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Der ursprüngliche Name dieser Parzelle lautete Stockach und es handelte sich um einen städtischen Weideplatz. Stockach bedeutet dabei, dass es sich um eine ursprünglich roh gerodete Fläche handelt, bei welcher die „[[w:Baumstumpf|Baumstümpfe]] (die „Stöcke“) nicht entfernt wurden. | Der ursprüngliche Name dieser Parzelle lautete Stockach und es handelte sich um einen städtischen Weideplatz. Stockach bedeutet dabei, dass es sich um eine ursprünglich roh gerodete Fläche handelt, bei welcher die „[[w:Baumstumpf|Baumstümpfe]] (die „Stöcke“) nicht entfernt wurden.<ref name=VN1 /> | ||
Nach 1840 wurde dem österreichischen Militär in Bregenz gestattet, auf dem städtischen Weideplatz am Stockach Schießübungen durchzuführen. Bald darauf bürgerte sich der Name „Berg Isel“ für dieses Gelände ein, dies unter Bezugnahme auf den [[w:Berg Isel|Berg Isel]] in [[Innsbruck]], welcher für die militärische Ausbildung der [[w:K.u.k. Kaiserjäger|Kaiserjäger]] genutzt wurde. Gesellschaftliche Schießen fanden am Berg Isel in Bregenz ebenfalls bereits damals statt.<ref>Innsbrucker Tagblatt vom 23. Oktober 1868, S. 3.</ref> | Nach 1840 wurde dem österreichischen Militär in Bregenz gestattet, auf dem städtischen Weideplatz am Stockach Schießübungen durchzuführen. Bald darauf bürgerte sich der Name „Berg Isel“ für dieses Gelände ein, dies unter Bezugnahme auf den [[w:Berg Isel|Berg Isel]] in [[Innsbruck]], welcher für die militärische Ausbildung der [[w:K.u.k. Kaiserjäger|Kaiserjäger]] genutzt wurde. Gesellschaftliche Schießen fanden am Berg Isel in Bregenz ebenfalls bereits damals statt.<ref name=VN1 /><ref>Innsbrucker Tagblatt vom 23. Oktober 1868, S. 3.</ref> | ||
== Lage == | == Lage == | ||
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== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Das Gebäude (etwa {{Höhe|478|AT|link=true}}) auf dem Berg Isel in Bregenz war ursprünglich ein Schützenhaus. Seit 1498 bestand in Bregenz eine [[w:Schützenbruderschaft|Schützenbruderschaft]], deren Schießsstand auf dem Gut Mildenberg war und später am [[w:Bodensee|Bodensee]] (untere Riedgasse). 1871 musste dieses [[w:Schützenhaus|Schützenhaus]] am Bodensee wegen des Baus der [[w:Bahnstrecke Lindau–Bludenz|Vorarlberg Bahn]] aufgegeben werden und es wurde am „Berg Isel“ ein neuer Schießstand errichtet und 1880 feierlich eröffnet. Dieser wurde auch von der [[w:K. u. k. Armee|K. u. k. Armee]] und später der dann vom [[w:Bundesheer|Bundesheer]] genutzt. Im Franziszeischer Kataster ist an dieser Stelle ein Schießstand sowie sind militärisch genutzte Gebäude eingezeichnet und wird dieses Gebiet als „Berg Isel“ bezeichnet. | Das Gebäude (etwa {{Höhe|478|AT|link=true}}) auf dem Berg Isel in Bregenz war ursprünglich ein Schützenhaus. Seit 1498 bestand in Bregenz eine [[w:Schützenbruderschaft|Schützenbruderschaft]], deren Schießsstand auf dem Gut Mildenberg war und später am [[w:Bodensee|Bodensee]] (untere Riedgasse). 1871 musste dieses [[w:Schützenhaus|Schützenhaus]] am Bodensee wegen des Baus der [[w:Bahnstrecke Lindau–Bludenz|Vorarlberg Bahn]] aufgegeben werden und es wurde am „Berg Isel“ ein neuer Schießstand errichtet und 1880 feierlich eröffnet. Dieser wurde auch von der [[w:K. u. k. Armee|K. u. k. Armee]] und später der dann vom [[w:Bundesheer|Bundesheer]] genutzt. Im Franziszeischer Kataster ist an dieser Stelle ein Schießstand sowie sind militärisch genutzte Gebäude eingezeichnet und wird dieses Gebiet als „Berg Isel“ bezeichnet.<ref name=VN1 /> | ||
