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'''Dietrich von Pflugdorf''' (* im 13. Jahrhundert; † im | '''Dietrich von Pflugdorf''' (* im 13. Jahrhundert, um 1281; † im 14. Jahrhundert, nach dem 1. Februar 1317)<ref group="A">Daten nach Hinweisen Franz Heinz Hye-Kerkdal: ''Geschichte der tirolisch-kärntnerischen Kanzlei'', 1965, S. 9, S. 38 und S. 39</ref> war zu Ende des 13. und zu Beginn des 14. Jahrhunderts Pfarrer von St. Veit an der Glan und Viztum des [[Herzogtum Kärnten|Herzogtums Kärnten]]. Er vermutlich dort auch als herzoglicher Landschreiber tätig. | ||
== Herkunft und Familie == | == Herkunft und Familie == | ||
Dietrich von Pflugsdorf stammte aus Pflugsdorf in Oberbayern (heute Teil der Gemeinde [[Vilgertshofen]].<ref name ="Köfler66">vgl. Werner Köfler: ''Beiträge zum Urkundenwesen Meinhards II. in den Jahren 1271 bis 1295''. In: ''Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs (MÖStA)'' 26, 1973, S. 66</ref> Über seine Herkunft und seine Familienverhältnisse ist bisher nichts unbekannt. Vermutlich war er aus der Familie der Edlen von Pflugdorf, die im Mittelalter als Ministerialen der Dynastie der Welfen mehrfach urkundlich genannt ist.<ref name ="vilgertshofen">vgl. [https://www.vilgertshofen.de/unsere-gemeinde/gemeinde-im-ueberblick/pflugdorf/ Pflugdorf], Abschnitt "Die Edlen von Pflugdorf", Vilgertshofen.DE, abgerufen 25. Mai 2024</ref> | |||
== Leben == | == Leben == | ||
Dietrich von Pflugdorf war Pfarrer von [[Sankt Veit an der Glan|St. Veit]] und | Dietrich von Pflugdorf war seit 1281 einer der Notare des Grafen [[Meinhard II.|Graf Meinhard (II.) von Görz-Tirol]] († 1295). 1281-1284 gehörte er, meist in Zusammenarbeit mit [[Rudolf von Isny]] zu dessen produktivsten Urkundenschreibern. Seit spätestens 1287 war Dietrich von Pflugdorf Pfarrer von [[Sankt Veit an der Glan|St. Veit]], das zu dieser Zeit so etwas wie die "Landeshauptstadt" des [[Herzogtum Kärnten|Herzogtums Kärnten]] war. Nachdem dieses 1386 endgültig an Graf Meinhard (II.) verliehen worden war, zählte Dietrich gemeinsam mit dem Propst [[Leopold von Völkermarkt]] († 1296) und dem Landschreiber Nikolaus († 1303) zu wichtigsten Mitarbeitern des neuen Herzogs beim Ausbau von dessen Landesherrschaft. In den 1290er-Jahren gehörte er außerdem zu den Geldgebern von Herzog Meinhard (II.) und dessen Sohn [[Otto III. (Kärnten)|Otto (III.)]] († 1310). Dietrich von Pflugdorf hatte enge Beziehungen zur Münzprägeanstalt in [[Völkermarkt]], über die er Kontrollrechte besaß.<ref name ="Köfler66"/> Er war auch im Weinhandel tätig.<ref name ="Köfler67">vgl. Werner Köfler: ''Beiträge zum Urkundenwesen Meinhards II. in den Jahren 1271 bis 1295''. In: ''Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs (MÖStA)'' 26, 1973, S. 67</ref> Dietrich von Pflugsdorf beschäftigte eigene Schreiber, die er selbst in St. Veit an der Glan ausbildete.<ref name ="Hye-Kerkdal39">vgl. Franz Heinz Hye-Kerkdal: ''Geschichte der tirolisch-kärntnerischen Kanzlei'', 1965, S. 39</ref> | ||
Nach dem Tod von Herzog Meinhard gehörte Dietrich von Pflugdorf zu den Vertrauensleuten der Kärntner Herzöge Otto, [[Ludwig I. (Kärnten)|Ludwig (I.)]] († 1305) und [[Heinrich von Kärnten|Heinrich (VI.)]] († 1335).<ref name ="Hye-Kerkdal9">vgl. Franz Heinz Hye-Kerkdal: ''Geschichte der tirolisch-kärntnerischen Kanzlei'', 1965, S. 9</ref> Spätestens seit dem Tod von Propst Leopold von Völkermarkt war er 1299 und 1300 und von 1314 bis zu seinem Tod [[w:Vitztum|Vizedom]] des Herzogtums Kärnten.<ref>vgl. Franz Heinz Hye-Kerkdal: ''Geschichte der tirolisch-kärntnerischen Kanzlei'', 1965, S. 9 und S. 38</ref> Nach dem Tod des Kärntner Landschreibers Nikolaus dürfte er außerdem auch dessen Nachfolger gewesen sein.<ref>vgl. Franz Heinz Hye-Kerkdal: ''Geschichte der tirolisch-kärntnerischen Kanzlei'', 1965, S. 9f.</ref> Bis 1304 und nach 1310 ist er mehrmals auch als Zeuge in Urkunden belegt.<ref name ="Hye-Kerkdal38">vgl. Franz Heinz Hye-Kerkdal: ''Geschichte der tirolisch-kärntnerischen Kanzlei'', 1965, S. 38</ref> Letztmals ist er urkundlich am 1. Februar 1317 genannt.<ref name ="Hye-Kerkdal39"/> | |||
== Literatur == | == Literatur == |
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