Pfarre Jedlesee: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Erstnennung von Jedlesee gilt die Schenkungsurkunde von [[w:Heinrich II. (HRR)|Kaiser Heinrich II.]] († 1024) vom 5. Juli 1014 für [[w:Berengar von Passau|Bischof Berengar von Passau]] († 1045). Durch diese erhält der Bischof Grund für die Errichtung von Kirchen in fünf Orten der damaligen [[Herzogtum Österreich|Markgrafschaft Österreich]]: in [[Herzogenburg]], in [[Krems an der Donau|Krems]], in [[Tulln]], in "''Siegemaresweret''"<ref group="A">In der Geschichtsforschung um 1970 war ungeklärt, um welchen Ort im heutigen Bundesland Niederösterreich es sich bei "''Siegemaresweret''" handelt dürfte. Vermutet wurden [[Altenwörth]] oder [[Kirchberg am Wagram]].</ref> und in "''Outcinessevve''". Wenn dieses "''Outcinessevve''" tatsächlich, wie in der Geschichtsforschung meistens angenommen wird, Jedlesee oder eine Vorgängersiedlung von diesem war, war bereits im Mittelalter geplant, dort eine Eigenkirche des [[w:Hochstift Passau|Hochstiftes Passau]], vermutlich eine Pfarrkirche zu errichten, was allerdings dann nicht realisiert wurde.<ref>vgl. Raimund Waltenberger: ''Jedlesee - Geschichte der Pfarre und des Ortes'', 1970, S. 19 und S. 38</ref> Um 1970 gab es Überlegungen, ob nicht die ursprünglich für dieses "''Outcinessevve''" geplante Pfarre aufgrund der dort häufigen Überschwemmungen durch die Donau letztlich nicht dort, sondern in [[Stockerau]] realisiert wurde.<ref>vgl. Raimund Waltenberger: ''Jedlesee - Geschichte der Pfarre und des Ortes'', 1970, S. 40f.</ref>
Als Erstnennung von Jedlesee gilt die Schenkungsurkunde von [[w:Heinrich II. (HRR)|Kaiser Heinrich II.]] († 1024) vom 5. Juli 1014 für [[w:Berengar von Passau|Bischof Berengar von Passau]] († 1045). Durch diese erhält der Bischof Grund für die Errichtung von Kirchen in fünf Orten der damaligen [[Herzogtum Österreich|Markgrafschaft Österreich]]: in [[Herzogenburg]], in [[Krems an der Donau|Krems]], in [[Tulln]], in "''Siegemaresweret''"<ref group="A">In der Geschichtsforschung um 1970 war ungeklärt, um welchen Ort im heutigen Bundesland Niederösterreich es sich bei "''Siegemaresweret''" handelt dürfte. Vermutet wurden [[Altenwörth]] oder [[Kirchberg am Wagram]].</ref> und in "''Outcinessevve''". Wenn dieses "''Outcinessevve''" tatsächlich, wie in der Geschichtsforschung meistens angenommen wird, Jedlesee oder eine Vorgängersiedlung von diesem war, war bereits im Mittelalter geplant, dort eine Eigenkirche des [[w:Hochstift Passau|Hochstiftes Passau]], vermutlich eine Pfarrkirche zu errichten, was allerdings dann nicht realisiert wurde.<ref>vgl. Raimund Waltenberger: ''Jedlesee - Geschichte der Pfarre und des Ortes'', 1970, S. 19 und S. 38</ref> Um 1970 gab es Überlegungen, ob nicht die ursprünglich für dieses "''Outcinessevve''" geplante Pfarre aufgrund der dort häufigen Überschwemmungen durch die Donau letztlich nicht dort, sondern in [[Stockerau]] realisiert wurde.<ref>vgl. Raimund Waltenberger: ''Jedlesee - Geschichte der Pfarre und des Ortes'', 1970, S. 40f.</ref>


