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== Geschichte == | == Geschichte - Mittelalter == | ||
Das Areal des heutigen Ortes Guntramsdorf dürfte spätestens seit der Bronzezeit immer wieder besiedelt gewesen sein.<ref>vgl. Josef Knoll: ''Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf'', 1957, S. 12-30</ref> Erstmals urkundlich genannt ist der Ort in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts unter der Herrschaft von [[Leopold III. (Österreich)|Markgraf Leopold III. ''dem Heiligen'']] († 1136). Damals befand er sich im Besitz eines Heinrich von Guntramsdorf ("''Heinric de Gundrammisdorf''"), genannt mehrmals zwischen 1125 und 1175)), der als Angehöriger der [[Kuenringer (Adelsfamilie)#Stammtafel der Kuenringer|Familie der Kuenringer]] gilt.<ref name ="Knoll30">vgl. Josef Knoll: ''Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf'', 1957, S. 30</ref> Von ca. 1232-1365 gehörte Guntramsdorf der [[Guntramsdorfer (Familie)|Adelsfamilie der Guntramsdorfer]].<ref>vgl. Josef Knoll: ''Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf'', S. 31f. und S. 33</ref> 1365 kam es durch Kauf in den Besitz der [[Habsburger|Herzöge von Österreich (Habsburger)]].<ref name ="Knoll33">vgl. Josef Knoll: ''Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf'', 1957, S. 33</ref> | Das Areal des heutigen Ortes Guntramsdorf dürfte spätestens seit der Bronzezeit immer wieder besiedelt gewesen sein.<ref>vgl. Josef Knoll: ''Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf'', 1957, S. 12-30</ref> Erstmals urkundlich genannt ist der Ort in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts unter der Herrschaft von [[Leopold III. (Österreich)|Markgraf Leopold III. ''dem Heiligen'']] († 1136). Damals befand er sich im Besitz eines Heinrich von Guntramsdorf ("''Heinric de Gundrammisdorf''"), genannt mehrmals zwischen 1125 und 1175)), der als Angehöriger der [[Kuenringer (Adelsfamilie)#Stammtafel der Kuenringer|Familie der Kuenringer]] gilt.<ref name ="Knoll30">vgl. Josef Knoll: ''Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf'', 1957, S. 30</ref> Von ca. 1232-1365 gehörte Guntramsdorf der [[Guntramsdorfer (Familie)|Adelsfamilie der Guntramsdorfer]].<ref>vgl. Josef Knoll: ''Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf'', S. 31f. und S. 33</ref> 1365 kam es durch Kauf in den Besitz der [[Habsburger|Herzöge von Österreich (Habsburger)]].<ref name ="Knoll33">vgl. Josef Knoll: ''Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf'', 1957, S. 33</ref> | ||
1381 wurde der Ort Guntramsdorf von [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht III. von Österreich]] († 1395) zum Markt erhoben, wo er einen landesfürstlichen Fischteich (zugeschüttet im 18. Jahrhundert), der sich zwischen den späteren Siedlungen Friedhofssiedlung und Eichkogelsiedlungen befand, anlegen ließ. Der Herzog ließ außerdem die Burg Guntramsdorf abreißen und vermutlich an ihrem Standort das erste [[Schloss Guntramsdorf]] erbauen.<ref name ="Knoll33"/> Nach dem Tod des Herzogs hatte der Markt Guntramsdorf bis 1447 verschiedene Besitzer, die ihn durch Kauf erwarben: [[Friedrich von Cilli#Herkunft und Familie|Graf Hermann von Cilli]] († 1435), Johann und Albrecht von [[Ebersdorf (Familie)|Ebersdorf]], Heinrich von [[Wallsee (Adelsgeschlecht)|Wallsee]], Konrad von [[Kadolt von Eckartsau#Herkunft und Familie|Eckartsau,]] die [[w:Rappach (Adelsgeschlecht)|Herren von Rappach]]. 1447 wurde der Markt Guntramsdorf von [[Heinrich Haiden|Heinrich (von) Heiden]] gekauft und blieb etwa 100 Jahre im Besitz von dessen Familie.<ref name ="Knoll34">vgl. Josef Knoll: ''Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf'', 1957, S. 34</ref> | 1381 wurde der Ort Guntramsdorf von [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht III. von Österreich]] († 1395) zum Markt erhoben, wo er einen landesfürstlichen Fischteich (zugeschüttet im 18. Jahrhundert), der sich zwischen den späteren Siedlungen Friedhofssiedlung und Eichkogelsiedlungen befand, anlegen ließ. Der Herzog ließ außerdem die Burg Guntramsdorf abreißen und vermutlich an ihrem Standort das erste [[Schloss Guntramsdorf]] erbauen.