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Herzog Leopold (V.) war weder bei der Absetzung von [[w:Heinrich der Löwe|Heinrich "''dem Löwen''"]] als Herzog von Baiern und Sachsen noch bei der Belehnung des bairischen Pfalzgrafen [[w:Otto I. (Bayern)|Otto von Wittelsbach]] mit dem bairischen Herzogtum anwesend. Die Gründe dafür sind unbekannt, möglicherweise hatte er sich selbst Hoffnungen auf das bairische Herzogtum gemacht, aus dem er nur das im Westen des heutigen [[Mühlviertel|Mühlviertels]] gelegene Gebiet zwischen dem Haselgraben und der Großen Mühl zu Lehen erhielt.<ref name ="scheibelreiter231">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 231</ref> Langfristig sollten er und seine Nachfolger aber davon profitieren, denn das Herzogtum Steier, das ihnen später gehören sollte, entstand in diesem Zusammenhang, als die Markgrafschaft Steier vom bairischen Herzogtum gelöst und zu einem eigenen Herzogtum erhoben wurde. | Herzog Leopold (V.) war weder bei der Absetzung von [[w:Heinrich der Löwe|Heinrich "''dem Löwen''"]] als Herzog von Baiern und Sachsen noch bei der Belehnung des bairischen Pfalzgrafen [[w:Otto I. (Bayern)|Otto von Wittelsbach]] mit dem bairischen Herzogtum anwesend. Die Gründe dafür sind unbekannt, möglicherweise hatte er sich selbst Hoffnungen auf das bairische Herzogtum gemacht, aus dem er nur das im Westen des heutigen [[Mühlviertel|Mühlviertels]] gelegene Gebiet zwischen dem Haselgraben und der Großen Mühl zu Lehen erhielt.<ref name ="scheibelreiter231">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 231</ref> Langfristig sollten er und seine Nachfolger aber davon profitieren, denn das Herzogtum Steier, das ihnen später gehören sollte, entstand in diesem Zusammenhang, als die Markgrafschaft Steier vom bairischen Herzogtum gelöst und zu einem eigenen Herzogtum erhoben wurde. | ||
1181 besuchte Herzog Leopold (V.) den kaiserlichen Hoftag in [[w:Erfurt|Erfurt]], wo sein etwa sechsjähriger älterer Sohn Friedrich mit dem Herzogtum Österreich belehnt wurde.<ref name ="scheibelreiter230"/> 1182 unternahm Herzog Leopold eine Pilgerfahrt ins Heilige Land.<ref name="neukam70">Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold''. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6, S. 70</ref> Für den Hinweg wählte er die Route durch das [[w:Königreich Ungarn|Ungarische Königreich]] und das [[w:Byzanz|Byzantinische Reich]], | 1181 besuchte Herzog Leopold (V.) den kaiserlichen Hoftag in [[w:Erfurt|Erfurt]], wo sein etwa sechsjähriger älterer Sohn Friedrich mit dem Herzogtum Österreich belehnt wurde.<ref name ="scheibelreiter230"/> 1182 unternahm Herzog Leopold eine Pilgerfahrt ins Heilige Land.<ref name="neukam70">Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold''. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6, S. 70</ref> Für den Hinweg wählte er die Route durch das [[w:Königreich Ungarn|Ungarische Königreich]] und das [[w:Byzanz|Byzantinische Reich]].<ref name ="scheibelreiter236">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 236</ref> In Byzanz wurde er von der Familie seiner Mutter ehrenvoll empfangen.<ref name="Fischer65">vgl. [[w:Robert-Tarek Fischer|Robert-Tarek Fischer]]: ''Österreichs Kreuzzüge''. Die Babenberger und der Glaubenskrieg 1096-1230. Böhlau Verlag, Wien / Köln, 2021. ISBN 978-3-205-21376-5, S. 65</ref> Im Sommer 1182 hielt er sich mehrere Monate im [[w:Königreich Jerusalem|Königreich Jerusalem]] auf. Die Rückreise führte nach den Zwettler Annalen über das Meer nach Apulien.<ref name="Fischer66">vgl. [[w:Robert-Tarek Fischer|Robert-Tarek Fischer]]: ''Österreichs Kreuzzüge''. Die Babenberger und der Glaubenskrieg 1096-1230. Böhlau Verlag, Wien / Köln, 2021. ISBN 978-3-205-21376-5, S. 66</ref>. Von dort ging es die Küste der Adria entlang. Es scheint, dass die Pilgerreise ohne besondere Zwischenfälle verlief. Ende des Jahres 1182 war Leopold (V.) wieder in seinem Herzogtum anzutreffen.<ref name ="scheibelreiter236"/> | ||
Nach seiner Rückkehr von seiner Pilgerreise begleitete er 1183 Kaiser Friedrich I. ins heutige Italien, wo er mit anderen Reichsfürsten die Eidesleistung für den Vorvertrag erbrachte, welcher für den Kaiser mit den lombardischen Städten geschlossen wurde. Bei der Ausfertigung dieses Vertrages in [[w:Konstanz|Konstanz]] war er dagegen nicht anwesend. Seine Anwesenheit auf dem Pfingstfest von [[w:Mainz|Mainz]] im Jahr 1284, wo er mit anderen Reichsfürsten um die Ehre rivalisierte, das Schwert dem Kaiser beim feierlich zelebrierten Kirchengang voranzutragen, belegt, dass er damals zum engsten Kreis der Reichsfürsten im Umfeld des Kaisers zählte.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 234f.</ref> | Nach seiner Rückkehr von seiner Pilgerreise begleitete er 1183 Kaiser Friedrich I. ins heutige Italien, wo er mit anderen Reichsfürsten die Eidesleistung für den Vorvertrag erbrachte, welcher für den Kaiser mit den lombardischen Städten geschlossen wurde. Bei der Ausfertigung dieses Vertrages in [[w:Konstanz|Konstanz]] war er dagegen nicht anwesend. Seine Anwesenheit auf dem Pfingstfest von [[w:Mainz|Mainz]] im Jahr 1284, wo er mit anderen Reichsfürsten um die Ehre rivalisierte, das Schwert dem Kaiser beim feierlich zelebrierten Kirchengang voranzutragen, belegt, dass er damals zum engsten Kreis der Reichsfürsten im Umfeld des Kaisers zählte.<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 234f.</ref> |
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