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* Gräfin Kunigunde von Montfort zu Tettnang ⚭ um 1432 mit [[Eberhard von Waldburg|Truchsess Eberhard I. von Waldburg]] († 1479), Graf von Sonnenberg und Friedberg-Scheer | * Gräfin Kunigunde von Montfort zu Tettnang ⚭ um 1432 mit [[Eberhard von Waldburg|Truchsess Eberhard I. von Waldburg]] († 1479), Graf von Sonnenberg und Friedberg-Scheer | ||
== Werdegang == | |||
Als jüngerer Sohn war Wilhelm ursprünglich für eine geistliche Laufbahn bestimmt. Schon in jungen Jahren wurde er Diakon, seit 1389 war er Domherr zu [[w:Augsburg|Augsburg]]. Um 1390 studierte er an der Universität in Wien, dann war er bis 1397 Pfarrer in [[Mittelberg (Vorarlberg)|Mittelberg im Kleinwalsertal]]. Um 1400 ist er als Kirchenherr in [[w:Bingen|Bingen]] belegt. Nach dem Tod seiner beiden Brüder Heinrich und Hugo von Montfort zu Tettnang († 1404) erhielt er am 9. Mai 1404 die päpstliche Erlaubnis zur Heirat und zur Rückkehr in den weltlichen Stand, um ihre Nachfolge antreten zu können. Von ca. 1408-1439 war Wilhelm V. Herr zu Tettnang. Er brachte sich in den Besitz von Schloss und Herrschaft Werdenberg bei [[w:Buchs SG|Buchs]]. Über seine Ehefrau Kunigunde erhielt er später weiteren Besitz im [[w:Prättigau|Prättigau]], in [[w:Davos|Davos]] und in [[w:Schanfigg|Schanfigg]] sowie [[w:Burg Belfort|Belfort]] aus der Erbschaft des letzten [[w:Elisabeth von Matsch|Grafen von Toggenburg]].<ref>vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 37f.</ref> Gemeinsam mit seinem Brüdern wurde Wilhelm von seinem Verwandten, den Grafen [[Hugo XIV. von Montfort|Hugo (XIV.) von Montfort(-Tettnang-)Bregenz]] († 1444), dem späteren obersten Meister des [[w:Johanniterorden|Johanniterordens]], als Erbe eines Viertels der Grafschaft Bregenz eingesetzt, auf dass dieser nach dem Tod seines Bruders [[Wilhelm VII. von Montfort|Wilhelm (VII.)]] († um 1422) Anspruch erhoben hatte.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Graf Hugo XIV. von Montfort-Bregenz'', 1996, S. 237f.</ref> | Als jüngerer Sohn war Wilhelm ursprünglich für eine geistliche Laufbahn bestimmt. Schon in jungen Jahren wurde er Diakon, seit 1389 war er Domherr zu [[w:Augsburg|Augsburg]]. Um 1390 studierte er an der Universität in Wien, dann war er bis 1397 Pfarrer in [[Mittelberg (Vorarlberg)|Mittelberg im Kleinwalsertal]]. Um 1400 ist er als Kirchenherr in [[w:Bingen|Bingen]] belegt. Nach dem Tod seiner beiden Brüder Heinrich und Hugo von Montfort zu Tettnang († 1404) erhielt er am 9. Mai 1404 die päpstliche Erlaubnis zur Heirat und zur Rückkehr in den weltlichen Stand, um ihre Nachfolge antreten zu können. Von ca. 1408-1439 war Wilhelm V. Herr zu Tettnang. Er brachte sich in den Besitz von Schloss und Herrschaft Werdenberg bei [[w:Buchs SG|Buchs]]. Über seine Ehefrau Kunigunde erhielt er später weiteren Besitz im [[w:Prättigau|Prättigau]], in [[w:Davos|Davos]] und in [[w:Schanfigg|Schanfigg]] sowie [[w:Burg Belfort|Belfort]] aus der Erbschaft des letzten [[w:Elisabeth von Matsch|Grafen von Toggenburg]].<ref>vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 37f.</ref> Gemeinsam mit seinem Brüdern wurde Wilhelm von seinem Verwandten, den Grafen [[Hugo XIV. von Montfort|Hugo (XIV.) von Montfort(-Tettnang-)Bregenz]] († 1444), dem späteren obersten Meister des [[w:Johanniterorden|Johanniterordens]], als Erbe eines Viertels der Grafschaft Bregenz eingesetzt, auf dass dieser nach dem Tod seines Bruders [[Wilhelm VII. von Montfort|Wilhelm (VII.)]] († um 1422) Anspruch erhoben hatte.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Graf Hugo XIV. von Montfort-Bregenz'', 1996, S. 237f.</ref> | ||
== Politische Positionierung == | |||