<ref name ="Knoll33"/> Nach dem Tod des Herzogs hatte der Markt Guntramsdorf bis 1447 verschiedene Besitzer, die ihn durch Kauf erwarben: [[Friedrich von Cilli#Herkunft und Familie|Graf Hermann von Cilli]] († 1435), Johann und Albrecht von [[Ebersdorf (Familie)|Ebersdorf]], Heinrich von [[Wallsee (Adelsgeschlecht)|Wallsee]], Konrad von [[Kadolt von Eckartsau#Herkunft und Familie|Eckartsau,]] die [[w:Rappach (Adelsgeschlecht)|Herren von Rappach]]. 1447 wurde der Markt Guntramsdorf von [[Heinrich Haiden|Heinrich (von) Heiden]] gekauft und blieb etwa 100 Jahre im Besitz von dessen Familie.<ref name ="Knoll34">vgl. Josef Knoll: ''Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf'', 1957, S. 34</ref> Zu Weihnachten 1461 kam es bei Guntramsdorf zu Kämpfe zwischen den Söldnern von [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] († 1493) und [[Albrecht VI. (Österreich)|Herzog Albrecht (VI.) von Österreich (Habsburg)]] († 1463). Guntramsdorf wurde von [[Georg von Pottendorf]] († 1486), zu dessen Leuten viele sogenannte "böhmische Söldner" gehörten, mehrere Wochen vergebens lang belagert.<ref name ="Knoll43">vgl. Josef Knoll: ''Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf'', 1957, S. 43</ref> Im Februar 1462 kam es dann zu einer Waffenruhe, ehe es dem Pottendorfer und seinen Söldnern im Mai 1462 gelang, die Orte Guntramsdorf, [[Münchendorf]] und [[Achau]] einzunehmen und von diesen aus die benachbarten Orte [[Traiskirchen]] und [[Baden]] zu verwüsten. Auch nachdem offiziell Friede geschlossen worden war, wurden Guntramsdorf und seine Umgebung noch bis ca. 1466 von Söldnern heimgesucht. Um 1477, als der ungarische König [[Matthias Corvinus]] die meisten Teile des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Östereich "unter der Enns"]] eroberte, wurde der Wienerwald und mit ihm Guntramsdorf erneut von Söldnern heimgesucht.<ref name ="Knoll44">vgl. Josef Knoll: ''Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf'', 1957, S. 44</ref> 1529 kam es im Umfeld der [[w:Erste Wiener Türkenbelagerung|Ersten Wiener Türkenbelagerung]] zu der weiteren Verwüstungen in Guntramsdorf und dessen Umgebung, dieses Mal durch die Osmanen. Erst um ca. 1550 begann sich Guntramsdorf zu erholen.<ref name ="Knoll46">vgl. Josef Knoll: ''Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf'', 1957, S. 46</ref> 1591 wurde der Ort zum "Kaiserlichen Markt" erhoben und gehörte damit (teilweise) zum kaiserlichen "Kammergut".<ref name ="Knoll50">vgl. Josef Knoll: ''Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf'', 1957, S. 50</ref>Um 1600 gehörte es zu den bedeutenden Märkten im Herzogtum Österreich unter der Enns.<ref name ="Knoll46"/> | ||
== Geschichte - Neuzeit == | |||
1653 und 1679 wurde Guntramsdorf von zwei schweren Pestepidemien heimgesucht. Außerdem wurde es im 17. Jahrhundert mehrmals durch Angriff von Reiterscharen aus dem Osten heimgesucht und große Teile des Marktes im Umfeld der [[w:Zweite Wiener Türkenbelagerung|Zweiten Wiener Türkenbelagerung]] niedergebrannt.<ref >vgl. Josef Knoll: ''Chronik der Marktgemeinde und Pfarre Guntramsdorf'', 1957, S. 46-49</ref> 1753 gelangte Guntramsdorf in den Besitz des [[Stift Zwettl|Stiftes Zwettl]], das es bereits einen Monat später nach einem Tausch dem in der Stadt Wien ansässigen Adligen Leopold von Moser überließ, dessen Familie auch im Besitz der benachbarten Herrschaften [[Ebreichsdorf]], Achau und [[Ebenfurt]] war. 1844 kam Guntramsdorf durch Kauf an das [[Stift Melk]].<ref name ="Knoll50"/> Nach der Aufhebung der Grundherrschaften um 1848/50 wurde Guntramsdorf eine Marktgemeinde. | |||
==Sehenswürdigkeiten== | ==Sehenswürdigkeiten== |
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