Hugo VII. von Montfort: Unterschied zwischen den Versionen

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== Politik nach 1343 ==
== Politik nach 1343 ==
1343 setzen Hugo (VII.) und sein Bruder Rudolf (IV.) ihren inzwischen fast achtzigjährigen Onkel Ulrich (II.) jedoch auf der Schattenburg gefangen und zwangen ihn zur Aufgabe von dieser sowie der Stadt und Herrschaft Feldkirch.<ref name ="Burmeister207"/>  Daraufhin übernahmen beide gemeinsam die Herrschaft über die Grafschaft Feldkirch. Der durch Ulrich (II.) initiierte Versuch von [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig (IV.) "''dem Bayern''"]] († 1347), aus der Stadt Feldkirch eine Reichsstadt zu machen, scheiterte 1345 an ihrer vergeblichen Belagerung durch sein Reichsheer.<ref name ="Burmeister54"/> Für ihre Verdienste um diese Belagerung verliehen Hugo (VII.) und sein Bruder Rudolf (IV.) der Bürgerschaft von Feldkirch ein Privileg, welches den Anschein eines Unverpfändbarkeitsprivilegs erweckte, aber weit hinter vergleichbaren Privilegien zurückstand, welche zum Beispiel der konkurrierenden Stadt [[w:Lindau|Lindau]] von [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] († 1291) verliehen worden waren. Die Bürgerschaft jedenfalls, die 1405 ein Privilegienbuch anlegen ließ, nahm es nicht in dieses auf.<ref name ="Burmeister54"/> In den Jahren danach versuchten Hugo (VII.) und sein Bruder die Rechte der Bürgerschaft von Feldkirch wieder zu begrenzen. 1355 ließen sie mehrere Bürger von Feldkirch gefangen setzen und enteignen und zwangen sie ins Exil zu gehen. Darunter befand sich der ehemalige Stadtschreiber [[Johannes Huser]] († nach 1355), der ein enger Vertrauter von Bischof Rudolf gewesen war. Zwar konnte die Bürgerschaft von Feldkirch schließlich ihren bereits bestehende Position halten, doch außenpolitisch ließen ihnen die beiden Grafen kein Mitsprache recht.<ref name ="Burmeister55">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 55</ref>  
1343 setzen Hugo (VII.) und sein Bruder Rudolf (IV.) ihren inzwischen fast achtzigjährigen Onkel Ulrich (II.) jedoch auf der Schattenburg gefangen und zwangen ihn zur Aufgabe von dieser sowie der Stadt und Herrschaft Feldkirch.<ref name ="Burmeister207"/>  Daraufhin übernahmen beide gemeinsam die Herrschaft über die Grafschaft Feldkirch. Der durch Ulrich (II.) initiierte Versuch von [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig (IV.) "''dem Bayern''"]] († 1347), aus der Stadt Feldkirch eine Reichsstadt zu machen, scheiterte 1345 an ihrer vergeblichen Belagerung durch sein Reichsheer.<ref name ="Burmeister54"/> Für ihre Verdienste um diese Belagerung verliehen Hugo (VII.) und sein Bruder Rudolf (IV.) der Bürgerschaft von Feldkirch ein Privileg, welches den Anschein eines Unverpfändbarkeitsprivilegs erweckte, aber weit hinter vergleichbaren Privilegien zurückstand, welche zum Beispiel der konkurrierenden Stadt [[w:Lindau|Lindau]] von [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] († 1291) verliehen worden waren. Die Bürgerschaft jedenfalls, die 1405 ein Privilegienbuch anlegen ließ, nahm es nicht in dieses auf.<ref name ="Burmeister54"/> In den Jahren danach versuchten Hugo (VII.) und sein Bruder die Rechte der Bürgerschaft von Feldkirch wieder zu begrenzen. 1355 ließen sie mehrere Bürger von Feldkirch gefangen setzen und enteignen und zwangen sie ins Exil zu gehen. Darunter befand sich der ehemalige Stadtschreiber [[Johann Huser|Johannes Huser]] († nach 1355), der ein enger Vertrauter von Bischof Rudolf gewesen war. Zwar konnte die Bürgerschaft von Feldkirch schließlich ihren bereits bestehende Position halten, doch außenpolitisch ließen ihnen die beiden Grafen kein Mitsprache recht.<ref name ="Burmeister55">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 55</ref>  


