österr.Geschichte437">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 437</ref> | ||
Die Wahl des Grafen Rudolf (IV.) von Habsburg zum "römischen" König im Jahr 1273 veränderte jedoch die politische Lage zu Ungunsten der Montforter. Nachdem dieser wenig später die Rückstellung aller dem Reich entfremdeten Besitzungen verfügte und 1275 den Grafen Hugo von Werdenberg zu seinem Landvogt ernannt hatte, übertrug er diesem, der ein Gegner der Montforter war, die Aufsicht über die Revindikationen des Reichsgutes. In den Folgejahren waren Graf Rudolf (II.) und seine Brüder genötigt, die wichtigsten Erwerbungen, die ihre Familie während des Interregnums gemacht hatte, wieder abzutreten, darunter den Bregenzerwald und den Reichshof Lustenau. Für Graf Rudolf (II.) war besonders nachteilig, dass König Rudolf I. die Stadt Lindau zur Reichsstadt erhob. Abgesehen davon, dass er seine Hoffnung auf ihren Gewinn aufgeben musste, nutzte der römische König Lindau in den Folgejahren, um ihn und seine Familie wirtschaftlich unter Druck zu setzen.<ref name ="Österr.Geschichte437"/> | Die Wahl des Grafen Rudolf (IV.) von Habsburg zum "römischen" König im Jahr 1273 veränderte jedoch die politische Lage zu Ungunsten der Montforter. Nachdem dieser wenig später die Rückstellung aller dem Reich entfremdeten Besitzungen verfügte und 1275 den Grafen Hugo von Werdenberg zu seinem Landvogt ernannt hatte, übertrug er diesem, der ein Gegner der Montforter war, die Aufsicht über die Revindikationen des Reichsgutes. In den Folgejahren waren Graf Rudolf (II.) und seine Brüder genötigt, die wichtigsten Erwerbungen, die ihre Familie während des Interregnums gemacht hatte, wieder abzutreten, darunter den Bregenzerwald und den Reichshof Lustenau. Für Graf Rudolf (II.) war besonders nachteilig, dass König Rudolf I. die Stadt Lindau zur Reichsstadt erhob. Abgesehen davon, dass er seine Hoffnung auf ihren Gewinn aufgeben musste, nutzte der römische König Lindau in den Folgejahren, um ihn und seine Familie wirtschaftlich unter Druck zu setzen.<ref name ="Österr.Geschichte437"/> |
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