Diskussion:Heimat Wolfurt: Unterschied zwischen den Versionen

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Inzwischen hatte aber das Konzil von Trient 1563 im Geiste der Gegenreformation strenge Regeln festgelegt. Nachdem Kardinal Marcus Sitticus 1589 sein Bistum Konstanz für eine ungeheuer große Summe an Bischof Andreas, einen Sohn des Erzherzogs Ferdinand von Österreich und der Philippine Welser, verkauft hatte, setzte dieser die Trientiner Gesetze durch. Die Priester mußten sich von ihren Lebensgefährtinnen und deren Kindern trennen. Pfarrer Fischer wollte aber wenigstens den Hof im Bannholz vor dem Zugriff der Kirche retten und für seine Kinder bewahren. Das wissen wir aus seinem von einem Notar auf Pergament geschriebenen und von Fischer eigenhändig unterfertigten Testament, das die Beglaubigung durch hohe kirchliche und weltliche Behörden trägt. Es wird im Vorarlberger Landesarchiv als Urkunde 2191 vom 6. Februar 1591 aufbewahrt. Das Testament enthält die Namen von Frau Christina Muchsel und ihrer fünf Kinder.
Inzwischen hatte aber das Konzil von Trient 1563 im Geiste der Gegenreformation strenge Regeln festgelegt. Nachdem Kardinal Marcus Sitticus 1589 sein Bistum Konstanz für eine ungeheuer große Summe an Bischof Andreas, einen Sohn des Erzherzogs Ferdinand von Österreich und der Philippine Welser, verkauft hatte, setzte dieser die Trientiner Gesetze durch. Die Priester mußten sich von ihren Lebensgefährtinnen und deren Kindern trennen. Pfarrer Fischer wollte aber wenigstens den Hof im Bannholz vor dem Zugriff der Kirche retten und für seine Kinder bewahren. Das wissen wir aus seinem von einem Notar auf Pergament geschriebenen und von Fischer eigenhändig unterfertigten Testament, das die Beglaubigung durch hohe kirchliche und weltliche Behörden trägt. Es wird im Vorarlberger Landesarchiv als Urkunde 2191 vom 6. Februar 1591 aufbewahrt. Das Testament enthält die Namen von Frau Christina Muchsel und ihrer fünf Kinder.
Auf die Pfarre Wolfurt mußte der unglückliche Vater verzichten. Im August 1592 wurde er als Kaplan von St. Magnus nach Bregenz versetzt. (Forschung Wieland, Stadtarchiv Friedrichshafen, 1995). In den Bregenzer Pfarrbüchern findet sich aber keine Spur mehr von ihm. Seine bei der Mutter im Bannholz lebenden Kinder behielten den Namen ihres Vaters Fischer. Sie hatten hohes Ansehen. Der Sohn Hans Fischer holte seine Frau aus dem Geschlecht der Deuring in Bregenz. Der Enkel Balthasar wurde als Geschworener in das Gericht Hofsteig berufen. Sichtbarer Segen lag seither über den Nachkommen... Mehr als jedes andere Geschlecht in Wolfurt zählen zu ihnen neben Bauern und Handwerkern zahlreiche Geschäftsleute, Gastwirte, Geschworene und Ammänner im Gericht Hofsteig, Gemeindevorsteher, Ärzte und Advokaten. Kein anderes Geschlecht brachte aber auch ähnlich viele Priester, Patres und Klosterschwestern hervor !
Auf die Pfarre Wolfurt mußte der unglückliche Vater verzichten. Im August 1592 wurde er als Kaplan von St. Magnus nach Bregenz versetzt. (Forschung Wieland, Stadtarchiv Friedrichshafen, 1995). In den Bregenzer Pfarrbüchern findet sich aber keine Spur mehr von ihm. Seine bei der Mutter im Bannholz lebenden Kinder behielten den Namen ihres Vaters Fischer. Sie hatten hohes Ansehen. Der Sohn Hans Fischer holte seine Frau aus dem Geschlecht der Deuring in Bregenz. Der Enkel Balthasar wurde als Geschworener in das Gericht Hofsteig berufen. Sichtbarer Segen lag seither über den Nachkommen... Mehr als jedes andere Geschlecht in Wolfurt zählen zu ihnen neben Bauern und Handwerkern zahlreiche Geschäftsleute, Gastwirte, Geschworene und Ammänner im Gericht Hofsteig, Gemeindevorsteher, Ärzte und Advokaten. Kein anderes Geschlecht brachte aber auch ähnlich viele Priester, Patres und Klosterschwestern hervor !
*Auszug aus Heims Ahnen, Familienchronik zur 100. Wiederkehr des Geburtstages unseres Vaters im Jahre 2001 seinen Nachkommen gewidmet von [[Siegfried Heim]], Seite 25f


== Die Wolfurter Fischer ==
== Die Wolfurter Fischer ==
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