Politisch scheint es, dass Wilhelm eine Schaukelpolitik betrieb. Die meiste Zeit setzte er die Politik seines Vaters im Dienste der Herzöge von Österreich fort. Nach dem Tod seines Schwiegervaters war er ca. 1420-1436 der erste Vogt der Herzöge von Österreich in dessen früherer Grafschaft [[Bludenz]], die er zeitweise auch als Pfandschaft besaß. 1424 war er Hofmeister des Herzogs [[Friedrich IV. (Tirol)|Friedrich (IV.) von Österreich]], Graf von Tirol († 1439) und 1429 dessen Landvogt im Breisgau und im Ober-Elsass. Er war aber auch einigen Eidgenossenschaften verpflichtet, so stand er seit 1406 in einem [[w:Burgrecht|Burgrecht]]<ref>Zur Bedeutung des Burgrechts, vgl. Eintrag Burgrecht [http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D9829.php Historisches Lexikon der Schweiz]</ref> mit der Reichsstadt [[w:Zürich|Zürich]] und im Landrecht mit [[w:Schwyz|Schwyz]]<ref>vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 39</ref>, außerdem auch im Landrecht mit [[w:Glarus|Glarus]]. Während des Konzils von Konstanz finden wir ihn als Gefolgsmann von [[Sigismund (HRR)|König Sigismund]], den er 1432/33 auch nach Rom zur Kaiserkrönung begleitete. Für die feierliche Abreise von Papst [[w:Martin V.|Martin V.]] aus Konstanz ist belegt, dass er zusammen mit dem Grafen Eberhard von Nellenburg den päpstlichen Baldachin trug. 1433 war Wilhelm Schirmvogt des [[w:Basler Konzil|Konzils von Basel]].<ref name ="burmeister"/><nowiki/> | Politisch scheint es, dass Wilhelm eine Schaukelpolitik betrieb. Die meiste Zeit setzte er die Politik seines Vaters im Dienste der Herzöge von Österreich fort. Nach dem Tod seines Schwiegervaters war er ca. 1420-1436 der erste Vogt der Herzöge von Österreich in dessen früherer Grafschaft [[Bludenz]], die er zeitweise auch als Pfandschaft besaß. 1424 war er Hofmeister des Herzogs [[Friedrich IV. (Tirol)|Friedrich (IV.) von Österreich]], Graf von Tirol († 1439) und 1429 dessen Landvogt im Breisgau und im Ober-Elsass. Er war aber auch einigen Eidgenossenschaften verpflichtet, so stand er seit 1406 in einem [[w:Burgrecht|Burgrecht]]<ref>Zur Bedeutung des Burgrechts, vgl. Eintrag Burgrecht [http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D9829.php Historisches Lexikon der Schweiz]</ref> mit der Reichsstadt [[w:Zürich|Zürich]] und im Landrecht mit [[w:Schwyz|Schwyz]]<ref>vgl. Karl Heinz Burmeister: ''Die fünf Töchter Graf Albrechts III.'', 2009, S. 39</ref>, außerdem auch im Landrecht mit [[w:Glarus|Glarus]]. Während des Konzils von Konstanz finden wir ihn als Gefolgsmann von [[Sigismund (HRR)|König Sigismund]], den er 1432/33 auch nach Rom zur Kaiserkrönung begleitete. Für die feierliche Abreise von Papst [[w:Martin V.|Martin V.]] aus Konstanz ist belegt, dass er zusammen mit dem Grafen Eberhard von Nellenburg den päpstlichen Baldachin trug. 1433 war Wilhelm Schirmvogt des [[w:Basler Konzil|Konzils von Basel]].<ref name ="burmeister"/><nowiki/> | ||
== Herr von Tettnang == | |||
Um seine Residenzstadt Tettnang machte sich Wilhelm höchst verdient. Er gab ihr ein neues Stadtrecht, förderte 1425 ihre wirtschaftliche Lage durch die Ansiedlung von Juden und errichtete 1429 einen Jahrmarkt. Ihre sämtlichen Privilegien ließ er um 1437/39 von Kaiser Siegmund oder dessen Nachfolger, [[Albrecht II. (HRR)|König Albrecht II.]], erneuern.<ref name ="burmeister"/><nowiki/> | Um seine Residenzstadt Tettnang machte sich Wilhelm höchst verdient. Er gab ihr ein neues Stadtrecht, förderte 1425 ihre wirtschaftliche Lage durch die Ansiedlung von Juden und errichtete 1429 einen Jahrmarkt. Ihre sämtlichen Privilegien ließ er um 1437/39 von Kaiser Siegmund oder dessen Nachfolger, [[Albrecht II. (HRR)|König Albrecht II.]], erneuern.<ref name ="burmeister"/><nowiki/> | ||
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[[Kategorie:Gestorben im 15. Jahrhundert]] | [[Kategorie:Gestorben im 15. Jahrhundert]] | ||
[[Kategorie:Mann]] | [[Kategorie:Mann]] | ||
[[Kategorie:Montfort (Adelsfamilie)|Tettnang | [[Kategorie:Montfort (Adelsfamilie)|Tettnang Wilhelm 5]] |
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