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[[File:Sulz Kirche1764.jpg|thumb|Die Pfarrkirche Sulz "zur Hl. Maria Namen"]] | [[File:Sulz Kirche1764.jpg|thumb|Die Pfarrkirche Sulz "zur Hl. Maria Namen"]] | ||
'''Die Pfarrkirche Sulz " | '''Die Pfarrkirche Sulz "Zur Heiligen Maria Namen"''' ist eine römisch-katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche der dem [[Stift Heiligenkreuz]] inkorporierten Pfarre Sulz im Wienerwald im gleichnamigen Ort Sulz im Wienerwald. | ||
== Lage == | == Lage == | ||
Die Pfarr- und Wallfahrtskirche befindet sich in Sulz im Wienerwald, einer Katastralgemeinde der Gemeinde Wienerwald. | Die Pfarr- und Wallfahrtskirche befindet sich in [[Sulz im Wienerwald]], einer Katastralgemeinde der Gemeinde Wienerwald. | ||
== Bauwerk == | == Bauwerk == | ||
Die Pfarr- und Wallfahrtskirche in Sulz wirkt einfach, aber edel. Sie wurde verhältnismäßig hoch gebaut.<ref name ="wegesrand10">vgl. Johanna Weigl - Erwin Wagenhofer (Hrsg.): ''Am Wegesrand ...'', 2008, S. 10</ref> Es handelt es sich um eine spätbarocke Saalkirche mit einer flachbogig eingezogenen Apsis und einem vorgestellten Westturm.<ref>vgl. Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald, 2015, S. 96f.</ref> | |||
Aus Geldknappheit erfolgte die Inneneinrichtung der Kirche mit Gerätschaften, die von anderen Kirchen ausgemustert worden waren und daher günstig angekauft werden konnten.<ref name ="wegesrand10"/> So sind die barocken Seitenaltäre aus dem Jahr 1774 Auftragsarbeiten für [[Maria Theresia|Kaiserin Maria Theresia]] und standen ursprünglich in der Schlosskapelle in [[Laxenburg]]. Die Kanzel, die von beiden Heiligen Päpsten Leo dem Großen und Gregor dem Großen sowie vom Heiligen Augustinus und vom Heiligen Ambrosius geschmückt wird, befand sich ursprünglich im [[Stift Heiligenkreuz]]. Die vierzehn Kreuzwegbilder, eine Kopie des bekannten "Führich-Kreuzwegs", waren eine Spende und wurden 1866 im Heiligenkreuzerhof in Wien geweiht, ehe sie ihren Weg nach Sulz fanden.<ref name ="wegesrand12">vgl. Johanna Weigl - Erwin Wagenhofer (Hrsg.): ''Am Wegesrand ...'', 2008, S. 12</ref> | |||
Die Innengestaltung besticht heute durch den Hochaltar mit dem [[Gnadenbild Mariahilf von Sulz|Sulzer Gnadenbild Mariahilf]], das flache Spiegelgewölbe und die Orgelempore, die sich auf Holzpfeilern befindet.<ref name ="knoll97">vgl. Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald, 2015, S. 97</ref> Der erste Hochaltar stammte aus [[Pfaffstätten]]. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde der Altartisch vom Hochaltar abgetrennt und nach vorne versetzt. Nach einer Altarkommission unter [[w:Christoph Schönborn|Kardinal Schönborn]] musste der ursprüngliche Zustand jedoch wieder hergestellt werden.<ref name ="wegesrand10"/> Als weitere Folge dieser Altarkommission wurde für die Kirche ein Volksaltar und ein Ambo in der Tischlerei des [[Stift Heiligenkreuz|Stiftes Heiligenkreuz]] angefertigt, die der heutigen Pfarrkirche moderne Impulse verleihen.<ref name ="wegesrand11">vgl. Johanna Weigl - Erwin Wagenhofer (Hrsg.): ''Am Wegesrand ...'', 2008, S. 11</ref> | |||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
1747 stiftete der Kuhhirte Bartel (Bartl) aufgrund eines Gelöbnisses das Sulzer Gnadenbild Mariahilf, für welches wenig später eine Kapelle errichtet wurde. Diese wurde 1783 unter [[Joseph II.|Kaiser Joseph II.]] zur Pfarre erhoben. Noch im selben Jahr ließ der "Waldamtsbaumeister" [[Philipp Schlucker]] anstelle der Kapelle eine neue Kirche mit Pfarrhof und eine Schule erbauen.<ref>vgl. Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald, 2015, S. 96</ref> Die Pfarrkirche wurde dem Patronat des Kirchenfestes [[w:Mariä Namen|Maria Namen]] unterstellt, was darauf zurückgeführt wird, dass Sulz während der [[w:Erste Wiener Türkenbelagerung|Ersten]] und der [[w:Zweite Wiener Türkenbelagerung|Zweiten]] Wiener Türkenbelagerung schwer heimgesucht worden war.<ref name ="knoll97"/> Rätselhaft ist, warum die Sulzer Pfarrkirche nicht, wie für den Josephinismus typisch, als schlichte Pfarrkirche, sondern als spätbarocke Wallfahrtskirche erbaut wurde.<ref name ="knoll98">vgl. Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald, 2015, S. 98</ref> | 1747 stiftete der Kuhhirte Bartel (Bartl) aufgrund eines Gelöbnisses das Sulzer Gnadenbild Mariahilf, für welches wenig später eine Kapelle errichtet wurde. Diese wurde 1783 unter [[Joseph II.|Kaiser Joseph II.]] zur Pfarre erhoben. Noch im selben Jahr ließ der "Waldamtsbaumeister" [[Philipp Schlucker]] anstelle der Kapelle eine neue Kirche mit Pfarrhof und eine Schule erbauen.<ref>vgl. Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald, 2015, S. 96</ref> Die Pfarrkirche wurde dem Patronat des Kirchenfestes [[w:Mariä Namen|Maria Namen]] unterstellt, was darauf zurückgeführt wird, dass Sulz während der [[w:Erste Wiener Türkenbelagerung|Ersten]] und der [[w:Zweite Wiener Türkenbelagerung|Zweiten]] Wiener Türkenbelagerung schwer heimgesucht worden war.<ref name ="knoll97"/> Rätselhaft ist, warum die Sulzer Pfarrkirche nicht, wie für den Josephinismus typisch, als schlichte Pfarrkirche, sondern als spätbarocke Wallfahrtskirche erbaut und eingerichtet wurde.<ref name ="knoll98">vgl. Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald, 2015, S. 98</ref> | ||
1809 wurde die Kirche von den Franzosen verwüstet<ref name ="knoll98"/>, bei einem Einbruch 1937 wurden der Schmuck des Gnadenbildes gestohlen.<ref>vgl. Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald, 2015, S. 99</ref> | 1809 wurde die Kirche von den Franzosen verwüstet<ref name ="knoll98"/>, bei einem Einbruch 1937 wurden der Schmuck des Gnadenbildes gestohlen.<ref>vgl. Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald, 2015, S. 99</ref> | ||
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