Nach der Besitzteilung von 1346/47 führte Hugo (VII.) noch 1347 eine Fehde mit der Reichsstadt [[w:Kempten im Allgäu|Kempten]], die bereits im November dieses Jahres mit einem Friedensvertrag endete.<ref name ="Burmeister207"/> 1348 führte er eine weitere Fehde mit dem Bischof von Konstanz. Obwohl es 1349 zu einer Einigung mit diesem kam, wurde er deshalb noch im Juni 1351 vorübergehend im Kloster Münsterlingen und wenig später in der Stadt Konstanz gefangen gesetzt.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Graf Hugo VII. von Montfort-Feldkirch-Tosters, 1996, S. 207f.</ref> 1351/52 unterstützte er die Herzöge von Österreich (Habsburger) bei der Belagerung der [[w:Zürich|Reichstadt Zürich]], mit der er sich 1352/53 wieder aussöhnte.<ref name ="Burmeister208">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Graf Hugo VII. von Montfort-Feldkirch-Tosters, 1996, S. 208</ref>
Nach der Besitzteilung von 1346/47 führte Hugo (VII.) noch 1347 eine Fehde mit der Reichsstadt [[w:Kempten im Allgäu|Kempten]], die bereits im November dieses Jahres mit einem Friedensvertrag endete.<ref name ="Burmeister207"/> 1348 führte er eine weitere Fehde mit dem Bischof von Konstanz. Obwohl es 1349 zu einer Einigung mit diesem kam, wurde er deshalb noch im Juni 1351 vorübergehend im [[w:Kloster Münsterlingen|Kloster Münsterlingen]] und wenig später in der freien Stadt [[w:Konstanz|Konstanz]] gefangen gesetzt.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Graf Hugo VII. von Montfort-Feldkirch-Tosters, 1996, S. 207f.</ref> 1351/52 unterstützte er die Herzöge von Österreich (Habsburger) bei der Belagerung der [[w:Zürich|Reichstadt Zürich]], mit der er sich 1352/53 wieder aussöhnte.<ref name ="Burmeister208">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Graf Hugo VII. von Montfort-Feldkirch-Tosters, 1996, S. 208</ref>


Trotz seiner Fehden hatte Hugo (VII.) Zeit seines Lebens recht gut Beziehungen zu seinen direkten Nachbarn: [[Osanna von Ems|der Familie der Herren von Ems]] und [[w:Hermann von Bonstetten|Hermann von Bonstetten]] († 1360), der als Abt von [[w:Fürstabtei St. Gallen|St. Gallen]] seinem Onkel Rudolf (III.) abgelöst hatte. In seinen letzten Lebensjahren versuchte Hugo (VII.) eine Annäherung an die Grafenfamilie von Werdenberg. Er verheiratete seine jüngere Tochter Anna und seine Nichte Agnes mit Mitgliedern aus Linien dieser Familie. Innerhalb seiner eigenen Familie versuchte er den Zusammenhalt der Familienzweige durch die Ehe seiner älteren Tochter Agnes mit einem Mitglied aus dem Tettnanger Familienzweig zu stärken. Von seiner Burg Tosters aus widmete er sich in diesen Jahren vermehrt der Verwaltung seiner Güter.<ref name ="Burmeister208"/>
Trotz seiner Fehden hatte Hugo (VII.) Zeit seines Lebens recht gut Beziehungen zu seinen direkten Nachbarn: [[Osanna von Ems|der Familie der Herren von Ems]] und [[w:Hermann von Bonstetten|Hermann von Bonstetten]] († 1360), der als Abt von [[w:Fürstabtei St. Gallen|St. Gallen]] seinem Onkel Rudolf (III.) abgelöst hatte. In seinen letzten Lebensjahren versuchte Hugo (VII.) eine Annäherung an die Grafenfamilie von Werdenberg. Er verheiratete seine jüngere Tochter Anna und seine Nichte Agnes mit Mitgliedern aus Linien dieser Familie. Innerhalb seiner eigenen Familie versuchte er den Zusammenhalt der Familienzweige durch die Ehe seiner älteren Tochter Agnes mit einem Mitglied aus dem Tettnanger Familienzweig zu stärken. Von seiner Burg Tosters aus widmete er sich in diesen Jahren vermehrt der Verwaltung seiner Güter.<ref name ="Burmeister208"/>
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