Der Ort Jedlesee gehörte zunächst zur Pfarre in [[Stadlau]]. Nachdem ihre Pfarrkirche, die dem [[w:Georg (Heiliger)|Heiligen Georg]] geweiht war, um 1348, vermutlich bei einer Überschwemmung zerstört worden war, wurde sie nach [[Kagran]] (heute Teil des [[Donaustadt|22. Wiener Gemeindebezirks]]) verlegt. Daraufhin war Jedlesee die nächsten Jahrhunderte Teil der [[w:Kagraner Pfarrkirche|Pfarre Kagran]], zu der außer Stadlau zunächst auch die Orte [[Eipeldau]], [[Strebersdorf]], [[Gerasdorf]], [[Deutsch-Wagram]], [[Hirschstetten]], [[Aspern]] und [[Jedlersdorf]] gehörten. Auch die Pfarrkirche der Pfarre Kagran war dem Heiligen Georg geweiht.<ref>vgl. Raimund Waltenberger: ''Jedlesee - Geschichte der Pfarre und des Ortes'', 1970, S. 63 und S. 64ff.</ref>   
Der Ort Jedlesee gehörte zunächst zur Pfarre in [[Stadlau]] (heute Teil des [[Donaustadt|22. Wiener Gemeindebezirks "Donaustadt"]]). Nachdem ihre Pfarrkirche, die dem [[w:Georg (Heiliger)|Heiligen Georg]] geweiht war, um 1348, vermutlich bei einer Überschwemmung zerstört worden war, wurde sie nach [[Kagran]] (heute ebenfalls Teil des 22. Wiener Gemeindebezirks "Donaustadt") verlegt. Daraufhin war Jedlesee die nächsten Jahrhunderte Teil der [[w:Kagraner Pfarrkirche|Pfarre Kagran]], zu der außer Stadlau zunächst auch die Orte [[Eipeldau]], [[Strebersdorf]], [[Gerasdorf]], [[Deutsch-Wagram]], [[Hirschstetten]], [[Aspern]] und [[Jedlersdorf]] gehörten. Auch die Pfarrkirche der Pfarre Kagran war dem Heiligen Georg geweiht.<ref>vgl. Raimund Waltenberger: ''Jedlesee - Geschichte der Pfarre und des Ortes'', 1970, S. 63 und S. 64ff.</ref>   


1014 wird eine Kapelle am Ufer der "[[w:Schwarze Lackenau|Schwarze Lacke]]" (heute ebenfalls Teil des 21. Wiener Gemeindebezirks) urkundlich genannt, die sich bereits auf dem Areal des späteren Ortes [[Jedlesee]] befunden haben dürfte. Sie war dem [[w:Nikolaus von Myra|Heiligen Nikolaus von Myra]] geweiht. Um 1679 wurden im heutigen Jedlesee noch zwei weitere Kapellen gestiftet, die dem [[w:Sebastian (Heiliger)|Heiligen Sebastian]] und den [[w:Heilige Drei Könige|Heiligen Drei Königen]] geweiht waren. Keine dieser Kapelle hat sich aber bis heute erhalten. 1729 stiftete Adam Aloisius von Thalhaim, Grundherr von Jedlesee, noch eine Johannes-Nepomuk-Kapelle, die 1779 abgebrochen wurde.<ref name="czeike348">vgl. {{Czeike|3|348||Jedlesee}}</ref>
1014 wird eine Kapelle am Ufer der "[[w:Schwarze Lackenau|Schwarze Lacke]]" (heute ebenfalls Teil des 21. Wiener Gemeindebezirks) urkundlich genannt, die sich bereits auf dem Areal des späteren Ortes [[Jedlesee]] befunden haben dürfte. Sie war dem [[w:Nikolaus von Myra|Heiligen Nikolaus von Myra]] geweiht. Um 1679 wurden im heutigen Jedlesee noch zwei weitere Kapellen gestiftet, die dem [[w:Sebastian (Heiliger)|Heiligen Sebastian]] und den [[w:Heilige Drei Könige|Heiligen Drei Königen]] geweiht waren. Keine dieser Kapelle hat sich aber bis heute erhalten. 1729 stiftete Adam Aloisius von Thalhaim, Grundherr von Jedlesee, noch eine Johannes-Nepomuk-Kapelle, die 1779 abgebrochen wurde.<ref name="czeike348">vgl. {{Czeike|3|348||Jedlesee}}</ref>
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