Bereits im Mai 1872 besuchte [[w:Erzherzog|Erzherzog]] [[w:Albrecht von Österreich-Teschen|Albrecht von Österreich-Teschen]] den Berg Isel und inspizierte die neu errichteten Schießstände.<ref>Tiroler Schützen-Zeitung vom 15. Mai 1872, S. 1.</ref> Im Juli 1875 nahm [[w:Leopold von Bayern|Leopold von Bayern]] an einem Offizier-Scheibenschießen am Berg Isel teil.<ref>Gemeinde-Zeitung: unabhängiges politisches Journal vom 10 Juli 1875, S. 4.</ref> | Bereits im Mai 1872 besuchte [[w:Erzherzog|Erzherzog]] [[w:Albrecht von Österreich-Teschen|Albrecht von Österreich-Teschen]] den Berg Isel und inspizierte die neu errichteten Schießstände.<ref>Tiroler Schützen-Zeitung vom 15. Mai 1872, S. 1.</ref> Im Juli 1875 nahm [[w:Leopold von Bayern|Leopold von Bayern]] an einem Offizier-Scheibenschießen am Berg Isel teil.<ref>Gemeinde-Zeitung: unabhängiges politisches Journal vom 10 Juli 1875, S. 4.</ref> | ||
In weiterer Folge wurde hier zweiflügliges, zweistöckiges Gebäude errichtet und bis etwa 2008 darin ein Gasthaus bzw. später ein Nachtlokal geführt. Während der [[w:Nationalsozialismus|Diktatur des Nationalsozialismus]] wurde auch dieses Gebäude von den Nazis vereinnahmt. Am 24. September 1939 nahm [[w:Gauleiter|Gauleiter]] [[w:Franz Hofer (Gauleiter)|Franz Hofer]] persönlich bei einem Schießwettbewerb anwesend, welcher im ganzen damaligen [[w:Reichsgau Tirol-Vorarlberg|Reichsgau Tirol-Vorarlberg]] abgehalten wurde.<ref>Innsbrucker Nachrichten vom 25. September 1939, S. 6.</ref> | In weiterer Folge wurde hier zweiflügliges, zweistöckiges Gebäude errichtet und bis etwa 2008 darin ein Gasthaus bzw. später ein Nachtlokal geführt. Während der [[w:Nationalsozialismus|Diktatur des Nationalsozialismus]] wurde auch dieses Gebäude von den Nazis vereinnahmt. Am 24. September 1939 nahm [[w:Gauleiter|Gauleiter]] [[w:Franz Hofer (Gauleiter)|Franz Hofer]] persönlich bei einem Schießwettbewerb anwesend, welcher im ganzen damaligen [[w:Reichsgau Tirol-Vorarlberg|Reichsgau Tirol-Vorarlberg]] abgehalten wurde.<ref name=VN1 /><ref>Innsbrucker Nachrichten vom 25. September 1939, S. 6.</ref> | ||
Ab 1922 fanden „Landesschießen“ der [[w:Heimatwehr|Heimatwehren]] in Vorarlberg am Berg Ise statt.<ref>Bregenzer/Vorarlberger Tagblatt vom 30. Juli 1926, S. 6.</ref> Zur Wiederherstellung des Landeshauptschießstandes am Berg Isel wurde 1923 von der [[w:Vorarlberger Landesregierung|Vorarlberger Landesregierung]] ein Zuschuss von zehn Millionen Kronen gewährt.<ref>Bregenzer/Vorarlberger Tagblatt vom 13. Juni 1923, S. 3.</ref> | Ab 1922 fanden „Landesschießen“ der [[w:Heimatwehr|Heimatwehren]] in Vorarlberg am Berg Ise statt.<ref>Bregenzer/Vorarlberger Tagblatt vom 30. Juli 1926, S. 6.</ref> Zur Wiederherstellung des Landeshauptschießstandes am Berg Isel wurde 1923 von der [[w:Vorarlberger Landesregierung|Vorarlberger Landesregierung]] ein Zuschuss von zehn Millionen Kronen gewährt.<ref>Bregenzer/Vorarlberger Tagblatt vom 13. Juni 1923, S. 3.</ref> | ||
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Am 19. Juli 1925 wurde im Beisein von Landespolitikern (z. B. Landeshauptmann [[w:Otto Ender|Otto Ender]]) und Honoratioren beim Berg Isel eine Gedenktafel enthüllt zur Erinnerung an die 42 Mitglieder der Landeshauptschießstandes, welche im [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] gefallen waren.<ref>Vorarlberger Landes-Zeitung vom 22. Juli 1925, S. 3.</ref> | Am 19. Juli 1925 wurde im Beisein von Landespolitikern (z. B. Landeshauptmann [[w:Otto Ender|Otto Ender]]) und Honoratioren beim Berg Isel eine Gedenktafel enthüllt zur Erinnerung an die 42 Mitglieder der Landeshauptschießstandes, welche im [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] gefallen waren.<ref>Vorarlberger Landes-Zeitung vom 22. Juli 1925, S. 3.</ref> | ||
Nunmehr ist im Gebäude die [[w:Bude|Bude]] der Katholischen Mittelschulverbindung Kustersberg.<ref>Das Haus am Berg-Isel-Weg“, Vorarlberger Nachrichten, Bezirk Bregenz, vom 29. September 2023, S. E1.</ref> | Nunmehr ist im Gebäude die [[w:Bude|Bude]] der Katholischen Mittelschulverbindung Kustersberg.<ref name=VN1>Das Haus am Berg-Isel-Weg“, Vorarlberger Nachrichten, Bezirk Bregenz, vom 29. September 2023, S. E1.</ref> | ||
== Weblinks == | == Weblinks == |
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